Dialekt

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ diaˈlɛkt ]

Silbentrennung

Einzahl:Dialekt
Mehrzahl:Dialekte

Definition bzw. Bedeutung

Die ursprüngliche, landschaftlich verschiedene Redeweise einer Region im Gegensatz zur dort geltenden Schrift- und Umgangssprache (Hochsprache).

Begriffsursprung

Das Wort wurde im 16. Jahrhundert aus lateinisch dialectos / dialectus entlehnt, das seinerseits auf griechisch dialektos „Unterredung, Redeweise, Mundart“ zurückgeht.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Dialektdie Dialekte
Genitivdes Dialekts/​Dialektesder Dialekte
Dativdem Dialekt/​Dialekteden Dialekten
Akkusativden Dialektdie Dialekte

Anderes Wort für Di­a­lekt (Synonyme)

Kulturdialekt
Missingsch (fachspr.):
norddeutsche Mischsprache aus dem Niederdeutschen und der hochdeutschen Standardsprache
Mundart:
deutsche Entsprechung für dialectus bzw. Dialekt; regional begrenzte Varietät einer Sprache
Regiolekt (fachspr.):
auf eine bestimmte Region beschränkte Varietät einer Sprache
regionale Sprachvariante
regionale Umgangssprache
Regionalsprache:
Linguistik: eine Sprachform, die in einer Sprachgemeinschaft nur eine räumlich begrenzte Verbreitung hat
Politik: Sprachform mit nur regionaler Verbreitung in einer Sprachgemeinschaft, die besonders geschützt/gefördert werden soll
Stadtmundart

Gegenteil von Di­a­lekt (Antonyme)

Hoch­spra­che:
Informatik: compilierbare Programmiersprache, die nicht speziell für eine Hardware konzipiert ist
Linguistik: verbindliche Form der geschriebenen und gesprochenen Sprache, die auch als Maßstab für den Schulunterricht gilt
Idio­lekt:
besondere Sprachform, charakteristische Sprachverwendung einer einzelnen Person
So­zio­lekt:
Linguistik, speziell Soziolinguistik: besondere Sprachform, charakteristische Sprachverwendung einer durch soziale Eigenschaften wie Geschlecht, Einkommen et cetera definierten Menge von Mitgliedern einer Sprachgemeinschaft

Beispielsätze

  • Der Wortschatz von Dialekt und Hochsprache stimmt oft weitgehend überein, wird aber im Dialekt leicht bis für Auswärtige unkenntlich abgewandelt ausgesprochen.

  • Hessisch ist ein mitteldeutscher Dialekt.

  • Dialekte gehören zum Diasystem einer Sprache.

  • Du sprichst aber einen sehr starken Dialekt.

  • Regionale Dialekte sollten erhalten bleiben.

  • Dialekte interessieren mich sehr.

  • Dialekte sind für mich sehr interessant.

  • Es ist ein Dialekt.

  • Okzitanisch ist kein französischer Dialekt.

  • Alle Sprache sind Dialekte.

  • Fering und Öömrang gehören zu den inselnordfriesischen Dialekten in Nordfriesland.

  • Ist Jiddisch ein Dialekt der bairisch-österreichischen Sprache?

  • In Deutschland gib es viele verschiedene Dialekte, die mehr oder weniger von dem geschriebenen Deutsch abweichen.

  • Er spricht einen südlichen Dialekt.

  • Klanglos ist der Dialekt des Geistes.

  • Gibt's Dialekte in Italien?

  • Ich möchte ihn fragen, ob er Dialekt spricht.

  • Plattdeutsch ist kein Dialekt, sondern eine eigene Sprache.

  • Einige Ältere sprechen nur den örtlichen Dialekt.

  • Wu gliederst sich in viele Dialekte, davon gilt Wenzhounesisch als am unverständlichsten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als „Explorator“ sammelt er Wörter unseres bayerischen Dialektes, die typisch sind für den Raum Ebersberg.

  • Aber auch in reichen Quartieren ist die Sprache ein Thema: Der Dialekt wird dort zunehmend verdrängt.

