Empfindung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɛmˈp͡fɪndʊŋ ]

Silbentrennung

Einzahl:Empfindung
Mehrzahl:Empfindungen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Nominalisierung von empfinden

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Empfindungdie Empfindungen
Genitivdie Empfindungder Empfindungen
Dativder Empfindungden Empfindungen
Akkusativdie Empfindungdie Empfindungen

Anderes Wort für Emp­fin­dung (Synonyme)

Affekt (fachspr.):
heftige Gefühlsregung, starke Gemütsbewegung, innere Erregung
Emotion:
angeregter Zustand des Gemüts; psychische Erregung
Gefühl (Hauptform):
das subjektive Erleben von Erregung und hirnchemischer Aktivität
Einschätzung, die nicht auf Überlegung beruht
Gefühlsaufwallung
Gefühlsbewegung
Gefühlserregung
Gefühlsregung:
Regung/Bewegung des Gefühls
Gefühlswallung
Gemütsbewegung
Gespür:
Fähigkeit, Undeutliches etwas klarer zu erkennen
menschliche Regung
Regung:
ein Gefühl, das man plötzlich empfindet
Sentiment
Perzeption (fachspr., lat.):
gehoben: sinnliche Wahrnehmung
Wahrnehmung und Verarbeitung sprachlicher Äußerungen
sinnliche Wahrnehmung
Gefühlseindruck
Sensation (fachspr., medizinisch):
Aufsehen erregendes (oft auch emotionales) Ereignis
subjektive, sinnliche Empfindung, Wahrnehmung
Sinneseindruck:
Aufnahme eines Faktums der Außenwelt in das eigene Bewusstsein

Weitere mögliche Alternativen für Emp­fin­dung

Apperzeption:
begrifflich urteilendes Erfassen und Einordnen in einen Bewusstseinszusammenhang
bewusste Wahrnehmung von Sinneseindrücken
Eindruck:
sichtbare Spur
verbleibende Erinnerung, Vorstellung, die jemand oder etwas hinterlassen hat
Empfinden:
hervorgerufenes Gefühl; emotionsbedingtes, feines, realistisches Gespür in sich selbst, zu einer Sache oder Ding; Meinung
vorahnendes Gefühl; unausgesprochene Ahnung zu einer Sache oder Dingen; Vorahnung
Erleben
Gemüt:
Empfänglichkeit für Eindrücke, die das Gefühl ansprechen
Gesamtheit der geistigen und seelischen Kräfte eines Menschen; die Wesensart eines Menschen
Gemütsregung
Impression:
ein durch Sinneswahrnehmung oder gefühlsmäßig gewonnener Eindruck
Instinkt:
(bei Menschen im übertragenen Sinn) innerer Impuls, in bestimmten Situationen ohne Überlegung, jedoch wenigstens subjektiv angemessen zu handeln
Tieren angeborene, nicht gesteuerte Verhaltensweise in bestimmen Situationen
Körpergefühl
Reizempfindung
Sensus
Sinn:
bestimmte physiologische Fähigkeit zur Wahrnehmung von etwas
die Bedeutungen und Vorstellungen, die sich mit einem sprachlichen Ausdruck verbinden
Sinneswahrnehmung:
Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen durch die Sinnesorgane; Sehen, Hören, Riechen, Tasten und Schmecken
Stimmung:
das Gestimmt- oder Verstimmtsein eines Instrumentes
die verbindliche Festlegung eines Instrumentes hinsichtlich seiner Tonhöhe
Verständnis:
(gleiche) Art und Weise, wie man eine Situation, ein Problem beurteilt
Empathie, die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und mitzufühlen
Verstehen
Wärme:
Herzlichkeit
über eine Systemgrenze hinweg transportierte thermische Energie

Gegenteil von Emp­fin­dung (Antonyme)

Ge­fühl­lo­sig­keit:
Eigenschaft, gefühllos zu sein, keine Gefühle zu haben/zeigen
Eigenschaft, nichts zu spüren
Taub­heit:
bergmännisch: Unergiebigkeit einer Mine; Leere, ohne Inhalt (vergleiche taube Nuss).
der Zustand, taub zu sein, das heißt die Unfähigkeit zu hören

Beispielsätze

  • Ihrer Empfindung zufolge war es zu kalt.

