Subjekt

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈzʊpjɛkt ]

Silbentrennung

Einzahl:Subjekt
Mehrzahl:Subjekte

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Im 16. Jahrhundert von lateinisch subiectum „Subjekt“ entlehnt. Zusammengesetzt aus sub „unter“ und iacere „werfen“. Das Wort ist eine Lehnübersetzung von griechisch ὑποκείμενον „Subjekt“.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Subjektdie Subjekte
Genitivdes Subjektes/​Subjektsder Subjekte
Dativdem Subjekt/​Subjekteden Subjekten
Akkusativdas Subjektdie Subjekte

Anderes Wort für Sub­jekt (Synonyme)

Charakter:
eine Zahl als Homomorphismus in den Grundkörper
fiktive Person oder Figur in einem Buch, Film, Rollenspiel, Videospiel oder dergleichen
Einzelwesen:
gesondertes Lebewesen (im Gegensatz zur Gruppe oder Gemeinschaft)
Frau (weibl.):
erwachsener, weiblicher Mensch
nur Singular: Höflichkeitsanrede für eine einzelne weibliche erwachsene Person, Namenszusatz
Individuum (geh.):
etwas Einzelnes in seiner jeweiligen Gesamtheit und gleichzeitigen Besonderheit (von absondern, trennen, unterscheiden) oder Unterschiedlichkeit gegenüber anderem, das Ganze einer Einheit, etwas Einheitliches, ein einzelnes Lebewesen oder Einzelwesen
herablassend bis abwertend für eine Person
Mann (männl.):
allgemeiner Zahlklassifikator für Personen
Ausruf des Erstaunens oder der Verärgerung
Mensch (Hauptform):
als einzelnes Individuum
Lebewesen; Spezies, der Klasse der Säugetiere angehörend, die sich durch folgende besondere Eigenschaften auszeichnet: aufrechter Gang, Sprache, Erfindertum, Vorausdenken und Nachahmung
Persönlichkeit:
die Gesamtheit der persönlichen Eigenschaften eines Menschen
ein Mensch mit in einem Bereich sehr stark ausgeprägten Persönlichkeitsmerkmalen
Person (Hauptform):
ein Rechts- oder Wirtschaftssubjekt
eine Flexionskategorie des Verbs und Pronomens
Typ (ugs.):
Grundform/Muster einander ähnlicher individueller Gegenstände
Menge von Gegenständen mit spezifischen Eigenschaften
Satzgegenstand:
Linguistik: deutsche Bezeichnung für Subjekt; das Satzglied, über das im Prädikat eine Aussage gemacht wird und das mit dem Verb im Numerus kongruiert.
Element:
Baustein, Grundbestandteil
eine Klasse von Atomen gleicher Protonenzahl; ein Stoff, der chemisch nicht weiter zerlegt werden kann

Gegenteil von Sub­jekt (Antonyme)

ad­ver­bi­a­le Be­stim­mung:
Linguistik: grammatische Funktion von Satzgliedern, die darin besteht, eine Aussage über Ort, Zeit, Umstand oder Ursache zu machen.
At­tri­but:
(weglassbare) Beifügung in einem Satzglied
gehoben: Charakteristik, auffällige Eigenschaft von etwas
Ob­jekt:
astronomisches Objekt, Himmelsobjekt
Gegenstand, auf den sich jemand bezieht, auf den das Denken oder Handeln ausgerichtet ist
Prä­di­kat:
bezüglich der Qualität: Bewertung, Note, Zensur
Linguistik/Sprachwissenschaft: Satzaussage; syntaktische Funktion des verbalen Satzgliedes, das eine Aussage über das Subjekt macht und mit ihm kongruiert
Prä­di­ka­tiv:
Linguistik/Sprachwissenschaft: Teil des Prädikats, der sich auf das Sub- oder Objekt eines Satzes bezieht

Beispielsätze

  • Ich traue mich kaum zum Bahnhof, bei den Subjekten, die dort herumlungern.

