Grille

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɡʁɪlə ]

Silbentrennung

Einzahl:Grille
Mehrzahl:Grillen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch grille, althochdeutsch grillo, belegt seit dem 10. Jahrhundert; Kluge hält Entlehnung aus dem Lateinischen nicht für sicher, da das gleichbedeutende lateinische gryllus nur sehr spät belegt ist übertragene Bedeutung zu, seit dem 16. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Grilledie Grillen
Genitivdie Grilleder Grillen
Dativder Grilleden Grillen
Akkusativdie Grilledie Grillen

Anderes Wort für Gril­le (Synonyme)

Allüren (geh.)
Angewohnheit:
Handlung, die zur Routine wurde und immer wieder, oft unbewusst, wiederholt wird
Caprice:
eigensinniger Einfall
Eigenart:
eine einzelne, spezifische Besonderheit
summierte Besonderheiten, die ein Charakteristikum ausmachen
Eigenheit:
Merkwürdigkeit, Auffälligkeit , die jemand oder etwas aufweist
Fimmel (ugs.):
übertriebener Eifer für eine Sache; seltsame Angewohnheit
Kaprice:
eigensinniger Einfall
Kaprize (österr.):
eigensinniger Einfall
Laune:
Gemütszustand; wie sich jemand fühlt oder worauf jemand gerade Lust hat
meist Plural: spontaner Gefühlsausbruch
Macke (ugs.):
auf Gegenstände oder im übertragenen Sinne auf Personen bezogen: etwas Defektes, Schadhaftes; etwas, was die Brauchbarkeit beeinträchtigt
sonderbare Eigenart
Marotte:
notorische Angewohnheit einer Person, die für Mitmenschen unverständlich ist
Schrulle:
ältere, eigensinnige Frau mit einer abseits der Norm liegenden Persönlichkeit und Charaktereigenschaften, die im Allgemeinen als seltsam oder verwirrt bis leicht verrückt angesehen werden
eine ungewöhnliche Angewohnheit, ein seltsames Hobby, eine fixe Idee
Skurrilität:
unzählbar: Neigung zu ausgefallenen, absurd-komischen Ideen
zählbar: ausgefallene, absurd-komische Idee
Spleen:
verrückte Eigenheit, fixe Idee, Marotte
Tic (geh.):
Medizin: unkontrollierte Muskelkontraktion
Tick:
Medizin: unkontrollierte Muskelkontraktion
umgangssprachlich: Kleinigkeit, Nuance

Redensarten & Redewendungen

  • Grillen fangen

Beispielsätze

  • Das ist mal wieder eine seiner Grillen.

  • Hörst du die Grillen?

  • Eine Grille im Käfig frisst genauso viel wie eine Grille in Freiheit.

  • Grille das Filet 8 bis 12 Minuten von jeder Seite.

  • Das ist keine Grille, sondern ein Grashüpfer!

  • Warum sind da Grillen in meinem Zimmer?

  • Wir haben alles, was wir zum Grillen brauchen.

  • Das ist mal wieder eine seiner Grillen.

  • Abends zirpten die Grillen.

  • Wenn die Nachtigallen aufhören zu schlagen, fangen die Grillen an zu zirpen.

  • Ich bin die sprechende Grille, und ich lebe in diesem Zimmer schon seit über hundert Jahren.

  • Grillen ist ja schön und gut, aber ich kann es nicht haben, wenn mir Rauch in die Augen kommt.

  • Vater hat die Grille getötet.

  • Tom legte sich ins Gras, um die Grillen zirpen und die Vögel zwitschern zu hören.

  • Wem's nicht geht nach seinem Willen, den stechen leicht die Grillen.

  • Pfui, Tom isst schon wieder gegrillte Grillen und Küchenschaben.

  • Beim Sonnenuntergang beginnen die Grillen zu zirpen und Leuchtkäfer beleuchten die Nacht.

  • Tom saß auf der Bank am Rande des Weizenfeldes und lauschte dem Zirpen der Grillen.

  • Ich ruhe still im hohen, grünen Gras, umschwirrt von Grillen ohne Unterlass.

  • Schade, dass ich keine Grillen mehr zirpen hören kann.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der französische Dichter Jean de La Fontaine verwandelt sie zur Grille.

  • Der Kampf ist beendet, wenn eine Grille die Flucht ergreift.

  • “-Zeitung galt die Bar jahrelang als verschollen, nachdem Hitlers Yacht „Aviso Grille“, in der sie eingebaut war, verschrottet wurde.

