fett

Adjektiv (Wiewort)

 ➠ siehe auch: Fett (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛt ]

Silbentrennung

fett

Definition bzw. Bedeutung

  • Ausdruck bei einer geschehenen Unverschämtheit (im Gegensatz zu ; für Jugendliche meist irreführend)

  • betrunken

  • dick aufgrund von Fett im Körper (gegenüber Menschen meist abwertend)

  • Nahrung: viel Fett enthaltend

  • Typographie: in dicken Buchstaben

  • umgangssprachlich für groß, bedeutend

  • umgangssprachlich, Jugendsprache: Ausdruck der Wertschätzung, der Anerkennung

  • vom Boden: fruchtbar

Begriffsursprung

Jugendsprache der 2000er Jahre

Steigerung (Komparation)

  1. fett (Positiv)
  2. fetter (Komparativ)
  3. am fettesten (Superlativ)

Anderes Wort für fett (Synonyme)

(etwas) auf den Rippen haben (ugs., variabel)
adipös (fachspr., medizinisch):
medizinisch: krankhaft übergewichtig, fett, fettleibig
aufgedunsen
aus der Form geraten (ugs.)
beleibt:
dick, übergewichtig; mehr Körperfett als normal besitzend
dick (Hauptform):
(an)geschwollen
beträchtlich, in der Körperfülle einer Personen
dick und fett (ugs., Redensart)
dickbäuchig:
einen dicken Bauch besitzend
dickleibig:
bezogen auf Bücher und Schriftstücke: von großer Dicke, großem Umfang
bezogen auf Personen: großes Körpergewicht habend, mehr als normal ist
drall:
in Bezug auf (insbesondere weibliche) Personen: dick, rundlich
feist:
(auf unangenehme Weise) wohlgenährt
fettleibig:
starkes Übergewicht habend
füllig:
etwas Übergewicht habend; von dicker Statur
gut gepolstert (ugs., ironisch)
korpulent:
von kräftiger, fülliger Gestalt
kugelrund
mehrgewichtig
mollig:
angenehm warm
leicht übergewichtig, dicklich
schmerbäuchig
schwergewichtig (verhüllend):
einen Schwerpunkt habend
von großem Gewicht, schwer; von Personen: ein hohes Körpergewicht habend
stark (verhüllend):
äußeren Einflüssen, Belastungen standhaltend (aufgrund von Größe, Dicke oder Ähnlichem)
bei Maskulina und Neutra durch die Endung „-s“/„-es“ im Genitiv Singular gekennzeichnet
stattlich (verhüllend):
der Erscheinung nach eindrucksvoll, kräftig, imposant, würdevoll
zahlenmäßig groß, beträchtlich
über Normalgewicht
übergewichtig:
Übergewicht habend, zu viel wiegend
üppig:
in großer Fülle (vorhanden)
vollschlank (verhüllend):
nicht ganz schlank, etwas dicklich
voluminös:
mit Masse und mit deutlichem Umfang (Volumen)
wampert (ugs., bayr.)
wohlbeleibt
wohlgenährt:
für mehr oder weniger übergewichtig
wohlgerundet (verhüllend)
nährtoffreich
schwer (Speisen):
Eigenschaft von etwas, das nur mit großem Wissen, großen Fähigkeiten ausgeführt werden kann
ein hohes Gewicht habend
abgefüllt (ugs.)
alkoholisiert:
betrunken, unter Alkoholeinfluss stehend
berauscht (geh.)
besoffen (ugs.):
zu viel Alkohol getrunken habend
betrunken (Hauptform):
von Alkohol berauscht
bezecht
blau (ugs.):
betrunken
eine bunte Farbe, im Spektrum eine relativ kurzwellige Farbe zwischen grün und violett; Grundfarbe vieler Farbmodelle, insbesondere eine der drei Grundfarben des digitalen RGB-Farbraums
breit (ugs.):
betrunken, berauscht
einen großen Teil der Zielgruppe umfassend
dicht (ugs.):
betrunken oder unter Drogeneinfluss stehend
eng, nahe beieinanderliegend, undurchdringlich
ein paar Gläser zu viel gehabt haben
einen über den Durst getrunken haben (fig.)
hacke (ugs.):
unter starkem Alkoholeinfluss stehend
hackevoll (ugs.)
lattenstramm sein (ugs.)
stoned (ugs.)
strack (ugs.):
gerade, steif, straff
regional umgangssprachlich: stark betrunken
strunz (derb)
trunken (geh.):
vom Alkohol berauscht
von starken, positiven Gefühlen überwältigt
voll (ugs.):
angefüllt mit
betrunken
voll wie eine Haubitze (ugs.)
zu (ugs.):
in Bezug auf
in Richtung auf
zu tief ins Glas geschaut haben (fig.)
an Fettsucht leidend
hochgradig übergewichtig
ansehnlich (Summe):
Eindruck machend, gut aussehend
von beträchtlicher Größe, von beträchtlichem Umfang
beträchlich
erklecklich:
in erheblichem Maße (an Wert), in erheblicher Menge (an Zahl); ziemlich groß, ziemlich viel
großzügig:
etwas nicht zu genau nehmend, viel Spielraum lassend
von dem, was man besitzt, gern und viel anderen gebend
nicht unerheblich
reichlich bemessen

