Lust

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ lʊst ]

Silbentrennung

Einzahl:Lust
Mehrzahl:Lüste

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch lust, althochdeutsch lust, germanisch *lustu- „Wunsch, Verlangen“, belegt seit dem 8. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Lustdie Lüste
Genitivdie Lustder Lüste
Dativder Lustden Lüsten
Akkusativdie Lustdie Lüste

Anderes Wort für Lust (Synonyme)

Begehren:
gehoben: ein heftiges Verlangen nach etwas oder jemandem
veraltend: eine Anfrage, ein Ersuchen um etwas, das an jemanden gerichtet wird
Begehrlichkeit:
intensiv empfundenes Verlangen nach etwas
Begierde:
leidenschaftliches Verlangen, Wünschen
Geilheit:
übermäßiges Wachstum von Pflanzen
Verfassung/Zustand, sexuell erregt zu sein
Gier:
unmäßiges, maßloses Verlangen
heftiges Verlangen
Konkupiszenz (fachspr., lat.):
Katholizismus: Neigung des Menschen zur Sünde
Affinität:
allgemein: Nachbarschaft, Verwandtschaft, besonders geistige und Wesensverwandtschaft
Chemie: Triebkraft einer chemischen Reaktion; Bindungsbestreben von Atomen oder Atomgruppen, sich miteinander zu vereinigen
Anziehung:
Attraktivität, die von etwas oder jemandem auf einen Menschen ausgeht
die Kraft eines Körpers, einen anderen Körper zu sich hin zu bewegen
Geneigtheit
Hang:
kein Plural: starke Neigung, Tendenz zu etwas
natürliche Form einer Böschung, abfallendes Gelände, (süddeutsch) Halde
Neigung:
Ergebnis: leichte Schräglage/ Schrägstellung
gefühlsmäßige Hinwendung zu Personen
Tendenz:
Hang, Neigung, Streben
veraltet: Absicht
Verlangen:
nachdrücklich geäußerter Wunsch
stark ausgeprägter Wunsch; körperlicher, seelischer, geistiger Drang, einen empfundenen Mangel auszugleichen
Appetenz (fachspr.):
Sexualbiologie, Sexualmedizin: das (sexuelle) Begehren, das Sexualverlangen
Verhaltensbiologie allgemein: ein triebbedingtes Begehren oder Verlangen
Appetit (auf):
Lust zu, am Essen, das Verlangen zu essen
einen Zahn haben (auf) (ugs.)
Sehnen (nach)
Sehnsucht (nach):
der Drang, der Wunsch nach etwas
Trieb:
das Lockern des Gebäcks mit Triebmitteln
ein Zahnrad mit einer nur geringen Anzahl an Zähnen
Wunsch (nach):
das Ersehnen von etwas
etwas, das jemandem gewünscht wird
Triebhaftigkeit
Lustempfinden:
angenehmes Gefühl von Freude, Vergnügen, häufig im sexuellen Sinne
Sinnenlust (geh.):
Lust/Freude, die durch die Sinne erlebt wird
Sinneslust:
Lust/Freude, die durch die Sinne erlebt wird
sinnliche Lust
sinnlicher Genuss
sinnliches Vergnügen
Wollust:
Gefühl der Lust und der sexuellen Begierde, das besonders bei sexueller Erregung und der Befriedigung sexueller Wünsche entsteht
Schweiz, veraltet: wollüstiger Mensch

Weitere mögliche Alternativen für Lust

Freude:
positives Gefühl
Gefallen:
Handlung oder Unterlassung, mit der man jemand anderem uneigennützig einen Dienst erweist; etwas, was man nur einem anderen zuliebe tut, um ihn zu unterstützen
Mauke:
bakterielle Hautentzündung in der Fesselbeugen von Huftieren und Klauentieren, insbesondere Pferden, die vor allem an den Hintergliedmaßen auftritt
Lust, Laune
Wohlgefallen:
zufriedenes Gefühl, das durch die Freude an jemanden oder etwas ausgelöst wird

Gegenteil von Lust (Antonyme)

Un­lust:
kein Plural: leichte Abneigung gegenüber etwas/jemanden
kein Plural: nicht vorhandene Lust, Motivation

Beispielsätze

  • das Wandern ist des Müllers Lust

  • Ich hatte zwar zunächst keine Lust, in die Schule zu gehen, aber jetzt macht es mir großen Spaß.

