Attrappe

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ aˈtʁapə ]

Silbentrennung

Einzahl:Attrappe
Mehrzahl:Attrappen

Definition bzw. Bedeutung

Eine täuschend echte Nachbildung, ohne vollständige Funktion des Originals.

Begriffsursprung

Attrappe wurde aus dem Französischen ins Deutsche entlehnt. Das französische attrape ‚Scherzartikel‘ leitet sich vom Verb attraper ‚fangen, erwischen‘ ab. Diesem liegt das Substantiv trappe ‚Falle‘ zugrunde. Ursprünglich war eine Attrappe also eine Falle, mit der jemand hereingelegt wird.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Attrappedie Attrappen
Genitivdie Attrappeder Attrappen
Dativder Attrappeden Attrappen
Akkusativdie Attrappedie Attrappen

Anderes Wort für At­trap­pe (Synonyme)

Abklatsch:
Abdruck, der nicht durch die Druckpresse gegangen ist, sondern nur durch Klatschen und Klopfen mit der Bürste erstellt worden ist
minderwertige Nachahmung eines Gegenstandes oder eines Konzeptes, das eine große Ähnlichkeit zum Original aufweist
Dummy:
als künstliche Testperson (insbesondere bei Crashtests mit zahlreichen Sensoren ausgestattet) verwendete Puppe, deren Größen- und Gewichtsverhältnisse denen eines Menschen entsprechen; seltener: als künstliches Testtier verwendete (mit zahlreichen Sensoren ausgestattete) Puppe, deren Größen- und Gewichtsverhältnisse denen eines bestimmten Tieres entsprechen
als Muster dienende/s Band, Heft, Zeitschrift, Zeitung oder dergleichen, dessen Seiten größtenteils unbedruckt sind und nur vereinzelt zu Testzwecken Textproben, Illustrationen und dergleichen enthalten
Fälschung:
das Fälschen, die Imitation eines Produktes unter Vortäuschung von dessen Authentizität
das gefälschte Produkt
Fake (ugs., engl.):
Fälschung, Kopie, Nachahmung, versuchter Betrug (kann für eine Sache, aber auch für eine Person und/oder dessen Handlung oder Verhalten verwendet werden)
Nachahmung eines Kunstwerkes, jedoch nicht mit der Absicht, das Kunstwerk aufgrund seiner Optik zu kopieren, sondern offenkundig ein „Fake“ zu erstellen, um Kritik an der Institution der Kunst und an dessen Ideologie des originalen Kunstwerks auszuüben
Falsifikat:
Gegenstand, der ganz oder teilweise durch eine Fälschung entstanden ist, der also nicht das ist, was er zu sein scheint
Imitat:
ein (minderwertiges) Produkt, das so gemacht wurde, dass es einem anderen gleicht; eine Produktkopie
Imitation:
die Handlung, etwas nachzumachen (etwas best möglich zu kopieren)
ein (minderwertiges) Produkt, das so gemacht wurde, dass es einem anderen gleicht; eine Produktkopie
Klischee:
Abklatsch, Imitat
eingefahrene Vorstellung
Kopie:
Nachbildung/Wiedergabe eines Originals
speziell die Fotokopie
Mimikry (fachspr.):
das Phänomen, dass Menschen andere Menschen unbewusst und automatisch nachahmen
evolutionäre Strategie einer Tierart, ihr Aussehen einer zweiten Tierart anzupassen, so dass sie von dritten Arten nicht erkannt oder gemieden wird
Nachahmung:
das Nachahmen, Imitieren, Kopieren eines Gegenstandes, einer Person oder Verhaltensweise
Nachbildung:
Gestaltung eines Bildes/sonstigen Gegenstandes, die dem Vorbild möglichst nahekommen soll und Ergebnis dieser Gestaltung
Plagiat:
das illegitime und illegale Veröffentlichen oder Verwenden von geistigem Eigentum oder Erkenntnissen, die sich eine andere Person erarbeitet oder geschaffen hat mit dem Ziel sich darüber einen persönlichen Vorteil zu verschaffen
ein (technischer) Gegenstand oder ein geistiges Werk, das durch illegitimes oder illegales Nachahmen oder Kopieren entstanden ist
potemkinsches Dorf
Puppe:
eine gutaussehende weibliche Person
Entwicklungsstadium eines Insekts zwischen Larve und Vollinsekt
Schablone:
(aus festem Material bestehende) Formvorlage, die man verwendet, um bei Reproduktionen ein immer gleiches Ergebnis zu erzielen oder um zu überprüfen, ob ein vorliegendes Ergebnis der Vorgabe entspricht
Simulation:
die Darstellung einen Sachverhalt, Zustand oder Umstand in veränderter, (stark abgewandelter oder gegensätzlicher) Weise
Prozess, bei dem benutzt wird
Simulierung
Vorspiegelung falscher Tatsachen
Vortäuschung falscher Tatsachen

Beispielsätze

  • Geschäfte für Mobiltelefone statten ihre Vitrinen oft mit Attrappen der Geräte aus, um den Verlust im Falle eines Diebstahls klein zu halten.

