Geilheit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈɡaɪ̯lhaɪ̯t]

Silbentrennung

Geilheit (Mehrzahl:Geilheiten)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

  • Ableitung vom Adjektiv geil mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -heit

  • Mittelhochdeutsch geilheit „Übermut, fröhliche Tapferkeit“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Geilheitdie Geilheiten
Genitivdie Geilheitder Geilheiten
Dativder Geilheitden Geilheiten
Akkusativdie Geilheitdie Geilheiten

Anderes Wort für Geil­heit (Synonyme)

Begehren:
gehoben: ein heftiges Verlangen nach etwas oder jemandem
veraltend: eine Anfrage, ein Ersuchen um etwas, das an jemanden gerichtet wird
Begehrlichkeit:
intensiv empfundenes Verlangen nach etwas
Begierde:
leidenschaftliches Verlangen, Wünschen
Gier:
unmäßiges, maßloses Verlangen
heftiges Verlangen
Konkupiszenz (fachspr., lat.):
Katholizismus: Neigung des Menschen zur Sünde
Lust (auf):
positives, zufriedenes Gefühl
sexuelles Verlangen; Gefühl sexuellen Begierde
Laster:
eine schlechte Angewohnheit
Lüsternheit:
Zustand, lüstern/sexuell begehrlich zu sein
Schamlosigkeit:
unanständiges Reden oder Handeln
Triebhaftigkeit
Unzucht:
sexuelles Verhalten, das gegen das sittliche Empfinden einer Gesellschaft verstößt; illegitimer Geschlechtsverkehr
Fortpflanzungstrieb
Geschlechtstrieb
Libido:
fachsprachlich: Geschlechtstrieb
sexuelle Begierde
Lust auf Sex
Sexualtrieb:
das Bedürfnis nach Sex
sexuelles Verlangen
Geilwuchs
Wollust:
Gefühl der Lust und der sexuellen Begierde, das besonders bei sexueller Erregung und der Befriedigung sexueller Wünsche entsteht
Schweiz, veraltet: wollüstiger Mensch

Beispielsätze

  • Baumann fordert "Geilheit zum Erfolg"

  • Sollen die die Geilheit, Waffen besitzen zu müssen, halt als Suchtkrankheit definieren.

  • Nur Geilheit nach dem Geld!

  • Und Ihr wart alle zusammen so von Eurer eigenen Geilheit besessen, dass Ihr Euch auch nicht von einem kleinen Tropfen Blut stoppen ließt.

  • Wir müssen daran arbeiten, wieder die Geilheit auf Tore zu bekommen und den Ball auch mal durchs Netz schießen.

  • Es wäre gut, wenn Politiker auch etwas von der Natur des Menschen verstünden, von Angst, Gier und Geilheit.

  • Die männliche Geilheit lauert überall.

  • Ihre scharfen Privat-Videos sind schon jetzt Kult - und haben eine gehörige Portion "Geilheit".

  • Die Tiere, die Oberon für seine Gattin einfallen, stehen für Geilheit, und Puck setzt den Wünschen seines Herren noch das I-Tüpfelchen auf.

  • Das hat er von seiner Geilheit.

  • Triebhaftigkeit mischt sich mit Raffiniertheit, Geilheit mit Kalkül, niederste Instinkte mit rationaler Begründung, Labern mit Lauern.

  • Also Geilheit als Selbstzweck unter Ausblendung von Erotik, die stets wie ein ästhetischer Mantel Porno von Nicht-Porno trennt.

  • Die Frau bezichtigte man der Hurerei, den Mann der Geilheit und etlicher anderer, weit schlimmerer Vergehen.

  • Mit sanfter Hand lenkte er die 67 Gänsegeier-Greise, deren Tagwerk aus Misstrauen, Fressattacken und seniler Geilheit bestand.

  • Das Irrenhaus macht sichtbar, unter was der Hofstaat leidet: zerfressen von Narretei und Geilheit.

  • Ich muß gestehen, mich macht die Vermutung von Geilheit bei anderen eher verständnisvoll schmunzeln.

  • Deren Pointen um Geilheit, Dummheit, Schönheit grob und peinlich sind.

  • Getrieben von ständiger Geilheit und unabweisbarem Ehrgeiz, macht er eine kleine Karriere in einem Staat im Zustand seines Niedergangs.

  • "Butterfaß", nennen obdachlose Frauen daher solch einen Dauerfreier, der seiner Geilheit die Weihen der Nächstenliebe verleiht.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Geil­heit be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × I, 1 × G, 1 × H, 1 × L & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem L mög­lich. Im Plu­ral Geil­hei­ten zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von Geil­heit lautet: EEGHIILT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Leip­zig
  5. Ham­burg
  6. Essen
  7. Ingel­heim
  8. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Ida
  4. Lud­wig
  5. Hein­reich
  6. Emil
  7. Ida
  8. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. India
  4. Lima
  5. Hotel
  6. Echo
  7. India
  8. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Geil­heit (Sin­gu­lar) bzw. 13 Punkte für Geil­hei­ten (Plural).

Geilheit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Geil­heit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Lebendige Geilheit Erotische Geschichten Ethan Price | ISBN: 978-3-75070-014-7
  • Sex unter Kollegen: Geilheit im Callcenter Erotische Geschichte + 1 weitere Geschichte Madison Nash | ISBN: 978-3-75615-134-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Geilheit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Geilheit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995. ISBN 3-423-03358-4
  2. kicker.de, 20.12.2019
  3. zeit.de, 04.08.2019
  4. focus.de, 08.11.2018
  5. morgenpost.de, 13.01.2014
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  9. praline.de, 22.11.2008
  10. fr-aktuell.de, 29.03.2006
  11. archiv.tagesspiegel.de, 06.06.2005
  12. berlinonline.de, 17.12.2002
  13. DIE WELT 2001
  14. Tagesspiegel 1999
  15. Die Zeit (34/1999)
  16. Berliner Zeitung 1998
  17. Welt 1998
  18. Berliner Zeitung 1997
  19. Stuttgarter Zeitung 1996
  20. TAZ 1996