Weitere mögliche Alternativen für fett

cool:
salopp: sich einer ruhigen, beherrschten Aktion oder Art entsprechend verhaltend
sehr positiv, gut, der Idealvorstellung entsprechend (vor allem im jugendlichen Sprachgebrauch)
frech:
ältere Literatursprache: respektlos mit dem Beigeschmack von Verruchtheit
die Normen und Höflichkeit missachtend, Respekt vermissen lassend
geil:
fett, (zu) stark gedüngt
ganz hervorragend
in Fettdruck
in Fettschrift
krass:
Ausruf der Überraschung
extrem, besonders intensiv
unverschämt:
im Verhalten und in den Äußerungen provozierend und/oder auch aggressiv
sich sittlich und moralisch nicht gesellschaftskonform verhaltend

Gegenteil von fett (Antonyme)

be­schis­sen:
umgangssprachlich, vulgär: extrem schlecht, unerfreulich; scheiße
freund­lich:
in der Begegnung mit anderen Menschen, Dingen, Ereignissen positiv eingestellt
sonnig, angenehm warm
höf­lich:
formell respektvoll
ma­ger:
arm an Fett
dünn, dürr
nüch­tern:
mit leerem Magen
ohne Alkohol im Blut

Redensarten & Redewendungen

  • selber essen macht fett
  • das macht den Kohl auch nicht fett

Beispielsätze

  • Er bewunderte die fetten, saftigen Wiesen.

  • Das schwer beladene Schiff versprach fette Beute.

  • In der Einleitung wird das Lemma fett gesetzt wiederholt.

  • Die Thunfische werden in Umzäunungen gehalten und gefüttert, bis sie fett sind.

  • Da nahm er mir einfach den Parkplatz weg. Das fand ich echt fett.

  • Fettes Fleisch schmeckt einfach besser.

  • Da hat er mir dann eine fette Fünf reingesemmelt.

  • Dort steht ein fettes Auto (= ein gutes, bewundernswertes Auto)

  • Sie ist fett, oder?

  • Tom ist fetter als Mary.

  • Ding hat drei fette Chancen vertan, die Partie zu gewinnen, und sie endete remis.

  • Die fette Kuh hat gute Milch.

  • Eine fette Katze ist langsam.

  • Die Banken sind durch die Menschen schön fett geworden.

  • Ich glaube es macht mir weniger aus alt zu werden, als es mir ausmacht, alt und fett zu werden.

  • Sie waren vom schweren und fetten Muff der Rinnsteine verpestet.

  • Er nannte mich fett.

  • Die Wurst ist zu fett.

  • Dieses Fleisch ist zu fett.

  • Ein Hahn wird auch mit vielen Worten nicht fett, für den Weisen aber reichen wenige Worte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Allerdings verspricht das Aquamagis ein „fettes Upgrade“.

  • Dann zeigt sich das süße Mäuschen als fetter Vampir.

  • An meiner Unterlippe hatte sich ein fetter Herpes gebildet, der bei jeder Gelegenheit aufplatzte und blutete.

  • Daneben ist fett in einem roten Tropfen, der vermutlich einen Bluttropfen symbolisieren soll, „Oh happy Days“ geschrieben.

  • Am besten mit DJ-Sound, fetter Lightshow, coolen Leuten – und vielleicht einem Dinosaurier?

  • Den ersten Sonntag im Advent haben Amateurfunker fett in ihrem Kalender markiert.

  • "Bibi, du bist so fett, geh verrecken!", oder "Wenn ich dich schlage, siehst du aus wie Schrott!"

  • Es gibt noch preisliche Abstufungen: Wenn das Fleisch magerer ist, gibt es mehr, und wenn das Fleisch fetter ist, gibt es weniger.

  • BMW M6 Cabrio von Vilner mit fetter Frontschürze Nix Sturmtruppler, nix Star Wars - sei es drum.

  • Ein fetter, alter Mann, kaum der Sprache mächtig, und dennoch von einer Zartheit.

  • Bei Ground Floor werde ich wohl mal reinschauen und das Doctor Who Special ist natürlich fett eingeplant!

  • Jeder der drei Oszillatoren (pro Stimme) bietet die Möglichkeit, Sounds über Density/Detune fetter klingen zu lassen.

