Krach

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

 ➠ siehe auch: krach (Interjektion)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ kʁax ]

Silbentrennung

Einzahl:Krach
Mehrzahl:Kräche

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Seit dem 10. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: krach; althochdeutsch: krac, krah, Rückbildung zu dem lautnachahmenden Verb krachen die Bedeutung seit dem 19. Jahrhundert bezeugt, vermutlich von englisch: crash beeinflusst

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Krachdie Kräche
Genitivdes Kraches/​Krachsder Kräche
Dativdem Krach/​Kracheden Krächen
Akkusativden Krachdie Kräche

Anderes Wort für Krach (Synonyme)

Bahö (ugs., österr.):
österreichisch: Aufsehen, Aufhebens, Aufruhr, Tumult, Lärm
Gedröhn
Gedröhne
Gerumse (ugs.)
Getöse:
anhaltendes, lautes Geräusch, verursacht etwa durch Naturereignisse, Wasser, Wind, Verkehr oder eine Menschenmenge
Aufsehen, Wirbel um eine Sache, die großartig angekündigt oder beworben wird
Lärm (Hauptform):
subjektiv als unangenehm empfundener Schall, der unerwünschte Auswirkungen auf den Menschen hat (etwa das Gehör schädigt, krank machen kann, stört oder belästigt)
Rabatz (ugs.):
lautes Treiben, Aufruhr, Krach (auch als Ausdruck von Protest)
Radau (ugs.):
lautes, ungebührendes Lärmen
Trara (ugs.)
Auseinandersetzung(en):
eingehende kritische Beschäftigung (mit etwas)
heftig und kontrovers geführtes Gespräch, mit Worten ausgetragener heftiger Streit
Clinch:
heftig ausgetragener (dauerhafter) Streit (oft in erregten Kontroversen, hitzigen Wortgefechten oder dergleichen)
regelwidriges Umklammern und Festhalten des Gegners, um einerseits Schläge zu verhindern bzw. nur solche aus kürzester Distanz und ohne Punch zuzulassen und/oder um andererseits eine kurze Atempause einlegen zu können
Differenzen (geh.)
Friktion (geh., bildungssprachlich):
Auftreten von Unstimmigkeiten oder Schwierigkeiten, die zu Konflikten führen können
das Auftreten von Koordinations- oder Transaktionshemmnissen
Geplänkel:
kleines Wortgefecht, Streit
Militär: kleines Gefecht neben, vor oder nach den Hauptkampfhandlungen
Gerangel:
anhaltendes, körperliches Rangeln
Auseinandersetzung um Einfluss, Posten
Hader (geh.):
gehoben: lang andauernder, unterschwellig schwelender Streit
Hakelei
Hickhack (ugs.):
überflüssiger, entnervender Streit
Hin und Her (ugs., fig.)
Klinsch (ugs., regional)
Knatsch (ugs.):
Streit, Zank
Querelen (geh.)
Rangelei:
kleiner, harmloser Kampf, der nicht zum Ziel hat zu verletzen oder gar zu töten
Reibungen
Scharmützel:
ein kleines Gefecht am Rande eines Krieges, oder Handgemenge
Papiertüte
Streit (Hauptform):
heftig ausgetragene Kollision von Interessen oder Meinungen
Streiterei:
anhaltende Auseinandersetzung
Streitigkeit:
anhaltende Auseinandersetzung zwischen Personen oder Institutionen
Stunk (ugs.)
Unfrieden
Wickel (ugs., österr.):
(gegebenenfalls gewalttätiges) Problem (mit anderen Menschen)
ein oder mehrere zirkulär um den Körper oder einen Körperteil angelegte Tücher, die befeuchtet oder mit einer Substanz bestrichen sind
Zank:
Streit, Gespräche im Zwist
Zankerei (ugs.)
Zoff (ugs.):
heftige Auseinandersetzung; durch Meinungsverschiedenheiten, Zwist hervorgerufene Gereiztheit oder Spannung; heftiger Unmut
Zeitpunkt, an dem etwas endet bzw. beendigt wird
Zwist:
andauernde Streitigkeit, Zerwürfnis
Zwistigkeit:
anhaltende Auseinandersetzung zwischen Personen oder Institutionen wegen Differenzen
Knall:
sehr kurzes, lautes Geräusch, wie von einer Detonation erzeugt

Redensarten & Redewendungen

  • mit Ach und Krach

Beispielsätze

  • Wir hatten einen großen Krach miteinander.

  • Der Krach gestern war unbeschreiblich.

  • Ein Verein ist eine Vereinigung von Personen, die entweder gemeinsam Krach machen oder miteinander Krach haben.

  • Miroslav machte so viel Krach, dass die Polizistin auf ihn aufmerksam wurde.

  • Miroslav machte so viel Krach, dass der Polizist auf ihn aufmerksam wurde.

  • Wer macht da so einen Krach?

  • Die Königin von Württemberg war eine Tochter des Zaren und hat liebevoll alle Leute aufgenommen, die Krach mit ihrem Vater hatten.

  • Sie schaffte es mit Ach und Krach, ihren vollen Busen in das enge Kleid zu quetschen.

  • Sie kann sich mit Ach und Krach selber ein Abendessen kochen.

  • Kinder, macht doch nicht solchen Krach!

  • Ich habe es in Mathe mit Ach und Krach auf ein D geschafft.

  • Wir dürfen weiterspielen, solange wir nur keinen Krach machen.

  • Durch den Krach - blieb ich die nächtlichen Stunden über wach.

  • Französisch spreche ich so mit Ach und Krach, Deutsch schon bei weitem besser.