  • Das Wandern, das Wandern

  • dem niemals fiel das Wandern ein

  • dem niemals fiel das Wandern ein

  • Das muß ein schlechter Müller sein

  • Ich habe keine Lust mehr, darauf zu warten, dass Sie das machen.

  • Wenn du keine Lust hast, kannst du nach Hause gehen.

  • Sie hatte keine Lust, sich mit ihm zu streiten.

  • Hättest du Lust, mit mir zu Abend zu essen?

  • Ich habe keine Lust, dass mit Tom zu machen.

  • Ich les’ jetzt keine Nachrichten mehr, weil ich keine Lust mehr drauf habe.

  • Dazu habe ich wirklich keine Lust.

  • Ich hätte Lust auf eine Tasse Tee.

  • Der Grund, warum ich das nicht fertiggemacht habe, ist, dass ich dazu keine Lust hatte.

  • Worauf hast du heute Abend Lust?

  • Ich habe keine Lust mehr, hinter dem herzufahren, aber hier kann man auch nicht überholen.

  • Ich hätte Lust, Italienisch zu sprechen!

  • Tom hatte Lust zu tanzen.

  • Ich habe jetzt Lust, spazieren zu gehen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber dieses Jahr haben viele einfach Lust auf einen Festivalbesuch.

  • Aber vielleicht haben sie ja später noch Lust auf eine Pizza mit Harry und Meghan - wer weiß?

  • Aber ich weiß, dass dieses Jahr noch ein bisschen etwas drinnen ist“, hat der 19-Jährige Lust auf mehr.

  • Aber richtig Lust auf Feiern hat beim Traditionsteam derzeit niemand.

  • Aber die hat offenbar keine große Lust darauf.

  • Aber uns verbindet das echte Interesse füreinander und die Lust am Gespräch.

  • Aber es darf nicht sein, dass Investoren den Fußball als Spielzeug betrachten und nach drei Jahren keine Lust mehr haben.

  • Aber es konnte auch so jeder im Stadé Velodrome sehen: Lewandowski hatte keine Lust mehr.

  • Achtenmeyer hat keine Lust.

  • Aber auf den üblichen Müll, den man seit Jahren vorgesetzt bekommt, hat ein Großteil der lesenden Menschen keine Lust mehr.

  • Abgesehen von der Lust an der Virtuosität gibt es auch ganz praktische Gründe, warum Dinge klein sind.

  • Der Auftaktsieg hat Lust auf mehr gemacht.

  • Aber auch die Bürger der PIIGS-Staaten haben keine Lust mehr.

  • Und da ihre hartherzigen Besitzer keine Lust haben, sie weiter durchzufüttern, droht den Tieren ein Ende in der Tierfutterfabrik.

  • Deutschlands wichtigste Medienunternehmen wurden von Männern mit Lust an der Selbstdarstellung geprägt.

Häufige Wortkombinationen

  • Lust an etwas haben, zum Beispiel Lust am Leben
  • Lust zu + Grundform des Verbs, zum Beispiel Lust zu spielen, Lust zu schlafen; Lust auf + Substantiv, zum Beispiel Lust auf (eine) Pizza, Lust auf einen Film
  • seine Lust befriedigen; wilde, teuflische Lust

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Lust?

Wortaufbau

Das Isogramm Lust be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × L, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × S, 1 × T

Das Alphagramm von Lust lautet: LSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 5 Punkte für das Wort Lust (Sin­gu­lar) bzw. 11 Punkte für Lüs­te (Plural).

Lust

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Lust kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

be­dient:
nur prädikativ: genervt und unzufrieden, keine Lust mehr verspürend, sich weiter zu engagieren
bo­cken:
Spaß machen, Lust darauf machen
Faul­pelz:
Person, die träge / faul ist und keine Lust hat, zu arbeiten / sich anzustrengen
ge­nie­ßen:
Genuss, Freude, Lust an, bei oder für etwas empfinden
Jagd­lust:
große Lust zur Jagd
Lust­ge­winn:
Vorgang, bei dem Lust erfahren wird und Ergebnis dieses Vorgangs
Lust­par­tie:
Ausflug aus Lust, zur Erfüllung der Lust
lust­voll:
voller Lust, Freude oder Genuss; mit besonders angenehmen Gefühlen, Empfindungen verbunden (auch im sexuellen Sinne)
mo­ti­viert:
voller Lust und Drang, einer spezifischen Beschäftigung nachzugehen
Un­lust:
kein Plural: nicht vorhandene Lust, Motivation