  • "Darüber besteht keinerlei Dissens", so Jentner, "Aber das macht den Kohl nicht fett."

  • Bei Kevin Rebstock greift dagegen das Missy Elliott-Prinzip: Fand ich beide geiler, als sie noch fett waren.

  • "Er war so fett, dass er nicht gewusst hat, was er tut", stellte nun Verteidiger Johannes Schmidt fest.

Häufige Wortkombinationen

  • dick und fett, fette Beute
  • fett drucken, fett setzen
  • fett essen
  • fette Sache

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf fett?

Wortaufbau

Das Adjektiv fett be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × E & 1 × F

  • Vokale: 1 × E
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × F

Das Alphagramm von fett lautet: EFTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Essen
  3. Tü­bin­gen
  4. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Emil
  3. Theo­dor
  4. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Echo
  3. Tango
  4. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort.

fett

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort fett kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Fet­ter:
Person, die sehr fett ist
halb­fett:
in Schriftzeichen einer Stärke, die dicker als normal ist, aber nicht fett
spe­ckig:
fett glänzend durch Abnützung
un­för­mig:
von einer Form oder Gestalt, die als hässlich empfunden wird; heute oft: dick, fett
ver­fet­ten:
intransitiv: übermäßig fett werden

Buchtitel

  • Auf ins fette, pralle Leben Ina Rudolph | ISBN: 978-3-46631-039-5
  • Da kommt was runter! – Lange Finger und fette Flocken Steffi Bunt | ISBN: 978-3-75688-620-3
  • Der dicke fette Pfannkuchen Anne Heseler | ISBN: 978-3-64966-849-7
  • Der fette Perscheid Martin Perscheid | ISBN: 978-3-83033-502-3
  • Des Wahnsinns fette Beute Hella von Sinnen, Cornelia Scheel | ISBN: 978-3-49962-763-7
  • Deutschlands fette Jahre sind vorbei Prof. Dr. Gunther Schnabl | ISBN: 978-3-95972-733-4
  • Die fetten Jahre sind vorbei Marion Döbert | ISBN: 978-3-94466-844-4
  • Matze macht fette Beute Hans-Dietrich Nehring | ISBN: 978-3-96362-335-6
  • Mega fette Beute Rüdiger Bertram | ISBN: 978-3-76415-221-5
  • Unsere fetten Jahre sind vorbei Timo Baudzus | ISBN: 978-3-95972-185-1

Film- & Serientitel

  • Boh fett (Film, 1999)
  • Der deutsche Film – Die fetten Jahre kommen noch (Doku, 2006)
  • Des Wahnsinns fette Beute (Film, 1991)
  • Dick, dicker, fettes Geld (Doku, 2020)
  • Die fetten Jahre sind vorbei (Film, 2004)
  • Die Rückkehr der Inflation: Die fetten Jahre sind vorbei (Doku, 2023)
  • Dummer fetter Hase (Film, 2007)
  • Durch dick & dünn – Ein echt fettes Abenteuer (TV-Serie, 2005)
  • Ein fetter Film (Doku, 1992)
  • Magere Jahre, fette Jahre (Doku, 2013)
  • Measure of a Man – Ein fetter Sommer (Film, 2018)
  • Plötzlich fett (Fernsehfilm, 2011)
  • Unlucky Monkey – Des Wahnsinns fette Beute (Film, 1998)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: fett. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: fett. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12014314, 12014300, 11697891, 11664614, 11662027, 11242140, 10672307, 10350771, 10049031, 9523197, 9115481 & 8907640. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. fr.de, 07.11.2023
  2. rp-online.de, 09.03.2022
  3. desired.de, 08.02.2021
  4. derwesten.de, 03.01.2020
  5. bento.de, 14.08.2019
  6. schwarzwaelder-bote.de, 04.12.2018
  7. aachener-zeitung.de, 16.05.2017
  8. feedproxy.google.com, 06.03.2016
  9. feedsportal.com, 26.01.2015
  10. fm4.orf.at, 20.06.2014
  11. feedproxy.google.com, 27.10.2013
  12. openpr.de, 29.08.2012
  13. saarbruecker-zeitung.de, 25.05.2011
  14. laut.de, 04.02.2010
  15. kurier.at, 10.07.2009
  16. zeit.de, 25.11.2008
  17. gourmet-report.de, 14.07.2007
  18. stern.de, 05.08.2006
  19. archiv.tagesspiegel.de, 03.07.2005
  20. spiegel.de, 20.11.2004
  21. lvz.de, 12.08.2003
  22. sueddeutsche.de, 21.05.2002
  23. bz, 12.07.2001
  24. DIE WELT 2000
  25. BILD 1998
  26. TAZ 1997
  27. BILD 1996
  28. Welt 1995