Weib

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ vaɪ̯p ]

Silbentrennung

Einzahl:Weib
Mehrzahl:Weiber

Definition bzw. Bedeutung

  • insbesondere eine verheiratete Frau

  • nur Plural 1: bewundernd für eine besonders weibliche Frau

  • Synonym für „Frau“

  • verächtliche Bezeichnung für eine Frau

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch wīp von althochdeutsch wīb aus dem 8. Jahrhundert und ungeklärter Herkunft, vielleicht ursprünglich „die verhüllt ist“ oder „die geschäftig ist“

Verkleinerungsformen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Weibdie Weiber/​Weibsen
Genitivdes Weibes/​Weibsder Weiber/​Weibsen
Dativdem Weib/​Weibeden Weibern/​Weibsen
Akkusativdas Weibdie Weiber/​Weibsen

Anderes Wort für Weib (Synonyme)

(jemandes) bessere Hälfte (ugs.)
Alte (derb):
alte Frau
Ehefrau oder Lebensgefährtin
Angetraute:
Frau, mit der ein Mann verheiratet ist
Braut (ugs., salopp):
eine (meist verlobte) Frau bis zum Tage nach der Hochzeit
salopp: für Freundin
Dame:
allgemeine unpersönliche Anrede im Plural verwendet oder höfliche Bezeichnung: Frau
die mächtigste Schachfigur
Ehefrau (Hauptform):
verheiratete Partnerin in einer Ehe (in Beziehung zu ihrem Ehemann oder ihrer Ehefrau)
Ehegattin:
verheiratete Frau in Beziehung zu ihrem Mann
Ehegemahlin (geh.)
Ehegespons (geh.):
der Ehemann, der Bräutigam
die Ehegattin, die Braut
Eheweib (geh.):
verheiratete Frau
(eine) Eva:
Bezeichnung einer/der Frau als solcher: Appellativum mit Betonung auf als typisch angesehene weibliche Eigenschaften
Name der biblischen Eva aus der Schöpfungsgeschichte
Evastochter
Frau:
erwachsener, weiblicher Mensch
nur Singular: Höflichkeitsanrede für eine einzelne weibliche erwachsene Person, Namenszusatz
Frauensperson:
weibliche Person
Frauenzimmer (veraltet):
Frau oder Mädchen
frisch Vermählte
Gattin:
verheiratete Frau in Beziehung zu ihrem Mann
Gebieterin (geh., ironisch):
weibliche Person, die über jemanden oder etwas herrscht/gebietet
Gemahlin (geh.):
weibliche Person, mit der jemand verheiratet ist
Gespons (geh., veraltet):
Ehepartner (bereits verheiratet oder vor der Heirat)
Gesponst (veraltet):
eine der beiden Parteien einer Ehe oder Paarverbindung
Grazie (eingeschränkter Gebrauch) (ugs.):
eine der drei Göttinnen der Anmut und Schönheit
schöne, junge Frau
Kalle (derb, Gaunersprache)
Lady (ugs., engl., salopp):
englischer Adelstitel, Ehefrau eines Lords oder weibliches Äquivalent eines Lords
Frau, insbesondere für gepflegte, gutaussehende oder gebildete Frau
Mutti (ugs.):
Koseform zu Mutter
Olle (derb)
Perle (ugs., regional, salopp):
durchbohrter, meist rundlicher Gegenstand, der zu mehreren auf Fäden oder Ketten aufgereiht als Schmuck verwendet wird
etwas, was im Vergleich zu anderen gleichartigen Objekten herausragt, besonders hoch geschätzt wird
Person weiblichen Geschlechts (Amtsdeutsch)
Schnalle (ugs., salopp):
Bezeichnung für das weibliche Geschlechtsteil bei Hunden und Füchsen
eine Zellstruktur bei manchen Pilzen
(eine) Sie:
die offizielle Anrede (im Geschäftsleben, in und an Behörden, privat unter Erwachsenen) an die angesprochene(n) oder angeschriebene(n) Person(en), falls nicht die vertraute Form du verwendet wird, andere Regeln gelten oder Gewohnheit sind
Tante (ugs.):
aber auch umgangssprachlich: Schwägerin von Mutter oder Vater einer Person
in einer Verwandtschaftsbeziehung ersten Grades: Schwester von Mutter oder Vater einer Person
Trine (ugs., schimpfwort, selten)
Vertreterin des schönen Geschlechts
Vertreterin des weiblichen Geschlechts
weibliche Person
weiblicher Mensch
weibliches Wesen (scherzhaft)
Weibsbild (abwertend):
Frau, von der man sich eine bestimmte, eher negative Vorstellung (von Weiblichkeit) gemacht hat
Weibsen (ugs., Plural, abwertend, scherzhaft)
Weibsstück (derb, abwertend):
abwertend: geringgeschätzte weibliche Person

