bemühen
Verb (Tunwort)
Aussprache
Silbentrennung
Definition bzw. Bedeutung
Begriffsursprung
Konjugation
- Präsens: bemühe, du bemühst, er/sie/es bemüht
- Präteritum: ich bemühte
- Konjunktiv II: ich bemühte
- Imperativ: bemüh! (Einzahl), bemüht! (Mehrzahl)
- Partizip II: bemüht
- Hilfsverb: haben
Anderes Wort für bemühen (Synonyme)
- (einer Sache) Sorge tragen (geh.)
- (es sich) zur Aufgabe machen
- (für etwas) Sorge tragen
- (jemandem) wichtig sein (ugs.)
- (jemandes ganzes) Dichten und Trachten (geh., veraltet)
- (seine) Aufgabe darin sehen
- (sich) (alle) Mühe geben
- (sich) (etwas) angelegen sein lassen (geh.)
- (sich) (einer Sache) befleißigen (geh.):
- etwas mit Fleiß erledigen, sich eifrig um etwas bemühen
- bestrebt sein
- darauf aus sein (zu)
- (sich) kümmern:
- kraftlos vor sich hin vegetieren (bei Mensch, Tier, Pflanze), auch in übertragener Bedeutung
- reflexiv, mit „um“: eine Arbeit erledigen
- sich ins Zeug legen
- (sich irgendwo) hinbemühen
- (sich) blicken lassen (bei) (ugs.)
- andackeln (ugs.):
- sich gemächlich nähern, energielos, etwas unbeholfen daherkommen
- angeschoben kommen (ugs., salopp, variabel)
- anmarschiert kommen (ugs.)
- anreisen (fachspr.):
- an einem bestimmten Ort ankommen
- mit einem Transportmittel an ein bestimmtes Ziel reisen
- anrücken (fachspr., Jargon):
- (mit mehreren Personen) zu einem Ort gehen
- Einsatzkräfte vor Ort bringen
- antanzen (ugs.)
- anwackeln (ugs.):
- sich unsicher, unbeholfen nähern; unsicher, unbeholfen herankommen
- (irgendwo) aufkreuzen (ugs., Hauptform):
- (bewusst als auch zufällig) vorbeigehen; ankommen; da sein; sein örtliches Ziel erreichen
- gegen den Wind segeln
- aufschlagen (ugs., fig., scherzhaft-ironisch):
- alte Taustücke aufdrehen und auszupfen, um den Hanf zum Kalfatern oder zu anderen Zwecken zu verwenden
- an einem Ort ankommen, einen Ort erreichen
- (sich) einfinden:
- sich in neuen Verhältnissen orientieren und lernen, wie etwas funktioniert
- zu einer gewissen Zeit an einen bestimmten Ort kommen und dann dort sein
- einlangen (österr.):
- eintreffen, ankommen
- (irgendwo) einschweben (ugs., fig., ironisch)
- eintreffen:
- ankommen, oft: nach einer Reise am geplanten Ziel ankommen
- real werden, oft über eine Befürchtung oder Vorhersage
- erscheinen:
- an einen bestimmten Ort kommen und dort sein
- auf/für jemanden in einer gewissen Weise wirken/aussehen
- (sich irgendwo) herbemühen (förmlich)
- im Anflug sein (ugs., fig.)
- im Anmarsch sein (ugs., fig.)
- um die Ecke kommen (ugs., fig.)
- (den) inneren Schweinehund überwinden (und) (ugs.)
- (sich) aufraffen:
- reflexiv: sich endlich mit großer Willensanstrengung überwinden, etwas zu tun
- reflexiv: sich unter Mühen erheben, wieder aufstehen
- (sich) aufrappeln (ugs.):
- sich endlich mit großer Willensanstrengung überwinden, etwas zu tun
- sich unter Mühen (aus dem Sitzen oder Liegen) erheben, wieder aufstehen
- (sich) bequemen (ugs.):
- reflexiv, früher auch transitiv, veraltet: etwas Unangenehmes auf sich nehmen, sich fügen
- reflexiv: sich nach längerem Zögern entschließen, sich bereit finden, etwas zu tun, das einem widerstrebt
- den Arsch hochkriegen (derb, fig.)
