Steppke

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃtɛpkə ]

Silbentrennung

Einzahl:Steppke
Mehrzahl:Steppkes

Definition bzw. Bedeutung

  • eine Person, die andere (zum Arbeiten) antreibt

  • norddeutsch, mitteldeutsch, besonders berlinisch

Begriffsursprung

Seit dem späten 19. Jahrhundert (um 1900, seit dem 20. Jahrhundert) bezeugte, von Berlin ausgehende, niederdeutsche Diminutivbildung zur hochdeutschen Entsprechung von Stopf, Stopfen „Korken, Öffnungsverschluss“ (siehe stopfen), also etwa „Stöpsel“ als sexuelle Metapher und Metonymie; nach Kluge könnte es vermutlich ebenso eine Koseform zu dem Namen Stephan sein seit 1870 bezeugt; Übertragung vom Hütejungen.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Steppkedie Steppkes
Genitivdes Steppke/​Steppkesder Steppkes
Dativdem Steppkeden Steppkes
Akkusativden Steppkedie Steppkes

Anderes Wort für Stepp­ke (Synonyme)

Bengel:
umgangssprachlich frecher, ungehobelter Junge
Bub (Hauptform, süddt.):
männliches Kind
Bube:
ein Schurke oder frecher Junge
männliches Kind
Jungchen:
regional, besonders als Anrede: kleiner Junge
Junge (Hauptform, norddeutsch):
Bube im Kartenspiel
junger Mann; der Plural Jungen / Jungens steht manchmal auch für Mannschaft (s. unten)
Kerlchen:
kleiner Mann; junger Kerl
Kleiner (ugs.):
junger Mann
kleiner Bub, Junge
Kleines
Knabe:
Kind männlichen Geschlechts
Knirps:
scherzhaft: kleiner Junge
umgangssprachlich, abwertend: ein unbedeutender und oder kleinwüchsiger Mann
Kurzer (ugs.):
Kurzschluss
Schnaps, der in 2-cl- oder 4-cl-Gläsern serviert wird
Pfüderi
Pimpf (veraltet):
noch nicht erwachsener Junge
zur Zeit des Nationalsozialismus: Mitglied des Jungvolks
Wicht:
abwertend: bemitleidenswerte, schwache Person
abwertend: Schuft, gemeiner Kerl

Sinnverwandte Wörter

Bauxerl
Bu­bi:
herablassend: schwach, kindlich, unreif wirkender junger Mann
verniedlichend: Junge, männliches Kind
Büb­chen:
kleiner Bub
Bürsch­chen:
kleiner Bursche
Bürsch­lein:
junge männliche Person
Frech­dachs:
freches, vorlautes Kind
Frücht­chen:
Botanik: Teil einer Sammelfrucht
ungezogenes Kind oder Jugendlicher
Ho­sen­matz:
scherzhafter Ausdruck für ein kleines Kind, das Latzhosen trägt
Lausbub
Lauser
Lüm­mel:
für bis : nur für männliche Personen
Seglersprache: Verbindung zwischen Baum und Mast, häufig mittels eines Zapfens und einer Aufhängung; Lümmelbeschlag
Matz
Ra­cker:
Kind, das sich Unsinn ausdenkt und vollführt
Rotzbengel
Rotzbub
Rotzbube
Rotz­löf­fel:
Schimpfwort, derb, abwertend: Person, meistens ein Kind oder Jugendlicher, der frech, dreist, arrogant und unbelehrbar auftritt, aber auch wehleidig, widerspenstig und weinerlich
Rotz­na­se:
ein kleines (unerzogenes, freches) Kind
eine mit Nasenschleim triefende Nase
Rü­pel:
Person, die sich schlecht benimmt/sich ungesittet verhält
Schlin­gel:
scherzhaft: Kind (meist männlich), das Streiche spielt; übertragen auch Erwachsener
Schnie­pel:
männliches Geschlechtsorgan, besonders bei kleinen Jungen
Stutzer, Ladenschwengel
Spitz­bub:
ein frecher, schelmischer Junge
ein schlauer Kleinkrimineller, ein gerissener Gauner, ein liebenswerter Schelm
Stift:
Dorn der Pflanzen
dünner, länglicher, spitzer Körper zum Befestigen eines künstlichen Zahnes in einer Zahnwurzel
Strolch:
kleiner, raffinierter Junge
kleinkriminelle Person

Gegenteil von Stepp­ke (Antonyme)

Bur­sche:
junger Mann; Junge
Mitglied einer Studentenverbindung, einer Burschenschaft
Er­wach­se­ner:
ein erwachsener Mensch (Mann); ein Mensch (Mann), der ein bestimmtes Alter bzw. mentales oder körperliches Entwicklungsstadium vom Jugendlichen her überschritten hat, also der Jugend entwachsen ist
Fant:
junge Person mit noch wenig Erfahrung
Greis:
sehr alter Mensch, meist Mann
Halb­star­ker:
Jugendlicher, der in der Öffentlichkeit aggressiv auftritt und pöbelt
Halbwüchsiger
Jüng­ling:
einen halbwüchsigen bzw. unreifen/unfertigen Menschen/Heranwachsenden
junger, fast erwachsener Mann
Ju­gend­li­cher:
junge männliche Person zwischen Kindheit und Erwachsensein, also etwa vom 13. bis zum 21., gegebenenfalls auch bis zum 25. Lebensjahr
jung:
in einem frühen Entwicklungsstadium befindlich
niedrigen Alters
Milch­bart:
erster Bart eines jungen Mannes
Milchablagerung auf der Oberlippe nach Milchgenuss
Spund:
dünne Leiste an einem Brett, die in eine Vertiefung (Nut) eines anderen Bretts geführt wird und so die Bretter verbindet
Zapfen, mit dem die Öffnung eines Fasses (Spundloch) verschlossen werden kann
Teen:
Jugendlicher (über zwölf und unter zwanzig Jahre alt)

Beispielsätze (Medien)

  • Voller Begeisterung lief er als Steppke durch den Garten und rief: „Hölzenbein, Hölzenbein!

