Keule

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈkɔɪ̯lə ]

Silbentrennung

Einzahl:Keule
Mehrzahl:Keulen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Seit dem 13. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: kiule = Keule, Stock; mit Kugel verwandt; zu der indogermanische Wortwurzel *geu- = biegen gebildet Jugendsprache der 2000er Jahre.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Keuledie Keulen
Genitivdie Keuleder Keulen
Dativder Keuleden Keulen
Akkusativdie Keuledie Keulen

Anderes Wort für Keu­le (Synonyme)

Bursche (regional):
junger Mann; Junge
Mitglied einer Studentenverbindung, einer Burschenschaft
Dude (ugs., engl.)
erwachsene männliche Person (fachspr., Amtsdeutsch)
gestandener Mann
Herr:
Anrede für einen Mann
höfliche Bezeichnung für einen Mann
Kerl (ugs.):
eine (meistens männliche) Person (Dieser Begriff kann sowohl eine positive als auch eine negative Konnotation tragen je nach Eigenschaft der Männlichkeit, die angesprochen wird.)
Macker (ugs.):
norddeutsch: Kamerad, der gleichzeitig Chef ist, so der Kapitän und Schiffseigner zum Beispiel auf einem Fischkutter, auch allgemeiner: jemand, der eine Chefposition innehat
umgangssprachlich, abwertend: Mann; oftmals jemand, der mindestens etwas fremd ist und mit dem Beiklang Chauvi, Macho
männliche Person (fachspr., Amtsdeutsch)
männlicher Mensch (biologisch)
Mann (Hauptform):
allgemeiner Zahlklassifikator für Personen
Ausruf des Erstaunens oder der Verärgerung
Mannsbild:
Mann, von dem man sich eine bestimmte Vorstellung (von Männlichkeit) gemacht hat
Mannsperson:
männliche Person
Patron (halb-scherzhaft oder abwertend):
Schirmherr einer Organisation
Schutzheiliger
Person männlichen Geschlechts (fachspr., Amtsdeutsch)
Typ (ugs.):
Grundform/Muster einander ähnlicher individueller Gegenstände
Menge von Gegenständen mit spezifischen Eigenschaften
Vertreter des männlichen Geschlechts
Y-Chromosom-Träger (halb-ironisch)
Knüppel:
dicker Stock, der meist als Schlagwaffe verwendet wird
in Berlin und Umgebung eine Backware ähnlich einer Schrippe: Brötchen aber zusätzlich mit Milch hergestellt
Prügel:
Schläge, die im Zuge einer körperlichen Auseinandersetzung ausgeteilt werden
Schläger:
eine Person, die dadurch auffällt, dass sie andere schlägt
selten: ein Gegenstand zum Schlagen
Biegel (österr.)
Schlegel:
Gastronomie, süddeutsch, österreichisch: hintere Keule von Schlachttieren
Stotzen (schweiz.)

Sinnverwandte Wörter

Knit­tel:
hölzerne Schlagwaffe
Knüt­tel:
hölzerne Schlagwaffe

Beispielsätze

  • Ich nahm mir noch ein Stück von der Keule.

  • Pass auf, dass Deine Freundin nichts von Deiner Keule erfährt!

  • Der Clown jonglierte mit fünf Keulen.

  • Der Räuber schlug ihn mit seiner Keule bewusstlos.

  • Der Fuchs setzte sich auf die Keulen.

  • Schwerter und Keulen sind Nahkampfwaffen.

  • Man kann nicht sprinten, wenn die Hungeranzeige weniger als drei Keulen hat.

  • Die Wahrheit kann auch eine Keule sein, mit der man andere erschlägt.

  • Tom öffnete die Tür, hoffend, die liebliche Maria zu erblicken, doch es war Johannes, zwei Meter groß, mit einer Keule in den Händen.

  • Da krabbeln sie nun wie die Ratten auf der Keule des Herkules und studieren sich das Mark aus dem Schädel.

  • Jeder Hirt lobt seine Keule.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Andererseits ist es einfach zu billig, hier gleich wieder die Keule rauszuholen.

  • Am Ende könnten die Zentralbanken so nämlich gezwungen sein, die grosse Keule bei der Inflationsbekämpfung rauszuholen.

  • Anastassija Salos hat bei den Übungen mit den Keulen 26,400 Punkte erreicht und den dritten Platz belegt.

  • Also schwingt sie die Keule der zweiten Infektionswelle.