- (sich) durchringen (zu):
- mit der Zeit von der Mehrheit akzeptiert werden und dadurch Gültigkeit erlangen, sich durch Überwindung aller Widerstände behaupten
- sich nach Überwindung starken Widerwillens zu etwas entschließen; sich nach (längerem) innerem Ringen dazu überwinden, etwas zu tun
- (sich) hochrappeln (ugs.):
- unter (oft körperlichen) Schwierigkeiten (nach zum Beispiel einem Misserfolg, Schlag oder Krankheit) wieder hochkommen
- (ein) gutes Wort einlegen (für)
- (eine) Lanze brechen für (fig.)
- (etwas) tun für
- (sich) aus dem Fenster hängen (für) (ugs., fig.)
- (sich) einsetzen (für) (Hauptform):
- ein Mittel oder ein Werkzeug bereitstellen oder verwenden
- ein Teil passend zu einem Ganzen hinzufügen (zum Beispiel Pflanzen auf einem Areal eingraben; Fische in ein Gewässer, Wild in ein Revier einbringen)
- eintreten für
- (sich) engagieren:
- jemanden für eine Arbeitsstelle einstellen oder einen Auftritt buchen
- sich für etwas einsetzen, für eine Sache stark machen
- kämpfen (für, um):
- ein Ausharren oder Durchhalten in einer schwierigen Situation
- verbale oder physische Auseinandersetzung zwischen Gegnern
- Partei ergreifen (für, gegen)
- propagieren:
- als Propagandist ein Produkt mit der Absicht bewerben, es zu verkaufen
- eine (oft politische oder philosophische) Idee, Meinung verbreiten bzw. dafür werben
- (sich) starkmachen (für):
- dazu führen, dass jemand physisch oder mental stark / kräftiger / überlegen wird
- meist mit für, selten mit gegen: sich für/gegen eine Person oder etwas (beispielsweise einen Plan, eine Idee) vehement einsetzen, etwas/jemanden unterstützen
- streiten (für):
- eine militärische Auseinandersetzung austragen
- einen aggressiven Kampf führen, um etwas zu erlangen
- (jemandes) Zeit in Anspruch nehmen
- (jemanden) beanspruchen:
- bezogen auf Arbeit oder Ähnliches: jemandem viel abverlangen; Anstrengungen von jemandem einfordern
- bezogen auf Materialien: durch Benutzung beschädigen
- (jemanden) behelligen:
- jemanden stören oder belästigen
- in Anspruch nehmen
- zu Hilfe holen
- eifrig dabei sein (ugs.)
- engagiert (sein):
- vehement für eine Sache eintretend, ein starkes Interesse an einer Sache habend
- fleißig sein
- (sich) Mühe geben
- (sich) alle Mühe geben
- (sich) redlich mühen (geh.)
- (sich) hinbemühen (geh.)
- (sich) bewegen (nach / zu …):
- Änderungen zeigen, sich ereignen
- die eigene Lage oder Stellung im Raum verändern; von einem Ort zum anderen kommen
- (irgendwohin) gehen (Hauptform, variabel):
- (Computer) auf etwas gehen: den Mauszeiger auf etwas bewegen und ggf. anklicken oder öffnen
- (der Teig beim Backen): sich in der Ruhephase beim Gärprozess befinden, aufgehen, gären
- (sich) hinbegeben
- hingehen:
- sich an einen bestimmten Ort begeben
- (sich) verfügen (nach / zu …) (geh., Amtsdeutsch, altertümelnd):
- als Person/Stelle mit Befugnis/Befehlsgewalt anordnen, dass etwas Genanntes geschehen soll
- sich wohin begeben
- (etwas) zu gewinnen suchen
- (etwas) zu gewinnen versuchen (variabel)
- (sich) bemühen, (etwas für sich) zu gewinnen
- gewinnen wollen
- konkurrieren (um) (Hauptform):
- mit jemandem in Konkurrenz stehen, wetteifern
- wetteifern (um):
- mit jemandem konkurrieren und versuchen, ihn zu übertreffen
Weitere mögliche Alternativen für bemühen
- anstrengen:
- etwas oder jemanden sehr in Anspruch nehmen, von etwas oder jemandem große Kraft oder Leistung abfordern, abverlangen
- Recht: ein juristisches Verfahren beantragen
- befragen:
- um mehrere Auskünfte bitten; Fragen an jemanden stellen
- benutzen:
- verwenden, ausnutzen, zum Vorteil anwenden, brauchen, gebrauchen, nutzbar machen
- konsultieren:
- mit einem Partner oder einem Kontrahenten beratende Gespräche führen
- zu Rate ziehen, zurückgreifen auf
- zu Rate ziehen
Gegenteil von bemühen (Antonyme)
- faulenzen:
- nichts tun, es sich gutgehen lassen, faul sein
Beispielsätze
Er bemühte sich ganz rührend um seine Großmutter.
