schenken
Verb (Tunwort)
Aussprache
Silbentrennung
Definition bzw. Bedeutung
Begriffsursprung
Das Verb geht auf das althochdeutsche skenken (einschenken) und das mittelhoch- und mittelniederdeutsche schenken (geben, verleihen, ausschenken) zurück. Im Altsächsischen existierte die Form skenkian, im Altenglischen gab es scancan, das Mittelniederländische kannte scenken und im Niederländischen benutzt man schenken. Verwandte Wörter in der deutschen Sprache sind Schenkel, Schinken und hinken. Das Einschenken eines Getränks dürfte die Ursprungsbedeutung des Verbs gewesen sein. Die althochdeutschen, altsächsischen und altenglischen Wörter hatten ausschließlich diese Bedeutung, wobei sie im eigentlichen Sinne für ‚das Gefäß schief halten‘ gestanden haben. Erst im Spätmittelhochdeutschen entstand die heute am weitesten verbreitete Bedeutung des Hingebens eines Geschenkes aus dem auch im Ausschenken enthaltenen Darreichen.
Konjugation
- Präsens: schenke, du schenkst, er/sie/es schenkt
- Präteritum: ich schenkte
- Konjunktiv II: ich schenkte
- Imperativ: schenk/schenke! (Einzahl), schenkt! (Mehrzahl)
- Partizip II: geschenkt
- Hilfsverb: haben
Anderes Wort für schenken (Synonyme)
- (jemanden mit etwas) bedenken (geh.):
- etwas für sich überlegen
- jemandem etwas zukommen lassen, jemandem etwas schenken
- beschenken:
- jemandem eine Gabe (Geschenk) geben
- bescheren:
- an einen bestimmten (besonders innerfamiliären) Personenkreis die Weihnachtsgeschenke verteilen
- auch jemandem etwas einbringen
- hingeben:
- bewusst den Verlust von etwas oder jemandem zu einem bestimmten (höheren) Zweck hinnehmen oder auch dies aktiv herbeiführen
- in die Richtung, in den Besitz von jemandem etwas überreichen, übergeben
- spendieren:
- etwas (für jemanden) kostenlos zur Verfügung stellen, für jemanden etwas kaufen, für jemanden etwas bezahlen, etwas stiften
- springen lassen (Geld) (ugs.)
- springenlassen (Geld)
- übergeben:
- jemandem etwas reichen, weitergeben
- reflexiv: seinen Mageninhalt durch Speiseröhre und Mund entleeren
- überreichen:
- sichtbar oder offiziell geben
- zueignen:
- (ein eigenes Werk) symbolisch ins geistige Eigentum eines anderen übertragen
- (unentgeltlich) in fremdes Eigentum übertragen
- verschenken:
- einen Mann/Jungen lieben; sich einem Mann/Jungen hingeben; mit einem Mann/Jungen Geschlechtsverkehr haben
- etwas nicht nutzen, etwas ungewollt verschwenden
- (jemandem etwas) zuteil werden lassen
- (jemandem) gehören (geh., fig.):
- etwas gehört sich: etwas ist Teil der guten Manieren / anerkannter Regeln
- etwas gehört zu etwas: Voraussetzung sein
- (jemandem) gelten (geh.):
- gültig, verbindlich sein
- in der Wendung „es gilt (etwas)“: es kommt auf etwas an
- (sich / jemandem etwas) ersparen (floskelhaft):
- Geld, oder auch etwas anderes, nicht ausgeben und verwenden, sondern ansammeln (sparen); auch: von diesem angesammelten Geld etwas erwerben
- jemanden oder sich selbst einem bestimmten Umstand nicht aussetzen
- (sich etwas) sparen (floskelhaft):
- auf etwas (meist Unnötiges) verzichten können
- etwas nicht verwenden oder einsetzen
- (jemanden) verschonen (mit) (scherzhaft):
- jemanden in Ruhe lassen, eine Person nicht mit etwas belästigen oder behelligen
- jemanden/etwas von dem ausnehmen, was (im gleichen Zeitraum und aus gleichem Grund) einem anderen/anderem Schaden zufügt
- verzichten (auf) (floskelhaft):
- Ansprüche auf etwas freiwillig aufgeben; etwas aus seiner freien Entscheidung heraus nicht tun
Weitere mögliche Alternativen für schenken
- angedeihen lassen
- ausschenken:
- (alkoholische) Getränke in Trinkgefäße gießen und verkaufen