  • Aber es gibt durchaus schiefere Dialekte im Fränkischen.

  • Anhand eines Satzes soll erkannt werden, um welchen deutschen Dialekt es sich handelt: Oecher, Paderborner oder Märkisches Platt?

  • Bis heute spricht ein Teil von ihnen eine Art Pfälzer Dialekt.

  • Dank der App, die Schweizerdeutsche Dialekte verortet, konnten Forscher Erkenntnisse über die Dialektentwicklung gewinnen.

  • Den Abschluss bildeten Gedichte und Kurztexte im Dialekt.

  • Auch wenn der Dialekt im Schweizerischen Graubünden ein anderer sei, so Michael Gregoritsch, "sind die Alpen Heimat für mich".

  • Aber“, so der Mann aus Kayna, „sie sollten mehr im Würchwitzer Dialekt sprechen.“

  • Auch solche, die in Dialekt verfasst sind, publizieren wird nicht.

  • Anders als im Original wird Loren im neapolitanischen Dialekt sprechen.

  • Wiese analysiert darin den Dialekt, den Jugendliche im Berliner Migranten-Stadtteil Kreuzberg sprechen.

  • Aber weil bei ihm der Dialekt „nicht so glaubwürdig“ rüberkam, übernahm Baumann.

  • Berliner Schnauze auf 40 Seiten: Da angeblich die meisten Deutschen Berlinisch lieben, erschien die Zeitung "B.Z." im Dialekt.

  • Der iranische Student Hossein Seif verständigt sich mit Romans Vater sehr gut in einem persischen Dialekt, mit der Mutter bruchstückhaft.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Alemannisch: Dialäkt
  • Altgriechisch: διάλεκτος (dialektos) (weiblich)
  • Arabisch: لهجة
  • Bengalisch: উপভাষা
  • Bosnisch:
    • дијалект (dijalekt) (männlich)
    • нарјечје (narječje) (sächlich)
  • Bulgarisch: диалект (dialekt) (männlich)
  • Chinesisch: 方言 (fāngyán)
  • Dänisch: dialekt
  • Englisch: dialect
  • Esperanto: dialekto
  • Färöisch:
    • bygdarmál (sächlich)
    • málføri (sächlich)
  • Finnisch:
    • murre
    • aluemurre
  • Französisch:
    • pâtois
    • dialecte
  • Georgisch: დიალექტი (dialekt'i)
  • Grönländisch: sumiorpaluut
  • Interlingua: dialecto
  • Isländisch: mállýska (weiblich)
  • Italienisch: dialetto (männlich)
  • Japanisch:
    • 方言
  • Katalanisch: dialecte (männlich)
  • Koreanisch:
    • 사투리 (sa-tou-ri)
    • 방언 (bang-on)
  • Kroatisch: narječje
  • Kurmandschi: zarava
  • Latein:
    • dialectos (weiblich)
    • dialectus (weiblich)
  • Lettisch: dialekts (männlich)
  • Litauisch: prieveiksmis
  • Mazedonisch:
    • дијалект (dijalekt) (männlich)
    • наречје (narečje) (sächlich)
  • Mongolisch: аялгуу
  • Neugriechisch: διάλεκτος (dialektos) (weiblich)
  • Niederländisch:
    • dialect
    • streektaal (weiblich)
    • gewesttaal (weiblich)
    • tongval (männlich)
  • Norwegisch: dialekt
  • Polnisch:
    • gwara (weiblich)
    • dialekt (männlich)
    • narzecze (sächlich)
  • Portugiesisch: dialecto (männlich)
  • Rumänisch: dialect (sächlich)
  • Russisch:
    • диалект (männlich)
    • говор (männlich)
    • наречие (sächlich)
  • Schwedisch: dialekt
  • Serbisch:
    • дијалект (dijalekt) (männlich)
    • наречје (narečje) (sächlich)
  • Serbokroatisch:
    • дијалект (dijalekt) (männlich)
    • наречје (narečje) (sächlich)
    • нарјечје (narječje) (sächlich)
  • Slowakisch:
    • dialekt (männlich)
    • nárečie (sächlich)
  • Slowenisch: naréčje (sächlich)
  • Spanisch: dialecto (männlich)
  • Thai: ภาษาท้องถิ่น (paa-săa tóng tìn)
  • Tibetisch: ཡུལ་སྐད (yul skad)
  • Tschechisch:
    • dialekt (männlich)
    • nářečí (sächlich)
  • Türkisch:
    • ağız
    • diyalekt
    • lehçe
  • Ukrainisch: наріччя
  • Ungarisch:
    • nyelvjárás
    • dialektus
  • Vietnamesisch: tiếng địa phương
  • Volapük: dialeg
  • Weißrussisch: прыслоўе