  • Die Wortreihenfolge eines Satzes, der aus einem Subjekt, Prädikat und Objekt besteht, bereitet keine Schwierigkeiten.

  • Englisch ist eine SVO-Sprache, denn das Subjekt kommt zuerst, gefolgt von dem Verb und dann dem Objekt.

  • Der Glaube an eine vom wahrnehmenden Subjekt unabhängige Außenwelt liegt aller Naturwissenschaft zugrunde.

  • Ist Ihnen aufgefallen, dass dieser Satz kein Subjekt enthält?

  • In den meisten Sätzen geht das Subjekt dem Objekt voraus.

  • Ein Satz enthält mindestens ein Subjekt und ein Verb.

  • Wenn man Subjekt und Objekt übersetzten kann, ist der Rest nicht mehr so schwer.

  • Wenn du Subjekt und Objekt übersetzen kannst, ist der Rest nicht mehr so schwierig.

  • In dem Relativsatz fehlt ein Subjekt.

  • Tom weiß nicht den Unterschied zwischen einem Subjekt und einem Objekt.

  • Marys Tom und Toms Mary waren wechselweise Subjekt und Objekt.

  • Verkommene Subjekte bevölkern teilweise auch Wahllokale.

  • Ein Satz hat normalerweise ein Subjekt und ein Verb.

  • Deutsche Sätze nach dem Schema SPO, Subjekt Prädikat Objekt, sind im Allgemeinen leichter zu verstehen als solche mit anderer Reihenfolge.

  • Tusnelda die Kuh ist Subjekt dieses Satzes.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als diese Bürger entdeckten, dass sie „Subjekte“ waren, waren die Frauen nicht mitgemeint.

  • Ein neues historisches Subjekt ist im Entstehen begriffen: die planetarische Zivilgesellschaft.

  • Diese Subjekte ihre kriminellen Energien ungestraft ausleben können.

  • Die Produkte des Werks werden von zwei Subjekten des Vertriebsnetzes verkauft und beworben.

  • Das geht nur, wenn alle Beteiligten als Subjekte behandelt werden.

  • Beide sind, jede auf ihre Weise, wieder zu Subjekten ihres Lebens geworden.

  • Aber sagen wir mal so: Als Subjekt moderner Diskurse wurde ich auch von ihnen geformt, auch von demjenigen über die Schönheit der Alpen.

  • Allerdings ein Hohn für die Opfer, dass ein Subjekt der „Linke“ daran teilnimmt.

  • Indem sich der Sprecher selbst ins Wort fällt, das Subjekt wiederholt, als staune er, und so ein veritables Nichts zum Ereignis beschwört.

  • Eigentlich ist mein Ehemann der Erste, mit dem er von Anfang an zusammenhängende Sätze gesprochen hat, mit Subjekt, Prädikat und Objekt.

  • Spüren diese Agenten gefährliche Subjekte auf, alarmieren sie das Sondereinsatzkommando: T-Helfer-Zellen, die Krankheitserreger bekämpfen.

  • Denn ein Spiegel braucht kein Subjekt, um etwas widerzuspiegeln.

  • Es ist gut, dass die Namen dieser Subjekte endlich öffentlich werden.

  • Welche Schüler lernen in der Schule schon etwas über sich selbst, über das Subjekt?

  • Aber durch ein Medium, dessen Wirkung ein Subjekt ist, das Wissen akkumuliert, nicht Glauben.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Sub­jekt?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Sub­jekt be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × E, 1 × J, 1 × K, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × J, 1 × K, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem B mög­lich. Im Plu­ral Sub­jek­te zu­dem nach dem K.

Das Alphagramm von Sub­jekt lautet: BEJKSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Unna
  3. Ber­lin
  4. Jena
  5. Essen
  6. Köln
  7. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Ulrich
  3. Berta
  4. Julius
  5. Emil
  6. Kauf­mann
  7. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Uni­form
  3. Bravo
  4. Juliett
  5. Echo
  6. Kilo
  7. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort Sub­jekt (Sin­gu­lar) bzw. 18 Punkte für Sub­jek­te (Plural).