  • Tom konnte das, was der Lehrer sagte, nicht verstehen, weil die anderen Schüler so viel Krach machten.

  • Dieser Krach geht mir auf die Nerven.

  • Er hat die Prüfung nur mit Ach und Krach geschafft.

  • Die Nachbarn haben den ganzen Morgen Krach gemacht.

  • Die Jungs haben oben Krach gemacht.

  • Machen Sie keinen Krach!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Es gibt neuen Krach in der Ampel-Koalition.

  • Beim Aufwärmen verletzte er sich an der Hand, konnte nur mit Ach und Krach spielen: „Es war eng, aber alles gut.

  • Auf Steffen Krach entfallen 37,12 Prozent der Stimmen in der Wahl des Regionspräsidenten in der niedersächsischen Landeshauptstadt.

  • Bastian Schweinsteiger: Philipp Lahm fehlt in Doku komplett - Krach zwischen Weltmeistern?

  • Container, Lastwagen, Baugeräte, Krach, Gestank – und im Rücken, fast schon surreal, den träge dahinfließenden Neckar.

  • Da stellt sich die Frage: Wieviel Krach ist eigentlich erlaubt bei der Fußball-Party?

  • Auch der Krach nach dem Bayern-Spiel mit Max Meyer dürfte nicht förderlich für den Trainer gewesen sein.

  • Der Börsengang hatte im Herbst nur mit Ach und Krach geklappt, das hätte die Bilanz von Hapag-Lloyd schwer belastet.

  • Aber immer wieder geht es um den Krach zwischen Formel-1-Champ Hamilton und seinem Stallrivalen Rosberg.

  • Der Lautstärke im Saal, von einigen Krach genannt, war nicht nur für Hörgeräte-Träger beachtlich.

  • Dort war der Inhaber noch tätig und schaute nach der Ursache des Krachs.

  • Zur Einordnung: 86 Medaillen haben in London nur die USA und China erreicht, und selbst China nur mit Ach und Krach.

  • An Silvester können die Schützen Krach machen Am Freitag hat am Isnyer Schützenhaus das vierte Silvesterböllerschießen stattgefunden.

  • Das Fest der Liebe artet regelmäßig in Stress und Krach unterm Weihnachtsbaum aus, anstatt ihren besinnlichen Zweck zu erfüllen.

  • Rabatz, der; -es (ugs. für lärmendes Treiben, Unruhe, Krach); - machen. So steht es zumindest im Duden.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Krach?

Wortaufbau

Das Isogramm Krach be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × C, 1 × H, 1 × K & 1 × R

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × R

Das Alphagramm von Krach lautet: ACHKR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Richard
  3. Anton
  4. Cäsar
  5. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Char­lie
  5. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Krach (Sin­gu­lar) bzw. 18 Punkte für Krä­che (Plural).

Krach

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Krach ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

holp­rig:
bildhaft vom Sprechen und anderen Handlungen: unbeholfen, mit vielen Unterbrechungen, nur mit Ach und Krach
Ran­dal:
Krach und Lärm, Grölen von Menschen
zer­schmet­tern:
mit Wucht zerschlagen, mit großem Krach zertrümmern

Buchtitel

  • Die Großen Kleinen: Ich mag … schaukeln, malen, Fußball, Krach Constanze von Kitzing | ISBN: 978-3-55117-061-3
  • Karni und Nickel oder Der große Krach Claude Boujon, Tilde Michels | ISBN: 978-3-40776-028-9
  • Krach Tijan Sila | ISBN: 978-3-46205-375-3
  • Krach im Sonnental Susanne Ganser | ISBN: 978-3-94718-551-1
  • Krach in der Bärenhöhle Sean Julian | ISBN: 978-3-47346-061-8
  • Mister Krach Roger Hargreaves | ISBN: 978-3-94117-252-4

Film- & Serientitel

  • Der Krach um die Flugrouten (Doku, 2010)
  • Die Toten Hosen – Der Krach der Republik (Doku, 2014)
  • Jackpot – Krach in Atlantic City (Film, 1998)
  • Kein Krach unter meinem Dach! (Film, 2022)
  • Krach der Stille (Film, 2018)
  • Krach im Paradies (Fernsehfilm, 2004)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Krach. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Krach. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1443775, 12364011, 12364008, 12159878, 10663455, 10588520, 10146687, 9210706, 9098628, 6964460, 6822672, 6323977, 5746426, 5244047, 4096777, 4038958, 4038952 & 3771212. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  3. bnn.de, 05.05.2023
  4. bild.de, 19.07.2022
  5. tagesspiegel.de, 12.09.2021
  6. come-on.de, 10.06.2020
  7. stuttgarter-nachrichten.de, 26.06.2019
  8. die-glocke.de, 19.06.2018
  9. derwesten.de, 05.06.2017
  10. welt.de, 30.03.2016
  11. focus.de, 12.12.2015
  12. oberpfalznetz.de, 13.01.2014
  13. schwaebische.de, 30.11.2013
  14. finanznachrichten.de, 12.08.2012
  15. schwaebische.de, 02.01.2011
  16. news.de, 02.01.2010
  17. muensterschezeitung.de, 19.10.2009
  18. faz.net, 28.08.2008
  19. fr-online.de, 25.06.2007
  20. sueddeutsche.de, 23.05.2006
  21. welt.de, 22.10.2005
  22. archiv.tagesspiegel.de, 06.08.2004
  23. fr-aktuell.de, 27.12.2003
  24. sueddeutsche.de, 11.04.2002
  25. bz, 18.10.2001
  26. BILD 2000
  27. Die Zeit (26/1998)
  28. Berliner Zeitung 1997
  29. BILD 1996
  30. Die Zeit 1995