Rabatz

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʁaˈbat͡s ]

Silbentrennung

Rabatz

Definition bzw. Bedeutung

Lautes Treiben, Aufruhr, Krach (auch als Ausdruck von Protest).

Begriffsursprung

Das Wort erscheint erst im 19. Jahrhundert - nach Kluge im 20. Jahrhundert - in der deutschen Sprache, seine Herkunft ist nicht eindeutig geklärt. Gemeinsam mit dem obsoleten Verb rabatzen könnte es über das Berlinische vom polnischen rąbać "schlagen, hauen" abstammen. Möglich ist aber auch, dass rabatzen (und weitere Formen wie rabanzen) Streckform zu einem der deutschen Verben ratzen oder ranzen "balgen, herumtoben, brünftig sein" ist. Auch ein Zusammenhang mit mittelfranzösisch rabascher und altfranzösisch rabaster "Lärm machen" (von Kobolden) ist denkbar.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Rabatz
Genitivdes Rabatzes
Dativdem Rabatz
Akkusativden Rabatz

Anderes Wort für Ra­batz (Synonyme)

Aufruhr:
gehoben; ohne Plural: heftige Gefühls- und Gemütsbewegung
gehoben; ohne Plural; im übertragenen Sinne zu : heftige Bewegung von Naturgewalten
Aufstand (ugs.):
(häufig bewaffnete) Aktion des Widerstands gegen eine bestehende Regierung
Bahö (ugs., österr.):
österreichisch: Aufsehen, Aufhebens, Aufruhr, Tumult, Lärm
Gedröhn
Gedröhne
Gerumse (ugs.)
Getöse:
anhaltendes, lautes Geräusch, verursacht etwa durch Naturereignisse, Wasser, Wind, Verkehr oder eine Menschenmenge
Aufsehen, Wirbel um eine Sache, die großartig angekündigt oder beworben wird
Krach:
heftige, laute Auseinandersetzung
ohne Plural: sehr lautes, unangenehmes Geräusch; plötzliches, hartes, sehr lautes Geräusch
Krawall:
ein lärmender Volksauflauf oder Aufruhr
Lärm (Hauptform):
subjektiv als unangenehm empfundener Schall, der unerwünschte Auswirkungen auf den Menschen hat (etwa das Gehör schädigt, krank machen kann, stört oder belästigt)
Radau (ugs.):
lautes, ungebührendes Lärmen
Randale:
Krawall; Ausschreitung
Spektakel:
aufregender Anblick, aufsehenerregender Vorgang
aufregendes Schauspiel, Theaterstück
Terz (ugs.):
ein Hieb, der aus einem 45°-Winkel von oben auf den Gegner getätigt wird
ein Intervall mit zwei Tönen Unterschied
Theater (ugs.):
Aufruhr, Getue, Ruhestörung, Skandal, Spektakel, Tumult
ein aufgeführtes Stück, Schauspiel, Spektakel
Trara (ugs.)
Tumult:
aufgeregte, handgreifliche, unkontrollierbare Auseinandersetzung
lautstarkes Chaos, Gewimmel
Unruhe:
(als unangenehm oder lästig empfundene) Bewegungen oder Geräusche
Aufstand gegen bestehende Verhältnisse
(die) Welle (ugs.):
Art der Energieausbreitung, zum Beispiel des Schalls oder Lichts
eine geistige, kulturelle, politische, allgemeine Strömung, die sich wiederholt und steigert

Gegenteil von Ra­batz (Antonyme)

Ru­he:
Abwesenheit von Ablenkung, Störung, Geräusch und Bewegung; (fast völlige) Stille und Bewegungslosigkeit
durch keinen Kampf, keinen Streit oder keinen Unfriede gekennzeichneter Zustand
Stil­le:
die Abwesenheit von akustischen Signalen wie Lärm, Musik, Geräusch
die Abwesenheit von Bewegung, Zustand des Stillseins

Redensarten & Redewendungen

  • Rabatz machen

Beispielsätze

  • Bunt geschminkt als wilde Tiere zogen sie anschließend mit viel Rabatz durch die Stadt. (Internetbeleg)

  • Es gab großen Rabatz, als die Entscheidung bekannt wurde.

  • Kinder, hört endlich mit dem Rabatz auf!

  • Unsere Katze sitzt im Apfelbaum, und die Vögel machen Rabatz.

  • Warum macht man so einen Rabatz?

  • Hör auf mit deinem Rabatz!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Und es ist richtig, dass endlich jemand richtig Rabatz macht.