  • Aber wie man an diesem Bericht sieht wird bei den kleinsten Kleinigkeiten sofort die Keule herausgeholt.

  • Diese Mädchen turnten eine Übung ohne Handgerät und eine Übung mit den Keulen.

  • Der Begriff droht zur moralischen Keule zu verkommen, ja.

  • Abgebildet ist der Heilige meist als Hirte, mit Schafen, Rindern und Schweinen oder als Pilger mit Keule, weiß Rudolf Großmann.

  • Doch bei den Schülern war Jonglieren, ob mit Bällen, Keulen oder Ringen, sehr beliebt.

  • Antwort schreiben Und immer wieder Wolfssohn Wenn es darum geht die antisemitische Keule auszupacken darf Meister Wolfssohn nicht fehlen.

  • Bedarf es erst der Keule aus Brüssel bis die Politiker aufwachen.

  • Im Steuerstreit der Schweiz mit den USA und Europa holt UBS-Chef Ermotti die verbale Keule raus.

  • Denn wer solche Mechanismen durchschaut, der kann im Pflanzenschutz eher auf die chemische Keule verzichten.

  • Nun denn, hat doch der Ralf Siegel mit der Keule gewunken.

  • Beide würden aber nicht "mit Keulen aufeinander einschlagen".

Wortbildungen

  • Keulenhieb
  • Keulenschlag
  • Keulenwurf

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Keu­le?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Keu­le be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × K, 1 × L & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich. Im Plu­ral Keu­len an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Keu­le lautet: EEKLU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Essen
  3. Unna
  4. Leip­zig
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Emil
  3. Ulrich
  4. Lud­wig
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Echo
  3. Uni­form
  4. Lima
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort Keu­le (Sin­gu­lar) bzw. 10 Punkte für Keu­len (Plural).

Keule

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Keu­le kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

cla­vi­form:
in der Beschaffenheit, Form einer Keule
Fle­gel:
bäuerliches Handgerät mit einem Stiel und einer Keule zum Trennen (Dreschen) der Getreidekörner vom Stroh
Hüh­ner­bein:
zubereitete Keule des Huhns
Kalbs­hach­se:
der untere Teil der Keule von einem Kalb
Kalbs­ha­xe:
süddeutsch: der untere Teil der Keule von einem Kalb
Kol­ben:
allgemein: eine Keule oder ihr dickes Ende
mas­so­lie­ren:
mit einer Keule totschlagen
Nuss:
rundes Fleischstück aus der Keule von Rind, Kalb oder Schwein
Oger:
heute: menschenähnliches, jedoch abscheulich aussehende Kreatur, die von immenser Kraft und Körpergröße zeugt und meist mit Keulen oder Ähnlichem kämpft
Rob­ben­knüp­pel:
bei der Robbenjagd zum Erschlagen von Robben und Ziehen deren Kadaver verwendete Keule mit eiserner Spitze, an der ein Haken angebracht ist

Film- & Serientitel

  • Brust oder Keule (Film, 1976)
  • Von Der Keule Zur Rakete (Dokuserie, 2018)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Keule. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Keule. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10325662, 10063833, 8887933, 4109477, 2813514 & 2221181. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. tagesspiegel.de, 08.06.2023
  4. cash.ch, 10.06.2022
  5. deu.belta.by, 28.10.2021
  6. derstandard.at, 01.06.2020
  7. weser-kurier.de, 03.03.2019
  8. bo.de, 12.07.2018
  9. nzz.ch, 07.09.2017
  10. neues-deutschland.de, 19.10.2016
  11. sz.de, 26.02.2015
  12. focus.de, 01.12.2014
  13. focus.de, 16.07.2013
  14. manager-magazin.de, 22.04.2012
  15. jena.tlz.de, 02.04.2011
  16. goettinger-tageblatt.de, 07.05.2010
  17. spiegel.de, 13.09.2009
  18. stern.de, 05.05.2008
  19. 4players.de, 04.09.2007
  20. ngz-online.de, 03.03.2006
  21. archiv.tagesspiegel.de, 24.02.2005
  22. Neues Deutschland 2004
  23. lvz.de, 08.02.2003
  24. welt.de, 01.11.2002
  25. Die Welt 2001
  26. Junge Welt 2000
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. Berliner Zeitung 1997
  29. Stuttgarter Zeitung 1996
  30. Stuttgarter Zeitung 1995