Du musst dich schon in die Garage bemühen, wenn du den Grill ausleihen willst.
Bitte bemühen Sie sich nicht!
Würden Sie sich bitte etwas mehr bemühen?
Muss ich erst ein Lexikon bemühen, oder glaubst du mir auch so?
Er bemüht sich um die neue Kollegin, das ist doch offensichtlich.
Ich möchte Sie nicht allzu sehr bemühen, aber könnten Sie mir bitte die Zeitung dort herüberreichen?
Ich bemühe mich wirklich sehr, Englisch zu lernen.
Früher bemühte ich mich sehr um glatte Einsen.
Wir müssen uns bemühen, die Umwelt zu schützen.
Maria bemühte sich, Freunde zu finden.
Tom bemüht sich, nicht wahr?
Tom bemühte sich, sosehr er konnte, still zu sein.
Maria bemühte sich, geistig nicht abzudriften.
Ich bemühe mich, sparsam zu sein.
Dubai ist darum bemüht, seine Wirtschaft zu diversifizieren.
Er bemüht sich, mit seinen Klassenkameraden mitzuhalten.
Sich um die Gunst von jedem zu bemühen, ist eine dumme Arbeit.
Sie bemühen sich, die Probleme der Stadt zu lösen.
Ich weiß nicht, weshalb er desto weniger zu Stande bringt, je mehr er sich bemüht.
Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft
Aber auch in dieser Sitzung ist der Verwaltungschef bemüht, die Erwartungshaltung in Bahnen zu lenken.
Aber auch, weil rechtspopulistische und rechtsextreme Bewegungen sich bemühen, in den Polizeiapparat vorzudringen.
Anstatt wie Trump das Land zu spalten und "Hass" zu schüren, werde er sich darum bemühen, die Wunden des Rassismus zu heilen.
Aber wir werden uns bemühen ein gutes Ziel zu erreichen“, so Anschober.
Aber ich werde mich bemühen, soweit es irgend geht, vor Ort zu sein“, sagte sie.
Aber andere haben sich vielleicht über Einzelentscheidungen geärgert, und um diese Menschen muss man sich bemühen.
Aber an der Stelle sich bei dem verschaukelten Gegner zu beschweren, der die Möglichkeiten der Gerichtsbarkeit bemüht.
Fionas Gatte hat sich nicht zum Abholen seiner überaus schmalen besseren Hälfte bemüht.
Um die letzteren soll sich nun also der Schulschwänz-Beauftragte im Besonderen bemühen.
Aber dann bemüht der 57-Jährige ein deutsches Sprichwort, um seine Ambitionen zu unterstreichen: „Das Hemd ist mir näher als die Hose.
Das immer wieder bemühte Aufteilungs- und Abzugsverbot gibt es nach der neuen BFH-Entscheidung nun gar nicht mehr.
Auch weil viele Firmen offensichtlich bemüht sind, ihr Fachpersonal zu halten.
Dem Günter kann man nichts vorwerfen, der ist immer um Sicherheit bemüht.
Da sie allerdings keine Sendelizenz besitzt, wird sie sich um Partner bemühen müssen.
Ist sie doch bemüht, mit aller Kraft ihre zivilisatorische Reife für den Westen zu beweisen.
Wir müssen uns darum bemühen, dass diese Menschen Wurzeln schlagen.
Zu spät und nicht glaubwürdig, behauptet diese, habe sich der Geflüchtete darum bemüht, als Traumatisierter anerkannt zu werden.
Deshalb ist die FDP in Mannheim so bemüht, ihr Image als Spaß- und Eventpartei abzulegen.
Die Entscheidung gilt allerdings nicht für abhängig Beschäftigte, die sich in Deutschland oder der übrigen EU um Arbeit bemühen wollen.
Aber auch hier bemüht man sich, so, wie es Amerika mit dem Film "Forrest Gump" demonstrierte, den Charme der Dummheit zu entdecken.
Max Frisch ist alles andere als verstimmt - und seinerseits bemüht um die Beseitigung jedweden Mißtons.