- umgangssprachlich: etwas in ein Trinkgefäß gießen
- eingießen:
- ein Getränk oder eine Flüssigkeit in ein Glas oder einen Behälter umfüllen
- einen zunächst flüssigen Werkstoff in eine Form oder Ähnliches füllen, meist damit dieser festwerdend etwas in der Form vollkommen umschließt
- einschenken:
- Flüssigkeit in eine Gefäß/Glas gießen
- entheben:
- jemanden von einem Amt, Posten oder Ähnlichem entfernen
- jemanden von einer Belastung, Verpflichtung oder Mühe entbinden
- es sein lassen / seinlassen
- es unterlassen
- nachsehen:
- für die Handlungen / das Verhalten von jemandem Verständnis aufbringen
- jemandem oder etwas sich Entfernendes mit den Augen folgen
- reichen:
- in ausreichender Menge, genügendem Umfang vorhanden, erfüllt sein
- jemandem etwas entgegenstrecken
- sich ersparen
- sich sparen
- spenden:
- mit Dativ oder für etwas/jemanden; selten auch ohne Akkusativobjekt: etwas für einen guten Zweck verschenken, eine Spende geben, auch: positive Gefühle und Wertung austeilen
- von Dingen, zum Beispiel einer Quelle: ein benötigtes materielles Gut austeilen oder hervorbringen
- zuteilwerden:
- jemand erhält etwas, jemand oder etwas bekommt Anteil an etwas
Gegenteil von schenken (Antonyme)
- auf sich nehmen
- ausgießen:
- jemandem deutlich und viel Anerkennung/Kritik zukommen lassen
- meist über Flüssigkeiten: den Behälter, in dem die Flüssigkeit ist, wenden/kippen, so dass sie aus dem Gefäß herausläuft
- auskippen:
- etwas aus einem hohlen Gegenstand herausschütten oder herausfallen lassen
- ignorieren:
- absichtlich nicht beachten, etwas keine Aufmerksamkeit schenken
- rauben:
- sich etwas unrechtmäßig aneignen
- stehlen:
- etwas aus dem Besitz eines anderen ohne dessen Einverständnis wegnehmen; einen Diebstahl begehen
- unbemerkt weggehen
- streng:
- von einem Geruch: intensiv und unangenehm
- von einem Stil: sich durch betonte Einfachheit auszeichnend
- strengere Saiten aufziehen
- unnachgiebig:
- nicht bereit nachzugeben
- verschütten:
- etwas unabsichtlich ausgießen oder ausschütten
- Personen durch Herabfallendes so bedecken, dass eine Befreiung aus eigener Kraft mühsam oder unmöglich ist, oder Gegenstände so bedecken, dass sie nicht oder kaum mehr sichtbar sind
- verweigern:
- den Wehrdienst nicht leisten
- etwas nicht zulassen; eine starrsinnige Haltung einnehmen
- vorenthalten:
- bewirken, dass ein anderer etwas nicht bekommt
Redensarten & Redewendungen
- das ist geschenkt
- einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul
- geschenkt ist geschenkt
- geschenkt ist geschenkt, wiederholen ist gestohlen
- geschenkt sein
- geschenkt zu teuer sein
- jemandem ein geneigtes Ohr schenken
- jemandem Gehör schenken
- jemandem Glauben schenken
- jemandem sein Herz schenken
- jemandem das Leben schenken
- jemandem wird nichts geschenkt
- lieber den Magen verrenken, als dem Wirt etwas schenken
- schenkt man jemand eine Kuh, will er auch noch das Futter dazu
- sich nichts schenken
- einander nichts schenken
Beispielsätze
Nach tagelangem Warten schenkten sie ihm Aufmerksamkeit.
Die Fahrt hierher hättest du dir schenken können, denn es sind alle Veranstaltungen abgesagt worden.
Das Buch hat ihm neuen Lebensmut geschenkt.
Bei der Gala schenkte man einen edlen Rotwein.
Im Sportunterricht hat der Lehrer uns heute den lästigen 3000-Meter-Lauf geschenkt.
Die Mühe kannst du dir schenken, ich habe schon alles gemacht.
Gisa wird auf der Arbeit nichts geschenkt.
Er schenkte den Tee in die Tassen.
Nachdem das Kitz wieder gesund geworden war, schenkten wir ihm die Freiheit.
Sie schenkte ihm zum Geburtstag ein Buch.
Was wirst du ihm schenken?
Ich schenke dir dieses Buch.