Was reimt sich auf Di­a­lekt?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Di­a­lekt be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × D, 1 × E, 1 × I, 1 × K, 1 × L & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × K, 1 × L, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem I und A mög­lich. Im Plu­ral Di­a­lek­te zu­dem nach dem K.

Das Alphagramm von Di­a­lekt lautet: ADEIKLT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Düssel­dorf
  2. Ingel­heim
  3. Aachen
  4. Leip­zig
  5. Essen
  6. Köln
  7. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Dora
  2. Ida
  3. Anton
  4. Lud­wig
  5. Emil
  6. Kauf­mann
  7. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Delta
  2. India
  3. Alfa
  4. Lima
  5. Echo
  6. Kilo
  7. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Di­a­lekt (Sin­gu­lar) bzw. 12 Punkte für Di­a­lek­te (Plural).

Dialekt

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Di­a­lekt ent­spricht dem Sprach­niveau A2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Af­ri­kaans:
aus niederländischen Dialekten entstandene Sprache der Buren und nichtweißer Volksgruppen in der Republik Südafrika und im heutigen Namibia
ale­man­nisch:
auf die Gruppe oberdeutscher Dialekte, das Alemannische, bezogen
Di­a­lekt­geo­gra­phie:
Linguistik: Forschungsdisziplin, die die geographische Verbreitung von Dialekten zum Gegenstand hat
ober­deutsch:
dem Oberdeutschen zugehörig, den Dialekten in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz zugehörig
Orts­di­a­lekt:
Linguistik: die an einem bestimmten Ort spezifische Varietät eines Dialekts
ost­mit­tel­deutsch:
die Dialekte des östlichen Mitteldeutsch (des Ostmitteldeutschen) betreffend, namentlich die lausitzisch-südmärkischen, die thüringisch-obersächsischen und historisch auch die schlesischen und hochpreußischen Dialektgruppen
schwä­bisch:
die schwäbischen Dialekte betreffend
Spa­ni­o­lisch:
Linguistik: der spezielle von den 1492 aus Spanien vertriebenen Juden beibehaltene jüdisch-spanische Dialekt
Sprach­raum:
Verbreitungsgebiet einer Sprache oder eines Dialekts
Was­ser­pol­nisch:
polnischer Dialekt mit deutschen und tschechischen Einflüssen

Buchtitel

  • Beiträge zur Lautlehre der rumänischen Dialekte Franz Ritter Von Miklosich | ISBN: 978-3-38655-225-7
  • Das große Wörterbuch der Tiroler Dialekte Hans Moser | ISBN: 978-3-70993-457-9
  • Der Tod versteht auch Dialekt Susanne Hanika | ISBN: 978-3-74130-240-4
  • Dialekt und Standardsprache in der Deutschdidaktik Frank Janle, Hubert Klausmann | ISBN: 978-3-82338-415-1
  • Über den lesbischen Dialekt Anton Führer | ISBN: 978-3-38657-303-0
  • Wörterbuch des schottischen Dialekts in den Werken von Walter Scott und Burns Ludwig Hierthes | ISBN: 978-3-38651-218-3
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Dialekt. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Dialekt. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12419080, 12373540, 12373324, 12259951, 12093898, 12041586, 12015191, 12014112, 10944126, 10682662, 10550432, 10462077, 10346471, 10218834, 10187054 & 10164800. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  2. bazonline.ch, 19.11.2022
  3. nordbayern.de, 12.05.2021
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