Enkel

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɛŋkl̩ ]

Silbentrennung

Enkel (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Im Deutschen tritt Enkel seit dem 16. Jahrhundert in der Literatursprache an die Stelle von Neffe, Kindeskind und landschaftlichem Diechter (siehe Dirne und Tichter), die zuvor in gleicher Bedeutung gebräuchlich sind. Dabei setzt sich die heutige zweisilbige Form vom 16. Jahrhundert an gegenüber einer Vielzahl frühneuhochdeutscher Varianten (noch im 17. Jahrhundert waren Enenckel, Enickel, Enencklein, Encklein gebräuchlich) durch. Enkel, vereinzelt noch im 18. Jahrhundert als Neutrum verwendet, gilt zunächst für die Nachkommen beiderlei Geschlechts in der dritten Generation; daneben wird seit dem 17. Jahrhundert die Ableitung Enkelin üblich, die Adelung jedoch 1774 noch ablehnt.

Weibliche Wortform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Enkeldie Enkel
Genitivdes Enkelsder Enkel
Dativdem Enkelden Enkeln
Akkusativden Enkeldie Enkel

Anderes Wort für En­kel (Synonyme)

Enkelkind:
männliches oder weibliches Kind von Sohn oder Tochter
Großkind (schweiz.)
Kindeskind:
männliches oder weibliches Kind des eigenen Sohnes oder der eigenen Tochter (Enkelkind)
Enkelsohn:
männliches Kind des eigenen Sohnes oder der eigenen Tochter
Großsohn:
Enkel, Enkelsohn

Weitere mögliche Alternativen für En­kel

Abkömmling:
Chemie: Verbindung, die aus einer anderen Verbindung abgeleitet ist
Person, die leiblich von jemandem abstammt, Nachkomme, Nachfahre
Abkomme:
veraltet, gehoben: leiblich von jemandem abstammende Person, Nachkomme, Nachfahre
Deszendent
Grosskind/Großkind
Nachfahr
Nachfahre:
Person, die von einem oder mehreren anderen unmittelbar oder mittelbar abstammt
Nachkomme:
Person, die von einem Probanden (Stammvater, Stammmutter) oder Probanden-Elternpaar (Stammeltern) unmittelbar oder mittelbar abstammt
Näto:
Brasilien (Rio Grande do Sul, Santa Catarina): männliches Kind des eigenen Sohnes oder der eigenen Tochter
Spross:
Botanik: junger Trieb an einer Pflanze, neu wachsender Teil einer Pflanze
Nachkomme, Kind der Familie
Tichter

Sinnverwandte Wörter

Ab­le­ger:
ein Buch, ein Film, ein Videospiel oder eine Fernsehserie, welcher/welche/welches auf einer anderen Veröffentlichung beruht
Nachkomme, Sohn
Nach­wuchs:
Kinder einer Familie, Nachkommen, auch bei Tieren
nachfolgende Generation, Nachfolger
Spröss­ling:
jemand, der aus einer bestimmten Familie stammt
kleine Pflanze, die erst seit kurzem aus der Erde gesprossen ist

Beispielsätze

  • Mein Enkel geht noch zur Schule.

  • In die Kinder investiert man und die Enkel sind die Rendite.

  • Die Spielsachen meines Enkels liegen überall im Haus verstreut.

  • Mein Enkel kommt morgen vorbei.

  • Mein Enkel hat mich diesen Morgen besucht.

  • Mein Enkel besuchte mich heute Morgen.

  • Mein Enkel hat mich heute Morgen besucht.

  • Ich werde Kinder, Enkel und Urenkel hinterlassen, zusätzlich zu den armseligen Sätzen, die ich geschrieben habe.

  • Mein Enkel möchte Arzt werden.

  • Er liebt seinen Enkel abgöttisch.

  • Die Frau meines Enkels ist Russin.

  • Du bist mein Enkel.

