Gutgläubigkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɡuːtˌɡlɔɪ̯bɪçkaɪ̯t ]

Silbentrennung

Gutgläubigkeit

Definition bzw. Bedeutung

Die Eigenschaft, bei anderen von Aufrichtigkeit und guten Absichten auszugehen; unvoreingenommen Glauben zu schenken.

Begriffsursprung

Substantivierung des Adjektivs gutgläubig mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Gutgläubigkeit
Genitivdie Gutgläubigkeit
Dativder Gutgläubigkeit
Akkusativdie Gutgläubigkeit

Anderes Wort für Gut­gläu­big­keit (Synonyme)

Arglosigkeit:
argloses Wesen von etwas oder jemandem
Zustand eines Menschen, der davon ausgeht, dass ihm nichts Schlimmes widerfahren werde und der sich insbesondere keines Angriffes auf ihn versieht
Blauäugigkeit
Einfalt:
geistiges Unvermögen
Schlichtheit, Unverdorbenheit des Gemütes
Leichtgläubigkeit:
die Eigenschaft, Dinge vorschnell, unkritisch zu glauben
Naivität:
abwertend: Vorgehen oder Denkweise, die von mangelnder Erfahrung und/oder Sachkenntnis zeugt, wodurch Situation nicht angemessen beurteilt werden
argloses Vorgehen oder Denkweise ohne Hintergedanken
Treuherzigkeit:
Eigenschaft/Verhalten, sich treuherzig zu geben
Tumbheit (humoristisch)

Gegenteil von Gut­gläu­big­keit (Antonyme)

Skep­sis:
Zweifel; kritische, misstrauische Haltung

Beispielsätze

  • Sie ist voller Gutgläubigkeit.

  • Seine Gutgläubigkeit wurde von den Verkäufern dann auch prompt schamlos ausgenutzt.

  • Es ist verwerflich, jemandes Gutgläubigkeit auszunutzen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ihre Gutgläubigkeit kostete sie ein Vermögen.

  • Ihr habt unsere Gutgläubigkeit, unsere Ängste und Schwierigkeiten ausgenutzt, um unsere Aufmerksamkeit zu stehlen.

  • Die Kinder der Rentner sind geschockt – von den Methoden der Verbrecher wie von der Gutgläubigkeit der Eltern.

  • Ein Mitflüchtling, der Bart ist ab, der Ausweis ist falsch, die Gutgläubigkeit war groß.

  • Dank der Gutgläubigkeit der Menschen funktioniert aber alles relativ anstandslos.

  • Sie sprechen die Gutgläubigkeit an. Aber die Neumann-Gruppe weiß doch seit Jahren von der Vertreibung.

  • Nein, aber für allzu grosse Gutgläubigkeit und die entsprechenden Folgen.

  • Doch die Bot-Betreiber spekulieren auf die Gutgläubigkeit vieler Nutzer: Wer mir folgt, dem folge ich auch.

  • Und für Letztere auch noch die bittere Erkenntnis, dass Gutgläubigkeit nicht vor Strafe schützt.

  • Was mir heute ein bisschen fehlt, ist die Gutgläubigkeit, die Naivität.

  • Glauben schließt dieses Wissen ein, Gutgläubigkeit leugnet es.

  • Heißt also das Grundversäumnis vorsätzliche Gutgläubigkeit, und liegt damit bei der DFL?

  • Doch genau diese Gutgläubigkeit öffnet illiberalen Tendenzen Tür und Tor.

  • Sie verdient an der Gutgläubigkeit von Leuten, die um ihre Kinder trauern.

  • Welche Erklärung haben Sie für den Leichtsinn und die Gutgläubigkeit dieser Menschen?

  • "Clandestinos" von 1987 steckte noch voller Gutgläubigkeit.

  • Wahrscheinlich wird für Berlin eine kenntnislose Gutgläubigkeit nicht charakteristisch sein.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Gut­gläu­big­keit be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × G, 2 × I, 2 × T, 2 × U, 1 × Ä, 1 × B, 1 × E, 1 × K & 1 × L

  • Vokale: 2 × I, 2 × U, 1 × Ä, 1 × E
  • Konsonanten: 3 × G, 2 × T, 1 × B, 1 × K, 1 × L
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten T, zwei­ten U und drit­ten G mög­lich.

Das Alphagramm von Gut­gläu­big­keit lautet: ÄBEGGGIIKLTTUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Unna
  3. Tü­bin­gen
  4. Gos­lar
  5. Leip­zig
  6. Umlaut-Aachen
  7. Unna
  8. Ber­lin
  9. Ingel­heim
  10. Gos­lar
  11. Köln
  12. Essen
  13. Ingel­heim
  14. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Ulrich
  3. Theo­dor
  4. Gus­tav
  5. Lud­wig
  6. Ärger
  7. Ulrich
  8. Berta
  9. Ida
  10. Gus­tav
  11. Kauf­mann
  12. Emil
  13. Ida
  14. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Uni­form
  3. Tango
  4. Golf
  5. Lima
  6. Alfa
  7. Echo
  8. Uni­form
  9. Bravo
  10. India
  11. Golf
  12. Kilo
  13. Echo
  14. India
  15. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  12. ▄ ▄
  13. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 28 Punkte für das Wort.

Gutgläubigkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Gut­gläu­big­keit ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gutgläubigkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gutgläubigkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10079433. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  15. Tagesspiegel 1998
  16. Berliner Zeitung 1997