Naivität

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [naiviˈtɛːt]

Silbentrennung

Naivität

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Aus dem Adjektiv naiv und Suffix -ität; ist synonym zum französischen Wort naïveté.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Naivität
Genitivdie Naivität
Dativder Naivität
Akkusativdie Naivität

Anderes Wort für Na­i­vi­tät (Synonyme)

Ahnungslosigkeit:
die vollkommene Unwissenheit im Bezug auf eine bestimmte Sachlage
Unerfahrenheit:
Eigenschaft, zu wenig/keine Erfahrungen zu haben
Unkenntnis:
fehlendes Wissen über einen bestimmten Gegenstandsbereich, ein bestimmtes Fach/Berufsfeld
Unwissenheit:
Eigenschaft einer Person, manches/vieles nicht zu wissen
Blauäugigkeit
Leichtgläubigkeit:
die Eigenschaft, Dinge vorschnell, unkritisch zu glauben
Leichtsinnigkeit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße mit Risiken verbunden ist und von wenig Verantwortungsübernahme zeugt
Arglosigkeit:
argloses Wesen von etwas oder jemandem
Zustand eines Menschen, der davon ausgeht, dass ihm nichts Schlimmes widerfahren werde und der sich insbesondere keines Angriffes auf ihn versieht
Gutgläubigkeit:
die Eigenschaft, bei anderen von Aufrichtigkeit und guten Absichten auszugehen; unvoreingenommen Glauben zu schenken
Treuherzigkeit:
Eigenschaft/Verhalten, sich treuherzig zu geben
Tumbheit (humoristisch)

Sinnverwandte Wörter

Dumm­heit:
mangelnde geistige Fähigkeit
unüberlegte, dumme Tat
Einfältigkeit
Ein­falt:
geistiges Unvermögen
Schlichtheit, Unverdorbenheit des Gemütes
Harmlosigkeit
Kindlichkeit
Na­tür­lich­keit:
Eigenschaft, die man den Markiertheitsverhältnissen bei Gegensatzpaaren sprachlicher Einheiten/ Kategorien vor allem in Phonologie und Morphologie einer Sprache zuschreibt
Eigenschaft, vor allem von Personen, die ein offenes, unverstelltes Verhalten zeigen
Un­schuld:
das Fehlen von Schuld betreffend eines bestimmten Vorfalls oder strafrechtlichen Deliktes
die allumfassende moralische Reinheit der Seele eines Menschen
Ur­sprüng­lich­keit:
Eigenschaft, wenig/gar nicht weiterentwickelt/verfälscht zu sein

Beispielsätze

  • Du bist wirklich mit Naivität gesegnet!

  • Ein gewisses Maß an Naivität ist die Grundvoraussetzung, um den Glauben an Wunder nicht zu verlieren.

  • Ich bewundere deine Naivität.

  • Deine Naivität verwundert mich wirklich.

  • Mit einer unverzeihlich großen Naivität glaubte ich lange Zeit an dieses Versprechen.

  • Du darfst ihre Naivität nicht ausnutzen.

  • Tom weiß nicht den Unterschied zwischen Offenheit und Naivität.

  • Die Naivität seiner Freundin ist geradezu bemitleidenswert.

  • Das, was du Kreativität nennst, ist für mich Naivität.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • CDU-Mann Liecke sprach am Sonntag von „Naivität“ im rot-grün-roten Senat.

  • Jetzt Volvo und Renault an den Pranger zu stellen ist nicht fair und zeigt die Naivität des Autors.

  • Auch habe seine Regierung »Naivität« an den Tag gelegt.

  • Das ist aber noch lange kein Grund Naivität einkehren zu lassen, schon gar nicht in Bezug auf Asylwerber.

  • Deutsche Naivität bleibt unschlagbar.

  • Aber die Zeit der Naivität nähert sich dem Ende.

  • Das ganze Ausmaß seiner Naivität dokumentiert er in BECKMANN am 17. oder 18.04.2014.

  • Auch noch so pathetische Aufrufe können nicht über die Naivität der Putin-Fans hinwegtäuschen.

  • Die Bewachung des Geländes als Vorteil zu sehen, ist entweder ein Scherz oder das Kennzeichen grenzenloser Naivität.

  • Was in Montpellier passiert ist, zeugt vor allem von einer großen Naivität, vielleicht auch von Geldsucht einiger Spieler.

