Knirps

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ knɪʁps ]

Silbentrennung

Einzahl:Knirps
Mehrzahl:Knirpse

Definition bzw. Bedeutung

  • scherzhaft: kleiner Junge

  • umgangssprachlich, abwertend: ein unbedeutender und oder kleinwüchsiger Mann

  • Zusammenschiebbarer Regenschirm der Marke Knirps(R).

Begriffsursprung

Seit dem 18. Jahrhundert bezeugt; stammt von ostmitteldeutschen Dialekten; weitere Herkunft dunkel; vielleicht mit Knorpel verwandt.

Verkleinerungsform

  • Knirpschen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Knirpsdie Knirpse
Genitivdes Knirpsesder Knirpse
Dativdem Knirpsden Knirpsen
Akkusativden Knirpsdie Knirpse

Anderes Wort für Knirps (Synonyme)

Bengel:
umgangssprachlich frecher, ungehobelter Junge
Bub (Hauptform, süddt.):
männliches Kind
Bube:
ein Schurke oder frecher Junge
männliches Kind
Jungchen:
regional, besonders als Anrede: kleiner Junge
Junge (Hauptform, norddeutsch):
Bube im Kartenspiel
junger Mann; der Plural Jungen / Jungens steht manchmal auch für Mannschaft (s. unten)
Kerlchen:
kleiner Mann; junger Kerl
Kleiner (ugs.):
junger Mann
kleiner Bub, Junge
Knabe:
Kind männlichen Geschlechts
Kurzer (ugs.):
Kurzschluss
Schnaps, der in 2-cl- oder 4-cl-Gläsern serviert wird
Pimpf (veraltet):
noch nicht erwachsener Junge
zur Zeit des Nationalsozialismus: Mitglied des Jungvolks
Steppke (ugs., berlinerisch):
eine Person, die andere (zum Arbeiten) antreibt
norddeutsch, mitteldeutsch, besonders berlinisch
Wicht:
abwertend: bemitleidenswerte, schwache Person
abwertend: Schuft, gemeiner Kerl
(die) lieben Kleinen (u.a. mediensprachlich) (Plural)
Abkömmling:
Chemie: Verbindung, die aus einer anderen Verbindung abgeleitet ist
Person, die leiblich von jemandem abstammt, Nachkomme, Nachfahre
Balg (ugs., abwertend, veraltet):
sehr abwertend: (meist ungewolltes, nicht erwünschtes) Kind
verzogenes, freches Kind
Bams (bayr., salopp, österr.)
(das) Blag (ugs., ruhrdt.):
umgangssprachlich, abwertend: nerviges, ungezogenes Kind
(die) Blage (derb, abwertend):
nerviges, ungezogenes Kind
Gör (ugs., berlinerisch):
meist abwertend: freches, vorwitziges Kind (besonders über Mädchen)
scherzhaft, aber auch oft abwertend, wenn es lästig fällt: kleines Kind (beiderlei Geschlechts)
Gschropp (ugs., bayr.)
Heranwachsender:
jemand, der über achtzehn Jahre, aber unter einundzwanzig Jahre alt ist
Person, die dabei ist, erwachsen zu werden
Kid (ugs.):
Handschuh aus dem Fell eines Jungtiers
meist gegerbte Tierhaut, die vom Jungtier einer Ziege, eines Schafes oder eines Rinds stammt
Kiddie (ugs.):
menschliches Wesen, welches noch nicht aus dem Kindesalter herausgewachsen ist
Kind (Hauptform):
heranwachsender Mensch, aber noch kein Jugendlicher
Mensch, mit Bezug auf seine familiäre Zugehörigkeit (Beziehung der Abkommenschaft)
Kleine (ugs., weibl.):
junge Frau, auch verniedlichend für die Partnerin
kleines Mädchen
Kniebeißer (ugs., selten)
Nachfahre:
Person, die von einem oder mehreren anderen unmittelbar oder mittelbar abstammt
Nachkomme:
Person, die von einem Probanden (Stammvater, Stammmutter) oder Probanden-Elternpaar (Stammeltern) unmittelbar oder mittelbar abstammt
Nachwuchs:
Kinder einer Familie, Nachkommen, auch bei Tieren
nachfolgende Generation, Nachfolger
Panz (ugs., kölsch)
Sprössling:
jemand, der aus einer bestimmten Familie stammt
kleine Pflanze, die erst seit kurzem aus der Erde gesprossen ist
Spross (ugs.):
Botanik: junger Trieb an einer Pflanze, neu wachsender Teil einer Pflanze
Nachkomme, Kind der Familie
Taschenschirm:
ein kleiner, zusammenlegbarer Schirm, der in eine Handtasche passt

