Ton

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ toːn ]

Silbentrennung

Einzahl:Ton
Mehrzahl:Tone

Definition bzw. Bedeutung

Feinkörniges Verwitterungsprodukt, Bodenart, Töpfermaterial, Baustoff/Werkstoff.

Begriffsursprung

Durch Verdumpfung von ā zu ō aus dem frühneuhochdeutschen tahen, than, welches wiederum aus dem spätmittelhochdeutschen dāhe, tāhe, Genitiv dāhen, tāhen) „Lehm“, althochdeutsch thāha „Ton, Lehm, Töpfererde, irdenes Gefäß“ hervorgegangenen war. Belegt seit der Zeit um 800. Verwandt sind das mittelniederdeutsche dā, das altenglische þō, þōhe und gotisch þāhō „Ton, Lehm“. Allen zugrunde liegt des protogermanische germ. *þanhōn „beim Trocknen schrumpfende, dichter werdende Erde“. Während die frühen Formen noch feminin waren, fand ein Genuswechsel zum maskulinen Genus wohl in Anlehnung an Lehm statt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Tondie Tone
Genitivdes Tons/​Tonesder Tone
Dativdem Ton/​Toneden Tonen
Akkusativden Tondie Tone

Anderes Wort für Ton (Synonyme)

Klang:
kein Plural: die Art, wie etwas klingt
Klang eines Namens: Berühmtheit, Beliebtheit oder Verhasstheit
Geräusch:
akustisch wahrnehmbarer, unspezifischer Vorgang; hörbares Ereignis
Laut:
ein Geräusch
Linguistik: Laut als Teil einer Sprache; Sprachlaut
Mucks:
meist in Ermahnungen: ein hörbares, von einem Menschen verursachtes Geräusch
Lehm:
quarzhaltiger, kalkfreier Ton, der reich an Eisenverbindungen ist; gutes Ausgangsmaterial für Keramik und Ziegel
Mergel:
aus Ton, Kalk und Sand bestehendes Sedimentgestein
Tonerde
Tonalität (geh.):
Art und Weise der Ansprache
die Beziehung von Klängen, Tönen und Akkorden zueinander auf der Basis eines zugrunde liegenden Tonsystems
Tonart (fig.):
Musik: eine Stufenfolge von Tönen (Tonleiter)
Tonfall, in dem jemand zu jemand anderem spricht
Tonfall (Hauptform):
Art und Weise, wie etwas ausgesprochen wird, zum Beispiel zum Ausdruck von Gefühlen
Phonetik: Veränderung der Tonhöhe beim Sprechen
Tonboden
Tonmineral

Beispielsätze

  • Der Boden hier besteht zum größten Teil aus Ton.

  • Schalte den Ton ein.

  • Schaltet den Ton ein.

  • Ich habe nie einen Ton gehört.

  • Man muss nicht musikalisch sein, um immer den richtigen Ton zu treffen.

  • Nicht in diesem Ton!

  • Diese Frage wurde in höflichem Ton gestellt.

  • Unter Toms Händen wurden aus dem unförmigen Ton lebensecht wirkende Figuren.

  • Tom hat uns eindrucksvoll mit unnachahmlicher Meisterschaft vorgeführt, wie man aus Ton Hände und Füße modelliert.

  • Achte auf deinen Ton!

  • Ich bin des trocknen Tons nun satt.

  • Bitte schalten Sie den Ton ein!

  • Sie waren nicht fähig, der Gitarre einen Ton zu entlocken.

  • Wir können hier nicht den Ton angeben.

  • Stell den Ton ab.

  • Achten Sie bitte auf Ihren Ton!

  • Achte bitte auf deinen Ton!

  • Mir gefällt dein belehrender Ton nicht.

  • Natürlich gibt Maria in der von ihr gegründeten Firma den Ton an.

  • Tom hätte mit seinem Lehrer nicht in so einem Ton sprechen sollen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alle drei Sekunden stottern Bild und Ton für einen Bruchteil einer Sekunde spürbar und hörbar.

  • Aber nach wie vor macht der Ton die Musik.

  • AfD-Politiker haben den Ton massiv verschärft, sagt Uphoff, „sie machen aus Gegnern Feinde“.

  • Allerdings ist der Ton im Umgang mit ausländischen Medien seit ein paar Jahren rauer geworden.

  • Aber es war, wie so oft und wie auch jenseits der virtuellen Welt, eine laute Minderheit, die den Ton angab.”

  • Auch der interne Speicher kann nun mehr Daten fassen und der Ton wird in Stereo ausgespielt.

  • Aber gibt die direkt vor der Jahrtausendwende geborene Altersgruppe auch beim Investieren den Ton an?

  • Anders als die Disney-Verfilmung mit ihrem lustig-harmlosen Ton holt er die Dramatik heraus - und eine beunruhigende Aktualität.

  • Acht Mikrofone fangen den Ton ein.

  • Aber ein Profi merkt schnell, ob er da jemanden vor sich hat, der den Ton trifft und weiß, was er will.