  • Allerdings beteuern andere Stellen, dass er mit einer unvergleichlichen Naivität in Brüssel verhandelt habe.

  • In Chruschtschow vereinten sich große Naivität und bäuerliche Schläue, die sich mal als Weisheit und mal als Dummheit entpuppte.

  • Beim Zuschauer entsteht hier doch eine beglückende Schadenfreude ob dieser Naivität des Herrn Boris Becker.

  • Das hat nichts mit Naivität zu tun, das ist reine Ignoranz.

  • Naivität kann man ihrem Gegenspieler auf der anderen Seite nicht vorwerfen.

  • Auch Monica Macovei selbst attestiert sich eine gewisse Naivität, in dieser Situation den Job als Justizministerin angenommen zu haben.

  • Einer, der bei aller Grausamkeit ein Stück Unschuld behält, dessen Größenwahn in seiner Naivität wurzelt.

  • Naivität ist dabei kein guter Ratgeber.

  • Das Kino der Aggressivität hat sich in den USA mit einer Naivität entwickelt, die europäischen Zuschauern und Kritikern suspekt blieb.

  • Naivität rührt ihn, Dummheit macht ihn nervös: "Mit Deppen wird's auch im Bentley eng."

  • Und falls da einer Naivität ableiten will: "Ich weiß auch, was abgeht."

  • Aber im Laufe dieses Jahrhunderts ging eine optimistische Naivität verloren, verschwanden die großen Entwürfe und Visionen.

  • Das Publikum flüchtet, verstört von der poetischen Naivität, in ironische Kiekser.

  • Der Betrachter erkennt sofort, daß gerade die Naivität eine Bedingung für das Gelingen der Ausstellung ist.

  • Er erzählt Geschichten aus einer Zeit, die vor Naivität und Neugierde nur so strotzte.

  • Und die magische Naivität, die nötig wäre, kann man sich durch Handwerk gar nicht erarbeiten.

  • Daß die FWU, ohne den Filmemacher zu fragen, ausgerechnet bei der Holzlobby kassierte, zeugt von politischer Naivität.

  • Angesichts dessen richten sich aber auch die Kirchen selbst, wenn sie bei solchen Spielchen aus Naivität oder Berechnung mitspielen.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Na­i­vi­tät?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Na­i­vi­tät be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × T, 1 × A, 1 × Ä, 1 × N & 1 × V

  • Vokale: 2 × I, 1 × A, 1 × Ä
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × N, 1 × V
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem A, ers­ten I und zwei­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von Na­i­vi­tät lautet: AÄIINTTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Aachen
  3. Ingel­heim
  4. Völk­lingen
  5. Ingel­heim
  6. Tü­bin­gen
  7. Umlaut-Aachen
  8. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Anton
  3. Ida
  4. Vik­tor
  5. Ida
  6. Theo­dor
  7. Ärger
  8. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Alfa
  3. India
  4. Vic­tor
  5. India
  6. Tango
  7. Alfa
  8. Echo
  9. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

Naivität

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Na­i­vi­tät kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

gut­gläu­big:
von Aufrichtigkeit und guten Absichten ausgehen und unvoreingenommen Glauben schenken; Naivität, Blauäugigkeit
Ju­gend­tor­heit:
dem jugendlichen Alter, der Unerfahrenheit geschuldete Unvernunft, Naivität
Un­schuld:
eine Charaktereigenschaft, die unter anderem Naivität, Optimismus, Ehrlichkeit und sexuelle Unerfahrenheit umfassen kann
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Naivität. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Naivität. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10022483, 9047435, 4906312, 2889126, 1800121, 1283600, 1258883 & 1225887. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. tagesspiegel.de, 25.09.2022
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  4. alexandrabader.wordpress.com, 03.02.2018
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  9. feedsportal.com, 22.10.2013
  10. abendblatt.de, 27.10.2012
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  13. sueddeutsche.de, 15.06.2009
  14. spiegel.de, 01.02.2008
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  18. heute.t-online.de, 10.09.2004
  19. sueddeutsche.de, 31.12.2003
  20. welt.de, 27.10.2002
  21. DIE WELT 2001
  22. FREITAG 2000
  23. Tagesspiegel 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Tagesspiegel 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. TAZ 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995