  • "Bis dahin hatte ich noch nie eine Grille oder einen Mehlwurm gegessen", erinnert sich Auriol, "aber ich war neugierig."

  • Die Asop’sche Fabel von der Grille und der Ameise endet übrigens versöhnlich.

  • Das Ganze gipfelt darin, dass er eine Grille anschaut, aber eine Kamera sieht.

  • Wenn die Grille beißt dich in den Mund, dann war das grillen nicht gesund.

  • Ab heute ist jeden Mittwoch ab 19 Uhr die "Wremer Grille" geöffnet.

  • Gut gefüllt waren die Räume der Grille dennoch mit Yu-Gi-Oh-Fans zwischen acht und 50 Jahren.

  • Anders als viele glauben, war dies keine wunderliche Grille und auch nicht die Folge von politischem Druck.

  • Insgesamt nehme die Population ab, in einigen Gegenden sei die Grille schon ausgestorben.

  • Ein bisschen Grille kann nie schaden.

  • Für Ursula Grille fatal: In dieser Zeit konnte ihre Hüft-Arthrose - ein Familienleiden - nicht behandelt werden, die Gelenke wurden steif.

  • Etwa jene über die Begegnung der arbeitsamen Ameise mit der "Grille, die den Sommer lang zirpt und sang" anstatt Vorräte anzulegen.

  • Nicht nur aufgrund ihrer schnellen Generationsfolge empfiehlt sich die Grille als experimentelles Modell.

  • Es ist wie mit der Ameise und der Grille in der Fabel: Wer nicht rechtzeitig vorsorgt, muß sehen, wie er sich einrichtet!

  • Sie dagegen habe immer 'wie die Grille im Märchen gelebt, die im Sommer fiedelt, während die Ameise schon Vorräte anlegt'.

Häufige Wortkombinationen

  • Grillen zirpen

Wortbildungen

  • Grillenfänger
  • grillenhaft

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Ameisengrille
  • Feldgrille
  • Hausgrille
  • Heim­chen
  • Maulwurfsgrille

Übersetzungen

  • Altgriechisch: τέττιξ (männlich)
  • Bosnisch:
    • cvrčak (männlich)
    • zrikavac (männlich)
  • Bulgarisch: щурец (männlich)
  • Englisch: cricket
  • Esperanto: grilo
  • Finnisch: sirkka
  • Französisch:
    • cri-cri
    • grillon
  • Georgisch: ჭრიჭინა (čričina)
  • Italienisch: grillo (männlich)
  • Kambodschanisch: ចង្រិត
  • Katalanisch: grill (männlich)
  • Kurmandschi: çirçirk (weiblich)
  • Latein: cicada (männlich)
  • Lettisch: circeņs
  • Mazedonisch: чврчок (čvrčok) (männlich)
  • Neugriechisch: γρύλος (grýlos) (männlich)
  • Niederländisch: krekel
  • Niedersorbisch:
    • šwjerc (männlich)
    • šwjerck (männlich)
  • Obersorbisch:
    • šwjerč (männlich)
    • cyrča (männlich)
    • šćerča (männlich)
  • Polnisch: świerszcz (männlich)
  • Portugiesisch: grilo (männlich)
  • Rätoromanisch: grigl (männlich)
  • Rumänisch: greier (männlich)
  • Russisch: сверчок (männlich)
  • Schwedisch: syrsa
  • Serbisch:
    • цврчак (cvrčak) (männlich)
    • зрикавац (zrikavac) (männlich)
  • Serbokroatisch: цврчак (cvrčak) (männlich)
  • Slowakisch:
    • svrček (männlich)
    • cvrček (männlich)
  • Slowenisch: muren (männlich)
  • Spanisch: grillo (männlich)
  • Tschechisch: cvrček (männlich)
  • Türkisch:
    • circirböceğği
    • circirböcegi
    • cırcır böceği
  • Ukrainisch: цвіркун (männlich)
  • Weißrussisch: цвыркун (männlich)

Was reimt sich auf Gril­le?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Gril­le be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × E, 1 × G, 1 × I & 1 × R

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × G, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten L mög­lich. Im Plu­ral Gril­len an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Gril­le lautet: EGILLR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Ros­tock
  3. Ingel­heim
  4. Leip­zig
  5. Leip­zig
  6. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Richard
  3. Ida
  4. Lud­wig
  5. Lud­wig
  6. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Romeo
  3. India
  4. Lima
  5. Lima
  6. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort Gril­le (Sin­gu­lar) bzw. 10 Punkte für Gril­len (Plural).

