Ruf

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʁuːf ]

Silbentrennung

Einzahl:Ruf
Mehrzahl:Rufe

Definition bzw. Bedeutung

  • das Ansehen, das jemand bei anderen hat

  • ein Laut, der an jemanden adressiert ist

  • eine Aufforderung, beispielsweise einen Platz oder eine Position (an einer Universität) einzunehmen oder etwas zu tun

Begriffsursprung

  • Mittelhochdeutsch ruof, althochdeutsch (h)ruof, belegt seit dem 11. Jahrhundert

  • Substantivierung des Verbstamms von rufen durch Konversion

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Rufdie Rufe
Genitivdes Rufes/​Rufsder Rufe
Dativdem Ruf/​Rufeden Rufen
Akkusativden Rufdie Rufe

Anderes Wort für Ruf (Synonyme)

Ausruf:
meist unwillkürliche, kurze, emotionsbetonte Äußerung
öffentliche Bekanntgabe
Exclamatio (fachspr., lat.)
Schrei:
ein plötzlich ausgestoßener, lauter Ruf als Reaktion auf äußere oder innere Reize
Verlangen nach etwas oder jemandem
Ansehen:
Achtung, die Anerkennung und Ehrerbietung durch jemanden betreffend.
Anschein, dem ersten Eindrucke nach; augenscheinlich; vermutlich
Bild:
(künstlerische) zweidimensionale Darstellung und Wiedergabe in Form eines Gemäldes, einer Zeichnung oder Grafik
Abbildung von etwas (zum Beispiel Fotografie)
Image:
Abbild eines Datenträgers
inneres Bild, das sich Personen von einem Objekt (zum Beispiel von einem Produkt, einer Person, Gruppe oder Organisation) machen; dieses Bild wird dann oft dem Objekt zugeschrieben und beeinflusst damit dessen Ansehen
Leumund:
Ruf, den jemand hat
Namen:
siehe Name
Prestige:
Ansehen oder Geltung einer Person, einer Vereinigung, einer Institution oder Ähnlichem in der Öffentlichkeit
Renommee:
Leumund, (guter) Ruf
Reputation:
Ansehen, das eine Person oder Institution infolge herausragender Leistungen genießt
guter Ruf, Leumund
Stellung:
Ansicht, Auffassung, Meinung
berufliche Position
Laut:
ein Geräusch
Linguistik: Laut als Teil einer Sprache; Sprachlaut
Lautäußerung (Hauptform)
Rufspannung
Rufstrom
Rufton
Berufung:
besondere Befähigung, die jemand als Auftrag empfindet
Ernennung in ein öffentliches Amt von Kirche oder Staat (zum Beispiel Höchstrichter, Priester, Universitätsprofessor) oder Anstellung eines Künstlers (zum Beispiel Dirigent, Theaterdirektor, Schauspieler, Musiker)
Designation (geh., bildungssprachlich, lat.)
Angebot:
das Zugemessene, das einem zur Verfügung gestellt wird
einem anderen gegenüber abgegebener auf die Schließung eines Vertrags gerichteter bindender Antrag (§ 145 BGB)

Gegenteil von Ruf (Antonyme)

Ge­flüs­ter:
durch ein sehr leises Miteinander-Sprechen verursachtes anhaltendes Geräusch
Ge­wis­per:
(fortwährendes) Sprechen mit tonloser, sehr leiser Stimme (das nur für eine oder wenige Personen hörbar und bestimmt ist)

Redensarten & Redewendungen

  • guter Ruf
  • schlechter Ruf

Beispielsätze

  • Er erhielt einen Ruf auf den Lehrstuhl für xy an der Universität Bonn.

  • Weil er gerade hier versagte, litt sein Ruf erheblich.

  • Ruf einen Elektriker!

  • Rufen Sie bitte zurück.

  • Es ist schwer, sich seinen Ruf zu bewahren.

  • Versuchen Sie, meinen Ruf zu ruinieren?

  • Im Kongresssaal mischten sich Händeklatschen, Pfiffe, Rufe und Gelächter wild durcheinander.

  • Rufen Sie mich an, sobald Sie in meiner Straße sind.