Hast du dir den Ring selbst gekauft, oder hat ihn dir jemand geschenkt?
Ich werde Tom zu Weihnachten ein Hemd schenken.
Tom schenkte Maria eine kleine Eichhörnchenfigur.
Das Schönste, das wir einander schenken, sind Erinnerungen, die uns tragen.
Dafür, dass er mir geholfen hatte, schenkte ich ihm drei Lehrbücher.
Ich schenke meiner Schwester eine Gitarre.
Ich schenke meinem Bruder einen Füller.
Maria liebt es, wenn man ihr Brillantschmuck und prachtvolle Mäntel schenkt.
Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft
Aber er hatte Geburtstag und natürlich hat er diese Vogelrettung geschenkt bekommen.
Allerdings behauptet sein Assistent neuerdings, sein Chef habe die Kappe bei einem USA-Besuch geschenkt bekommen und „im Regal vergessen“.
Aber da das "Recht" es ihr ermöglichte hat sie jetzt alles geschenkt.
Aber offensichtlich bekommt Rio de Janeiro von London deren 6 geschenkt.
Die Frage, "welche Schuhe passen am besten zum Outft", können sich Freunde außergewöhnlicher Partys am 29. September schenken.
Zur Hochzeit hat Fürst Albert seiner Charlene zwei Diademe geschenkt.
Den Gang vor ein Zivilgericht können sich die Verantwortlichen des Hombrucher SV schenken.
Großeltern und Paten schenken dem Kind auch noch großzügig immer wieder Süßigkeiten.
Unter den Todesopfern ist auch ein zwölfjähriger Junge, der den Rundflug zu seinem Geburtstag geschenkt bekommen hatte.
Wenn es nur um eine unternehmerische Entscheidung ginge - geschenkt.
Es ist nicht so einfach, sich einen Aufzug schenken zu lassen.
Dann beißt Leoni in den Apfel, den sie vom Kapitän geschenkt bekommen hat.
Eine der Tatwaffen soll der elfjährige Andrew Golden von seinem Vater für die Jagd geschenkt bekommen haben.
Seit die Eltern dem vierjährigen Knaben die erste Mini-Orgel geschenkt haben, ist er der Musik verfallen.
Nach jeder Premiere bekommt er solch eine Tierplastik geschenkt.
Häufige Wortkombinationen
- Aufmerksamkeit schenken, Beachtung schenken, die Freiheit schenken, Gehör schenken, Glauben schenken, Vertrauen schenken
- sich die Arbeit schenken, sich einen Besuch schenken, sich die Mühe schenken
Wortbildungen
- Ausschank
- ausschenken
- beschenken
- einschenken
- Geschenk
- herschenken
- nachschenken
- Schenk
- Schenke
- Schenkmädchen
- Schenkstube
- Schenktisch
- Schenkung
- Schenkwirt
- Schenkwirtschaft
- verschenken
- weiterschenken
Übergeordnete Begriffe
Übersetzungen
- Baskisch:
- oparitu
- eman
- Chinesisch: 赠送 (zèngsòng)
- Dänisch: forære
- Englisch:
- give
- donate
- Französisch:
- offrir
- donner
- Italienisch:
- regalare
- donare
- Katalanisch:
- regalar
- donar
- Kurmandschi: diyarî kirin
- Neugriechisch:
- δωρίζω (dorízo)
- χαρίζω (charízo)
- Norwegisch:
- forære
- gi
- skjenke
- Polnisch:
- podarować
- ofiarowywać
- Portugiesisch:
- dar
- presentear
- Rumänisch:
- dona
- oferi
- dărui
- Russisch: дарить
- Schwedisch:
- skänka
- donera
- Spanisch:
- regalar
- donar
- Tschechisch: darovat
- Ukrainisch: дарувати
- Ungarisch: adományoz
Was reimt sich auf schenken?
Wortaufbau
Das zweisilbige Verb schenken besteht aus acht Buchstaben und setzt sich wie folgt zusammen: 2 × E, 2 × N, 1 × C, 1 × H, 1 × K & 1 × S
- Vokale: 2 × E
- Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × S
Eine Worttrennung ist nach dem ersten N möglich.