Grille

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Gril­le kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Brat­wurst:
eine Wurst zum Braten oder Grillen
Grill­gut:
zum Grillen geeignete Esswaren
Grill­wet­ter:
Wetter, das als angenehm und warm genug zum Grillen empfunden wird
Heim­chen:
Acheta domesticus, ein Vertreter der echten Grillen
Rin­der­steak:
Fleischstück von einem bestimmten wiederkäuenden Paarhufer, das zum Braten oder Grillen gedacht ist
Steak:
zum Kurzbraten oder Grillen geeignete Fleischscheibe
zir­pen:
Geräusch von sich geben, wie es ein Heimchen, eine Grille macht

Buchtitel

  • Die Grille und die Ameise Susann Hesselbarth | ISBN: 978-3-93779-999-5
  • Die lustige Grille Jiri Zdenek Novak | ISBN: 978-3-89603-573-8
  • Einfach genial Grillen Oliver Sievers | ISBN: 978-3-95843-987-0
  • Grillen & Killen Carsten Sebastian Henn, Ralf Kramp, Ira Schneider | ISBN: 978-3-95441-606-6
  • Grillen für Kerle Michael Gerhardy | ISBN: 978-3-74232-325-5
  • Grillen für Männer – 80 Rezepte ohne Schnickschnack Thomas Krause | ISBN: 978-3-80944-406-0
  • Grillen Low-Carb für Anfänger Grillbuch Barbecue BBQ Grillgerichte Kochbuch für Grill-Party Grillrezepte Grillsoßen Sala Susanne Lehmann | ISBN: 978-3-75294-403-7
  • Grillen mit Nobby: Das große BVB Grillbuch Norbert Dickel, Oliver Sievers | ISBN: 978-3-96664-888-2
  • Grillen wie ein Bär Michael Schiller, Miriam Schiller | ISBN: 978-3-74592-120-5
  • Grillen! Markus Barth | ISBN: 978-3-83033-500-9
  • Japanisch Grillen Jonas Cramby | ISBN: 978-3-77500-782-5
  • Keramisch Grillen in Perfektion Fabian Beck, Giuseppe Messina, Rob Reinkemeyer, Stephan Stohl | ISBN: 978-3-95843-554-4
  • Leckerschmecker – Grillen & Genießen LeckerSchmecker - Grillen & Genießen | ISBN: 978-3-98192-998-0
  • Low Carb High Fat. Grillen Susanne Cremer | ISBN: 978-3-95961-293-7
  • Meine eigene Bratwurst, Grillen – Wursten – Genießen Peggy Triegel | ISBN: 978-3-98187-772-4

Film- & Serientitel

  • Das Weihnachtslied der Grille (Fernsehfilm, 1973)
  • Deutschland im Glutrausch – Grillen extrem (Dokuserie, 2021)
  • Die Grille mit dem Maulkorb – Eine Mediengeschichte aus Afrika (Doku, 1996)
  • Die Grille und die Ameise (Kurzfilm, 2016)
  • Feuer und Flamme – Grillen mit Nico Reynolds (TV-Serie, 2022)
  • Grillen mit Ali und Adnan (TV-Serie, 2020)
  • Mensch, Männer! – Grillen ist nicht alles (TV-Serie, 2011)
  • Schwein Ziege Banane Grille (TV-Serie, 2015)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Grille. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Grille. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 582695, 10894851, 10302625, 10266860, 7873666, 7556742, 7556735, 6926254, 5880056, 5698169, 5462232, 5076167, 4892849, 4616097, 4325554, 3457470, 2769869 & 2722642. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  3. freitag.de, 05.02.2023
  4. berliner-kurier.de, 20.11.2022
  5. focus.de, 17.10.2020
  6. science.orf.at, 30.12.2013
  7. nordbayern.de, 28.12.2013
  8. zeit.de, 18.05.2012
  9. abakus-internet-marketing.de, 01.05.2011
  10. nordsee-zeitung.de, 14.05.2010
  11. aller-zeitung.de, 19.03.2007
  12. welt.de, 24.06.2003
  13. heute.t-online.de, 17.12.2002
  14. sz, 04.03.2002
  15. sz, 18.01.2002
  16. bz, 09.10.2001
  17. Spektrum der Wissenschaft 1998
  18. Süddeutsche Zeitung 1996
  19. Süddeutsche Zeitung 1995