Nachahmung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈnaːxˌʔaːmʊŋ ]

Silbentrennung

Einzahl:Nachahmung
Mehrzahl:Nachahmungen

Definition bzw. Bedeutung

Das Nachahmen, Imitieren, Kopieren eines Gegenstandes, einer Person oder Verhaltensweise.

Begriffsursprung

Ableitung zum Stamm des Verbs nachahmen mit dem Suffix (Derivatem) -ung.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Nachahmungdie Nachahmungen
Genitivdie Nachahmungder Nachahmungen
Dativder Nachahmungden Nachahmungen
Akkusativdie Nachahmungdie Nachahmungen

Anderes Wort für Nach­ah­mung (Synonyme)

Bildnis:
bildliche Gestaltung eines Menschen (oder Gottes)
Nachbildung:
Gestaltung eines Bildes/sonstigen Gegenstandes, die dem Vorbild möglichst nahekommen soll und Ergebnis dieser Gestaltung
Statue:
freistehendes dreidimensionales Bildwerk
Fälschung:
das Fälschen, die Imitation eines Produktes unter Vortäuschung von dessen Authentizität
das gefälschte Produkt
Falsifikat:
Gegenstand, der ganz oder teilweise durch eine Fälschung entstanden ist, der also nicht das ist, was er zu sein scheint
Nachäffen (ugs.)
Nachäfferei (ugs.):
Handlung, jemanden oder etwas auf wiederholte, unangemessene Weise nachzumachen
Nachahmen
Imitat:
ein (minderwertiges) Produkt, das so gemacht wurde, dass es einem anderen gleicht; eine Produktkopie
Imitation:
die Handlung, etwas nachzumachen (etwas best möglich zu kopieren)
ein (minderwertiges) Produkt, das so gemacht wurde, dass es einem anderen gleicht; eine Produktkopie
Abklatsch:
Abdruck, der nicht durch die Druckpresse gegangen ist, sondern nur durch Klatschen und Klopfen mit der Bürste erstellt worden ist
minderwertige Nachahmung eines Gegenstandes oder eines Konzeptes, das eine große Ähnlichkeit zum Original aufweist
Attrappe:
eine täuschend echte Nachbildung, ohne vollständige Funktion des Originals
Fake (ugs., engl.):
Fälschung, Kopie, Nachahmung, versuchter Betrug (kann für eine Sache, aber auch für eine Person und/oder dessen Handlung oder Verhalten verwendet werden)
Nachahmung eines Kunstwerkes, jedoch nicht mit der Absicht, das Kunstwerk aufgrund seiner Optik zu kopieren, sondern offenkundig ein „Fake“ zu erstellen, um Kritik an der Institution der Kunst und an dessen Ideologie des originalen Kunstwerks auszuüben
Klischee:
Abklatsch, Imitat
eingefahrene Vorstellung
Kopie:
Nachbildung/Wiedergabe eines Originals
speziell die Fotokopie
Mimikry (fachspr.):
das Phänomen, dass Menschen andere Menschen unbewusst und automatisch nachahmen
evolutionäre Strategie einer Tierart, ihr Aussehen einer zweiten Tierart anzupassen, so dass sie von dritten Arten nicht erkannt oder gemieden wird
Plagiat:
das illegitime und illegale Veröffentlichen oder Verwenden von geistigem Eigentum oder Erkenntnissen, die sich eine andere Person erarbeitet oder geschaffen hat mit dem Ziel sich darüber einen persönlichen Vorteil zu verschaffen
ein (technischer) Gegenstand oder ein geistiges Werk, das durch illegitimes oder illegales Nachahmen oder Kopieren entstanden ist
potemkinsches Dorf
Schablone:
(aus festem Material bestehende) Formvorlage, die man verwendet, um bei Reproduktionen ein immer gleiches Ergebnis zu erzielen oder um zu überprüfen, ob ein vorliegendes Ergebnis der Vorgabe entspricht
Simulation:
die Darstellung einen Sachverhalt, Zustand oder Umstand in veränderter, (stark abgewandelter oder gegensätzlicher) Weise
Prozess, bei dem benutzt wird
Simulierung
Vorspiegelung falscher Tatsachen
Vortäuschung falscher Tatsachen
Nachbau:
Produkt, das aus entstanden ist
Vorgang, in dem etwas nach einem Vorbild erneut gebaut wird
Emulation:
Datenverarbeitung: Simulation eines Ein-/Ausgabegerätes, einer Rechnerumgebung oder eines Programmverhaltens
Mimese:
Biologie: evolutionäre Anpassung einer Art, ihr Aussehen einem Objekt in ihrer Umgebung anzugleichen um sich zu tarnen

Beispielsätze

  • Nachahmung ist wahrscheinlich das ehrlichste Kompliment.

  • Die Kunst ist keine Nachahmung der Natur, sie ist eine Erklärung derselben.

  • Die Nachahmung ist die höchste Form der Schmeichelei.

  • Unter den jungen Künstlern reizt das Beispiel der klassischen Meister leider nur wenige zur Nachahmung.

  • Es gibt nur eine Liebe, aber tausend verschiedene Nachahmungen.

  • Als Grundlage der Methode dient das einfache Prinzip der Nachahmung.

  • Die Methode basiert auf dem schlichten Prinzip der Nachahmung.

  • Nachahmung führt leicht zur Selbsttäuschung.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alle Eltern wissen, wie wichtig spielerische Nachahmung für Kinder ist.

