Kante

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈkantə ]

Silbentrennung

Einzahl:Kante
Mehrzahl:Kanten

Definition bzw. Bedeutung

  • das Endstück des Brots

  • die Schnittlinie zweier Flächen

  • ein muskulöser Körper

  • ursprünglich: scharfer Rand, daher auch der Besatz an Stoffen, Kleidern

  • Verbindung zwischen den Knoten eines Graphen

  • Wasserkante (niederdeutsch: Waterkant), also die Küste

Begriffsursprung

Von gleichbedeutend niederländisch: kant, kante im 17. Jahrhundert entlehnt; aus altfranzösisch: cant = „Ecke“; vermutlich aus einem gallischen Wort für „eisernen Radreifen“ (lateinisch: canthus)

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Kantedie Kanten
Genitivdie Kanteder Kanten
Dativder Kanteden Kanten
Akkusativdie Kantedie Kanten

Anderes Wort für Kan­te (Synonyme)

Ecke:
Ballspiele: Kurzform für Eckball oder Eckstoß; Boxen, Ringen:die vier Winkel des Ringes oder der Matte
kleines Stück von etwas
Winkel:
Ecke in oder an Gebäuden
entlegene, schwer erreichbare Gegend
(ein) Trumm von einem Mann
(eine) XXL-Ausgabe (ugs., scherzhaft)
Brackl (ugs., bairisch)
Bulle (ugs.):
Beamter der Polizei, insbesondere der Kriminalpolizei
Börsenspekulant, dessen Handeln, hinsichtlich der weiteren Marktentwicklung, durch die optimistische Annahme einer erwarteten Hausse gekennzeichnet ist
Goliath:
riesenhafter Mensch
Hüne:
ein Angehöriger eines mythischen Riesengeschlechts
ein Riese, ein riesenhafter Mensch oder ein sehr großer, breitschultriger Mann
Hünengestalt
Kerl wie ein Baum (ugs.)
Kleiderschrank (ugs., fig.):
Schrank, der hauptsächlich für die Aufbewahrung von Kleidung gedacht ist
umgangssprachlich, Metapher: breitschultriger, muskulöser Mann
Koloss:
ein Objekt oder Lebewesen von kolossaler Größe, ein Riese
eine übermenschlich große Statue
Riese (Hauptform):
großer Stern
großes menschenähnliches Wesen
Riesenkerl:
auffallend großer Mensch
Schrank (ugs., fig.):
geschlossenes Möbelstück, meistens mit Türen und zusätzlich optional auch Schubladen
großer, breitschultriger Mann
wenn (d)er im Türrahmen steht, wird es dunkel (ugs., Spruch)
Zweimetermann:
männliche Person mit annähernd oder mehr als zwei Metern Körpergröße
keilförmiges Stück
Spitze:
der höchste Punkt eines Berges
der oberste, schmal zulaufende Teil eines Gegenstandes oder einer Formation
Vorsprung:
etwas, das aus einer Fläche eines Bauwerks (in der Regel beabsichtigt) herausragt oder heraussteht
etwas, das aus einer Fläche eines Berges in der Landschaft herausragt oder heraussteht
Zacke:
dreieckförmige, spitze, auch: aus etwas herausragende Form
Zinke:
Bestandteil der Zinkung, einer Methode der Holzverbindung
Geheimzeichen des fahrenden Volkes zur unauffälligen Verständigung untereinander
Nahtstelle:
Stelle, an der sich eine beim Nähen entstandene Linie befindet
Technik: Stelle, an der sich eine beim Schweißen entstandene Naht befindet
Gebiet:
(nichtleere) offene, zusammenhängende Teilmenge eines topologischen Raumes
ein fachlich begrenztes Gebiet, siehe auch Fachbereich
Gegend:
alle Menschen, die in einem als Gegend bezeichneten Raum leben
bekanntes Gebiet, das zum Beispiel in der Nachbarschaft von etwas liegt oder durch bestimmte Merkmale gekennzeichnet ist
Land:
abgrenzbares, historisch oder natürlich zusammengehöriges Gebiet
die nicht von Meer bedeckte Erdoberfläche
Landschaft:
ein charakteristisch gegliederter Teil eines Ganzen oft in Verbindungen nach dem Muster: -landschaft
ein Teil der Erdoberfläche, der sich durch seine einzigartigen physischen und kulturellen Merkmale von der Umgebung abhebt
Landstrich:
begrenzte Region
Knust:
Endstück eines Brotes
Rand:
außen frei bleibende Fläche eines Papierbogens
äußere Begrenzung einer (abstrakten) Sache