Das Alphagramm von schenken lautet: CEEHKNNS
Buchstabiertafel
Entsprechend der deutschen Buchstabiertafel für Wirtschaft und Verwaltung (DIN 5009:2022-06) wird das Wort folgendermaßen buchstabiert:
- Salzwedel
- Chemnitz
- Hamburg
- Essen
- Nürnberg
- Köln
- Essen
- Nürnberg
In Deutschland ebenfalls geläufig ist die Buchstabierung nach dem postalischen Buchstabieralphabet von 1950:
- Samuel
- Cäsar
- Heinreich
- Emil
- Nordpol
- Kaufmann
- Emil
- Nordpol
International ist das englischssprachige ICAO-Alphabet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) anerkannt:
- Sierra
- Charlie
- Hotel
- Echo
- November
- Kilo
- Echo
- November
Heute vorwiegend nur noch als Funkfeuer in der Luft- und Schifffahrt gebräuchlich ist der Morsecode (auch Morsealphabet oder Morsezeichen genannt):
- ▄ ▄ ▄
- ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
- ▄ ▄ ▄ ▄
- ▄
- ▄▄▄▄ ▄
- ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
- ▄
- ▄▄▄▄ ▄
Scrabble
Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.
Bitte jedoch stets das offizielle Scrabble-Regelwerk (z. B. zu Vor- und Nachsilben) beachten!
Worthäufigkeit
Das Tuwort schenken entspricht dem Sprachniveau A2 (Sprachniveaustufen nach dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen ) und kam im letzten Jahr häufig in deutschsprachigen Texten vor. Die Worthäufigkeit ist ungefähr gleichbleibend. Dies hat eine Auswertung mehrerer Millionen Beispielsätze ergeben.
Vorkommnisse im Sprachwörterbuch
- Ablass:
- Katholizismus: Erlass oder Nachlass von Bußstrafen (nicht aber von Sünden) für Lebende oder Verstorbene, der als von Gott geschenkt durch die Kirche vermittelt wird
- abnehmen:
- übertragen: einer Aussage glauben schenken (siehe auch abkaufen)
- achten:
- etwas achten: auf etwas Acht geben, etwas Beachtung schenken
- anhören:
- jemanden anhören: jemandem (aufmerksam) zuhören; jemandem (vor allem vor Gericht) Gehör schenken
- beachten:
- jemandem oder etwas Aufmerksamkeit schenken, jemanden oder etwas zur Kenntnis nehmen
- gebefreudig:
- bereit, gerne etwas den Mitbürgern kostenlos zu überlassen bzw. zu schenken
- Gutgläubigkeit:
- die Eigenschaft, bei anderen von Aufrichtigkeit und guten Absichten auszugehen; unvoreingenommen Glauben zu schenken
- ignorieren:
- absichtlich nicht beachten, etwas keine Aufmerksamkeit schenken
- vertrauensselig:
- schnell bereit, jemandem (blindes) Vertrauen zu schenken
- weiterschenken:
- etwas, das man von jemandem als Geschenk erhalten hat, einem geschenkt wurde, einem anderen schenken
Buchtitel
- Als die Nacht uns Sterne schenkte
- Das Universum schenkt dir alles Kartenset
- Der Junge, der Träume schenkte
- Die Leiche und Lieder des schenken Ulrich von Winterstetten
- Dieser Tag ist dir geschenkt
- Du schenkst meiner Hoffnung Flügel
- Du schenkst mir deinen Frieden
- Du schenkst mir die Welt
- Eine Handvoll Hoffnung schenken
- Gott schenkt mir ein Geschwisterkind
- Gott schenkt Mut
- Gott schenkt uns seine Gnade
- Ich schenk dir die Hölle auf Erden
- Ich schenk dir eine Geschichte – Biber undercover
- Ich schenk dir etwas Zeit
- Ich schenk dir mein Gebet
- Leiden verwandeln, Glück schenken
- Leih mir dein Ohr und ich schenk dir mein Herz
- Tausend Blüten schenk ich dir
- Von Engeln, die Trost schenken
- Was die Sterne dir schenken
- Was Geborgenheit schenkt
- Was schenken wir unseren Kindern?
- Wenn Umkehr Freude schenkt
- Wurzeln, die uns Flügel schenken
- Zuerst wollte ich dir Blumen schenken …
Film- & Serientitel
- Hier kriegt keiner was geschenkt (Film, 2005)
- Ich schenk dir einen Seitensprung (Fernsehfilm, 2002)
- Ich schenk dir meinen Mann (Fernsehfilm, 1998)
- Mitgas – Herzenswärme schenken Weihnachtsfilm (Kurzfilm, 2018)
- Wer schenkt mir eine Rose (Kurzfilm, 2002)
- Zum Geburtstag – Geschenkt ist geschenkt… (Film, 2013)