Im Kalten Krieg brillierte er oft mit orginellen Ideen und Thesen, eine Qualität, die er offenbar weiterhin zu pflegen bemüht ist.
Wer launige Unterhaltung mit Tiefgang liebt, sollte sich unbedingt um eine Karte für "Kunst" an der Berliner Schaubühne bemühen.
BMW bemüht sich, die Collection möglichst vielseitig zu gestalten, verschiedene Nationen und Stilrichtungen einzubeziehen.
Wortbildungen
Übersetzungen
- Englisch:
- make an effort
- try
- trouble oneself
- Französisch:
- efforcer (s’efforcer)
- chercher
- Interlingua: effortiar
- Italienisch: sforzarsi
- Japanisch:
- 努める
- 頑張る
- Katalanisch:
- esforçar
- molestar
- Polnisch:
- starać (starać się)
- postarać (postarać się)
- Portugiesisch: esforçar
- Rumänisch:
- strădui
- sili
- Schwedisch:
- bemöda sig
- anstränga sig
- Spanisch: esforzarse
- Tschechisch:
- snažit se
- usilovat
- Türkisch:
- uğraşmak
- çabalamak
- Ungarisch: fáradozik
Was reimt sich auf bemühen?
Wortaufbau
Das dreisilbige Verb bemühen besteht aus sieben Buchstaben und setzt sich wie folgt zusammen: 2 × E, 1 × B, 1 × H, 1 × M, 1 × N & 1 × Ü
- Vokale: 2 × E, 1 × Ü
- Konsonanten: 1 × B, 1 × H, 1 × M, 1 × N
- Umlaute: 1 × Ü
Eine Worttrennung ist nach dem ersten E und Ü möglich.
Das Alphagramm von bemühen lautet: BEEHMNÜ
Buchstabiertafel
Entsprechend der deutschen Buchstabiertafel für Wirtschaft und Verwaltung (DIN 5009:2022-06) wird das Wort folgendermaßen buchstabiert:
- Berlin
- Essen
- München
- Umlaut-Unna
- Hamburg
- Essen
- Nürnberg
In Deutschland ebenfalls geläufig ist die Buchstabierung nach dem postalischen Buchstabieralphabet von 1950:
- Berta
- Emil
- Martha
- Übermut
- Heinreich
- Emil
- Nordpol
International ist das englischssprachige ICAO-Alphabet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) anerkannt:
- Bravo
- Echo
- Mike
- Uniform
- Echo
- Hotel
- Echo
- November
Heute vorwiegend nur noch als Funkfeuer in der Luft- und Schifffahrt gebräuchlich ist der Morsecode (auch Morsealphabet oder Morsezeichen genannt):
- ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
- ▄
- ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
- ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
- ▄ ▄ ▄ ▄
- ▄
- ▄▄▄▄ ▄
Scrabble
Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.
Bitte jedoch stets das offizielle Scrabble-Regelwerk (z. B. zu Vor- und Nachsilben) beachten!
Worthäufigkeit
Das Tuwort bemühen entspricht dem Sprachniveau B1 (Sprachniveaustufen nach dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen ) und kam im letzten Jahr häufig in deutschsprachigen Texten vor. Die Worthäufigkeit ist jedoch rückläufig. Dies hat eine Auswertung mehrerer Millionen Beispielsätze ergeben.
Vorkommnisse im Sprachwörterbuch
- Bundesprüfstelle:
- Behörde, die sich darum bemüht, Publikationen, die als jugendgefährdend angesehen werden, von Jugendlichen fernzuhalten
- dienstbeflissen:
- eifrig bemüht, hilfreich zu sein
- Heiratsvermittler:
- Person, die sich bemüht, Paare zwecks Heirat zusammenzubringen
- Ignorantin:
- weibliche Person, die sich nicht darum bemüht, Wahrheit zu erkennen
- Informationsästhetik:
- wissenschaftliche Disziplin, die sich um eine objektive Beschreibung ästhetischer Zustände bemüht
- schinden:
- reflexiv: sich intensiv um etwas bemühen
- streben:
- sich mit viel Einsatz um etwas bemühen
- treusorgend:
- um das Wohlergehen einer Person bemüht
- umwerben:
- sich um die Gunst oder Liebe einer Person bemühen
- Verfassungsschutz:
- kurz für: Landes- bzw. Bundesamt für Verfassungsschutz, einer Behörde, die sich um den Schutz der Verfassung bemüht