  • Rufen Sie mich gerne an!

  • Ruf deine Mama an und sag ihr, dass du später kommst!

  • Maria genießt einen guten Ruf als Gärtnerin.

  • Der Muräne eilt der Ruf eines aggressiven und gefährlichen Fisches voraus.

  • Maria ist besser, als ihr Ruf.

  • Mit Tom auf die Party gehen könnte deinem Ruf schaden.

  • Tom verbreitet Lügen über Maria, weil er ihrem Ruf schaden will.

  • Ruf mich sofort an, wenn etwas passiert.

  • Füge dich dem Ruf des Volkes.

  • Ruf uns an.

  • Ruf mich morgen Nachmittag an.

  • Rufe Tom, bitte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ahmet Davutoglu, der Vorsitzende der Gelecek-Partei, twitterte ironisch, leider habe Bahceli die Rufe wieder einmal falsch verstanden.

  • Aber der Ruf nach Frieden darf nicht verstummen!

  • Aber auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat Grund zur Selbstkritik, kommentiert StZ-Autor Reiner Ruf.

  • Ablenkung kann auch helfen: Rufen Sie eine Freundin an oder gehen Sie spazieren, das lenkt Sie von den Gelüsten ab.

  • Abe ließ den neuen Kaiser am Ende der knapp 30-minütigen Zeremonie drei Mal mit dem Ruf „Banzai!

  • Aber gerade Nestlé hat landläufig einen eher schlechten Ruf, was Nachhaltigkeitsthemen betrifft.

  • Aber auch außerhalb der Vilsstadt genieße Jokiel einen hervorragenden Ruf.

  • Aber auch andere folgten dem Ruf.

  • Abzuwarten bleibt, ob die Staatenwelt beim Wiederaufbau entschlossener auf den Ruf nach Hilfe reagiert als beim Ausbruch der Epidemie.

  • Aber die Arbeit geht ohne Lärm vonstatten, kein Gehämmer, kein hydraulisches Pressen oder Seufzen, keine dringenden Rufe.

  • Aber irgendwo im Land ist Reacher, ein maulfauler Ex-Militärpolizist, schon in den Bus gestiegen, um dem Ruf des Inhaftierten zu folgen.

  • Besonders nach der Finanzkrise gab es zu Recht den Ruf, mehr Transaktionen aus dem Schattenreich an die öffentlichen Börsen zu bringen.

  • Aber Asger Jorn und Jean Dubuffet, die laut Abspann diese Musik verantworten, haben ihren Ruf ja auch nicht als Komponisten erworben.

  • Ursula Caberta hat sich mit ihrer Arbeitsgruppe Scientology längst einen überregionalen Ruf erworben.

  • Aber Springsteen, dieser große Seelenmasseur und Graswurzel-Philosoph der amerikanischen Rockmusik, konnte dem Ruf nicht widerstehen.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ruf?

Wortaufbau

Das Isogramm Ruf be­steht aus drei Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × F, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × R

Das Alphagramm von Ruf lautet: FRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Unna
  3. Frank­furt

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Ulrich
  3. Fried­rich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Uni­form
  3. Fox­trot

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 6 Punkte für das Wort Ruf (Sin­gu­lar) bzw. 7 Punkte für Ru­fe (Plural).

Ruf

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ruf ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Angst­ruf:
Ruf, der Angst ausdrückt
Dif­fa­mie:
Äußerung, die jemanden verleumdet, dessen Ruf schädigt
Don­ner­ruf:
besonders eindringlicher, lauter Ruf
ob­s­kur:
anrüchig, von schlechtem Ruf
Pa­pier­ti­ger:
dem Ruf nach überragende Sportmannschaft, die diesem Ruf jedoch nicht gerecht wird
Prit­sche:
(junge) Frau, mit zweifelhaftem Ruf, Dirne
Re­ha­bi­li­ta­ti­on:
Maßnahmen, die die Wiederherstellung des Rufs einer Person zum Ziel haben
re­ha­bi­li­tie­ren:
jemandes Ansehen/den guten Ruf wiederherstellen, korrigieren, revidieren, richtigstellen, wieder einsetzen
re­nom­miert:
einen guten Namen habend, einen guten Ruf habend
zu­rück­fal­len:
auf jemanden zurückfallen: jemandes Ruf aufgrund dessen schlechten Verhaltens schädigen

