Imitat

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ imiˈtaːt ]

Silbentrennung

Einzahl:Imitat
Mehrzahl:Imitate

Definition bzw. Bedeutung

Ein (minderwertiges) Produkt, das so gemacht wurde, dass es einem anderen gleicht; eine Produktkopie.

Begriffsursprung

Kurzwort für Imitation

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Imitatdie Imitate
Genitivdes Imitats/​Imitatesder Imitate
Dativdem Imitatden Imitaten
Akkusativdas Imitatdie Imitate

Anderes Wort für Imi­tat (Synonyme)

Imitation:
die Handlung, etwas nachzumachen (etwas best möglich zu kopieren)
ein (minderwertiges) Produkt, das so gemacht wurde, dass es einem anderen gleicht; eine Produktkopie
Nachahmung:
das Nachahmen, Imitieren, Kopieren eines Gegenstandes, einer Person oder Verhaltensweise
Nachbildung:
Gestaltung eines Bildes/sonstigen Gegenstandes, die dem Vorbild möglichst nahekommen soll und Ergebnis dieser Gestaltung
Abklatsch:
Abdruck, der nicht durch die Druckpresse gegangen ist, sondern nur durch Klatschen und Klopfen mit der Bürste erstellt worden ist
minderwertige Nachahmung eines Gegenstandes oder eines Konzeptes, das eine große Ähnlichkeit zum Original aufweist
Attrappe:
eine täuschend echte Nachbildung, ohne vollständige Funktion des Originals
Fälschung:
das Fälschen, die Imitation eines Produktes unter Vortäuschung von dessen Authentizität
das gefälschte Produkt
Fake (ugs., engl.):
Fälschung, Kopie, Nachahmung, versuchter Betrug (kann für eine Sache, aber auch für eine Person und/oder dessen Handlung oder Verhalten verwendet werden)
Nachahmung eines Kunstwerkes, jedoch nicht mit der Absicht, das Kunstwerk aufgrund seiner Optik zu kopieren, sondern offenkundig ein „Fake“ zu erstellen, um Kritik an der Institution der Kunst und an dessen Ideologie des originalen Kunstwerks auszuüben
Falsifikat:
Gegenstand, der ganz oder teilweise durch eine Fälschung entstanden ist, der also nicht das ist, was er zu sein scheint
Klischee:
Abklatsch, Imitat
eingefahrene Vorstellung
Kopie:
Nachbildung/Wiedergabe eines Originals
speziell die Fotokopie
Mimikry (fachspr.):
das Phänomen, dass Menschen andere Menschen unbewusst und automatisch nachahmen
evolutionäre Strategie einer Tierart, ihr Aussehen einer zweiten Tierart anzupassen, so dass sie von dritten Arten nicht erkannt oder gemieden wird
Plagiat:
das illegitime und illegale Veröffentlichen oder Verwenden von geistigem Eigentum oder Erkenntnissen, die sich eine andere Person erarbeitet oder geschaffen hat mit dem Ziel sich darüber einen persönlichen Vorteil zu verschaffen
ein (technischer) Gegenstand oder ein geistiges Werk, das durch illegitimes oder illegales Nachahmen oder Kopieren entstanden ist
potemkinsches Dorf
Schablone:
(aus festem Material bestehende) Formvorlage, die man verwendet, um bei Reproduktionen ein immer gleiches Ergebnis zu erzielen oder um zu überprüfen, ob ein vorliegendes Ergebnis der Vorgabe entspricht
Simulation:
die Darstellung einen Sachverhalt, Zustand oder Umstand in veränderter, (stark abgewandelter oder gegensätzlicher) Weise
Prozess, bei dem benutzt wird
Simulierung
Vorspiegelung falscher Tatsachen
Vortäuschung falscher Tatsachen
Nachbau:
Produkt, das aus entstanden ist
Vorgang, in dem etwas nach einem Vorbild erneut gebaut wird

Gegenteil von Imi­tat (Antonyme)

Ori­gi­nal:
erste Fassung eines Textes, Bildes oder Ähnliches
Modell für ein Gemälde

Beispielsätze

  • Wenn du etwas online kaufst, weißt du nie ob es echt ist oder ein Imitat.

