Tamtam

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ tamˈtam ]

Silbentrennung

Einzahl:Tamtam
Mehrzahl:Tamtams

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Im 19. Jahrhundert von gleichbedeutend französisch tamtam entlehnt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Tamtamdie Tamtams
Genitivdes Tamtamsder Tamtams
Dativdem Tamtamden Tamtams
Akkusativdas Tamtamdie Tamtams

Anderes Wort für Tam­tam (Synonyme)

Becken:
ausgedehnte landschaftliche Einsenkung
derjenige Körperabschnitt, der unterhalb des Bauchs und oberhalb der Beine gelegen ist
(einen) ganz großen Bahnhof (machen) (fig.)
Aufgeregtheit (geh.)
Aufhebens
Aufregung:
Gefühl der Anspannung und Unruhe
verwirrendes, chaotisches Durcheinander
Aufriss (ugs.):
das Aufreißen, also die Suche nach einem Freund oder einer Freundin
kurzgefasste Darstellung eines bestimmten Themas oder eines bestimmten Stoffes
Aufruhr (fig.):
gehoben; ohne Plural: heftige Gefühls- und Gemütsbewegung
gehoben; ohne Plural; im übertragenen Sinne zu : heftige Bewegung von Naturgewalten
Aufsehen:
besondere öffentliche Aufmerksamkeit
Bohei (ugs.):
unverhältnismäßig großes, unnötiges Aufsehen, das jemand oder etwas erfährt
Buhei (ugs.):
Prahlerei oder Windbeutelei, eine aufwändige Kleiderpracht
viel Aufhebens und Getue, ein Spektakel ohne Not, eine Aufregung wegen einer Kleinigkeit
Federlesen(s):
meist in Negation: großer Aufwand, viel Aufheben um etwas
Furore (machen) (geh.):
meist in der Bedeutung ‚Furore machen‘: Aufsehen, Raserei, höchste Begeisterung
Gehabe (ugs.):
meist negativ: (affektiertes) Verhalten
Gemach(e) (ugs.):
gehoben: stilvoll und exklusiv eingerichteter Wohnraum
Geschiss (derb):
übertriebene Aufregung, Wirbel um etwas
Gesums
(großes) Getöse:
anhaltendes, lautes Geräusch, verursacht etwa durch Naturereignisse, Wasser, Wind, Verkehr oder eine Menschenmenge
Aufsehen, Wirbel um eine Sache, die großartig angekündigt oder beworben wird
Getrommel (ugs.)
Getue:
gekünsteltes Benehmen, Verhalten
Gewese:
oftmals abwertend, landschaftlich: Anwesen
oftmals abwertend: Aufhebens, Gebaren
Hype:
großes Getue, übertriebene Propaganda, Riesenrummel um eine Tatsache, Sache oder Person
Hysterie (fig.):
Psychologie, mittlerweile veralteter Fachbegriff: neurotische Störung, Neurose
übertriebene Erregbarkeit
Riesenbohei (ugs.)
Rummel (ugs.):
Jahrmarkt
lärmende Geschäftigkeit; viel Aufhebens
Schaumschlägerei
Sturm im Wasserglas (ugs.)
Tebs (ugs., sehr selten)
Theater (ugs.):
Aufruhr, Getue, Ruhestörung, Skandal, Spektakel, Tumult
ein aufgeführtes Stück, Schauspiel, Spektakel
Theaterdonner
(großes) Trara (ugs.)
viel Lärm um nichts
Wirbel:
Angelzubehör zum gegeneinander verdrehbaren Verbinden von Hauptschnur und Vorfach
eine Stelle der Haut (zum Beispiel Kopfhaut oder Fell), an der das Haar strahlenförmig auseinandergeht
Brimborium:
für Nebenumstände, Überflüssiges, unnützer Aufwand, Getue
Tambourium

Beispielsätze

  • Macht nicht so viel Tamtam um diese Kleinigkeit.

  • Der mit viel Tamtam angekündigte Neuanfang entpuppte sich als Luftnummer.

  • Zu Beginn des Stückes ertönt krachend das Tamtam.

  • Mir hängt dieses ganze Tamtam zum Hals raus.

  • Ich spiele Tamtam.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • So hatte die Bundesregierung mit viel Tamtam die Ökostrom-Umlage abgeschafft, als eine Art Rückerstattung des CO₂-Preises.

  • Genau tolle Show,irgendwie langsam abgedroschen,man sollte mal weniger Tamtam um diese Helene Fischer machen ganz ehrlich.