Sinnverwandte Wörter

Däum­ling:
Daumenschutzüberzug
fiktives (menschliches) Wesen von der Größe eines menschlichen Daumens
Drei­kä­se­hoch:
kleines Kind (besonders ein Junge), das sich wie ein Erwachsener gibt
Gnom:
Fabelwesen, je nach Erzählung mit unterschiedlichen Erscheinungsbildern und Eigenschaften
Gö­re:
Nebenform zu Gör: „(ungezogenes) kleines weibliches Kind“
Krü­mel:
kleines, abgebröseltes Stück; insbesondere von Gebackenem wie Brot, Kuchen, Keksen, Chips, aber auch von festen Stoffen wie Putz, Gips etc.
umgangssprachlich, scherzhaft: Kosename für ein kleines Kind
Lüm­mel:
für bis : nur für männliche Personen
Seglersprache: Verbindung zwischen Baum und Mast, häufig mittels eines Zapfens und einer Aufhängung; Lümmelbeschlag
Matz
Spatz:
Kosewort für einen geliebten Menschen
Ornithologie: der Sperling (Passer), ein körnerfressender Singvogel, speziell der Haussperling (P. domesticus)
Wich­tel:
kleines menschenähnliches Wesen, meist mit Zipfelmütze; zum Beispiel auch bekannt als: Helfer des Weihnachtsmanns
Wurm:
armseliges, hilfloses Wesen
ein Parasit der Haustiere oder der Menschen
Zwerg:
kleine Tierart, kleinwüchsiger Mensch
kleiner Fixstern, der aufgrund seiner Entstehung oder Masseverlustes nur eine geringe Größe hat

Gegenteil von Knirps (Antonyme)

Halb­star­ker:
Jugendlicher, der in der Öffentlichkeit aggressiv auftritt und pöbelt
Jüng­ling:
einen halbwüchsigen bzw. unreifen/unfertigen Menschen/Heranwachsenden
junger, fast erwachsener Mann
Ju­gend­li­cher:
junge männliche Person zwischen Kindheit und Erwachsensein, also etwa vom 13. bis zum 21., gegebenenfalls auch bis zum 25. Lebensjahr
Mann:
allgemeiner Zahlklassifikator für Personen
Ausruf des Erstaunens oder der Verärgerung

Beispielsätze

  • Dieser Knirps stört mich beim Schreiben dieses Eintrags!

  • Oh, es beginnt zu regnen! Zum Glück habe ich meinen Knirps dabei!

  • Von dem Knirps würde ich mir gar nichts sagen lassen.

  • Tom ist ein seltsamer Knirps, oder etwa nicht?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die kleine Diana trällerte dann mit ein paar anderen Knirpsen „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ – alle Strophen in fehlerfreiem Deutsch.

  • Dieses Ankunftsritual haben die Knirpse längst verinnerlicht.

  • Alex kam also schon als Knirps mit den grossen Ski-Stars in Kontakt.

  • Aktuell 15 Knirpse seien somit unerreichbar, die sich im Normalfall 2022 richtig beim Verein angemeldet hätten.

  • Als das Kind wieder mit seiner Mutter vereint war, wurde klar: Der Knirps war 300 Meter weit gelaufen.

  • Aber nicht sein Knirps!

