Kot

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ koːt ]

Silbentrennung

Einzahl:Kot
Mehrzahl:Kote

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Seit dem 11. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: quāt, kāt, quōt, kōt; althochdeutsch: quāt, kōt; aus vordeutsch: *kwǣda-; aus der indogermanischen Wortwurzel: *gewə-

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Kotdie Kote/​Kots
Genitivdes Kots/​Kotesder Kote/​Kots
Dativdem Kot/​Koteden Koten/​Kots
Akkusativden Kotdie Kote/​Kots

Anderes Wort für Kot (Synonyme)

Ausscheidung(en):
Bezeichnung für diverse Vorgänge des Stoffwechsels in der Biologie und Medizin und dabei entstehende Produkte wie Kot und Urin
Bildung metastabiler Phasen in bestimmten Metallen
Dreck:
Ausscheidungen des Verdauungssystems
etwas, was als minderwertig, wertlos angesehen wird
Exkrement(e) (fachspr.):
feste Ausscheidung des Darms
Fäkalien (Plural)
Fäzes (fachspr.)
Haufen (ugs.):
an exponierter Stelle liegender Kot, meistens von Tieren
mehrere Teile, Sachen an einem Ort übereinandergeworfen, unsortiert abgelegt
Kacka
Kacke (derb):
meist feste Ausscheidung des Darmes, Kot
widrige, belastende Dinge/Umstände
Losung (Jägersprache):
Aussage, die dem Denken und Handeln eine Richtung geben soll
Jägersprache: Kot von Hunden oder Wild
Scheißdreck:
(unbestimmte) Sache, die einem missfällt bzw. stört; ein Umstand, der einem nicht recht ist
Scheiße (derb):
etwas Schlechtes, Wertloses, Unsinniges oder auch: Schwierigkeiten
meist feste Ausscheidung des Darmes, Kot
Schiss:
umgangssprachlich: Angst
vulgär: ausgeschiedener Kot
Stoffwechselendprodukt
Stuhl:
(Sitz-)Möbel, meist mit vier hohen Beinen, Rückenlehne und eventuell Armlehnen
Begriff für ein Amt
Stuhlgang:
Ausscheidung aus dem (menschlichen) Verdauungstrakt
die Krankheit Ruhr
Unrat:
Menge von Gegenständen, die zu nichts mehr verwendet werden können und den Ort, an dem sie sich befinden, verschandeln
Wurst (ugs.):
Aufschnitt aus Fleisch
länglicher, wurstförmiger Gegenstand

Gegenteil von Kot (Antonyme)

Es­sen:
die Tätigkeit der Nahrungsaufnahme
eine zubereitete Speise
Fres­sen:
(von Tieren; salopp oder emotional, abwertend von Menschen) Vorgang, Handlung, bei dem bzw. bei der gefressen wird
infolge mangelhafter Schmierung und einer daraus entstehenden starken Reibungswärme sowie durch kontinuierliches mechanisches Bewegen, wiederholt entstehendes Verschweißen und Losreißen zweier Gleitpartner
Fut­ter:
abfällig, umgangssprachlich: Essen
Nahrung der Tiere
Jau­che:
Bereitung aus Wasser und Pflanzenteilen, die zu unterschiedlichen Zwecken im Gartenbau und der Landwirtschaft verwandt wird
gesammelte flüssige Exkremente (Harn) von Menschen und Tieren
Mist:
als Schimpfwort bzw. Fluch verwendeter Ausdruck
Odel:
oberdeutsch: flüssige Ausscheidung von Stalltieren
Urin:
flüssige Ausscheidung der Blase bzw. der Nieren bei Menschen und verwandten Säugetieren

Beispielsätze

  • Aus dem Kot der Stalltiere gewinnt man heute mehr und mehr Biogas.

  • In den Kot mit euch, ihr Memmen, ihr Kröten, indes Spiegelberg mit ausgespreiteten Flügeln zum Tempel des Nachruhms emporfliegt!

  • Wenn man eine Sau auch in Gold kleidete, so legte sie sich doch in den Kot.

  • Wenn der Wagen im Kote steckt, werden viel Worte gemacht.

  • Ist der Hafen zerbrochen, so wirft man die Scherben in den Kot.

  • Gold liegt tief im Berge, aber der Kot am Wege.

  • Ein jeder kehre vor seiner Tür, er findet wohl Kot genug dafür.

  • Die Sau legt sich nach der Schwemme wieder in den Kot.

  • Perlen im Kot haben keinen Schein.

  • In der Jägersprache wird der Kot des Wildes als Losung bezeichnet.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • An der Sichtungsstelle wurden Wildschweinspuren gefunden, zudem Haare und Kot zunächst unbekannter Herkunft.

  • Abschließend appellierte das Darmkrebsopfer: "Und zu guter Letzt: Überprüft immer euren Kot – das könnte euch das Leben retten."

  • Einmal im Haus eingedrungen hinterlassen sie Schäden, Kot und Urin.

  • Auf der Zeitung kann man den Kot besser sehen, den man für die Diagnose des Gesundheitszustandes der Tiere braucht.