  • Ich liebe meine Enkel.

  • Mein Enkel ist neun Jahre alt.

  • Es heißt, dass Peng Zu ein Enkel des Himmelskaisers gewesen sei.

  • Tom ist nicht Marias Enkel, sondern ihr Neffe.

  • Mein Enkel hat Ihnen diese Süßigkeiten mitgebracht.

  • Wie alt ist Ihr Enkel?

  • Wie alt ist dein Enkel?

  • Mein Enkel spielt gerne Videospiele.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Am morgigen Sonntag gibt es dann ein großes Fest mit Gegrilltem, an dem alle Kinder, Enkel, Urenkel und Nachbarn teilnehmen werden.

  • Auch ihr Enkel Der Tod seiner Oma dürfte ihn besonders schwer getroffen haben.

  • Alle seien aufgefordert, die Lebensgrundlage für die heutigen Kinder und Enkel lebenswert und zukunftsfähig zu erhalten.

  • Aber wir Enkel haben das irgendwie aus ihm herausgebracht.

  • Als Großmutter mit sieben Enkeln setzt sie sich für eine familienfreundliche Stadt und einen guten Nahverkehr ein.

  • Außerdem ist der Baum etwas Bleibendes für alle Kinder und Enkel, denn bestimmte Bäume können ja viele Jahrzehnte alt werden.

  • Als Enkel eines Holocaust-Überlebenden wuchs er mit drei Brüdern in einem jüdisch-orthodoxen Quartier in New Jersey auf.

  • Andererseits beschreiben Sie sie im Buch auch als freundlich gegenüber ihrem Enkel und der Tochter.

  • Aber sein Enkel, der ist noch ganz klein, der werde sicher dabei sein.

  • Als solche stehe ihr kein Herausgabeanspruch gegen den beschenkten Enkel zu.

  • Auch ein Enkel, Ndaba Mandela, betonte: "Der alte Mann ist ausgesprochen lebendig", er nehme sichtlich seine Umgebung und die Besucher wahr.

  • Ich möchte gesund alt werden und gemeinsam mit Isabella noch ein paar Enkel aufwachsen sehen.

  • Als der 17-jährige Enkel hinzugekommen sei, sei die Situation eskaliert.

  • Sie hat fünf Kinder, 18 Enkel und zwei Urenkel.