Sinnverwandte Wörter

Dra­che:
bösartige Frau (oftmals Ehefrau oder Schwiegermutter)
ein Sternbild
He­xe:
(betagte) weibliche Person, die als bösartig, zänkisch, unangenehm (und hässlich) empfunden wird
(weibliche) Person, die angeblich Zauberkräfte besitzen und mit dem Teufel verbündet sein soll
Lu­der:
abgefeimtes, durchtriebenes Weibsbild
Frau, die ihre Reize einsetzt, um ihre Karriere zu beschleunigen
Schach­tel:
abwertende Bezeichnung für eine meist alte Frau
kurz für Schachtelbeteiligung
Schar­te­ke:
abwertend: ältere weibliche Person
abwertend: altes Buch oder Urkunde
Schön­heit:
eine äußerlich schöne weibliche Person
kein Plural: die Eigenschaft, schön zu sein
Traum­frau:
als ideal empfundene/vorgestellte weibliche Person
Vet­tel:
abwertend: alte, liederliche und hässliche Frau; Hexe

Gegenteil von Weib (Antonyme)

Kerl:
eine (meistens männliche) Person (Dieser Begriff kann sowohl eine positive als auch eine negative Konnotation tragen je nach Eigenschaft der Männlichkeit, die angesprochen wird.)
Mann:
allgemeiner Zahlklassifikator für Personen
Ausruf des Erstaunens oder der Verärgerung

Beispielsätze

  • Hab mein Wagen vollgeladen, voll mit alten Weibsen - (Volkslied)

  • Er ist hinter den Weibern her.

  • Weib, was sagst du dazu?

  • Beim Himmel, was für ein Weib! stieß Jan voller Bewunderung hervor.

  • Die Arbeiter bestehen aus Männern und Weibern, Erwachsenen und Kindern beiderlei Geschlechts. - (Karl Marx)

  • Die Rita, das ist vielleicht ein Weib!

  • Dieses Weib geht mir auf die Nerven, schaff sie raus.

  • Der Wein ist stark, der König ist stärker, die Weiber noch stärker, die Wahrheit am allerstärksten.

  • Lena kam etwas später, weil sie sehen wollte, ob Stefan auf sie warten oder sich an andere Weiber heranmachen würde.

  • Du hast mich bald vergessen, du wankelmütiges Weib!

  • Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu sein, wer ein holdes Weib errungen, mische seinen Jubel ein!

  • Dieses verdammte Weib hat die Corvette, Odysseus und den Modigliani mitgenommen.

  • Es gibt keine hässlichen Weiber, es wird nur zu wenig gesoffen.

  • Das Weib schweige in der Gemeinde.

  • Die stümperhafte List des Mannes versagt vor dem Verstand eines Weibes.

  • Dem Mann, der mit Weibern zankt, darf die Zunge nicht mit Grütze verbrannt sein.

  • Meer, Feuer und Weib sind die drei größten Übel.

  • Wo der Teufel nicht selbst hin will, schickt er einen Pfaffen oder ein altes Weib hin.

  • Die Zunge eines Weibes ist schärfer als ein türkischer Säbel.

  • Das erste Weib kommt von Gott, das zweite vom Menschen, das dritte vom Teufel.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Rodenkirch wurde mitsamt den Ratsmitgliedern auf den Marktplatz abgeführt, wo er den Stadtschlüssel an die närrischen Weiber übergab.

  • Der Teufel ist dabei und hat ein Auge darauf, dass den Weibern nichts Böses widerfährt.

  • Er sei jetzt über 60 und lasse sich seine Weiber nicht nehmen, das Wort finde man ja schließlich schon in der Bibel.

  • Also, liebe Mosllems, schlagt Eure Weiber, wie sichs gehört.

  • "A handeltreibendes Weib, gibt’s da überhaupt a Erlaubnis dafür?", ist sich Gerhard Brüssel als Sebastian Heberle nicht sicher.

  • Weib Im Minnesang wie auch beim Dating gilt die Regel: dem Besten die Schönste.

  • Aba wos sog i imma, man soi hoid ned a Weib heirat’n mit so große Fiaß.

  • Anna Kling: Mit Sicherheit wollen wir hier keinen Hexenkult mit Besen, alten Weibern und Hakennasen.

  • Denkst du, wir reisen darum, dass wir schöne Weiber bekomm'n?

  • Das Weib hat keinen Teil an der ontologischen Realität; darum hat es kein Verhältnis zum Ding an sich.