  • Aber mit dem hohen Ton, den viele Autoren angeschlagen haben, kommt man nicht weit.

  • Das trifft mich", sagte der 52-Jährige mit lauter Stimme und scharfem Ton gleich zu Beginn seines Monologes.

  • Abendblatt-Redakteur Frank Ilse war 1975 selbst Offiziersschüler auf dem Schiff – und berichtet vom rauen Ton der Ausbilder an Bord.

  • Um neben dem Bild auch einen perfekten Ton zu erleben, müssen die Autos der Filmfans mit einem funktionierenden Radio ausgestattet sein.

  • Der Ton wird zunehmend schriller und die Regierung in Jerusalem verlangt nun ein Einschreiten der schwedischen Regierung.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

  • Bänderton
  • Bläh­ton
  • Edelton
  • Feuerton
  • Schamotteton
  • Töpferton

Übersetzungen

  • Albanisch:
    • deltinë (weiblich)
    • argjilë (weiblich)
  • Arabisch:
    • طِين (ṭīn) (männlich)
    • صَلْصَال (ṣalṣāl) (männlich)
  • Armenisch: կավ (kav)
  • Chinesisch: 黏土 (niántǔ)
  • Dänisch: ler (sächlich)
  • Englisch: clay
  • Esperanto: argilo
  • Finnisch: savi
  • Französisch: argile (weiblich)
  • Galicisch: arxila (weiblich)
  • Hindi: मृत्तिका (mŕttikā) (männlich)
  • Ido: argilo
  • Interlingua: argilla
  • Italienisch: argilla (weiblich)
  • Japanisch: 粘土
  • Katalanisch: argila (weiblich)
  • Koreanisch: 찰흙 (chalheuk)
  • Lettisch: māls (männlich)
  • Litauisch: molis (männlich)
  • Luxemburgisch: Leem (männlich)
  • Maltesisch: tafal (männlich)
  • Mazedonisch: глина (glina) (weiblich)
  • Neugriechisch:
    • άργιλος (árgilos) (männlich)
    • πηλός (pilós) (männlich)
  • Niederdeutsch:
    • Dwa
    • Klai (männlich)
  • Niederländisch:
    • klei (weiblich)
    • pijpaarde (männlich)
  • Niedersorbisch: běła glina (weiblich)
  • Norwegisch: leire (männlich)
  • Obersorbisch: běła hlina (weiblich)
  • Persisch:
    • رس (ros)
    • گل رس (gel-e ros)
  • Polnisch:
    • glina (weiblich)
    • (männlich)
  • Portugiesisch: argila (weiblich)
  • Rätoromanisch: arschiglia (weiblich)
  • Rumänisch: lut (sächlich)
  • Russisch: глина (weiblich)
  • Sardisch: agriddu (männlich)
  • Schwedisch: lera
  • Serbokroatisch: гли́на (glína) (weiblich)
  • Slowakisch:
    • hlina (weiblich)
    • íl (männlich)
  • Slowenisch: glina (weiblich)
  • Spanisch: arcilla (weiblich)
  • Tadschikisch: гил (gil)
  • Thai:
    • ดินเหนียว (din-nǐao)
    • ดินนวล (din-nuuan)
  • Tschechisch:
    • hlína (weiblich)
    • jíl (männlich)
  • Türkisch: kil
  • Ungarisch: agyag
  • Venezianisch: crea (weiblich)
  • Vietnamesisch: đất sét
  • Weißrussisch: гліна (weiblich)

Was reimt sich auf Ton?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm Ton be­steht aus drei Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × N, 1 × O & 1 × T

  • Vokale: 1 × O
  • Konsonanten: 1 × N, 1 × T

Das Alphagramm von Ton lautet: NOT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Offen­bach
  3. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Otto
  3. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Oscar
  3. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 4 Punkte für das Wort Ton (Sin­gu­lar) bzw. 5 Punkte für To­ne (Plural).

Ton

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ton ent­spricht dem Sprach­niveau A1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

A:
Bezeichnung für Ton "A" und Abkürzung für A-Dur (Tonart und Akkord)
Ais:
Musik: Ton mit 475 Hz und alle Töne im Oktavabstand dazu, um einen Halbton erhöhtes A
Er­hö­hungs­zei­chen:
Zeichen für die Erhöhung eines Tons um einen Halbton, seltener auch um zwei Halbtöne, einen Viertel- oder Dreiviertelton; alle diese Erhöhungszeichen werden mit verschiedenen Symbolen notiert
ir­den:
attributiv: aus gebranntem Ton bestehend/gemacht
Mu­sik­stu­dio:
Raum oder Gebäude zum Aufzeichnen von Ton oder Sprache, beispielsweise für Radiosendungen, Hörspiele oder Musikstücke
No­te:
Symbol zur schriftlichen Aufzeichnung eines Tones, dessen Platzierung im Notensystem die Tonhöhe – ausgedrückt im Notennamen – und dessen äußere Gestalt die Tondauer – den Notenwert – anzeigt. Es besteht aus Notenkopf und Hals, größere Notenwerte nur aus dem Notenkopf.
Öl­sand:
Mischung aus Ton, Sand, Wasser und Bitumen, aus welcher sich Rohöl gewinnen lässt
Stein­gut:
aus Quarz, Ton und Feldspat bestehende, bei niedriger Hitze gebrannte, durchsichtig glasierte Tonwaren mit weißem, porösem Scherben für Geschirr, Fliesen, Waschtische, Badewannen und andere sanitäre Artikel
Ton­um­fang:
Musik: Abstand zwischen dem tiefsten und höchsten Ton in einer Melodie, einer Stimme oder eines Musikinstrumentes
Zie­gel:
Platte aus gebranntem Ton, die zum Decken von Schrägdächern verwendet wird
Quader aus gebranntem Ton, der für den Bau einer Mauer verwendet wird