  • "Meine Kinder und Enkel, die ganze Familie freuen sich über diesen schönen Brauch", meint der ehemalige Glasermeister.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Albanisch: nip (männlich)
  • Bosnisch: унук (unuk) (männlich)
  • Bulgarisch: внук (vnuk) (männlich)
  • Dänisch: barnebarn (sächlich)
  • Englisch:
    • grandchild
    • grandson
    • descendant
  • Esperanto: nepo (männlich)
  • Estnisch: lapselaps
  • Färöisch: barnabarn (sächlich)
  • Finnisch: lapsenlapsi
  • Französisch:
    • petit-enfant (männlich)
    • petit-fils (männlich)
    • descendant (männlich)
  • Georgisch:
    • შვილიშვილი (švilišvili)
    • შთამომავალი (shtamomavali)
  • Grönländisch: ernutaq
  • Ido: nepoto
  • Indonesisch:
    • cucu
    • cucu lelaki
    • anak cucu
    • keturunan
  • Interlingua:
    • granfilio
    • nepote
    • descendente
  • Isländisch: barnabarn (sächlich)
  • Italienisch:
    • nipote
    • nipote (männlich)
    • discendente (männlich)
  • Japanisch:
    • 孫孫
  • Katalanisch:
    • néta (weiblich)
    • nét (männlich)
  • Kornisch:
    • mab-wynn
    • mab-wydn
  • Kroatisch: unuk (männlich)
  • Latein: nepos (männlich)
  • Lettisch:
    • mazdēls (männlich)
    • dēladēls (männlich)
    • meitasdēls (männlich)
  • Litauisch:
    • anūkas
    • vaikaitis
  • Luxemburgisch: Enkel (männlich)
  • Neugriechisch: εγγονός (engonós)
  • Niederländisch: kleinkind (sächlich)
  • Niedersorbisch:
    • wnuk (männlich)
    • nuk (männlich)
    • źěśi syn (männlich)
    • źiśi syn (männlich)
    • syna syn (männlich)
    • synowy syn (männlich)
    • źowki syn (männlich)
    • źowcyny syn (männlich)
    • pótomnik (männlich)
    • pótomk (männlich)
    • rodnik (männlich)
    • wótrod (männlich)
    • źěśiźěśe (sächlich)
    • źiśiźiśe (sächlich)
  • Nordsamisch: mánáidmánná
  • Norwegisch:
    • barnebarn
    • sønnesønn
    • dattersønn
    • etterkommer
  • Nynorsk:
    • barnebarn
    • soneson
    • dotterson
    • etterkomar
    • etterkommar
  • Obersorbisch:
    • wnučka (weiblich)
    • wnuk (männlich)
    • wnučk (männlich)
    • potomc (männlich)
    • potomnik (männlich)
  • Okzitanisch:
    • felena (weiblich)
    • rèirefilha (weiblich)
    • felen (männlich)
    • rèirefilh (männlich)
    • rèirefèu (männlich)
  • Polnisch:
    • wnuk (männlich)
    • potomek (männlich)
  • Portugiesisch:
    • neta (weiblich)
    • neto (männlich)
    • descendente (männlich)
  • Rätoromanisch:
    • biadia (weiblich)
    • beadia (weiblich)
    • bieadia (weiblich)
    • abiedia (weiblich)
    • abiadia (weiblich)
    • biadi (männlich)
    • beadi (männlich)
    • bieadi (männlich)
    • abiedi (männlich)
    • abiadi (männlich)
    • descendent (männlich)
  • Rumänisch: nepot (männlich)
  • Russisch:
    • внук (männlich)
    • потомок (männlich)
  • Schwedisch:
    • barnbarn
    • sonson
    • dotterson
  • Serbisch: унук (unuk) (männlich)
  • Slowakisch: vnuk (männlich)
  • Spanisch:
    • nieta (weiblich)
    • nieto (männlich)
    • descendiente (männlich)
  • Tschechisch:
    • vnuk (männlich)
    • potomek (männlich)
    • vnouče (sächlich)
  • Türkisch:
    • torun
    • evlat
  • Ungarisch:
    • unoka
    • leszármazott

Was reimt sich auf En­kel?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv En­kel be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × K, 1 × L & 1 × N

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem N mög­lich.

Das Alphagramm von En­kel lautet: EEKLN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Nürn­berg
  3. Köln
  4. Essen
  5. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Nord­pol
  3. Kauf­mann
  4. Emil
  5. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Novem­ber
  3. Kilo
  4. Echo
  5. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

Enkel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen En­kel kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

En­kel­tag:
Tag, an dem Großeltern Zeit mit ihren Enkeln verbringen
En­kel­trick:
Form des Betrugs, bei der der Täter sich als in Not geratener Enkel des Betrugsopfers ausgibt und um finanzielle Hilfe (oder andere Beute) bittet
Fa­mi­lie:
Großeltern, deren Kinder und Enkel
Ge­ne­ra­ti­on:
einzelne Glieder in der Elternfolge: Großeltern - Eltern - Kinder - Enkel
Kron­prinz:
nachfolgeberechtigter Sohn oder Enkel eines Königs oder Kaisers
Lieb­lings­en­kel:
Enkel, den eine Person(engruppe) am meisten mag
Nach­kom­men­schaft:
Gesamtheit der Nachkommen (Kinder, Enkel, Urenkel, …) einer Person
Ur­en­ke­lin:
weibliches Kind von Enkel oder Enkelin oder weibliche Nachfahrin der dritten Generation
Ur­en­kel­kind:
männliches oder weibliches Kind eines Enkels

