Ablehnung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈapˌleːnʊŋ ]

Silbentrennung

Einzahl:Ablehnung
Mehrzahl:Ablehnungen

Definition bzw. Bedeutung

Negative Reaktion auf eine Sache oder eine Person; Zurückweisung oder Abneigung gegen etwas.

Begriffsursprung

Ableitung des Substantivs vom Stamm des Verbs ablehnen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Ablehnungdie Ablehnungen
Genitivdie Ablehnungder Ablehnungen
Dativder Ablehnungden Ablehnungen
Akkusativdie Ablehnungdie Ablehnungen

Anderes Wort für Ab­leh­nung (Synonyme)

(körperliche) Abneigung:
leichter Widerwille gegen etwas oder eine Person, oft ohne das genau begründen zu können
Abscheu:
regional, landschaftlich unterschiedliches Genus: eine starke Abneigung gegen jemanden oder etwas
Aversion:
gehoben: starke Abneigung gegen einen Menschen, eine Handlung oder ein Objekt
Degout (geh., franz.):
starke Abneigung gegen jemanden oder etwas
Ekel (Hauptform):
starker körperlicher Abscheu
Ekelgefühl(e):
Gefühl des Ekels
(jemandem ein) Gräuel:
meist Plural: eine erschreckend grausame Handlung, öfters eine Handlung von abnormaler oder illegaler Grausamkeit durch eine bewaffnete Streitmacht gegenüber Zivilisten oder Gefangenen
meist Plural: etwas, das Grauen oder Schrecken verursacht
Sich-Abwenden
Widerwille:
Einstellung/Gefühl einer starken Abneigung gegen jemanden oder etwas
Abfuhr:
das Wegfahren, Abtransportieren von etwas
eine Zurückweisung, Niederlage
Absage:
Mitteilung, dass etwas Geplantes nicht zustande kommt
Schlusswort bei einer Veranstaltung
Abweisung (fachspr., juristisch):
Nichtannahme oder Nichtstattgabe eines Anliegens oder Antrages
(ein) Nein:
eine negative Antwort, eine endgültige Ablehnung
Nichtanerkennung:
verweigerte Anerkennung, nicht durchgeführtes Anerkennen von jemandem oder etwas
Rückweisung
Verneinung:
das Verneinen oder die Tatsache, dass man zu einem Sachverhalt „nein“ gesagt hat
Linguistik: das Negieren einer Frage oder eines Satzes
Verweigerung:
Ablehnung von etwas Erwünschtem
Weigerung:
Handlung, etwas abzulehnen
Zurückweisung:
Handlung, eine Behauptung als falsch/unwahr zu erklären
Handlung, etwas, das jemand von einem möchte, abzulehnen
Frontstellung
Gegnerschaft:
Gesamtheit der Gegner
innere Haltung, gegen etwas zu sein
Opposition:
Beziehung zwischen sprachlichen Einheiten, die man in einem Wort oder Satz gegeneinander austauschen kann, ohne dass diese dadurch grammatisch falsch werden, sich aber die Bedeutung ändert
der Sonne am Himmel genau gegenüberstehende Lage eines Planeten

Sinnverwandte Wörter

An­ti­pa­thie:
Abneigung gegen ein Subjekt oder Objekt
Groll:
gehoben: lang anhaltender, aber stiller Zorn, versteckter Hass, verborgene Feindschaft
veraltet: plötzlich aufwallender und hervorbrechender Zorn
Miss­bil­li­gung:
ablehnende Haltung gegenüber einem Verhalten; Nichteinverständnis
Ver­ur­tei­lung:
Prozess oder Ergebnis der Verhängung eines Urteils durch ein Gericht
sehr negative Bewertung von jemand oder etwas
Wi­der­stand:
Ablehnung eines anstehenden Fortschritts
Bauelement zur Realisierung eines Widerstandes

Gegenteil von Ab­leh­nung (Antonyme)

Ak­zep­tanz:
(zustimmende) Annahme, Anerkennung; auch Bereitschaft, etwas anzunehmen oder zu akzeptieren
An­nah­me:
Akzeptanz von jemandem oder etwas
Einverständnis zu einem Vorschlag
Auf­nah­me:
Absorptionsvorgang; Prozess, bei dem etwas absorbiert wird
Aufzeichnung eines Bildes, einer Begebenheit, eines akustischen oder sonstigen Ereignisses auf ein entsprechendes Trägermedium (Vorgang)
Sym­pa­thie:
positive Einstellung zu einer Sache oder Person

Beispielsätze

  • Er vernahm ihre Ablehnung mit Bitterkeit.

  • Gegen ihn habe ich eine Ablehnung.

  • Dieser Lärm, den du Musik nennst, stößt bei mir auf Ablehnung.

  • Trotz Verlobung stieß der Kuss auf Ablehnung.

  • Um mehr Zuneigung als Ablehnung zu erhalten, neigen manche Menschen dazu, sich selbst zu verleugnen.

  • Das ist eine höfliche Art der Ablehnung.

  • Tom hat Angst vor Ablehnung.

  • Die Ablehnung eines Risikos ist für ein Unternehmen das größte Risiko.

