Heimchen

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈhaɪ̯mçən ]

Silbentrennung

Heimchen (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

  • Acheta domesticus, ein Vertreter der echten Grillen

  • Frau, die wenig bewundert/geschätzt wird

Begriffsursprung

Das Wort ist in dieser Form seit dem 15. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Heimchendie Heimchen
Genitivdes Heimchensder Heimchen
Dativdem Heimchenden Heimchen
Akkusativdas Heimchendie Heimchen

Anderes Wort für Heim­chen (Synonyme)

Acheta domesticus
Aschenbrödel (ugs.):
ohne Plural, Märchen: weibliche Märchenfigur, die zunächst niedere Dienste verrichten muss, dann aber vom Prinzen geheiratet wird
übertragen: unscheinbare Person, die benachteiligt wird und meist niedere Arbeiten im Haus verrichten muss
Aschenputtel (ugs.):
Märchenfigur, aus einem Märchen aus der Sammlung der Gebrüder Grimm; Mädchen, das von seiner Stiefmutter und seinen Stiefschwestern gedemütigt wird, immer die gröbste Schmutzarbeit verrichten muss und in das sich der Königssohn verliebt
unscheinbares Mädchen, graue Maus
graue Maus (ugs., fig.)
Hausgrille
Heimchen am Herd (ugs.)
Mauerblümchen (ugs.):
abwertend, umgangssprachlich: eine weibliche (selten auch männliche) Person, die ihre sexuellen oder anderweitig positiven Vorzüge nicht richtig zum Ausdruck bringt, bzw. diese vermeintlich gar nicht besitzt und deswegen auf das andere Geschlecht eher unauffällig wirkt
allgemein: jede Art von Blume, die an einer Mauer blüht
Stiefkind (ugs.):
Kind, das der Ehegatte aus einer früheren Beziehung in eine Ehe oder Partnerschaft mitbringt

Redensarten & Redewendungen

  • Heimchen am Herd

Beispielsätze

  • Nachts hört man die Heimchen zirpen.

  • Maria ist ein Heimchen am Herd.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ein Pulver aus der Hausgrille, auch Heimchen genannt, darf nun in der EU vertrieben werden.

  • Ansonsten nur plumpe Umerziehung zum dümmlichen Heimchen am Herd.

  • Futter bekommt die Spinne aus einer Plastikschale, in der ein ganzer Schwarm voller Heimchen – eine Heuschrecken-Art – wuselt.

  • Das Heimchen am Herd ist doch ein Ideal, das mausetot ist.

  • «Mutter und Hausfrau» klingt zu sehr nach Heimchen am Herd.

  • «"Herdprämie" erinnert so ein bisschen an das Heimchen vom Herd und an Frauenbilder, die ironisiert werden», meint Eichinger.

  • Helga Beimer war ein Heimchen am Herd - heute ist sie Kleinunternehmerin.

  • Nina Hoss soll eine Frau von gestern sein, unselbstständig, dem Manne befohlen, schüchternes Heimchen?

  • Flucht vor dem Klischee des unterbelichteten Heimchens am Herd, Flucht vor der Mutterfalle und dem Supermuttisyndrom.

  • Goldonis Frauen sind keine Heimchen am Herd.

  • Ein Stück äußerst sozialen Wohnbaus stellte das Arbeiterheim Höchst, das so genannte "Heimchen", dar.

  • Vom Heimchen am Herd hat sie sich gemausert zur Geschäftsfrau.

  • Veronica Ferres als Ehefrau und Mutter, die sich von ihrem Mann nicht mehr in die Rolle als "Heimchen am Herd" pressen läßt.

  • Jeder 2. Mann wünscht sich ein Heimchen am Herd.

  • Ich habe nicht Jahre studiert, um dann als Heimchen im Haushalt zu verkümmern.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Heim­chen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × H, 1 × C, 1 × I, 1 × M & 1 × N

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × H, 1 × C, 1 × M, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem M mög­lich.

Das Alphagramm von Heim­chen lautet: CEEHHIMN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Mün­chen
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Emil
  3. Ida
  4. Martha
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Echo
  3. India
  4. Mike
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

Heimchen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Heim­chen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

zir­pen:
Geräusch von sich geben, wie es ein Heimchen, eine Grille macht
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Heimchen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Heimchen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7034830. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. mittelbayerische.de, 24.01.2023
  3. ga-online.de, 18.04.2016
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  5. m.rp-online.de, 12.04.2015
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  9. archiv.tagesspiegel.de, 23.12.2003
  10. Die Zeit (07/2002)
  11. berlinonline.de, 28.09.2002
  12. f-r.de, 04.04.2002
  13. DIE WELT 2000
  14. BILD 1998
  15. BILD 1997
  16. TAZ 1997