Tinnef

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈtɪnɛf ]

Silbentrennung

Tinnef

Definition bzw. Bedeutung

  • umgangssprachlich, abwertend: etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes

  • umgangssprachlich, abwertend: nutzloses Zeug

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Tinnef
Genitivdes Tinnefs
Dativdem Tinnef
Akkusativden Tinnef

Anderes Wort für Tin­nef (Synonyme)

Banane (ugs.):
bananenförmige Gürteltasche
längliche, meist gelbe tropische Frucht
Blödsinn:
Quatsch; unsinnige Idee; unglaubhafte Aussage
störende Handlung
Bockmist (ugs.)
Bullshit (derb, engl.)
Driss (ugs.):
Mist, Scheiße
dümmliches Gerede (variabel)
dummes Zeug (ugs.)
Dummfug (ugs.)
Fez (ugs.):
orientalische Kopfbedeckung
Firlefanz (ugs.):
ohne Plural: gedanklicher Unsinn, Spinnerei
ohne Plural: überflüssiges, unnützes Zeug
Gedöns (ugs., norddeutsch):
unnötige Gegenstände, Kram
unnötiger Aufwand, übertriebenes Getue
Gefasel (ugs., abwertend):
unsinniges, irrelevantes oder nerviges Gerede
geistiger Dünnschiss (derb)
geistiger Durchfall (derb)
Gelumpe (ugs.)
gequirlte Scheiße (derb)
Geraffel (ugs.):
geringes (junges) Schalenwild beider Geschlechter, ausgenommen das Schwarzwild
geringes Gamswild
Gerümpel:
altes, abgenutztes Gerät oder wertloses Zeug; alte, nicht mehr brauchbare Gegenstände
Gesumsel (ugs.)
Glump (ugs., bayr., mitteldeutsch, süddt.)
Glumpert (ugs., bayr., österr.):
bairisch, , abwertend: wertloses, unnützes Zeug
Graffel (ugs., bayr., österr.):
minderwertige Gebrauchsgegenstände
Gruscht (ugs., schwäbisch)
Heckmeck (ugs.):
umgangssprachlich für unnötige Aufregung, Hektik, Durcheinander, unnötige Umstände
Hokuspokus (ugs.):
Unfug, Unsinn, Überflüssiges oder Nutzloses
Zauber, Hexerei, heute: fauler Zauber, der den Aberglauben an etwas ansprechen soll
Humbug:
salopp, abwertend: etwas Unglaubwürdiges, Törichtes
Käse (ugs.):
ein festes Milchprodukt
Quark, vor allem in Verbindungen wie Käsekuchen, Käsetorte
Kappes (ugs.):
Botanik: Gemüsepflanze Weißkohl
dummes Zeug
Kasperletheater (ugs.):
kindische Aufführung bei einer ernsthaften Sache
volkstümliche Puppenbühne, auf der Stücke mit dem Kasperle als Hauptfigur aufgeführt werden
Kiki (ugs.):
dummes Zeug, Belanglosigkeiten, Unfug, Unsinn, dumme Kindereien, dummes Gerede, Leichtigkeiten, Kinderspiel, Wertlosigkeiten, wertlose Zugaben, Zutaten
mehr oder minder wertloses Spielzeug, Kinderei, Kinderspiel, Kinderspielzeug, Leichtigkeit
Killefit(t) (ugs., rheinisch):
rheinisch: nutzloses Zeug, Kleinkram
rheinisch: Unfug, Unsinn
Kladderadatsch (ugs.):
grobes, heilloses Durcheinander
Titel einer satirischen Zeitschrift (1848–1944)
Klimbim (ugs.):
lustiger Betrieb, leeres Treiben und Getriebe
nutzloser Kram
Klüngel (ugs.):
meist abwertend: das Klüngeln, ein System auf Gegenseitigkeit beruhender Hilfeleistungen und Gefälligkeiten
Klumpatsch (ugs., abwertend):
unstrukturierter Haufen von wertlosem Zeug
Klumpert (ugs., österr.):
wertloses, unnützes Zeug
Kohl (ugs.):
Speise, die aus der unter beschriebenen Gemüsepflanze besteht
zu den Kreuzblütengewächsen (Brassicaceae) gehörende Gemüsepflanze (Brassica oleracea)
Kokolores (ugs.):
umgangssprachlich: etwas Unsinniges, Törichtes (Geschwätz)
Kram:
Angelegenheit
Dinge, Sachen, Besitztümer
Krampf (ugs.):
erfolglose oder unverhältnismäßige Bemühung
harte Arbeit, mühselige Anstrengung