  • Atheismus und Ablehnung von Religion bedeutet nicht dasselbe.

  • Die Gründe für meine Ablehnung habe ich dir schon hundertmal wiederholt.

  • Mary presste aus Ablehnung die Lippen zusammen.

  • Die Ablehnung der menschlichen Gesellschaft äußert sich im Verzicht auf Kinderzeugung und Arbeit.

  • Der Parteichef drückte seine klare Ablehnung des neuesten Schachzugs des Lokalpolitikers aus.

  • Grundsätzliche Zustimmung ist die höflichste Form der Ablehnung.

  • Unsere Eigenliebe nimmt die Verurteilung unserer Lieblingsneigungen empfindlicher hin als die Ablehnung unserer Überzeugungen.

  • Aufschub ist die tödlichste Form der Ablehnung.

  • Wir müssen über die Annahme oder Ablehnung ihres Antrages entscheiden.

  • Markkus Benehmen traf auf Ablehnung.

  • Ich bin mir sicher, dass schon einmal ein anderer Mann in deine schönen dunklen Augen schaute und sich nach dem Grund deiner beständigen Ablehnung fragte.

  • Die Befürwortung ist nur dann glaubwürdig, wenn es auch die Ablehnung gibt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ablehnungen sind natürlich frustrierend.

  • An den Argumenten, die im März 2020 zu der Ablehnung des Gewächshaus-Vorhabens führten, hat sich bis heute nichts geändert.

  • Anders als diese trifft sie aber oft auf eine „fast aggressive Ablehnung“, wie der Kunsthistoriker nicht ohne Bedauern konstatiert.

  • Aber auch, wenn eine Wohnung übermäßig belegt würde, ist eine Ablehnung rechtens.

  • Allerdings sind auch hier im Falle einer Ablehnung des Asylantrags die Rückführungen mitunter schwierig.

  • Auch bei SPD-geführten Ländern stoßen die Pläne auf Ablehnung.

  • Ablehnung gegen das Vorhaben kommt von zwei Parteien.

  • Andere Finanzinstitute bestätigen gegenüber der Zeitung "eine signifikante Zahl" von Ablehnungen.

  • Aber auch die Gefahren im Strassenverkehr würden häufig und unbewusst in eine Ablehnung des Velofahrens umgedeutet.

  • Ablehnung kam von den Grünen und dem Großteil der NEOS.

  • "Ablehnung oder Ignoranz waren die Antwort", ärgert sich Willenberg.

  • Heuer waren es in Bregenz rund 100 Ablehnungen, bewilligt wurden rund 1.600.

  • Ablehnung erfuhren die Umweltzonen auch von den bürgerlichen Parteien und der Strassenlobby.

  • Time soll entsprechende Apps noch nicht eingereicht haben, so dass es noch zu keiner Ablehnung von Apple kam.

  • Auch im Senat zeichnet sich nach dem Repräsentantenhaus eine geschlossenen Ablehnung des Pakets durch die Republikaner ab.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ab­leh­nung be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × L & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × G, 1 × H, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem B und H mög­lich. Im Plu­ral Ab­leh­nun­gen zu­dem nach dem zwei­ten N.

Das Alphagramm von Ab­leh­nung lautet: ABEGHLNNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Leip­zig
  4. Essen
  5. Ham­burg
  6. Nürn­berg
  7. Unna
  8. Nürn­berg
  9. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Lud­wig
  4. Emil
  5. Hein­reich
  6. Nord­pol
  7. Ulrich
  8. Nord­pol
  9. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Lima
  4. Echo
  5. Hotel
  6. Novem­ber
  7. Uni­form
  8. Novem­ber
  9. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort Ab­leh­nung (Sin­gu­lar) bzw. 16 Punkte für Ab­leh­nun­gen (Plural).

Ablehnung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ab­leh­nung kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­win­ken:
durch Handzeichen oder Kopfbewegung etwas zurückweisen oder seine Ablehnung kundtun
Jus­tiz­skan­dal:
Ereignis im Rechtswesen, das für Aufsehen und Wirbel sorgt und auf Ablehnung stößt
Korb:
Ablehnung eines Antrags
Kriegs­mü­dig­keit:
Ablehnung einer Aufnahme oder Fortsetzung des Krieges
Ne­ga­ti­on:
allgemein: Ablehnung, Verneinung
Skan­dal:
Ereignis, das für Aufsehen und Wirbel sorgt und auf Ablehnung stößt
Spiel­feind­lich­keit:
Ablehnung der Tätigkeit des Spielens durch Personen, Gruppen oder Gesellschaften bzw. widrige äußere Umstände für das Spielen durch die Umwelt
Spiel­ver­wei­ge­rung:
Ablehnung einer Spielteilnahme
Un­glau­be:
Ablehnung religiösen Glaubens
Ver­rückt­heit:
unerwartetes, auf gewisse Ablehnung stoßendes Tun
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Ablehnung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Ablehnung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10362626, 9819172, 7362905, 7030284, 6968944, 4841172, 4681524, 4598841, 3370986, 3150245, 2583566, 2562511, 2413766, 2138738, 2137782, 2052711 & 1821370. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. frag-mutti.de, 16.02.2023
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