  • Bestes Beispiel hierfür ist Richard Wagners „Tannhäuser“, der schon wenige Jahre nach seiner Uraufführung Nachahmungen inspirierte.

  • Die in Tinte gegossene Nachahmung eines Unterhöschens ziert fortan Schäfers Intimbereich.

  • Vereint eure Stimmen, denn ich will Spektakel und keine Nachahmung.

  • Das Ende der Geschichte war das Zeitalter der Nachahmung.

  • Das muss einfach Nachahmung finden - die Herren oder ev. auch Damen sind doch schon via OE im Heimatland etwas östlicher angekommen.

  • Allerdings sei das Wahlergebnis nicht automatisch eine Empfehlung zur Nachahmung.

  • Auf die Restaurierung oder Nachahmung der ursprünglichen figurativen Darstellungen wird aber verzichtet.

  • Australiens Premierminister Tony Abbott empfiehlt der EU seine harte Flüchtlingspolitik zur Nachahmung.

  • Die gesellschaftliche Teilhabe ist der Knackpunkt des Vorzeigeprojekts, das sich zur Nachahmung empfiehlt.

  • Die in Berlin ansässigen Samwer-Brüder machten sich mit der Nachahmung von Internet-Firmen aus den USA einen Namen.

  • Die Modelle seien eine Nachahmung des iPads, mit denen Samsung unzulässige "Rufausbeutung" betreibe.

  • Akvis NatureArt ist ein Werkzeug zur Nachahmung der Schönheit der Naturphänomene auf Ihren digitalen Fotos.

  • Obendrein gilt der Sparkurs der Regierung international als vorbildlich - und wird häufig Griechenland zur Nachahmung empfohlen.

  • Nanotechnologie gilt als intelligente Nachahmung der Natur.

  • Anders als beim Tchibo-Konzern ist das Problem mit Nachahmungen für den Mittelständler von existenzieller Bedeutung.

  • Erst die Nachahmung macht sie zum Produkt und ihn zum Produzenten.

  • Dort würden oft neben originalgetreuen Fälschungen auch Nachahmungen angeboten, die ebenfalls geistige Eigentumsrechte verletzten.

  • Um die Erwachsenen damit zur Nachahmung zu inspirieren.

  • Darum sei lediglich vor Nachahmung gewarnt.

Wortbildungen

  • Nachahmungsfreiheit
  • Nachahmungslernen
  • Nachahmungstäter
  • Nachahmungstat
  • Nachahmungstheorie
  • Nachahmungsverhalten

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Nach­ah­mung be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × H, 2 × N, 1 × C, 1 × G, 1 × M & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × H, 2 × N, 1 × C, 1 × G, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten H und zwei­ten H mög­lich. Im Plu­ral Nach­ah­mun­gen zu­dem nach dem ers­ten N.

Das Alphagramm von Nach­ah­mung lautet: AACGHHMNNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Aachen
  3. Chem­nitz
  4. Ham­burg
  5. Aachen
  6. Ham­burg
  7. Mün­chen
  8. Unna
  9. Nürn­berg
  10. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Anton
  3. Cäsar
  4. Hein­reich
  5. Anton
  6. Hein­reich
  7. Martha
  8. Ulrich
  9. Nord­pol
  10. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Alfa
  3. Char­lie
  4. Hotel
  5. Alfa
  6. Hotel
  7. Mike
  8. Uni­form
  9. Novem­ber
  10. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort Nach­ah­mung (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Nach­ah­mun­gen (Plural).

Nachahmung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Nach­ah­mung kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Brief­mar­ken­fäl­schung:
rechtswidrige Nachahmung von Briefmarken
Mi­me­sis:
Nachahmung
Ono­ma­to­po­e­ti­kum:
lautmalerisches Wort; Wort, das den gemeinten Gegenstand durch lautliche Nachahmung bezeichnet
Ono­ma­to­pö­ie:
Nachahmung von Lauten, Geräuschen, Tönen in Schallwörtern
Ono­ma­to­po­e­sie:
Wortbildung durch sprachliche Nachahmung von Geräuschen und Lauten, zum Beispiel Kuckuck, Gong
Pa­r­o­die:
allgemein: jede komische, verspottende Nachahmung eines Vorbildes
literarische Gattung: verzerrende, übertreibende oder verspottende meist komische Nachahmung eines bekannten Werkes. Im Gegensatz zur Travestie erfolgt die Nachahmung unter Beibehaltung der Form, jedoch Verwendung eines anderen, nicht dazu passenden Inhalts
pa­ten­tie­ren:
eine Erfindung durch ein Patent vor Nachahmung schützen
pa­ten­tiert:
durch die Erteilung eines Patents vor unerlaubter Nachahmung geschützt
Tra­ves­tie:
Literatur: komisch-satirische, literarische Gattung; Nachahmung eines Werks durch die Darstellung des ernsten Inhalts in einem verzerrenden, übertreibenden oder verspottenden, komischen Gewand; Beibehaltung des Inhalts, jedoch Verwendung einer anderen, nicht dazu passenden Form
Vor­la­ge:
Original, nach dem eine Nachahmung erstellt wurde

Buchtitel

  • Die Gesetze der Nachahmung Gabriel de Tarde | ISBN: 978-3-51829-483-3
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Nachahmung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Nachahmung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10169189, 9448363, 6199832, 3395206, 2569676, 2456324, 2456313 & 2243753. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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