  • Er wollte seine Empfindungen ihr gegenüber nicht zugeben.

  • Sie saßen schweigend da, Händchen haltend, von den neuartigen Empfindungen ganz überwältigt.

  • Eifersucht ist für mich die unedelste menschliche Empfindung, die es gibt.

  • Kälte ist keine physikalische Größe, sondern eine Empfindung.

  • Die älteste und stärkste Empfindung der Menschheit ist die Angst, und die älteste und stärkste Form der Angst ist die Angst vor dem Unbekannten.

  • Was du Empfindung wähnst, ist nur Gedanke.

  • Schmachten ist eine unangenehme Empfindung.

  • Ein vollendetes Gedicht ist eines, worin die Empfindung den Gedanken und der Gedanke die Worte findet.

  • Eifersucht gehört zu den zerstörerischsten aller menschlichen Empfindungen.

  • Das Leben ist eine Reihe von Empfindungen verbunden mit verschiedenen Bewusstseinszuständen.

  • Nicht die Stärke, sondern die Dauer der hohen Empfindung macht die hohen Menschen.

  • Dieser Satz gibt die Empfindungen des Autors genau wieder.

  • Klopstocks Oden sind schöne prächtige Tiraden der Phantasie, so voller Empfindung, dass man oft gar nichts dabei empfindet.

  • Keine menschliche Empfindung kann so schrecklich sein wie die Freude.

  • Ich erinnere mich noch an die Empfindungen, die ich hatte, als ich Marikas Stimme zum ersten Mal am Telefon hörte.

  • Die Zeit ist nur ein leerer Raum, dem Begebenheiten, Gedanken und Empfindungen erst Inhalt geben.

  • Musik lässt sich definieren als die Kunst, durch die Verbindung von Klängen Empfindungen hevorzurufen.

  • Welch eine himmlische Empfindung ist es, seinem Herzen zu folgen.

  • Es gibt Gedanken und Empfindungen, die auf fettem Boden nicht wachsen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dafür brauche man Empfindungen, echte Emotionen – und wahrhaftig könne das nur ein Mensch.

  • Bei Schmerzen oder anderen unangenehmen Empfindungen besser entfernen.

  • Ein Titel würde seine Empfindung nur einschränken.

  • Bei seiner persönlichen Empfindung zu den Ablösen gehe es ihm wohl ähnlich wie den meisten Österreichern, gab der Minister zu verstehen.

  • Da sei einerseits die Empfindung, man habe soziale Sicherheit verloren.

  • «Das erfordert eine gewisse Sensibilität den jeweiligen Empfindungen gegenüber» sowie die Bereitschaft, Kompromisse zu finden.

  • Dabei gehen die Eindrücke und Empfindungen zu dem gerade vorher Gemachten oder Erlebten verloren.

  • Danach können die Empfindungen der Versuchsperson auch über weite Entfernungen auf die Haut einer anderen Person übertragen werden.

  • Bauchgefühl bedeute lediglich, dass eine spontane Entscheidung von Empfindungen im Körper begleitet wird.

  • Die Sexualhormone Testosteron und Östrogen steigern die Empfindung noch.

  • Das hat den Vorteil, dass dieser unangenehme Empfindungen sofort melden kann.

  • Anderswo arbeitet eine Figur an einem „Wörterbuch der Empfindungen.

  • Erkenntnis sei nichts ohne Empfindung, zitiert Babette Caesar die Künstlerin.

  • Das ist nicht meine Empfindung, sondern die der ganzen Gesellschaft.

