Waage

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvaːɡə ]

Silbentrennung

Einzahl:Waage
Mehrzahl:Waagen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Althochdeutsch (8. Jahrhundert) wāga, mittelhochdeutsch wāge mit der Bedeutung „Waage, öffentliche/städtische Waage“, aber auch „Gewicht, Schwere“, wobei diese alte Bedeutung auch vereinzelt bis ins 18. Jahrhundert bewahrt wird. Waage gehört zu der indogermanischen Wurzel *u̯eg̑h „bewegen“ und ist zu verstehen als „das, was sich bewegt“. Die ursprüngliche Bedeutung (Bewegung nach oben und unten, auf und ab) verschob sich dann auf den Vorgang des Wägens und konkret auf das Gewicht, schließlich auf das Gerät selbst. Die Schreibung mit Doppelvokal (zur besseren Unterscheidung der Pluralform gegenüber Wagen) wurde 1927 per Ministererlass eingeführt.

Abkürzung

  • Wa.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Waagedie Waagen
Genitivdie Waageder Waagen
Dativder Waageden Waagen
Akkusativdie Waagedie Waagen

Anderes Wort für Waa­ge (Synonyme)

Drachenwaage
Gewicht:
Gewichtskraft
Gewichtsstück, eine Maßverkörperung der Masse
Libra (fachspr.)

Redensarten & Redewendungen

  • das Zünglein an der Waage sein

Beispielsätze

  • Jeden Morgen stellt sie sich auf die Waage.

  • Waagen haben angeblich ein starkes Harmoniebedürfnis.

  • Vor dem Einsatz von elektronischen Waagen wurden Wagen (Gewichtsstücke) zum Durchführen von Wägungen eingesetzt.

  • Der Maurermeister prüfte jedes neu entstandene Bauteil mit der Waage, schiefe Wände oder Böden gab auf dieser Baustelle nicht.

  • Nach der Waage an den Ringen hatte der Turner nicht mehr genug Kraft für einen perfekten Abgangssalto.

  • Das astrologische Symbol der Waage ist eine Stilisierung des Sternbilds.

  • Er ist das Zünglein an der Waage.

  • Die steigen jeden Morgen auf die Waage.

  • Ich bin im Zeichen der Waage geboren.

  • Stell dich auf die Waage.

  • Wann wurde die Waage das letzte Mal geeicht?

  • Mein Sternzeichen ist Waage.

  • Diese Waage ist sicher kaputtgegangen.

  • Diese Waage funktioniert nicht gut.

  • Warum spricht man vom Tierkreis, wenn doch Wassermann, Zwillinge, Jungfrau, Waage und Schütze gar keine Tiere sind?

  • Tom stellte sich auf die Waage.

  • Tom stellte die Tüte Äpfel auf die Waage.

  • Ihr Intellekt und der seinige halten sich die Waage.

  • Tom bringt mehr als Maria auf die Waage.

  • Das Herz des Weisen ist wie eine Waage.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als chancenloser dritter Präsidentschaftsanwärter spielt ein weiterer irrlichternder Roy-Sprössling das Zünglein an der Waage.

  • Als typische Waage sind Sie ein großer Genießer und zelebrieren Lebensart und Slow Food.

  • Auch im europäischen Branchenvergleich hielten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage.

  • Alles deutet darauf hin, dass diese Voten das Zünglein an der Waage sein werden.

  • Als luftige Waage sind Entscheidungen noch nie Ihre Stärke gewesen, doch jetzt machen die Sterne Sie sogar unentschlossener.

  • Apropos Gewicht: Auch hier sind es lediglich sechs Gramm, die das Galaxy Note 9 mehr auf die Waage bringt.

  • Aber mit Hose, Schlüpper und Socken", schreibt sie unter ein Foto, auf dem sie auf der Waage steht.

  • Also hält sich der Nachteil mit dem Vorteil die Waage.

  • Als Teenager brachte er bei einer Größe von 1,94 Metern stolze 120 Kilogramm auf die Waage.

  • Auch dass der FN mehr denn je Zünglein an der Waage spielen kann, ist eine Tatsache.

  • Nicht nur das Gepäck, sondern auch der Fluggast muss bei Air Samoa auf die Waage.

  • Nicht falsch verstehen - leider bin ich momentan ja auch definitiv auf der falschen Seite der Waage.

  • Allerdings scheint sich in der Landesregierung die Waage Richtung dritte Startbahn zu senken.