Krams (ugs., abwertend, norddeutsch)
Kramuri (ugs., österr.)
Krempel (ugs., Hauptform):
Ansammlung von Gegenständen aller Art; wenig nützliches, wenig wertvolles Zeug
Krimskrams (ugs.):
Ansammlung nutzloser Objekte
Krusch(t) (ugs.)
Larifari (ugs.):
sinnloses Gerede
umgangssprachlich: unsinniges Tun
Mist (ugs.):
als Schimpfwort bzw. Fluch verwendeter Ausdruck
Mumpitz (ugs.):
Unsinn, den man nicht zu beachten braucht
Narretei (geh., veraltet):
närrisches Verhalten und Ergebnis eines solchen Verhaltens
Nonsens:
etwas Sinnloses; Quatsch
Nonsense (engl.)
Papperlapapp (ugs.):
unsinniges Geschwätz, belangloses Gerede
Pillepalle (ugs.):
eine Kleinigkeit, etwas Unbedeutendes
Pipifax (ugs.):
unwichtige Sache, überflüssiges Beiwerk, (lächerliche) Kleinigkeit, Unsinn
Plörren (ugs., ruhrdt.)
Plunder (ugs.):
Gebäck, Teilchen aus Hefeteig
ohne Plural: wertloses Zeug
Pröddel (ugs.)
Pröll (ugs., abwertend)
Quark (ugs.):
belanglose, unwichtige Sache
geronnenes, weiß ausgeflocktes Eiweiß (Kasein) der Kuhmilch
Quatsch (ugs.):
Alberei, kindisches Benehmen
breiiger Matsch
Quatsch mit Soße (ugs., berlinerisch)
saudummes Zeug (ugs., süddt.)
Schamott (ugs.)
Scheiß (derb):
vulgärer Kraftausdruck: Sache, Ding, unangenehme Verhaltensweise oder Situation (meist: über die man sich gerade aufregt)
Scheiße (derb):
etwas Schlechtes, Wertloses, Unsinniges oder auch: Schwierigkeiten
meist feste Ausscheidung des Darmes, Kot
Schlonz (ugs., abwertend)
Schmäh (ugs., österr.):
Fähigkeit zu
irreführende Bemerkung
Schmarren (ugs.):
geschmacklose oder minderwertige Ware
süddeutsch, österreichisch: Gericht aus der österreichischen Küche; meist süß, es gibt aber auch deftige Varianten
Schmarrn (ugs.):
geschmacklose oder minderwertige Ware
süddeutsch, österreichisch: Gericht aus der bayrisch-österreichischen Küche; meist süß, es gibt aber auch deftige Varianten
Schmonzes (ugs.):
belangloses, leeres Gerede; Vortäuschungen; Worte, die ergreifen und gefügig stimmen sollen
unnützes Zeug; wertloses Zeug; Kitsch
Schmu (ugs.):
umgangssprachlich: etwas nicht ganz Korrektes; verhältnismäßig harmlose Schwindelei; leichter, kleiner Betrug
Schrott (derb, abwertend):
Abfall, der aus Metallen besteht
abfällige Kritik an Gegenständen, Maßnahmen, Meinungen
Schwachfug (derb)
Schwachsinn (ugs.):
etwas Unsinniges
Geistige Behinderung: Intelligenzquotient von unter 70
Sottise(n) (geh., franz.):
abfällige, stichelnde, verletzende Bemerkung
Dummheit
Stuff (ugs., engl.)
Stuss (ugs.):
umgangssprachlich, abwertend: etwas, das (ärgerlicherweise) unsinnig geäußert oder getan wurde; etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes
Tand (geh., veraltet):
Ansammlung nutzloser Gegenstände
Trödel (ugs.):
alte, gebrauchte Waren von geringem Wert
kurz für: Trödelmarkt
Tüddelkram(s) (ugs., norddeutsch)
Unfug:
unsinniger oder ungehöriger Zustand; unsinnige oder ungehörige Handlung
Unsinn (Hauptform):
etwas, das keinen Sinn hat
unüberlegte Handlung
(wertloses) Zeug(s) (ugs.):
Kleidung
oft abwertend: Gegenstände aller Art, Material, Gerät
Zeugs (ugs., abwertend):
salopp, abwertend: eine Masse oder mehrere Dinge, die als unwichtig, wertlos oder störend empfunden und aus Abneigung nicht genauer benannt werden
Zinnober (ugs.):
blutrotes, zuweilen auch schwarzes Sulfid-Mineral (Quecksilbersulfid), in der roten Form als Pigment (Malerfarbe) verwendet
unnötiges Zeug