  • So hatte er im Grashüpfer-Kindergarten zwar kleine Präsente für die Steppkes gebracht, aber sie sind in diesen Tagen daheim bei den Eltern.

  • Er soll schon als Steppke ausgerufen haben, er wolle mal Chef werden, und das ist er seit Mitte der neunziger Jahre im Füchschen auch.

  • Als kleiner Steppke von vielleicht fünf oder sechs Jahren sah ich meinen ersten Horrorfilm.

  • "Und des a no mit Blaulicht und Martinshorn", wie ein kleiner Steppke begeistert seinen Großeltern berichtete.

  • Wenn man sich etwa beim "Tag der Vereine" mit Lasergewehren auf der Alleestraße präsentiere, sei man zwar für die Steppkes das Highlight.

  • Mit den Steppkes macht er regelmäßig Übungen wie bei den Großen.

  • Jakumeit lernte er als sechsjähriger Steppke kennen, als der Meister eine Firmenkantine in Straubing schmiss.

  • Im Juni 2011 - so der Plan werden dann die Steppkes ihre neue Einrichtung erobern können.

  • Dem Steppke ist diese Bezeichnung egal.

  • An die Bilder leicht bekleideter Damen und Herren in eindeutigen Posen hat er sich schon als kleiner Steppke gewöhnt.

  • Betreut werden sollen die Steppkes in vier Krippen- sowie in je zwei Kindergarten- und Hortgruppen.

  • Ihm war nicht entgangen, dass auf einmal ein Zug fehlte: "Da muss was passiert sein", stellte der Steppke fest.

  • Sie wissen ihre Steppkes in der Betriebs-Kinderkrippe von 7 bis 17 Uhr gut versorgt.

  • Wir machten uns mit meiner Tochter und dem Steppke noch eine schöne Zeit.

  • Ein Ritt auf seinem Rücken ist für die Steppkes die Krönung des Tages.

  • Insgesamt legten die Steppkes 250 Kilometer zurück.

  • Als Steppke im Lausitzer Forst hatte sich der kleine Andreas Klöden einst zum ersten Mal auf ein Rennrad geschwungen.

  • Ein Steppke in kurzen Hosen läuft mit stolz geschwellter Brust und einem koketten Lächeln die Straße entlang.

  • Andere Reihen wie "Stups und Steppke" und "Jo, Jette und Jocko" sowie der Tim und Struppi-Vorläufer "Totor" füllen die restlichen Bände.

Häufige Wortkombinationen

  • fieser Steppke, frecher Steppke, kesser Steppke, kleiner Steppke, lieber Steppke, oller Steppke, putziger Steppke, süßer Steppke

Wortbildungen

  • Steppkegesicht
  • Steppkespiel

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • nipper
    • slave driver
  • Französisch:
    • gosse
    • môme
    • bambin (männlich)
    • gamin (männlich)
    • gars (männlich)
    • gone (männlich)
    • minot (männlich)
    • négrier (männlich)
  • Italienisch:
    • bambinetto (männlich)
    • bambino piccolo (männlich)
    • ragazzaccio (männlich)
  • Niederdeutsch: Lütte
  • Niedersorbisch:
    • šwjerc (männlich)
    • wjergel (männlich)
    • wjerglišk (männlich)
    • gólcyk (männlich)
    • nukaŕ (männlich)
    • póganjaŕ (männlich)
    • pógónjaŕ (männlich)
    • pógóńc (männlich)
  • Russisch: малыш (männlich)
  • Spanisch:
    • chichito (männlich)
    • nene (männlich)
    • chilpayate (männlich)
    • chiquillo (männlich)
    • peneca (männlich)

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Stepp­ke be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × P, 1 × K, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 2 × P, 1 × K, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten P mög­lich. Im Plu­ral Stepp­kes an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Stepp­ke lautet: EEKPPST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Essen
  4. Pots­dam
  5. Pots­dam
  6. Köln
  7. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Emil
  4. Paula
  5. Paula
  6. Kauf­mann
  7. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Echo
  4. Papa
  5. Papa
  6. Kilo
  7. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort Stepp­ke (Sin­gu­lar) bzw. 17 Punkte für Stepp­kes (Plural).

Steppke

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Stepp­ke kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Steppke. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Steppke. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7
  2. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  4. morgenpost.de, 03.12.2023
  5. wn.de, 10.04.2020
  6. rp-online.de, 29.01.2019
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  8. onetz.de, 31.05.2017
  9. rga-online.de, 06.10.2014
  10. fuldaerzeitung.de, 17.02.2013
  11. feedsportal.com, 29.11.2011
  12. schwerin-news.de, 08.09.2010
  13. lr-online.de, 22.08.2009
  14. handelsblatt.com, 26.04.2009
  15. svz.de, 09.09.2008
  16. morgenweb.de, 11.12.2007
  17. all-in.de, 21.05.2007
  18. ngz-online.de, 06.09.2006
  19. fr-aktuell.de, 19.06.2004
  20. lvz.de, 12.10.2004
  21. Rhein-Neckar Zeitung, 13.03.2000
  22. DIE WELT 2000
  23. Welt 1999
  24. Berliner Zeitung 1998
  25. TAZ 1997
  26. Rhein-Neckar Zeitung, 12.04.1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Berliner Zeitung 1995