  • Eisbären-Manager Jan Rahtjen bringt dem Viertelfinal-Gegner "großen Respekt" entgegen und macht die Tagesform zum Zünglein an der Waage.

  • Auf einer Waage neben dem Scanngerät wird die Ware vor dem Zahlen abgelegt.

Häufige Wortkombinationen

  • etwas auf der Waage wiegen, etwas/sich auf die Waage stellen

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Homophone

Was reimt sich auf Waa­ge?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Waa­ge be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × E, 1 × G & 1 × W

  • Vokale: 2 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten A mög­lich. Im Plu­ral Waa­gen an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Waa­ge lautet: AAEGW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Aachen
  3. Aachen
  4. Gos­lar
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Anton
  3. Anton
  4. Gus­tav
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Alfa
  3. Alfa
  4. Golf
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort Waa­ge (Sin­gu­lar) bzw. 9 Punkte für Waa­gen (Plural).

Waage

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Waa­ge ent­spricht dem Sprach­niveau B1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aus­wie­gen:
das Gewicht mit Hilfe einer Waage bestimmen
so viel Ware auf die Waage legen, dass ein angestrebtes Gewicht erreicht ist
Bal­ken­waa­ge:
einfache Waage, die aus einem beweglich gelagertem waagerechten Balken und zwei, an den Enden befestigten, Schalen besteht
Brief­waa­ge:
eine Waage, die dazu dient, das Gewicht von Briefen zu bestimmen
Eich­ge­wicht:
Gewicht, das zum Eichen von Waagen verwendet wird
Gleis­waa­ge:
eine Waage zur Gewichtsbestimmung von Eisenbahnfahrzeugen
Gold­waa­ge:
Waage, die von 0 bis 200 oder 500 Gramm wiegt, mit einer Toleranz von 0,1 Gramm
Kör­per­fett­waa­ge:
Waage, die den Fettanteil im Körper misst
Kü­chen­waa­ge:
eine Waage, die dazu dient, das Gewicht von Nahrungsmitteln zu bestimmen
Münz­waa­ge:
Waage zur Gewichtsfeststellung von Münzen
Per­so­nen­waa­ge:
Waage, die das Gewicht von Personen ermittelt

Buchtitel

  • Am liebsten würde ich auf der Waage eine Null stehen haben – Mein Leben mit der Magersucht – Autobiografie Brigitte Strehl | ISBN: 978-3-95753-448-4
  • Garfield – Schont die Waage Jim Davis | ISBN: 978-3-77040-228-1
  • Waage Petra Michel, Annette Wagner | ISBN: 978-3-86313-116-6
  • Zodiac Academy, Episode 9 – Die Diplomatie der Waage Amber Auburn | ISBN: 978-3-94709-925-2

Film- & Serientitel

  • Die Waage (Fernsehfilm, 2009)

Häufige Rechtschreibfehler

  • Wage (veraltet)
  • Wagen (Pl.)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Waage. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Waage. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11562819, 10003593, 9711866, 8995060, 7927311, 7885138, 7676645, 6819724, 6734441, 6592351, 6592350, 6134838, 5708178 & 4950337. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch
  4. woz.ch, 01.06.2023
  5. desired.de, 07.11.2022
  6. boerse-online.de, 23.04.2021
  7. blick.ch, 04.11.2020
  8. desired.de, 29.04.2019
  9. focus.de, 23.08.2018
  10. promiflash.de, 24.04.2017
  11. derstandard.at, 04.04.2016
  12. stern.de, 15.01.2015
  13. nzz.ch, 30.03.2014
  14. faz.net, 03.04.2013
  15. blogigo.de, 06.03.2012
  16. rssfeed.sueddeutsche.de, 26.07.2011
  17. kicker.de, 06.05.2010
  18. giessener-anzeiger.de, 12.05.2009
  19. thueringer-allgemeine.de, 31.12.2008
  20. welt.de, 02.05.2007
  21. sueddeutsche.de, 12.04.2006
  22. fr-aktuell.de, 26.03.2005
  23. abendblatt.de, 22.06.2004
  24. lvz.de, 23.07.2003
  25. welt.de, 13.08.2002
  26. Die Welt 2001
  27. DIE WELT 2000
  28. Welt 1998
  29. BILD 1997
  30. Süddeutsche Zeitung 1996
  31. Berliner Zeitung 1995