  • Das Militär benutzt Attrappen von Kriegsgerät, um den Gegner einzuschüchtern.

  • Unsere Überwachungskameras sind nur Attrappen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch eine von Mandlsperger in dem Nest platzierte Attrappe eines toten Artgenossen vertrieb die Tiere nicht.

  • Dabei stellte sich aber heraus, dass es sich um eine täuschend echt aussehende Attrappe handelt.

  • Eine Idee, das zu ändern, haben Neurieder Bürger jetzt ins Spiel gebracht: – oder zumindest Attrappen – an den Inseln anbringen.

  • Die Flügel der Attrappen bestanden aus Pappe, als Körper diente ein toter Mehlwurm.

  • Der muffige Wilhelminismus, mit dem das Schloss auch verbunden war, soll in seine Attrappe jedenfalls nicht mehr einziehen.

  • Alle hätten sich aber bei der Untersuchung als Attrappen herausgestellt.

  • Ein Sprengstoffgürtel, den er trug, habe sich nach einer Untersuchung als Attrappe herausgestellt.

  • Auf dem Upper Deck stellt sie riesige Attrappen von Seeleuten an die Reling.

  • Die Schachtel sei zerlegt worden, die Digitaluhr werde noch untersucht. 15.05 War die Bombe möglicherweise nur eine Attrappe?

  • Die 31 Frauchen und 5 Herrchen säuselten der Attrappe nette Dinge zu und tätschelten sie.

  • Dann inspiziert er die Feuermelder, klassifiziert sie als Attrappen, öffnet das Fenster und qualmt los.

  • Die Statisten in der zweiten Reihe tragen Attrappen aus Metall. Die Leute in der dritten Reihe wurden mit Gummigewehren ausgerüstet.

  • Der Sprengsatz, welcher an einer 18-Jährigen Millionärstochter in Australien entschärft wurde, hat sich als eine Attrappe herausgestellt.

  • Russland wird den Schritt von der Attrappe in die Wirklichkeit allein schaffen müssen.

  • Am Donnerstag wurde die Attrappe wegen möglicher Gesundheitsgefahren durch das enthaltene Rauchpulver gesprengt.

  • Schließlich duftet die Attrappe nicht, sie schmiegt sich nicht an und reagiert nicht differenziert.

  • Die täuschend echt aussehende Attrappe wurde laut Polizei am Freitagnachmittag gegen 17.30 Uhr gefunden.

  • Doch die vermeintliche Bombe stellte sich als Attrappe heraus.

  • Das Modell vor seiner Tür ist erst mal nur eine 35 000 Euro teure Attrappe, die er sich aus einer Laune heraus geleistet hat.

  • Dass beide Stadtmodelle wie Attrappen wirken und es teilweise auch sind, ist in der Tat betrüblich.

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf At­trap­pe?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv At­trap­pe be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × P, 2 × T, 1 × E & 1 × R

  • Vokale: 2 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × P, 2 × T, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten T und ers­ten P mög­lich. Im Plu­ral At­trap­pen an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von At­trap­pe lautet: AAEPPRTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Tü­bin­gen
  3. Tü­bin­gen
  4. Ros­tock
  5. Aachen
  6. Pots­dam
  7. Pots­dam
  8. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Theo­dor
  3. Theo­dor
  4. Richard
  5. Anton
  6. Paula
  7. Paula
  8. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Tango
  3. Tango
  4. Romeo
  5. Alfa
  6. Papa
  7. Papa
  8. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort At­trap­pe (Sin­gu­lar) bzw. 15 Punkte für At­trap­pen (Plural).

Attrappe

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen At­trap­pe kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Brust­haar­tou­pet:
Attrappe der Behaarung des männlichen Brustbereichs

Häufige Rechtschreibfehler

  • Atrappe
  • Atrappen (Pl.)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Attrappe. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Attrappe. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6804688. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937
  2. wissen.de
  3. merkur.de, 21.04.2023
  4. idowa.de, 26.07.2022
  5. tz.de, 01.06.2021
  6. faz.net, 07.05.2020
  7. welt.de, 09.06.2019
  8. wz.de, 05.09.2018
  9. morgenpost.de, 21.08.2017
  10. faz.net, 02.08.2016
  11. bernerzeitung.ch, 20.12.2015
  12. n-tv.de, 24.07.2014
  13. feedproxy.google.com, 11.08.2013
  14. welt.de, 29.05.2012
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  16. de.rian.ru, 14.01.2010
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  20. archiv.tagesspiegel.de, 04.08.2005
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  23. sueddeutsche.de, 06.11.2002
  24. Die Welt 2001
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Welt 1999
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. Rheinischer Merkur 1997
  29. Stuttgarter Zeitung 1996
  30. Stuttgarter Zeitung 1995