Heer

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ heːɐ̯ ]

Silbentrennung

Einzahl:Heer
Mehrzahl:Heere

Definition bzw. Bedeutung

  • Gesamtheit der Landstreitkräfte eines Staates

  • Gesamtheit der Streitkräfte eines Staates

  • große Anzahl, Menge von Menschen oder Tieren

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch her, althochdeutsch heri, germanisch *harja- „Heer“, deutsch belegt seit dem 8. Jahrhundert, in Runeninschriften seit dem 5. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Heerdie Heere
Genitivdes Heeres/​Heersder Heere
Dativdem Heer/​Heereden Heeren
Akkusativdas Heerdie Heere

Anderes Wort für Heer (Synonyme)

Armee (ugs., fig.):
bewaffnete Landmacht, Heer, Heeresabteilung
die gesamten organisierten militärischen Streitkräfte eines Staates
Flut (ugs., fig.):
der (in den meisten Teilen der Welt) zwei Mal tägliche Zeitraum des Wasserauflaufes an den Küsten der Weltmeere
Hochwasser eines Flusses, Überschwemmung
Haufen:
an exponierter Stelle liegender Kot, meistens von Tieren
mehrere Teile, Sachen an einem Ort übereinandergeworfen, unsortiert abgelegt
Latte (ugs., salopp):
besonders in festen Redewendungen ein Ausdruck für: viel
der Vorgang, wenn der Ball von der Latte abprallt, anstatt ins Tor zu gehen
Legion:
eine Heereseinheit des Römischen Reiches
große Menge
Menge:
eine bestimmte Anzahl von Einheiten
eine größere Gruppe von Menschen
Myriade:
meist im Plural: eine sehr große, aber unbestimmte Zahl
zehntausend
Reihe:
Abfolge aufeinander bezogener Kommunikationsbeiträge
die „Zeilen“ eines Schachbretts, acht waagrecht nebeneinander angeordnete Felder
Schar:
Gruppe von Personen oder Tieren; auch (An-)Sammlung von Dingen
Mathematik: mengenhaftes Nebeneinander von gleichartigen Objekten (zum Beispiel Kurven), jeweils aber mit unterschiedlichem Merkmal (Parameter)
Schwall:
eine große Menge, die über jemanden oder etwas hereinbricht (insbesondere Wasser oder andere Flüssigkeiten, aber auch Worte, Düfte und anderes)
Unzahl (Hauptform):
als besonders groß empfundene Menge, die sehr viele Elemente aufweist, deren genaue Anzahl nicht bekannt oder nicht ermittelbar ist
Vielzahl:
große Menge von Gegenständen oder Lebewesen
Landstreitkraft:
Heer; militärische Teilstreitkraft zu Lande
Landstreitmacht:
Heer; militärische Teilstreitkraft zu Lande

Weitere mögliche Alternativen für Heer

Landmacht:
das Heer
die Macht oder Gewalt auf dem Lande (kein Plural)
Landstreitkräfte
Streitkräfte
Wehrmacht:
Gesamtheit aller Streitkräfte
Gesamtheit aller Streitkräfte im Deutschen Reich ab 1935 (die Reichswehr wurde in Wehrmacht umbenannt) bis zur Gesamtkapitulation 1945 bzw. 1946 der offiziellen Auflösung (kein Plural)

Gegenteil von Heer (Antonyme)

Luft­waf­fe:
für den Luftkrieg bestimmte Teilstreitkraft
Ma­ri­ne:
die zur Seekriegsführung bestimmten Streitkräfte eines Staates
kurz für: Handelsmarine, das zivile Seewesen eines Staates

Beispielsätze

  • Das deutsche Heer traf im Morgengrauen ein.

  • Ein Heer von Menschen rannte auf das Stadion zu.

  • Das Heer der Toten rückt näher.

  • Tom ließ sich vom Kaiser zum Generalissimus ernennen und zog mit einem Heer von 50 000 Mann nach Norden gegen die Protestanten.

  • Schon marschierte das gesamte Heer mit seinen genährten Schwadronen und in reichen, bunten Uniformen über das offene Feld.

  • Die Wirtschaftsleistung eines Landes bestimmt ganz entscheidend die Größe des Heeres, das es aufbieten kann.

  • Ein donnernder Salut begrüßte das siegreich heimkehrende Heer.

  • Die Staubwolke, die das vorrückende Heer aufwirbelte, war schon von Weitem gut zu sehen.

  • Brigadegeneralin Flavia Byekwaso, die Sprecherin des Heeres, kündigte an, dass man die für die Angriffe Verantwortlichen zur Verantwortung ziehen werde.

  • Als Kaiser Rotbart lobesam zum Heil’gen Land gezogen kam, da musst’ er mit dem frommen Heer durch ein Gebirge, wüst und leer.

  • Ich bin beim Heer.

  • Vor unserer Stadt hat das feindliche Heer Dutzende von Kanonen in Stellung gebracht.

  • Das mongolische Heer näherte sich der Stadt.

  • Tom trat mit achtzehn Jahren als Freiwilliger ins Heer ein.

  • Die Soldaten nötigten die jungen Männer, sich dem Heere anzuschließen.

  • Mordend und brandschatzend zog das Heer durch das Land.

  • Das Heer wurde vernichtend geschlagen.

  • Heere von Übersetzern ernähren ihre Familien nur dadurch, dass sie Esperanto nicht beherrschen.

  • Das Heer belagerte viele Tage lang die Burg.

  • Das Heer war schwerbewaffnet.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Accenture schont also das Heer der Berater.

  • Angriff auf Ukraine verursacht Kehrtwende beim Heer.

  • Am Ende war es ein Spezialist des Heeres, der die Kugel identifizierte.