Gegenteil von Kan­te (Antonyme)

Kno­ten:
Ansatzstelle der Blätter an der Sprossachse, meist verdickt
bei einer stehenden Welle zum Beispiel in einer Saite oder Luftsäule diejenigen Punkte, an denen die Schwingungsamplitude 0 ist ("Knoten" der stehenden Welle im Gegensatz zu den "Bäuchen" der stehenden Welle)

Redensarten & Redewendungen

  • etwas auf die hohe Kante legen
  • an allen Ecken und Kanten
  • sich die Kante geben

Beispielsätze

  • Sie haben ein Ferienhaus, das direkt an der Kante der liegt Ostsee.

  • Pass bei dem Papier auf die Kante auf, da kann man sich leicht dran schneiden.

  • Thomas war in letzter Zeit ständig im Fitnessstudio, jetzt ist er voll die Kante geworden.

  • Lass mir vom Brot bitte die Kante übrig, die esse ich besonders gerne.

  • Freundschaft ist, wenn du die, die dir am Herzen liegen, mit all ihren Ecken und Kanten so liebst wie sie sind und sie niemals fallen lässt.

  • Der Bleistift ist von der Kante meines Tisches gerollt.

  • Die scharfen Kanten hier sollten wir besser abrunden.

  • Für den Fall der Fälle sollte man immer etwas auf der hohen Kante haben.

  • Die Kante meines Tisches ist ziemlich scharf.

  • Jeden Freitagabend gaben sie sich die Kante.

  • Er ist ein Mann mit Ecken und Kanten.

  • Das Geld kommt auf die hohe Kante.

  • Je mehr Ecken und Kanten ein Diamant hat, um so mehr funkelt und strahlt der Stein.

  • Jede Woche legt Frau Tanaka ein bisschen Geld auf die hohe Kante.

  • Sie hat ihr Geld auf die hohe Kante gelegt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als erster Ex-Weltmeister folgt der Franzose N'Golo Kante dem Ruf des Geldes nach Saudi-Arabien.

  • Behrens ist eine echte Kante, gegen die keiner gern spielt und die auch keiner so leicht umhaut.

  • Armin Petschner von „TheRepublic“ hält das für den richtigen Schritt und erwartet klare Kante von den Kandidaten.

  • Anschließend poliere ich mit dem Schleifpapier die Kante, erst mit dem Winkel, dann mal mit Diamantstein.

  • An seiner Kante bildet sich ein Wirbel heraus, der den Druckunterschied an den beiden Seiten des Hauptflügelblatts verstärkt.

  • Aber Pflegepersonaluntergrenzen sind Patientenschutz, da braucht es klare Kante.

  • Davon sprechen jedenfalls die Abnutzungserscheinungen an der oberen Kante des Bohrlochs.

  • Aber ist er deshalb ein geeigneter Bndespräsident, der auch mal den Parteien Kante zeigt?

  • Andere wichtige Spieler der Mannschaft: Robert Huth, Marc Albrighton und N’Golo Kante – unbekannt, aber gut.

  • Aber das wird ihnen gegen Ende der Champions League helfen, eine scharfe Kante zu behalten.

  • 100 Mrd. Euro auf der hohen Kante.

  • Die vierte Taste, der Ein- und Ausschalter, sitzt fest in seiner Verankerung und befindet sich an der unteren Kante auf der rechten Seite.

  • Außerdem gilt er in seiner leisen Art als angenehm im Umgang, zeigt aber notfalls auch Kante, wie er selbst sagt.

  • 312 Euro legten die Privathaushalte jeden Monat auf die hohe Kante.

  • Ausgangspunkt des Falls ist die Kante eines Tafelbergs, auf dessen Hochplateau heftige Gewitter für reichen Wassernachschub sorgen.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Kan­te?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Kan­te be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × K, 1 × N & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × N, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem N mög­lich. Im Plu­ral Kan­ten nach dem ers­ten N.