Subjekt

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Sub­jekt ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­so­lu­tiv:
Kasus in Ergativsprachen, der das Subjekt intransitiver Verben sowie das Objekt transitiver Verben markiert
Verbalsubstantiv in manchen indogermanischen Sprachen, das in einem erstarrten Kasus steht und die Handlung des Subjekts bezeichnet
Agens:
Plural 3: derjenige, der die vom Verb bezeichnete Handlung eines Satzes selbst ausführt, also der Handelnde. Diese häufige semantische Rolle kann etwa im deutschen Satz vom Subjekt ausgefüllt werden, von anderen Satzgliedern (häufig von Objekten mit den Präpositionen von, durch in Passivsätzen) oder auch gar nicht auftreten.
Ge­ni­ti­vus sub­iec­ti­vus:
Linguistik: Genitiv, der das Subjekt einer Aktion oder eines Vorgangs benennt
Null­sub­jekt:
Linguistik/Sprachwissenschaft: Bezeichnung für ein im Satz fehlendes Subjekt
Prä­di­kats­no­men:
Linguistik: Satzglied, das sich auf das Subjekt oder Objekt eines Satzes bezieht
Prä­di­kat:
Linguistik/Sprachwissenschaft: Satzaussage; syntaktische Funktion des verbalen Satzgliedes, das eine Aussage über das Subjekt macht und mit ihm kongruiert
Re­fle­xiv­pro­no­men:
Linguistik: auf das Subjekt des Satzes bezogenes Pronomen, rückbezügliches Pronomen
Re­fle­xi­vum:
auf das Subjekt des Satzes bezogenes Pronomen, rückbezügliches Pronomen
Re­zi­pi­en­ten­pas­siv:
Form des Passivs, bei dem der Empfänger der Handlung, die durch das Verb beschrieben wird, als Subjekt genannt wird
Schein­sub­jekt:
Subjekt, das im Satz zwar formal vorhanden ist, aber auf nichts außerhalb des Satzes, in der außersprachlichen Wirklichkeit, verweist

Buchtitel

  • Die Faschisierung des Subjekts Emanuel Kapfinger | ISBN: 978-3-85476-959-0
  • Die zwei Körper des Subjekts Christoph Schmidt | ISBN: 978-3-86393-169-8
  • Faschisierung des bürgerlichen Subjekts Wolfgang Fritz Haug | ISBN: 978-3-86754-114-5
  • Friedrich Nietzsche und Joseph Beuys. Das autopoietische Subjekt Kirsten Cl. Voigt | ISBN: 978-3-82960-754-4
  • Subjekt Andreas Reckwitz | ISBN: 978-3-82525-455-1
  • Subjekt und Befreiung Johannes Bruns, Lea Fink, Ulrich Mathias Gerr | ISBN: 978-3-95732-542-6
  • Zum Verhältnis von Subjekt und Organisation Markus Kieselhorst | ISBN: 978-3-53117-402-0
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Subjekt. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Subjekt. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12238899, 9101630, 5226020, 3429513, 3372353, 3027293, 2973188, 2973185, 2485174, 1283627, 1081626, 813184, 806760, 733647 & 616435. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. freitag.de, 17.06.2023
  3. nachrichten.at, 11.09.2022
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  5. deu.belta.by, 15.04.2020
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  7. meedia.de, 10.01.2018
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  9. latina-press.com, 28.10.2016
  10. welt.de, 10.07.2015
  11. feedproxy.google.com, 02.11.2014
  12. text.derstandard.at, 02.10.2013
  13. science.orf.at, 01.01.2012
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  21. archiv.tagesspiegel.de, 08.12.2004
  22. welt.de, 26.04.2003
  23. berlinonline.de, 22.10.2002
  24. Die Zeit (49/2001)
  25. FREITAG 2000
  26. bmb+f Forschungslandkarte Deutschland 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995