  • Am Samstag startete er die Sieben-Tage-Tour mit Comedian Michael Heeren, von dem die Konzeptidee „Comedy meets Music“ stammt.

  • SASPF-Einführung im Deutschen Heer / BWI stattet rund 7.900.

  • Andere Länder haben schon längst spezielle Uniformen für Schwangere im Heer eingeführt, Österreich zum Beispiel.

  • Aber es sind Fakten, Heer Kohl traf sich mit Herrn Orban, und das sorgte für viele kritische Stimmen.

  • Dafür wünscht sich die überwiegende Mehrheit (90 Prozent), "dass das Heer die Polizei in jedem Fall unterstützen soll".

  • Alfred Heer (53) ist im Kreis 4 aufgewachsen – und lebte fast ein halbes Jahrhundert hier.

  • Antwort schreiben internationales Heer zu Fuß und auf dem Boden muss diesen Verbrechern ein Ende bereiten.

  • Am Donnerstag rückten auch noch 20 frühere Repräsentanten des Heeres mit einem Schreiben aus.

  • Parteipräsident Alfred Heer versuchte die darin geäusserte Kritik mit einem langen Monolog zu vorgerückter Stunde zuzudecken.

  • Auffassung bestätigt, dass das Heer von einem kroatischen Leichenbestaatter dominiert wird.

  • Rund 56.000 französisch-bayerische Soldaten und 52.000 Mann des österreichisch-englischen Heers zogen in den Kampf.

  • Alfred Heer hat sicher nicht das Format von Ueli Maurer.

Häufige Wortkombinationen

  • stehendes Heer

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Homophone

Was reimt sich auf Heer?

Anagramme

Wortaufbau

Das Substantiv Heer be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × H & 1 × R

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × H, 1 × R

Das Alphagramm von Heer lautet: EEHR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Essen
  3. Essen
  4. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Emil
  3. Emil
  4. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Echo
  3. Echo
  4. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 5 Punkte für das Wort Heer (Sin­gu­lar) bzw. 6 Punkte für Hee­re (Plural).

Heer

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Heer kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ar­mee­ge­ne­ral:
zweithöchster Dienstgrad von Heer und Luftwaffe, unter dem Marschall der DDR und über dem Generaloberst nicht gleichwertig mit General of the Army
Bau­ern­sol­dat:
historisch in Deutschland: Landarbeiter (auch Leibeigener), der im Dienste seines Herrn das Waffenhandwerk ergriff; dann: Soldat, der in Zeiten ohne Krieg als Bauer eingesetzt wurde, weil es kein stehendes Heer mehr gab; auch: Soldat, der im Zivilberuf Bauer/Landwirt ist
Hee­res­lei­tung:
Leitungsebene eines Heeres
Hee­res­spra­che:
Fachsprache des Heeres
Li­ni­en­trup­pe:
militärische Einheit des stehenden Heeres
Pan­zer­schüt­ze:
Ausprägung des niedrigsten Dienstgrades des Heeres
Schüt­ze:
Dienstgrad für einen Soldaten im Heer
Sol­dat:
militärisch (Deutschland): erster, niedrigster, unterster Dienstgrad bei den Teilstreitkräften des Heeres
Streit­kraft:
nur Singular, selten: militärische Macht eines Staates oder Stärke eines Heeres
Volks­krieg:
meist langwieriger Krieg mit großen Heeren, der sich nicht auf eine bestimmte Zielsetzung beschränkt

Buchtitel

  • Das Heer des Arminius Andreas Strassmeir | ISBN: 978-3-93844-739-0
  • Das Heer des Maximinus Thrax Jan Eschbach | ISBN: 978-3-96360-019-7
  • Das Heer des Varus, Teil 1 Andreas Strassmeir, Andreas Gagelmann | ISBN: 978-3-93844-752-9
  • Das Heer des Weißen Drachen Anthony Ryan | ISBN: 978-3-60894-975-9
  • Das schlafende Heer Clara Viebig | ISBN: 978-3-89801-126-6
  • Die Heere der Hussiten Alexander Querengässer | ISBN: 978-3-93844-783-3
  • Tracht und Bewaffnung des römischen Heeres während der Kaiserzeit Ludwig Lindenschmit, Heinrich Lindenschmit | ISBN: 978-3-38651-708-9

Film- & Serientitel

  • Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere (Film, 2014)
  • Heer Da Hero (TV-Serie, 2023)
  • Heer Stahl Sturm – Wer Nazis verteidigt (Doku, 2018)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Heer. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Heer. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11540040, 11531871, 11073252, 10709401, 10643560, 10588781, 10021204, 6056998, 5437583, 3362035, 3361004, 2968790, 2650026, 1401460, 1268545, 1082891, 1020930 & 947332. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. manager-magazin.de, 24.03.2023
  3. kurier.at, 14.10.2022
  4. nachrichten.at, 26.03.2021
  5. rp-online.de, 20.01.2020
  6. presseportal.de, 27.10.2019
  7. swr3.de, 03.04.2018
  8. wz.de, 30.06.2017
  9. krone.at, 21.07.2016
  10. blick.ch, 16.05.2015
  11. focus.de, 03.10.2014
  12. derstandard.at, 18.01.2013
  13. nzz.ch, 08.02.2012
  14. vol.at, 23.01.2011
  15. br-online.de, 15.06.2010
  16. tagesanzeiger.ch, 01.04.2009
  17. derwesten.de, 14.11.2008
  18. tv.orf.at, 02.09.2007
  19. tagesschau.de, 22.12.2006
  20. handelsblatt.com, 04.08.2005
  21. welt.de, 08.11.2004
  22. f-r.de, 27.06.2003
  23. sz, 02.02.2002
  24. DIE WELT 2001
  25. DIE WELT 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. BILD 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Berliner Zeitung 1995