Buchtitel

  • Beethovens Klaviersonaten und ihre Deutung. "Für jeden Ton die Sprache finden…" András Schiff | ISBN: 978-3-88188-107-4
  • Commissario Pavarotti trifft keinen Ton Elisabeth Florin | ISBN: 978-3-95451-122-8
  • Der freie Ton Margreet Honig, Gordana Crnkovic | ISBN: 978-3-86858-619-0
  • Der Reggaehase Boooo und der gute Ton Jens Strohschneider | ISBN: 978-3-86391-100-3
  • Ecoute Ton Corps – Ton Plus Grand Ami Sur La Terre Lise Bourbeau | ISBN: 978-2-29022-317-8
  • Ferdinand sucht seinen Ton Maria Köhnen, Hartmut Hoefs | ISBN: 978-3-74152-250-5
  • freier Atem – freier Ton Gordana Crnkovic | ISBN: 978-3-95631-733-0
  • Gestalten mit Ton Petia Knebel | ISBN: 978-3-25860-193-9
  • Grammatical Tone Nicholas Rolle | ISBN: 978-3-11066-961-9
  • Ich verbitte mir diesen Ton, Sie Arschloch! Andreas Hock | ISBN: 978-3-74230-542-8
  • Michael Freemans Farbe & Ton Michael Freeman | ISBN: 978-3-86490-972-6
  • Oddity of the Ton Emily Royal | ISBN: 978-1-96358-542-1
  • Porträts in Ton Philippe Faraut, Chlarisse Faraut | ISBN: 978-3-93648-941-5
  • The Official Bridgerton Guide to Entertaining: How to Cook, Host, and Toast Like a Member of the Ton Emily Timberlake, Susan Vu | ISBN: 978-0-34944-360-7
  • The Physical Basis Of Piano Touch And Tone Otto Ortmann | ISBN: 978-1-44374-113-2

Film- & Serientitel

  • Der gute Ton (Kurzfilm, 2002)
  • Der Ton, das Wort, das Bild – Das Kino von Angela Schanelec (Doku, 2008)
  • Ein Ton Blau (Doku, 2011)
  • Fred Astaire gibt den Ton an (Fernsehfilm, 2017)
  • Matching Tones (Kurzfilm, 2017)
  • Mit und ohne Ton (Kurzfilm, 2011)
  • Per Mandolino – Avi Avital und Ton Koopmann (Fernsehfilm, 2023)
  • Room Tone (Kurzfilm, 2018)
  • Schulstunde mit Ton (Doku, 1991)
  • Tone Death (Film, 2017)
  • Voices – Eine Welt ohne Ton (Film, 1979)

Häufige Rechtschreibfehler

  • Thon (veraltet)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Ton. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Ton. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11938637, 11938636, 10769366, 10467207, 9989176, 9942397, 8890684, 8890666, 8805494, 8223361, 6738756, 6047464, 5954504, 5342754, 5184957, 5184956, 4869004, 4540636 & 4383716. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. gamestar.de, 25.10.2023
  3. jungefreiheit.de, 11.10.2022
  4. tagesspiegel.de, 26.11.2021
  5. braunschweiger-zeitung.de, 19.02.2020
  6. meedia.de, 05.02.2019
  7. focus.de, 16.08.2018
  8. cash.ch, 07.08.2017
  9. vol.at, 21.05.2016
  10. feedsportal.com, 18.10.2015
  11. spiegel.de, 18.09.2014
  12. welt.de, 01.06.2013
  13. feeds.rp-online.de, 13.08.2012
  14. abendblatt.de, 24.01.2011
  15. an-online.de, 28.07.2010
  16. dradio.de, 24.08.2009
  17. dradio.de, 18.02.2008
  18. tagesspiegel.de, 25.10.2007
  19. morgenweb.de, 15.12.2006
  20. archiv.tagesspiegel.de, 21.02.2005
  21. fr-aktuell.de, 17.05.2004
  22. Die Zeit (47/2003)
  23. berlinonline.de, 19.10.2002
  24. sz, 10.10.2001
  25. DIE WELT 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. TAZ 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995