Einbildung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaɪ̯nˌbɪldʊŋ ]

Silbentrennung

Einzahl:Einbildung
Mehrzahl:Einbildungen

Definition bzw. Bedeutung

  • eine geistige Vorstellung

  • Ohne Plural: zu großes Selbstwertgefühl; sich selbst für zu wichtig nehmen und die eigene Bedeutung überschätzen.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch īnbildunge „Einprägung“. Strukturell: Derivation zum Stamm des Verbs einbilden mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Einbildungdie Einbildungen
Genitivdie Einbildungder Einbildungen
Dativder Einbildungden Einbildungen
Akkusativdie Einbildungdie Einbildungen

Anderes Wort für Ein­bil­dung (Synonyme)

Chimäre:
Lebewesen, dessen Zellen abweichende Chromosomenstruktur besitzen
mythologisches Mischwesen, das aus verschiedenen Tieren zusammengesetzt ist
Erscheinung:
Auftritt/Wirkung einer Person
ein Umstand, der mit den menschlichen Sinnen wahrgenommen wird
Hirngespinst (ugs.):
abwertend: Erzeugnis einer fehlgeleiteten oder übersteigerten Einbildungskraft; Idee, die fantastisch, abwegig, absurd ist
Illusion:
etwas Vorgetäuschtes; Täuschung
Phantasmagorie:
Trugbild, Scheinbild
Phantom:
etwas, das nur in der Einbildung/Fantasie existiert, das nicht real ist
nachgebildeter Körper (oder auch Körperteil bzw. Organ) zu Anschauungs- und Übungszwecken
Schimäre:
bildungssprachlich: Trugbild, Hirngespinst, leere Wahnvorstellung
Seifenblase (ugs.):
ein dünner Film Seifenwasser, der eine hohle Kugel mit schillernder Oberfläche formt
übertragen: ein Synonym für etwas, das zwar anziehend, aber dennoch inhaltslos ist
Sinnestäuschung
Trugbild:
Bild/Vorstellung, die etwas nicht Vorhandenes darstellt
Anmaßung:
Angabe, Vorgabe von etwas, das man eigentlich nicht kann
unberechtigte Inanspruchnahme von etwas, das einem nicht zusteht
Arroganz:
anmaßende, überhebliche Haltung gegenüber anderen
Blasiertheit
Dünkel (geh., veraltend):
unangemessen hohe Selbstbeurteilung
Eingebildetsein
Eingenommenheit von sich selbst
Hochmut:
abwertend: übertriebene Aufwertung der eigenen Person und Herablassung gegenüber anderen
Hoffart (veraltet):
arrogante, dünkelhafte Haltung
Hybris (geh.):
realitätsfernes, maßloses und unangemessenes Vertrauen in die Handlungen der eigenen Person
Narzissmus:
übertriebene (krankhafte) Selbstliebe
Prätension (geh., bildungssprachlich, veraltet)
Prätention (geh.):
Anmaßung, das Bemühen darum, eine Sache oder ein Anliegen großartiger, tiefsinniger oder kostbarer erscheinen zu lassen, als es tatsächlich ist
Anspruch, Forderung
Selbstgefälligkeit
Selbstüberhebung (geh.)
Selbstüberschätzung:
Einstellung einer Person sich selbst gegenüber, sich mehr zuzutrauen, als sie tatsächlich vermag
Selbstverliebtheit
Stolz:
Gegenstand oder Person des gehobenen Selbstwertgefühls
Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein
Überheblichkeit:
ungerechtfertigte Selbstüberschätzung
übersteigertes Selbstbewusstsein
Butterland (fachspr., Jargon, seemännisch)
Fata morgana (ugs., fig.)
Gesicht (oft Plural: Gesichte) (veraltet):
Anblick, Betrachtungsmöglichkeit (einer von mehreren Aspekten einer Person oder eines Gegenstandes)
ein Gesichtsausdruck
Hallu (meist Plural: Hallus) (ugs., Jargon)
Halluzination:
Sinneseindruck ohne nachweisbaren äußeren Reiz
reizunabhängige Sinneswahrnehmung (fachspr.)
Täuschung:
das Fürwahrhalten von etwas nicht wahrheitsgemäßem
die Handlung, jemanden etwas nicht wahrheitsgemäßes glauben zu lassen
Wahnbild
Wahnvorstellung:
krankhafte, wahnwitzige, nicht realisierbare Annahme
Geistesbild
Imagination:
Fähigkeit, sich einen Gegenstand, eine Person oder eine Szene anschaulich und bildhaft vorzustellen.
irrige Vorstellung, (absichtlich) verzerrte (innere) Abbildung einer Realität
Vorstellung:
das Vorstellen (Bekanntmachen, Darbietung) einer Person
das Vorstellen (Bekanntmachen, Darstellen) eines Gegenstandes

Sinnverwandte Wörter

Ein­bil­dungs­kraft:
die Fähigkeit seine Fantasie zu benutzen, innere Bilder und Gedanken zu erzeugen
Fik­ti­on:
eine Annahme
etwas Ausgedachtes
Hochmütigkeit
Mut­ma­ßung:
ungesicherte Erkenntnis oder Annahme
Phan­ta­sie:
vorgestellte Ereignisse und Zustände
Vorstellungsvermögen oder Kreativität
Phantasiegebilde
Selbst­ge­rech­tig­keit:
Stolz auf die (vermeintliche) eigene moralische und sittliche Untadelbarkeit
Wahn:
falsche Vorstellung
Psychiatrie: eine falsche Interpretation der Realität, die unkorrigierbar ist und an der der Betroffene festhält
Wunsch­vor­stel­lung:
Vorstellung von dem, was man sich wünscht/gerne hätte
Zwangs­vor­stel­lung:
krankhafte, fixe Idee, die sich bei jemandem festgesetzt hat

Gegenteil von Ein­bil­dung (Antonyme)

Re­a­li­tät:
das, was tatsächlich ist
Immobilien
Wirk­lich­keit:
Plural selten: die auf Tatsachen beruhende äußere Welt

Beispielsätze

  • Das menschliche Gehirn vermischt beim Erinnern Wahrheit und Phantasie – selbst dann, wenn es sich dabei um die unwahrscheinlichsten Einbildungen handelt.