  • Der gerade mal 22 Monate alte Knirps verblüfft derzeit die Internetgemeinde mit seinem Golftalent.

  • Hummels hat schon als Knirps das Fußballspielen in München gelernt und reifte dort zum Bundesliga-Profi.

  • Timothy Pfannkuchen Beim Fahren muss der einstige Knirps keinen Vergleich scheuen.

  • Auch sonst ist der Knirps ein überraschender Typ. Große Überraschungen dauern manchmal etwas länger.

  • Auf den gefährlichen Verkehr rundum achtet aber keiner der Knirpse.

  • Ohne starke Nerven und Humor geht im Leben eines Erziehers nichts, denn Knirpse und Pubertierende fordern heraus.

  • Die drei Knirpse haben mit ihren knapp 1500 Gramm Gewicht sogar schon auf dem OP-Tisch geschrien und geatmet.

  • Unter der Invasion der Knirpse mit ihren bildungsbürgerlich ausgestatteten Eltern leidet schließlich die Idee selbst.

  • Der Knirps wurde zum Glück nur leicht verletzt.

  • Der Knirps teilt sich das Gehege mit Mutter Yashoda (29), Schwester Kandy (6), Stiefschwester Shila (1) und Tante Lai-Singh (18).

  • Damals war ich ein fünfjähriger Knirps.

  • An der Warburgstraße/Alsterglacis veranstaltet die Hanse-Merkur Versicherung wieder das "Knirps und Co-Familienfest."

  • Dennoch kauften die Eltern dem dreijährigen Knirps auf seinen Wunsch hin ein Akkordeon.

  • Teilnehmen können alle Knirpse ab vier Jahren.

Häufige Wortkombinationen

  • einen Knirps dabeihaben, öffnen, aufspannen, vergessen, stehenlassen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das Isogramm Knirps be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × I, 1 × K, 1 × N, 1 × P, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 1 × I
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × S

Das Alphagramm von Knirps lautet: IKNPRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Nürn­berg
  3. Ingel­heim
  4. Ros­tock
  5. Pots­dam
  6. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Nord­pol
  3. Ida
  4. Richard
  5. Paula
  6. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Novem­ber
  3. India
  4. Romeo
  5. Papa
  6. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Knirps (Sin­gu­lar) bzw. 13 Punkte für Knirp­se (Plural).

Knirps

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Knirps kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Knö­sel:
missgestaltetes, nicht ausgewachsenes Kind; Knirps

Buchtitel

  • Kleine Knirpse – große Sprünge Antje Suhr | ISBN: 978-3-76981-949-6
  • Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe Michael Ende, Wieland Freund | ISBN: 978-3-52218-500-4

Film- & Serientitel

  • Knirps, Fratz & Co. – Geschichten aus der Kita (Dokuserie, 2013)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Knirps. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Knirps. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7858218. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. saechsische.de, 25.12.2023
  4. nordkurier.de, 18.10.2022
  5. blick.ch, 22.12.2021
  6. otz.de, 24.11.2020
  7. braunschweiger-zeitung.de, 28.08.2019
  8. taz.de, 21.01.2018
  9. welt.de, 16.01.2017
  10. oe24.at, 23.05.2016
  11. blick.ch, 21.12.2015
  12. spiegel.de, 17.02.2014
  13. regiolive.ch, 22.08.2013
  14. feeds.rp-online.de, 26.06.2012
  15. tageblatt.de, 31.12.2011
  16. nmz.de, 20.09.2010
  17. thueringer-allgemeine.de, 19.08.2009
  18. mopo.de, 28.11.2008
  19. stuttgarter-nachrichten.de, 21.06.2007
  20. welt.de, 22.04.2006
  21. abendblatt.de, 13.05.2005
  22. abendblatt.de, 24.08.2004
  23. lvz.de, 04.12.2003
  24. berlinonline.de, 02.11.2002
  25. bz, 20.04.2001
  26. Berliner Zeitung 2000
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. Berliner Zeitung 1997
  29. Berliner Zeitung 1996
  30. Berliner Zeitung 1995