Falsifikat

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [falzifiˈkaːt]

Silbentrennung

Falsifikat (Mehrzahl:Falsifikate)

Definition bzw. Bedeutung

Gegenstand, der ganz oder teilweise durch eine Fälschung entstanden ist, der also nicht das ist, was er zu sein scheint.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Falsifikatdie Falsifikate
Genitivdes Falsifikats/​Falsifikatesder Falsifikate
Dativdem Falsifikat/​Falsifikateden Falsifikaten
Akkusativden Falsifikatdie Falsifikate

Anderes Wort für Fal­si­fi­kat (Synonyme)

Abklatsch:
Druckwesen: Ein Abdruck, der nicht durch die Druckpresse gegangen ist, sondern der nur durch Klatschen und Klopfen mit der Bürste erstellt worden ist.
übertragen: minderwertige Nachahmung eines Gegenstandes oder eines Konzeptes, das eine große Ähnlichkeit zum Original aufweist
Attrappe:
eine täuschend echte Nachbildung, ohne vollständige Funktion des Originals
Fälschung:
das Fälschen, die Imitation eines Produktes unter Vortäuschung von dessen Authentizität
das gefälschte Produkt
Fake (ugs., engl.):
Fälschung, Kopie, Nachahmung, versuchter Betrug (kann für eine Sache, aber auch für eine Person und/oder dessen Handlung oder Verhalten verwendet werden)
Nachahmung eines Kunstwerkes, jedoch nicht mit der Absicht, das Kunstwerk aufgrund seiner Optik zu kopieren, sondern offenkundig ein „Fake“ zu erstellen, um Kritik an der Institution der Kunst und an dessen Ideologie des originalen Kunstwerks auszuüben
Imitat
Imitation:
die Handlung, etwas nachzumachen (etwas best möglich zu kopieren)
ein (minderwertiges) Produkt, das so gemacht wurde, dass es einem anderen gleicht; eine Produktkopie
Klischee:
Abklatsch, Imitat
eingefahrene Vorstellung
Kopie:
Nachbildung/Wiedergabe eines Originals
speziell die Fotokopie
Mimikry (fachspr.):
das Phänomen, dass Menschen andere Menschen unbewusst und automatisch nachahmen
evolutionäre Strategie einer Tierart, ihr Aussehen einer zweiten Tierart anzupassen, so dass sie von dritten Arten nicht erkannt oder gemieden wird
Nachahmung:
das Nachahmen, Imitieren, Kopieren eines Gegenstandes, einer Person oder Verhaltensweise
Nachbildung:
Gestaltung eines Bildes/sonstigen Gegenstandes, die dem Vorbild möglichst nahekommen soll und Ergebnis dieser Gestaltung
Plagiat:
das illegitime und illegale Veröffentlichen oder Verwenden von geistigem Eigentum oder Erkenntnissen, die sich eine andere Person erarbeitet oder geschaffen hat mit dem Ziel sich darüber einen persönlichen Vorteil zu verschaffen
ein (technischer) Gegenstand oder ein geistiges Werk, das durch illegitimes oder illegales Nachahmen oder Kopieren entstanden ist
potemkinsches Dorf
Schablone:
(aus festem Material bestehende) Formvorlage, die man verwendet, um bei Reproduktionen ein immer gleiches Ergebnis zu erzielen oder um zu überprüfen, ob ein vorliegendes Ergebnis der Vorgabe entspricht
Simulation:
die Darstellung einen Sachverhalt, Zustand oder Umstand in veränderter, (stark abgewandelter oder gegensätzlicher) Weise
Prozess, bei dem benutzt wird
Simulierung
Vorspiegelung falscher Tatsachen
Vortäuschung falscher Tatsachen

Beispielsätze

  • Die australische Perth Mint hat in diesem Jahr bereits zwei Mal vor Falsifikaten gewarnt (siehe z.B. hier).

  • Im Englischen ist im Gegensatz zum Deuschen goggle der Spitzenreiter der Falsifikate.

  • Im Februar wurde im Bezirk Mistelbach (NÖ) ein Geländewagen gestoppt, in dem Falsifikate über 50.000 Euro versteckt waren.

  • Zuletzt gab es im Jahr 2006 eine Welle, alleine in Deutschland wurden 77.000 Falsifikate entdeckt.

  • Jedenfalls war das Falsifikat so perfekt, daß es nicht mal der Verwaltung in Bad Segeberg auffiel.

  • Seitenlang bestreitet Eichmann jeden Zusammenhang zu seiner Person: "Ein einwandfreies Falsifikat, wenigstens soweit es mich betrifft."

  • Sie will das Problem nun bei der Wurzel packen und sich statt auf die Händler auf die Produzenten der Falsifikate konzentrieren.

  • Die von ihr gedruckten Falsifikate hätten auch nicht die beste Qualität besessen.

Übersetzungen

  • Lettisch: viltojums
  • Litauisch: padirbtas
  • Mazedonisch: фалсификат (falsifikat) (männlich)
  • Niedersorbisch:
    • falsifikat (männlich)
    • napódobnjenje (sächlich)
  • Obersorbisch: falsifikat (männlich)
  • Polnisch: fałszerstwo (weiblich)
  • Russisch: фальсификат (männlich)
  • Schwedisch: falsifikat
  • Serbisch: фалсификат (falsifikat) (männlich)
  • Serbokroatisch: фалсификат (falsifikat) (männlich)
  • Slowakisch: falzifikát (männlich)
  • Slowenisch: falsifikat (männlich)
  • Tschechisch:
    • napodobenina (weiblich)
    • falzifikát (männlich)
  • Ukrainisch: фальсифікат (männlich)
  • Weißrussisch: фальсіфікат (männlich)

Was reimt sich auf Fal­si­fi­kat?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Fal­si­fi­kat be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × F, 2 × I, 1 × K, 1 × L, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × A, 2 × I
  • Konsonanten: 2 × F, 1 × K, 1 × L, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem L, ers­ten I und zwei­ten I mög­lich. Im Plu­ral Fal­si­fi­ka­te zu­dem nach dem zwei­ten A.

Das Alphagramm von Fal­si­fi­kat lautet: AAFFIIKLST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Aachen
  3. Leip­zig
  4. Salz­wedel
  5. Ingel­heim
  6. Frank­furt
  7. Ingel­heim
  8. Köln
  9. Aachen
  10. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Anton
  3. Lud­wig
  4. Samuel
  5. Ida
  6. Fried­rich
  7. Ida
  8. Kauf­mann
  9. Anton
  10. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Alfa
  3. Lima
  4. Sierra
  5. India
  6. Fox­trot
  7. India
  8. Kilo
  9. Alfa
  10. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort Fal­si­fi­kat (Sin­gu­lar) bzw. 21 Punkte für Fal­si­fi­ka­te (Plural).

Falsifikat

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Fal­si­fi­kat kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Falsifikat. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Falsifikat. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. goldseiten.de, 04.09.2015
  2. hotopblog.antville.org, 20.06.2015
  3. kurier.at, 05.06.2015
  4. kurier.at, 24.03.2013
  5. abendblatt.de, 08.10.2004
  6. DIE WELT 2000
  7. Berliner Zeitung 1996