  • Einbildung ist Anschauung auch ohne Gegenwart des Gegenstandes.

  • Dieser Zustand existiert doch nur in seiner Einbildung.

  • Für mich ist die wirkliche Welt nur Einbildung.

  • Freier Wille ist eine Einbildung der Intelligenz.

  • Je mehr du gedacht, je mehr du getan hast, desto länger hast du selbst in deiner eigenen Einbildung gelebt.

  • Einbildung ist auch eine Bildung.

  • Einige Wissenschaftler glauben, dass der Treibhauseffekt nur Einbildung sei.

  • Tom kann nicht mehr zwischen Wirklichkeit und Einbildung unterscheiden.

  • Tom kann nicht mehr Wirklichkeit und Einbildung voneinander unterscheiden.

  • Das ist ein Produkt Liisas Einbildung.

  • Bob war so außer sich, dass er kaum zwischen Tatsache und Einbildung unterscheiden konnte.

  • Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.

  • Es gelingt Tom nicht mehr, zwischen Einbildung und Wirklichkeit zu unterscheiden.

  • Bob stand so neben sich, dass er kaum unterscheiden konnte zwischen Tatsache und Einbildung.

  • Er ist sowohl eine Einbildung als auch eine Gestalt.

  • Das ist alles nur Einbildung.

  • Alice hat wirklich existiert, aber das Wunderland ist eine Einbildung.

  • Manchmal sind Realität und Einbildung schwer zu unterscheiden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Oder ist alles nur Einbildung?

  • Da setzt sich Rico in den Kopf, seinen Freund zu retten – und entdeckt, dass die Schatten keine Einbildung waren.

  • Die Einbildung von Morgellons unter der Haut zählt zum sogenannten Dermatozoenwahn.

  • Bei jenen, welche die Krankheit hatten, ist die Atemnot keine Einbildung.

  • Eine solche Partei war die FDP immer nur in der Einbildung unserer Gegner – in Wahrheit war sie es nie.

  • Einbildung ist eben auch ne Bildung.

  • Desiderata-Auszug Aber beunruhige Dich nicht mit Einbildungen.

  • Einbildung ist ja schliesslich auch eine Bildung..

  • Ich habe selber ADHS und kann sagen das ist keine Einbildung, sondern das gibt es wirklich.

  • Aber vielleicht ist das nur Einbildung.

  • Aber die Probleme, die vorher zu Pessimismus Anlaß gaben, waren doch keine Einbildung gewesen.

  • Der anfängliche Schmerz ist nur eine Einbildung, dann folgt eine tiefgehende Befriedigung.

  • Alles Einbildung und Unterstellung meinten diese.

  • Es gibt sie eben doch, die gefühlten Siege, die weder Einbildung noch Anmaßung sind, sondern unvergessliche Augenblicke des Lebens.

  • Ein bißchen Einbildung mag dabeisein, es war soviel die Rede von der Höhenkrankheit in den Tagen, bevor das Trekking begann.

Häufige Wortkombinationen

  • in deiner Einbildung, alles nur Einbildung

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • illusion
    • imagination
    • conceit
  • Esperanto:
    • imago
    • orgojlo
  • Französisch:
    • imagination (weiblich)
    • vanité (weiblich)
  • Interlingua: vanitate
  • Luxemburgisch: Abildung (weiblich)
  • Rumänisch:
    • imaginație (weiblich)
    • închipuire (weiblich)
    • iluzie (weiblich)
  • Russisch: воображение (sächlich)
  • Schwedisch:
    • inbildning
    • inbillning
    • inbilskhet
  • Spanisch: orgullo
  • Tschechisch:
    • představivost (weiblich)
    • ješitnost (weiblich)
    • domýšlivost (weiblich)

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ein­bil­dung be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × N, 1 × B, 1 × D, 1 × E, 1 × G, 1 × L & 1 × U

  • Vokale: 2 × I, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × D, 1 × G, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und L mög­lich. Im Plu­ral Ein­bil­dun­gen zu­dem nach dem zwei­ten N.

Das Alphagramm von Ein­bil­dung lautet: BDEGIILNNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Ber­lin
  5. Ingel­heim
  6. Leip­zig
  7. Düssel­dorf
  8. Unna
  9. Nürn­berg
  10. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Berta
  5. Ida
  6. Lud­wig
  7. Dora
  8. Ulrich
  9. Nord­pol
  10. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Bravo
  5. India
  6. Lima
  7. Delta
  8. Uni­form
  9. Novem­ber
  10. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort Ein­bil­dung (Sin­gu­lar) bzw. 16 Punkte für Ein­bil­dun­gen (Plural).

Einbildung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ein­bil­dung kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

wirk­lich:
tatsächlich existierend und nicht nur in der Einbildung vorhanden seiend
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Einbildung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Einbildung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11968352, 11307353, 10359540, 4735754, 2937476, 2889428, 2889421, 2740965, 2715388, 2365715, 2027587, 1852364, 1414726, 1222791, 703828 & 367094. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. bo.de, 01.11.2023
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  12. schnitt.de, 01.08.2007
  13. sueddeutsche.de, 23.04.2007
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  25. Berliner Zeitung 1998
  26. TAZ 1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Welt 1995