Buchtitel

  • Alle Lust will Ewigkeit Konrad Paul Liessmann | ISBN: 978-3-55207-207-7
  • Befreite Lust E L James | ISBN: 978-3-44247-897-2
  • Der Garten der Lüste John Vermeulen | ISBN: 978-3-25723-383-4
  • Die Geburt der Philosophie im Garten der Lüste Wilhelm Schmid | ISBN: 978-3-51839-715-2
  • Die Lust am Buch Michael Hagner | ISBN: 978-3-45819-464-4
  • Die Lust am Duft Hanns Hatt, Regine Dee | ISBN: 978-3-66266-185-7
  • Die Lust an der Zeichnung Jean-Luc Nancy | ISBN: 978-3-70920-077-3
  • Don Juan de la Mancha oder Die Erziehung der Lust Robert Menasse | ISBN: 978-3-51846-040-5
  • Endlich wieder Lust auf Sex! Tina Molin | ISBN: 978-3-44217-861-2
  • Gottes Werk und Fleisches Lust Anne Käfer | ISBN: 978-3-49599-320-0
  • Hast du Lust auf ein Rätsel? Frederic Friedel | ISBN: 978-3-46631-203-0
  • Hiltl. Vegetarisch nach Lust und Laune Rolf Hiltl | ISBN: 978-3-03922-141-7
  • Lucy hat Lust Regine Sylvester | ISBN: 978-3-35903-058-4
  • Lust Audrey Carlan | ISBN: 978-3-54829-068-3
  • Lust auf Abstinenz Meinolf Bachmann, Andrada El- Akhras | ISBN: 978-3-64254-574-0

Film- & Serientitel

  • Augen der Lust (Film, 1989)
  • Besessene der Lust (Fernsehfilm, 1994)
  • Bliss – Im Augenblick der Lust (Film, 1997)
  • Casino der Lust (Film, 1997)
  • Dangerous Love – Lust und Begierde (Film, 1989)
  • Der Preis der Lust (Fernsehfilm, 1993)
  • Die Lust der schönen Rose (Film, 1991)
  • Emmanuelle – Botschafterin der Lust (Fernsehfilm, 1994)
  • Extasy – Opfer der Lust (Film, 1988)
  • Farben der Lust (Film, 1999)
  • Geschäft mit der Lust (Fernsehfilm, 1997)
  • Im Fegefeuer der Lust (Fernsehfilm, 1998)
  • Justine: Sklavinnen der Lust (Film, 1995)
  • Laura – Dreieck der Lust (Film, 1987)
  • Lektionen der Lust (Film, 1996)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Lust. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Lust. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12284850, 12201290, 12116340, 11275680, 11163800, 11156770, 10788150, 10660400, 10642200, 10202100, 10047660, 10013290, 8916550 & 8868020. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. bz-berlin.de, 16.02.2023
  3. n-tv.de, 15.09.2022
  4. bvz.at, 23.08.2021
  5. azonline.de, 12.09.2020
  6. derwesten.de, 11.06.2019
  7. focus.de, 15.05.2018
  8. sport1.de, 12.09.2017
  9. jungewelt.de, 21.06.2016
  10. spiegel.de, 07.04.2015
  11. spiegel.de, 27.08.2014
  12. wien.orf.at, 28.01.2013
  13. kicker.de, 14.06.2012
  14. wallstreet-online.de, 20.06.2011
  15. presseportal.de, 08.04.2010
  16. tagesspiegel.de, 31.10.2009
  17. feedsportal.com, 24.02.2008
  18. autobild.de, 21.06.2007
  19. merkur-online.de, 15.11.2006
  20. welt.de, 26.08.2005
  21. lvz.de, 06.11.2004
  22. f-r.de, 24.04.2003
  23. sueddeutsche.de, 07.06.2002
  24. bz, 17.04.2001
  25. DIE WELT 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. TAZ 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Berliner Zeitung 1995