Buchtitel

  • Ahnen und Enkel Hans Peter Werner, Wolfgang Alt | ISBN: 978-3-75195-522-5
  • Der Enkel der Könige Franz Treller | ISBN: 978-3-84726-802-4
  • Der Wald für unsere Enkel Ferdinand Castell, Otto Castell-Rüdenhausen | ISBN: 978-3-86489-376-6
  • Die Enkel des 20. Juli 1944 Felicitas von Aretin | ISBN: 978-3-94737-364-2
  • Die Großmutter und ihr erster Enkel Margot Benary-Isbert | ISBN: 978-3-49225-987-3
  • Enkel für Anfänger Reinhart G.E. Lempp, Loriot | ISBN: 978-3-25724-386-4
  • Enna Andersen und der trauernde Enkel Anna Johannsen | ISBN: 978-2-49670-593-5
  • Fit für die Enkel Wilfried Schulte, Doris Schulte | ISBN: 978-3-86338-139-4
  • Friedas Enkel Inna Hartwich | ISBN: 978-3-96251-162-3
  • Goethes Enkel Dagmar von Gersdorff | ISBN: 978-3-45835-050-7
  • Ich habe gar keine Enkel Renate Bergmann | ISBN: 978-3-49927-434-3
  • Liebe Enkel oder Die Kunst der Zuversicht Gabriele von Arnim | ISBN: 978-3-91037-225-2

Film- & Serientitel

  • 2030 – Ausbeutung der Enkel (Fernsehfilm, 2010)
  • Blessings Enkel (Fernsehfilm, 2013)
  • Der Enkel des Paten (Kurzfilm, 2003)
  • Die Enkel (Film, 2004)
  • Die Enkel der Dinosaurier (Dokuserie, 2004)
  • Die Enkel der Kopfjäger (Doku, 2003)
  • Drei Enkel für Jella (Fernsehfilm, 2017)
  • Enkel der Geschichte (Kurzdoku, 2012)
  • Enkel für Fortgeschrittene (Film, 2023)
  • Enkel für Anfänger (Film, 2020)
  • Im Auftrag meiner Enkel – Norbert Blüm erkundet die Zukunft (Minidoku, 2013)
  • Sardars Enkel (Film, 2021)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Enkel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Enkel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12406811, 12359156, 12002888, 12002886, 12002885, 11618517, 11586994, 11534815, 11262638, 11130581, 10326364, 10248612, 10177098, 9671068, 9206371, 9095955, 9095954 & 9095825. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. wochenblatt.cc, 08.07.2023
  2. promiflash.de, 10.09.2022
  3. wlz-online.de, 03.02.2021
  4. morgenpost.de, 14.01.2020
  5. leonberger-kreiszeitung.de, 18.08.2019
  6. erdbeerlounge.de, 16.02.2018
  7. nzz.ch, 10.01.2017
  8. n-tv.de, 16.07.2016
  9. morgenpost.de, 09.02.2015
  10. openpr.de, 27.02.2014
  11. stern.de, 18.07.2013
  12. presseportal.de, 22.10.2012
  13. badische-zeitung.de, 15.11.2011
  14. heute.de, 29.09.2010
  15. otz.de, 23.12.2009
  16. hbxtracking.sueddeutsche.de, 22.10.2008
  17. wdr.de, 28.09.2007
  18. pnp.de, 22.02.2006
  19. abendblatt.de, 11.02.2005
  20. spiegel.de, 06.03.2004
  21. archiv.tagesspiegel.de, 22.03.2003
  22. lvz.de, 27.04.2002
  23. bz, 16.02.2001
  24. FREITAG 2000
  25. BILD 1998
  26. Die Zeit (25/1997)
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Die Zeit 1995