  • Das war auch meine Empfindung.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Emp­fin­dung?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Emp­fin­dung be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × D, 1 × E, 1 × F, 1 × G, 1 × I, 1 × M, 1 × P & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × F, 1 × G, 1 × M, 1 × P

Eine Worttrennung ist nach dem P und ers­ten N mög­lich. Im Plu­ral Emp­fin­dun­gen zu­dem nach dem zwei­ten N.

Das Alphagramm von Emp­fin­dung lautet: DEFGIMNNPU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Mün­chen
  3. Pots­dam
  4. Frank­furt
  5. Ingel­heim
  6. Nürn­berg
  7. Düssel­dorf
  8. Unna
  9. Nürn­berg
  10. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Martha
  3. Paula
  4. Fried­rich
  5. Ida
  6. Nord­pol
  7. Dora
  8. Ulrich
  9. Nord­pol
  10. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Mike
  3. Papa
  4. Fox­trot
  5. India
  6. Novem­ber
  7. Delta
  8. Uni­form
  9. Novem­ber
  10. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Emp­fin­dung (Sin­gu­lar) bzw. 21 Punkte für Emp­fin­dun­gen (Plural).

Empfindung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Emp­fin­dung ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­wan­deln:
(jemanden) unvermittelt erfassen, (jemandem) plötzlich in den Sinn kommen (eine Empfindung, Erinnerung, Idee oder Anderes)
Au­gen­schmerz:
schmerzhafte Empfindung im Bereich der Augen
er­grei­fen:
jemanden innerlich erregen, bewegen; von einem bestimmten Gefühl, einer gewissen Empfindung erfüllt werden
Ge­schmacks­ad­jek­tiv:
Linguistik, Wortarten: Wortart, welche die Empfindung von Mensch und höheren Tieren bei der Nahrungsaufnahme über den Mund beschreibt
ha­ben:
Gefühl, sinnliche Empfindung: etwas empfinden; auch gegenüber einer Person oder Sache und sich entsprechend aufführen
hal­ten:
sich beherrschen, eine Empfindung, Erregung zurückhalten
Ko­mö­die:
vorgetäuschte, gespielte Empfindungen
Le­bens­ge­fühl:
innere Empfindung der persönlichen Lebensumstände
Or­gan:
Sinn, Empfindung, Empfänglichkeit
Sü­ßig­keit:
kein Plural; veraltend: der Zustand, süß zu sein, eine angenehme (liebliche) Empfindung hervorrufend

Buchtitel

  • Die Jahre der wahren Empfindung Helmut Böttiger | ISBN: 978-3-83533-939-2
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Empfindung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Empfindung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10957444, 10089593, 6306094, 6139721, 5999864, 5991922, 5590996, 5026879, 3481863, 2724755, 2655549, 2591033, 2489327, 2488371, 2288344, 2025695, 1645658 & 1362774. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kreiszeitung.de, 10.04.2023
  2. bazonline.ch, 23.03.2022
  3. luzernerzeitung.ch, 12.04.2021
  4. derstandard.at, 01.03.2020
  5. braunschweiger-zeitung.de, 23.07.2019
  6. nzz.ch, 19.03.2018
  7. nachrichten.at, 29.04.2017
  8. lauterbacher-anzeiger.de, 26.11.2016
  9. bernerzeitung.ch, 18.02.2015
  10. beobachter.ch, 17.03.2014
  11. nzz.ch, 13.03.2013
  12. faz.net, 19.10.2012
  13. schwaebische.de, 18.01.2011
  14. spiegel.de, 30.10.2010
  15. abendblatt.de, 07.10.2009
  16. dradio.de, 27.05.2007
  17. welt.de, 19.01.2006
  18. welt.de, 19.10.2005
  19. welt.de, 31.07.2004
  20. heise.de, 15.07.2003
  21. berlinonline.de, 26.07.2002
  22. sz, 23.08.2001
  23. FREITAG 2000
  24. Die Zeit (48/1999)
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. BILD 1997
  27. Die Zeit 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995