Sinnverwandte Wörter

Blech:
eine dünne Platte aus Metall
kurz: das Backblech, eine flache Wanne aus Blech für den Backofen
Dumm­heit:
mangelnde geistige Fähigkeit
unüberlegte, dumme Tat
Flit­ter:
ausgestanzte Form aus dünnem Metallblech oder Kunststoff, die der Dekoration dient
etwas Schmückendes, das glänzt, aber nutz- und wertlos ist
Gugus
Hafenkäse
Hol­ler:
etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes
Strauch mit essbaren Blüten und Beeren; Holunder
Irr­sinn:
Psychiatrie, veraltet: ein kranker Geisteszustand, Geistesgestörtheit
unkluge, sinnlose Handlung, völlige Unvernunft
Irr­witz:
eine einzelne absurde, widersinnige oder sinnlose Handlung oder Begebenheit
Ka­bis:
Kohlsorte mit hellgrünen Blättern
unsinnige Äußerung, dummes Verhalten
Quar­gel:
flacher und runder Sauermilchkäse
Quatsch mit Soße
Schas:
entweichende Blähung
etwas Schlechtes, Wertloses, Unsinniges oder auch: Schwierigkeiten
Schnick­schnack:
kleinere unnötige Dinge
leeres Gerede
Schnullifax
Schund:
nutzloses Zeug, Ausschuss, minderwertige Ware
Tal­mi:
etwas nicht Echtes, Wertloses
Legierung aus Kupfer und Zink (Tombak), die mit Blattgold überzogen ist
Top­fen:
cremiges, aus saurer Milch hergestelltes Nahrungsmittel
Quatsch; Unsinn
Wahn­witz:
etwas völlig Unsinniges, Abwegiges oder Unvernünftiges mit oft gefährlichen Risiken

Beispielsätze

  • Was willst du nur mit all diesem Tinnef?

  • Red doch keinen Tinnef!

  • Das ist doch alles Tinnef!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Wer die Berichterstattung vom letzten Jahr noch einmal überfliegt wird schnell feststellen, dass Herr Mark Regev Tinnef erzählt.

  • Und für den ganzen Tinnef findet sich auch noch ein Plätzchen.

  • Die soliden Säulen der Nation, die gute deutsche Wertarbeit: alles Tinnef.

  • Kenner, Sammler, Nachbarn und vor allem Fans feilschten hartnäckig um Antikes, Tinnef und Devotionalien.

  • Mehr aber ist bloßer Tinnef.

  • Heute sagt er: 'Die Zukunft der Menschheit liegt im Weltraum, alles andere ist Tinnef.'

  • Und das ist enorm viel Tinnef.

Übersetzungen

  • Englisch:
    • trash
    • junk
    • rubbish
    • garbage
  • Färöisch:
    • skrambul (sächlich)
    • órusl (sächlich)
    • rusk (sächlich)
    • órudd (sächlich)
  • Französisch:
    • camelote (weiblich)
    • chenolle (weiblich)
    • pacotille (weiblich)
    • ratatouille (weiblich)
    • saloperie (weiblich)
    • sloche (weiblich)
    • slotche (weiblich)
    • sludge (weiblich)
    • slush (weiblich)
    • bric-à-brac (männlich)
    • cossin (männlich)
    • fatras (männlich)
  • Italienisch: paccottiglia (weiblich)
  • Niederländisch: tinnef (männlich)
  • Niedersorbisch:
    • cajk (männlich)
    • chabź (männlich)
  • Spanisch: baratija (baratijas)

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Tin­nef be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × E, 1 × F, 1 × I & 1 × T

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × F, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von Tin­nef lautet: EFINNT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Nürn­berg
  5. Essen
  6. Frank­furt

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Nord­pol
  5. Emil
  6. Fried­rich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Novem­ber
  5. Echo
  6. Fox­trot

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

Tinnef

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Tin­nef kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Tinnef. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Tinnef. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7854704. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. zeit.de, 13.10.2011
  2. fr-aktuell.de, 14.01.2006
  3. archiv.tagesspiegel.de, 18.07.2005
  4. spiegel.de, 26.10.2004
  5. berlinonline.de, 24.12.2003
  6. Süddeutsche Zeitung 1996
  7. Die Zeit 1995