  • Ebenfalls mit reichlich Tamtam, wie nun in Spanien.

  • Die Hochzeit von Lawrence und Maroney im Standesamt soll gerüchteweise bereits stattgefunden haben - ganz ohne großes Tamtam.

  • Die Premiere eines neuen Modells feiern Hersteller stets mit viel Tamtam.

  • Die SPD hat M. Schulz sehr öffentlich und mit Tamtam zum Kanzlerkandidaten gekürt.

  • Das Schiff hatte die Insel Weno zwei Tage zuvor Richtung Tamtam verlassen, wo es aber nie ankam.

  • Die Band nahm das ganze Tamtam recht ungerührt zur Kenntnis und lief unbeeindruckt zur musikalischen Hochform auf.

  • Dauer ca. 15 sec.;-) Mir wäre das auch zu umständlich, weil ich nicht zu viel Tamtam mit der Wäsche mache.

  • Groß war das Tamtam um den neuen Golf VII, als der Wagen Anfang September erstmals vorgestellt wurde.

  • Dass ihr vor der Olympiaabfahrt 2010 ein grosses Tamtam produziert habt, konnte ich nachvollziehen.

  • Da ist ordentlich Tamtam sogar geboten: Wer eine Kreditklemme zulässt, muss an seine Aufgaben erinnert werden.

  • Als die Scheinwerfer nach kurzer Umbaupause angehen, haben sich die Stooges ohne Tamtam an ihre Instrumente begeben.

  • Ron Sommer und seinen Marketingqualitäten sei Dank wurde die Aktie mit lautem Tamtam zur Volksaktie hochstilisiert.

  • Auch das Alphorn wird eingesetzt, neben tibetischen Tempelglocken, Tamtams und klassischen Instrumenten.

  • Er verzichtet auf jedes Tamtam, deshalb genießt er einen so guten Ruf.

  • Fern von allem Tamtam und grellen Computertricks setzt ein Kino auf Schwarzweiß.

  • Und man muss Tamtam machen, wenn man bemerkt werden will.

  • Dort wird am 5. Mai mit großem Tamtam der Franz-Beckenbauer-Platz eingeweiht, im Jahr darauf der Jaguar-Course.

  • Da stellte man mit großem Tamtam Baupläne für eine Superhalle vor, präsentierte den Finnen Harkimo als neuen Hauptgesellschafter.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Präposition: mit großem/viel Tamtam, ohne (großes/viel) Tamtam
  • mit Verb: Tamtam um etwas machen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Tam­tam?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Tam­tam be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × M & 2 × T

  • Vokale: 2 × A
  • Konsonanten: 2 × M, 2 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten M mög­lich. Im Plu­ral Tam­tams an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Tam­tam lautet: AAMMTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Aachen
  3. Mün­chen
  4. Tü­bin­gen
  5. Aachen
  6. Mün­chen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Anton
  3. Martha
  4. Theo­dor
  5. Anton
  6. Martha

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Alfa
  3. Mike
  4. Tango
  5. Alfa
  6. Mike

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort Tam­tam (Sin­gu­lar) bzw. 11 Punkte für Tam­tams (Plural).

Tamtam

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Tam­tam kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Tamtam und Tabu Daniela Dahn, Rainer Mausfeld | ISBN: 978-3-86489-313-1

Film- & Serientitel

  • Tamtam um Tennessee (TV-Serie, 1963)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Tamtam. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Tamtam. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6785635 & 4073088. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. sueddeutsche.de, 15.11.2023
  3. focus.de, 21.11.2021
  4. rp-online.de, 10.01.2020
  5. abendzeitung-muenchen.de, 24.09.2019
  6. spiegel.de, 01.01.2018
  7. rottmeyer.de, 07.03.2017
  8. derstandard.at, 27.08.2016
  9. feed.laut.de, 02.12.2015
  10. frag-mutti.de, 10.10.2014
  11. spiegel.de, 27.09.2012
  12. bazonline.ch, 24.01.2011
  13. feedsportal.com, 05.07.2009
  14. taz.de, 29.08.2008
  15. godmode-trader.de, 01.12.2007
  16. swissinfo.ch, 01.12.2007
  17. sueddeutsche.de, 19.06.2005
  18. archiv.tagesspiegel.de, 10.07.2004
  19. berlinonline.de, 23.01.2004
  20. welt.de, 07.04.2002
  21. bz, 03.07.2001
  22. bz, 10.05.2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Tagesspiegel 1998
  26. TAZ 1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995