Das Alphagramm von Kan­te lautet: AEKNT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Aachen
  3. Nürn­berg
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Anton
  3. Nord­pol
  4. Theo­dor
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Alfa
  3. Novem­ber
  4. Tango
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort Kan­te (Sin­gu­lar) bzw. 9 Punkte für Kan­ten (Plural).

Kante

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kan­te ent­spricht dem Sprach­niveau C1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ad­ja­zent:
Mathematik, von Knoten oder Kanten in einem Graphen: benachbart
aus­ste­chen:
eine gewisse Menge Erde oder anderes festes Material mit einem scharfen Gerät (beispielsweise mit einem Spaten) aus dem umgebenden Material entfernen, meist so, dass scharfe Kanten entstehen
Eck­punkt:
Ecke einer geometrischen Figur; Punkt, an dem zwei oder mehr Kanten aufeinandertreffen
He­xa­eder:
Mathematik, Geometrie, speziell: regelmäßiges Hexaeder , mit sechs (kongruenten) Quadraten als Begrenzungsflächen, zwölf (gleichlangen) Kanten und acht Ecken
La­bi­al­pfei­fe:
Pfeife einer Orgel aus Holz oder Metall, bei der ein hörbarer Ton dadurch erzeugt wird, dass ein durch einen schmalen Spalt in die Pfeife geblasener Luftstrom auf eine scharf zulaufende Kante, das Labium, die ‚Lippe‘, trifft, von diesem abgelenkt wird und zu schwingen beginnt
Pfei­fe:
Gerät zum Erzeugen von Tönen, bei dem Luft in der Regel über eine Kante geblasen wird
Schleif­pa­pier:
mit Schleifmittel beschichtetes Stück Papier zum Schleifen und Glätten rauer Holzflächen oder zum Brechen von Kanten
Schmir­gel­pa­pier:
Schleifmittel; mit Schmirgel beschichtetes Papier zum Schleifen und Glätten rauer Holzflächen oder zum Brechen von Kanten
Spa­tel:
Werkzeug aus Metall/Plastik oder Holz, das einen Handgriff hat und an der Spitze eine Kante, mit der man zum Beispiel Material entnehmen oder glattstreichen kann
Wand:
aufragende Kante eines Gebildes, das den Himmel verdunkelt; Gewitterwand

Buchtitel

  • Geliebt. Mit allen Ecken und Kanten Hayley Morgan, Jess Connolly | ISBN: 978-3-95734-717-6
  • Wilde Kanten, starke Möbel George Vondriska | ISBN: 978-3-74860-659-8

Film- & Serientitel

  • Kante – Die Tiere sind unruhig (Doku, 2006)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kante. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kante. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10884913, 10754091, 10739618, 10350168, 7546731, 3412109, 1265734, 1239755, 1203094, 753165 & 579247. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. ikz-online.de, 21.06.2023
  4. bz-berlin.de, 02.11.2022
  5. welt.de, 02.11.2021
  6. focus.de, 14.02.2020
  7. motorsport-total.com, 06.04.2019
  8. finanztreff.de, 23.08.2018
  9. onetz.de, 31.05.2017
  10. golem.de, 14.11.2016
  11. bazonline.ch, 16.12.2015
  12. welt.de, 17.09.2014
  13. derstandard.at, 08.02.2013
  14. dslteam.de, 09.12.2012
  15. manager-magazin.de, 17.02.2011
  16. wirtschaft.t-online.de, 24.09.2010
  17. handelsblatt.com, 20.03.2009
  18. dradio.de, 16.04.2008
  19. abendblatt.de, 26.04.2007
  20. spiegel.de, 26.07.2006
  21. rtl.de, 18.08.2005
  22. fr-aktuell.de, 17.02.2004
  23. sueddeutsche.de, 26.06.2003
  24. sueddeutsche.de, 09.04.2002
  25. DIE WELT 2001
  26. DIE WELT 2000
  27. Tagesspiegel 1998
  28. TAZ 1997
  29. Süddeutsche Zeitung 1996
  30. Süddeutsche Zeitung 1995