  • Außerdem stand er in seinem eigenen Kot.

  • Das erkennt er daran, ob in den Nistplätzen frischer Kot zu finden ist.

  • Dazu gehört auch das Gläschen mit Kot, der von (†27) stammen soll.

  • Das Gaskraftwerk Kot Addu in der Provinz Punjab hat eine Leistung von 1.600 Megawatt.

  • Das mit dem Kot jedoch ist ein Novum.

  • Das Landratsamt vermutet, dass der Kot der am Ufer brütenden Wildgänse Auslöser für die Belastung war.

  • Die Toiletten im Proma werden regelmäßig mit Kot verschmiert, in Ecken und an Wände wird uriniert.

  • Der Kot der Blauwale muss das Ökosystem also maßgeblich beeinflussen.

  • Außerdem wurden von außen Netze gegen Tauben angebracht, damit die Vögel nicht ihren Kot hinterlassen.

  • Viele Tiere litten unter schmerzhaften Fußballenentzündungen, weil der Untergrund feucht und mit Kot versetzt sei.

  • Aber auch andere Fähigkeiten des "Wunderwerks Mensch" werden behandelt, wie etwa seine Fähigkeit, Kot zu fabrizieren.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • crap
    • shit
    • excrement
    • feces
    • dung
  • Esperanto: koto
  • Französisch:
    • merde (weiblich)
    • crotte (weiblich)
    • défécation (weiblich)
    • excrément (männlich)
  • Italienisch:
    • escrementi
    • feci
    • merda (weiblich)
    • sterco (männlich)
  • Polnisch:
    • kał
    • odchody
  • Portugiesisch:
    • bosta (weiblich)
    • merda (weiblich)
    • caca (weiblich)
    • matéria fecal (weiblich)
    • excremento (männlich)
  • Russisch:
    • испражнения
    • кал (männlich)
    • говно (männlich)
  • Schwedisch:
    • träck
    • spillning
    • avföring
  • Serbisch:
    • измет (izmet) (männlich)
    • говно (govno) (sächlich)
  • Spanisch:
    • hez (weiblich)
    • heces (weiblich)
  • Türkisch: dışkı
  • Ukrainisch: гівно (hivno) (sächlich)
  • Ungarisch: bélsár
  • Vietnamesisch: phân

Homophone

Was reimt sich auf Kot?

Wortaufbau

Das Isogramm Kot be­steht aus drei Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × K, 1 × O & 1 × T

  • Vokale: 1 × O
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × T

Das Alphagramm von Kot lautet: KOT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Offen­bach
  3. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Otto
  3. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Oscar
  3. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort Kot (Sin­gu­lar) bzw. 8 Punkte für Ko­te oder Kots (Plural).

Kot

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kot kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ge­schmeiß:
Ornithologie: der Kot von Raubvögeln
Hun­de­kot:
Kot, der von einem Hund stammt
Kack­wurst:
umgangssprachlich, derb: wurstförmiger, brauner Kot
Kat­zen­dreck:
Kot einer Katze
Kla­bus­ter­bee­re:
an den Haaren um den Afterbereich klebende, aus Kot bestehende Kügelchen
lö­sen:
Koten beim Haarwild oder Hund
Stuhl­pro­be:
kleine Menge Kot, welche sich zu einer medizinischen Untersuchung eignet
Vo­gel­kot:
Kot, der von einem Vogel stammt
Vo­gel­schiss:
Kot eines Vogels
voll­schei­ßen:
derb: etwas mit Kot verunreinigen

Buchtitel

  • Papa, wie ist dein Ei Fon Kot? Cordula Weidenbach | ISBN: 978-3-45360-543-5

Film- & Serientitel

  • En el nombre de ellas: El caso Kote Cabezudo (Minidoku, 2023)
  • Kot Leopold (TV-Serie, 1975)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kot. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kot. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2815619, 2139624, 2139623, 2139622, 2139621, 2139620, 2139619, 2139617 & 1276574. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. berliner-kurier.de, 24.07.2023
  4. promiflash.de, 29.06.2022
  5. bild.de, 04.11.2021
  6. tlz.de, 18.11.2020
  7. derwesten.de, 30.08.2019
  8. shn.ch, 15.02.2018
  9. blick.ch, 05.08.2017
  10. jungewelt.de, 28.07.2016
  11. blick.ch, 08.01.2015
  12. main-netz.de, 30.05.2014
  13. schwaebische.de, 26.11.2013
  14. spiegel.de, 13.08.2012
  15. swr.de, 23.12.2011
  16. ftd.de, 17.12.2010
  17. intern.de, 14.04.2009
  18. br-online.de, 21.10.2008
  19. tagesspiegel.de, 15.08.2007
  20. frankenpost.de, 19.04.2006
  21. de.news.yahoo.com, 07.12.2005
  22. Die Zeit (44/2004)
  23. Die Zeit (32/2003)
  24. sueddeutsche.de, 28.03.2002
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. DIE WELT 2000
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. TAZ 1997
  29. Süddeutsche Zeitung 1996
  30. Stuttgarter Zeitung 1995