  • Das ist ein Imitat.

  • Jahrelang flog der Schwindel nicht auf, weil die Imitate täuschend echt aussahen.

  • Vergleiche dieses echte, hochwertige Schmuckstück mit dem Imitat.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Einrichtung ist frugal, die Sitze sind mit einem Imitat von Plastik überzogen.

  • Wenn sich beispielsweise der Markenturnschuh als billiges Imitat entpuppt.

  • Ist das wirklich Käse, was auf dem Brötchen liegt oder nur ein Imitat?

  • Völlig konsterniert seien sie dann, wenn sie ihnen eröffne, dass es sich um ein Imitat der Luxustasche handle.

  • Bernhard Reinisch will zwar kein Imitat sein, hat aber sein Kostüm „an die Musikerin angelehnt“: „Weil heut alles Wurst ist“.

  • Aber seine sind billige Imitate und zerrissen.

  • Auch in Schleswig-Holstein beschäftigt das Imitat deshalb die Überwachungsbehörden.

  • Bei Imitaten müsse «draufstehen, dass es sich um Imitate handelt».

  • Auch das Aussehen ermögliche häufig eine Unterscheidung zu echtem Schinken, denn die Imitate hätten keine einheitliche Muskelfaserstruktur.

  • The Robocop Kraus bloß als Imitat hinzustellen, wäre allerdings zu einfach.

  • Mein Mann hat mir versichert, dass er im festen Glauben war, ein Imitat erworben zu haben.

  • Die ganz Schlauen freilich behaupten, Sturtevant schaffe mit ihren Imitaten selbst neue Originale, sie schaffe eine neue Aura des Imitats.

  • Bei genauerer Überprüfung stießen sie dann auf zahlreiche Imitate verschiedener Hersteller.

  • Insbesondere die Unternehmenspraxis beweist immer wieder, dass Imitate keine Innovationen hervorbringen können.

  • Und gleich nebenan im Kleidermarkt wird das Imitat einer Hugo Boss-Lederjacke für ein Zehntel des Preises in Europa angeboten.

  • Es gibt zwar hervorragende Imitate, aber am Werk erkennt man Fälschungen immer.

  • Statt Kokain aus Venezuela hatten die beiden diesmal ein Imitat der Polizei transportiert.

  • Da sie jedoch Imitate anderer Pillen seien, könnten sie erst mit Ablauf des Patentschutzes nach acht Jahren hergestellt werden.

  • Aber kaum jemand in Europa schluckt mehr Imitate, nachgemacht nach allen Regeln der Kunst und des Lebensmittelrechts.

  • Die meisten Unternehmen sind derselben Meinung - sie glauben, daß Käufer von Imitaten niemals die Markenprodukte kaufen würden.

Untergeordnete Begriffe

  • Käseimitat
  • Lederimitat
  • Milchimitat
  • Pelzimitat
  • Schinkenimitat

Übersetzungen

Was reimt sich auf Imi­tat?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Imi­tat be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × T, 1 × A & 1 × M

  • Vokale: 2 × I, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten I mög­lich. Im Plu­ral Imi­ta­te nach dem ers­ten I und A.

Das Alphagramm von Imi­tat lautet: AIIMTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ingel­heim
  2. Mün­chen
  3. Ingel­heim
  4. Tü­bin­gen
  5. Aachen
  6. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ida
  2. Martha
  3. Ida
  4. Theo­dor
  5. Anton
  6. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. India
  2. Mike
  3. India
  4. Tango
  5. Alfa
  6. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort Imi­tat (Sin­gu­lar) bzw. 9 Punkte für Imi­ta­te (Plural).

Imitat

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Imi­tat kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Wa­sa­bi:
Gewürzzubereitung aus (oder ein Imitat davon), insbesondere für Sushi und Sashimi

Buchtitel

  • How Life Imitates Chess Garry Kasparov | ISBN: 978-1-52915-629-4
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Imitat. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Imitat. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11771590, 10674213, 1450935 & 1273659. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  2. derstandard.at, 22.02.2022
  3. morgenpost.de, 11.08.2019
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  25. Süddeutsche Zeitung 1995