Buchtitel

  • Call Me by Your Name, Ruf mich bei deinem Namen André Aciman | ISBN: 978-3-42308-656-1
  • Denn niemand hört dein Rufen Mary Higgins Clark | ISBN: 978-3-45343-394-6
  • Der Ruf der freien Pferde Karin Müller | ISBN: 978-3-50514-355-7
  • Der Ruf der Kraniche Bernhard Weßling | ISBN: 978-3-44214-284-2
  • Der Ruf der magischen Insel Nora Berger | ISBN: 978-3-34724-115-2
  • Der Ruf der Stille Michael Finkel | ISBN: 978-3-44215-974-1
  • Der Ruf der Wellen Nora Roberts | ISBN: 978-3-45342-798-3
  • Der Ruf der Wildnis Jack London | ISBN: 978-3-15020-646-1
  • Der Ruf des Eisvogels Anne Prettin | ISBN: 978-3-40419-220-5
  • Der Ruf des Frühlings Robert Jordan | ISBN: 978-3-49270-725-1
  • Der Ruf des Kiwis Sarah Lark | ISBN: 978-3-40416-261-1
  • Der Ruf des Kriegers Kevin Hearne | ISBN: 978-3-42652-479-4
  • Der Ruf des Kuckucks Robert Galbraith | ISBN: 978-3-44238-321-4
  • Der Ruf des Nachtvogels Di Morrissey | ISBN: 978-3-42652-459-6
  • Der Ruf des Waldkauzes Ina Brandt | ISBN: 978-3-40160-458-9

Film- & Serientitel

  • Call the Midwife – Ruf des Lebens (TV-Serie, 2012)
  • Der Ruf der Berge – Schatten der Vergangenheit (Fernsehfilm, 2007)
  • Der Ruf der Geckos (Film, 2007)
  • Der Ruf der Gradiva (Film, 2006)
  • Der Ruf der Wale (Film, 2012)
  • Der Ruf der Wildnis (Fernsehfilm, 1992)
  • Der Ruf des Adlers (Miniserie, 1989)
  • Der Ruf des Engels (Fernsehfilm, 1995)
  • Der Ruf des Kaisers (Film, 2006)
  • Der Ruf des schwarzen Goldes (Doku, 2009)
  • Der Ruf des Todes (Fernsehfilm, 1994)
  • Der Ruf des weißen Wolfes (Film, 1999)
  • Der Ruf nach dem Kind (Doku, 2004)
  • Die Niels Ruf Show (TV-Serie, 2006)
  • Free Willy – Ruf der Freiheit (Film, 1993)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Ruf. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Ruf. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12005370, 11996570, 11792170, 11188560, 10795420, 10221760, 10003290, 8773510, 8662040, 7895540, 7036590, 6200580, 6146250, 5245310, 4882860, 4561070, 3949660 & 3813550. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. faz.net, 27.02.2023
  3. wochenblatt.cc, 05.12.2022
  4. stuttgarter-zeitung.de, 16.10.2021
  5. blick.ch, 21.04.2020
  6. tt.com, 22.10.2019
  7. cash.ch, 11.04.2018
  8. onetz.de, 23.10.2017
  9. schwerin-news.de, 20.09.2016
  10. nzz.ch, 04.03.2015
  11. faz.net, 25.10.2014
  12. derstandard.at, 04.01.2013
  13. zeit.de, 01.02.2012
  14. faz.net, 25.03.2011
  15. taz.de, 25.03.2010
  16. tagesspiegel.de, 22.01.2009
  17. heute.de, 27.06.2008
  18. onsport.t-online.de, 07.09.2007
  19. rtl.de, 13.12.2006
  20. volksstimme.de, 21.11.2005
  21. archiv.tagesspiegel.de, 24.01.2004
  22. sueddeutsche.de, 06.01.2003
  23. lvz.de, 24.04.2002
  24. bz, 02.05.2001
  25. Junge Freiheit 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995