  • Man müsse da "sowas von Rabatz machen, dass das aufgeholt wird", kritisierte Linke-Landtagsabgeordneten Andrea Johlige.

  • Und ab heute Nachmittag bis Sonntag steht Baerbock ein harter Parteitag bevor, auf dem die linke Basis Rabatz machen könnte.

  • Ab Freitag, 17. Januar, noch schleichend, am 19. Januar dann mit viel Rabatz und einem verkaufsoffenen Sonntag.

  • Er macht keinen Rabatz, ist gut zu transportieren, jagt niemandem Angst ein und bewahrt in jeder Lebenslage sein Kindergesicht.

  • Flutlicht, volles Haus und ein Gegner, dessen Fans in der Regel ordentlich Rabatz machen.

  • Immer noch gilt es als Rabatz de luxe: „Was lärmt in Kassel, Gießen und Wiesbaden bloß so gnadenlos?

  • Am 1. Mai werden sie mit Bollerwagen und Lautsprecher durch die Straßen ziehen und „mächtig Rabatz“ machen.

  • Da stützt es sicher massig die Kurse, wenn man kräftig Rabatz macht und das Management umbaut.

  • Deshalb machen sie auch keinen Rabatz, wenn das Kind nur auf die Realschule kommt.

  • Einzige Forderung: ihr müsst richtig Rabatz machen damit wir unsere Bürger wie die Schafe abzocken können.

  • Voller Nachdruck und mit ordentlich Rabatz begegnet der Sänger in "Briefest Moment" nochmals seiner Vergangenheit.

  • Denn man kann ja nie wissen, ob nicht irgendeine Horde Trunkenbolde vorbeischaut, um auf den Rängen für Rabatz zu sorgen.

  • Auch andere Tiere nutzen die Hochgeschwindigkeitsmuskeln - um Rabatz zu machen.

  • Wir haben dann Rabatz gemacht und zwar hart, als Söhne wohl klar.

  • Sie sollten aufhören Rabatz zu machen.

  • Genau genommen verachtet sie Autorennen: Teurer Rabatz ist das, und dieser rote Raser, pah, das soll Prominenz sein?!

  • Ich hätte mehr Rabatz drum machen sollen, aber ich war so müde geworden, mich dauernd mit ihm herumzuschlagen.

  • Bis dahin wird es jeden dritten Sonntag im Monat Rabatz in dem kleinen Städtchen geben.

  • Und eine Polizei, die schon am frühen Samstagmorgen 23 Rädelsführer, die Rabatz angekündigt hatten, aus dem Bett in Gewahrsam nahm.

  • Befürchtungen, daß auch in der Kirche Rabatz gemacht werden könnte, sind bei vielen vorhanden - bloß werden sie nicht ausgesprochen.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ra­batz?

Anagramme

  • Tzabar

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Ra­batz be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × B, 1 × R, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 2 × A
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × R, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten A mög­lich.

Das Alphagramm von Ra­batz lautet: AABRTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Aachen
  3. Ber­lin
  4. Aachen
  5. Tü­bin­gen
  6. Zwickau

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Anton
  3. Berta
  4. Anton
  5. Theo­dor
  6. Zacharias

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Alfa
  3. Bravo
  4. Alfa
  5. Tango
  6. Zulu

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

Rabatz

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ra­batz ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Rabatz in Wabe 13 Kai Pannen | ISBN: 978-3-86429-500-3
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Rabatz. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Rabatz. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6312790, 6079623 & 6032039. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch
  2. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  4. jungefreiheit.de, 21.12.2023
  5. morgenpost.de, 02.06.2021
  6. nnn.de, 11.06.2021
  7. waz.de, 13.01.2020
  8. welt.de, 14.04.2018
  9. spiegel.de, 14.09.2018
  10. welt.de, 27.10.2018
  11. migazin.de, 30.04.2016
  12. zeit.de, 30.09.2013
  13. spiegel.de, 15.02.2013
  14. spiegel.de, 23.11.2013
  15. laut.de, 05.10.2012
  16. fuldaerzeitung.de, 24.04.2012
  17. spiegel.de, 30.09.2011
  18. rssfeed.sueddeutsche.de, 16.02.2011
  19. berlinonline.de, 26.10.2003
  20. welt.de, 11.05.2002
  21. sz, 20.10.2001
  22. Berliner Zeitung 1997
  23. TAZ 1996
  24. Stuttgarter Zeitung 1995