  • Doch „die Weiber“ wissen um ihre Macht: Ohne Wagners an der Spitze ist die Marke Wagner in Bayreuth nur noch wenig wert.

  • An diesem Sonntag müssen seine Moskitos beim TuS Weibern II ran.

  • Nix gegen ab und zu Blödfernsehen, aber nicht diese komischen Weiber.

  • Auch vermisse er bei den «verfilzten Weibern» jegliche Weiblichkeit.

  • Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, sintemal er ist Gottes Bild und Ehre; das Weib aber ist des Mannes Ehre.

Häufige Wortkombinationen

  • altes, hässliches Weib
  • Wein, Weib und Gesang

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Homophone

Was reimt sich auf Weib?

Wortaufbau

Das Isogramm Weib be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × E, 1 × I & 1 × W

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × W

Das Alphagramm von Weib lautet: BEIW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Ber­lin

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Emil
  3. Ida
  4. Berta

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Echo
  3. India
  4. Bravo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort Weib (Sin­gu­lar) bzw. 10 Punkte für Wei­ber und 11 Punkte für Weibsen (Plural).

Weib

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Weib kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Alt­wei­ber­müh­le:
Mühle, in der auf magische Weise alte Weiber wieder zu jungen Frauen werden
Fu­rie:
wutentbranntes Weib
Gol­le:
jenisch: die Ehefrau, die Frau, das Weib
Schlum­pe:
unordentliches, liederliches, verkommenes Weib
Weib­chen:
kleines Weib, kleine Frau (Frauchen)
Weib­lein:
kleines (meist altes) Weib
Weibs­leu­te:
umgangssprachlich, veraltend: Weiber, Frauen

Buchtitel

  • Böse Weiber Claudia Opitz-Belakhal | ISBN: 978-3-89741-408-2
  • Das böse Weib vom Weiherhof Roswitha Gruber | ISBN: 978-3-47554-837-6
  • Das Weib denkt Elisabeth Dauthendey | ISBN: 978-3-82607-794-4
  • Die lustigen Weiber von Windsor William Shakespeare | ISBN: 978-3-42312-759-2
  • Die Weiber & Alte Abdeckerei & Die Kunde von den Bäumen Wolfgang Hilbig | ISBN: 978-3-10033-843-3
  • Die Weiber am Brunnen Knut Hamsun | ISBN: 978-3-74374-617-6
  • Die Weiber von Schorndorf Paul Heyse | ISBN: 978-3-38656-137-2
  • Lehrbuch der Geschlechtskrankheiten des Weibes Adolphus Moser | ISBN: 978-3-38653-998-2
  • Ueber die Beziehungen der Urinfisteln zu den Geschlechtsfunctionen des Weibes Traugott Kroner | ISBN: 978-3-38651-564-1

Film- & Serientitel

  • Baby Doll – Begehre nicht des anderen Weib (Film, 1956)
  • Die wilden Weiber von Sweetwater (Fernsehfilm, 1982)
  • Die wilden Weiber von Tennessee (Film, 1964)
  • Gott liebt ein menschliches Weib (Kurzfilm, 2016)
  • Max Klinger – Die Macht des Weibes (Doku, 2020)
  • Siebenmal lockt das Weib (Film, 1967)
  • Weiber! Schwestern teilen. Alles. (Film, 2017)
  • Winnetous Weiber (Fernsehfilm, 2014)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Weib. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Weib. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11835687, 11682556, 11204087, 11002191, 9639114, 8223307, 7911410, 5458394, 5364004, 5272826, 5203566, 5129656 & 5122816. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Duden Online
  2. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  3. volksfreund.de, 16.02.2023
  4. nordkurier.de, 29.04.2022
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  6. focus.de, 13.08.2019
  7. schwarzwaelder-bote.de, 29.06.2018
  8. wolfsburger-nachrichten.de, 22.02.2017
  9. diepresse.com, 21.12.2016
  10. volksfreund.de, 04.05.2015
  11. abendblatt.de, 18.06.2014
  12. faz.net, 20.02.2013
  13. faz.net, 24.03.2012
  14. saarbruecker-zeitung.de, 06.02.2011
  15. sueddeutsche.de, 05.03.2010
  16. blick.ch, 11.08.2009
  17. heise.de, 01.07.2008
  18. abendblatt.de, 22.03.2007
  19. archiv.tagesspiegel.de, 08.05.2006
  20. spiegel.de, 10.09.2005
  21. fr-aktuell.de, 17.03.2004
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  24. Die Welt 2001
  25. Junge Freiheit 2000
  26. FREITAG 1999
  27. BILD 1998
  28. TAZ 1997
  29. Die Zeit 1996
  30. Stuttgarter Zeitung 1995