decken
Verb (Tunwort)
Aussprache
Silbentrennung
Definition bzw. Bedeutung
(Dach) mit der wasserabweisenden Außenschicht versehen
(Tisch) mit Tischdecke (oder auch nicht), Geschirr und Besteck fürs Essen vorbereiten
(von Landschaftselementen) vor feindlichen Blicken und Angriffen schützen
bedecken, zudecken
begatten
bewachen
deckungsgleich (kongruent) sein
den Untergrund nicht durchscheinen lassen
die Versorgung/den Bedarf von etwas (beispielsweise einer Ware, Material, Rohstoffen, Arbeitskräften, Energie, Nährstoffen) in ausreichender Menge herstellen/sichern
durch Übereinstimmung einen Zusammenhang nahelegen
eine Einlösung oder Bezahlung gewährleisten
erlauben
mit einer zweifelhaften Aussage entlasten
schützen
sich mit den Armen und gegebenenfalls Gegenständen vor Treffern schützen
Begriffsursprung
Mittelhochdeutsch decken, althochdeutsch thecken (belegt seit dem 8. Jahrhundert), decken, decchen < germanisch *þakjan, indoeuropäische/indogermanische Wurzel *(s)teg- „decken“
Konjugation
- Präsens: decke, du deckst, er/sie/es deckt
- Präteritum: ich deckte
- Konjunktiv II: ich deckte
- Imperativ: decke/deck! (Einzahl), deckt! (Mehrzahl)
- Partizip II: gedeckt
- Hilfsverb: haben
Anderes Wort für decken (Synonyme)
- zusammenpassen:
- gemeinsam etwas ergeben, das Harmonie ausstrahlt oder Nutzen stiftet (das passt)
- Teile zu einem Ganzen zusammenbauen
- koinzidieren (fachspr.)
- konsistent (sein):
- mit innerlichem Zusammenhalt, in Zusammenhang stehend
- von Theorien, Argumenten: widerspruchsfrei, folgerichtig
- zusammen auftreten
- (den) Lachs buttern (derb, regional)
- (ein) Rohr verlegen (derb, regional)
- (eine) Nummer schieben (derb)
- (mit jemandem) geschlechtlich verkehren (fachspr., Amtsdeutsch, distanzsprachlich)
- (mit jemandem) Geschlechtsverkehr haben (fachspr., Amtsdeutsch, distanzsprachlich)
- (mit jemandem) im Bett landen (ugs.)
- (mit jemandem) intim werden
- (mit jemandem) Sex haben (ugs., Hauptform)
- (mit jemandem) zugange sein (ugs., scherzhaft, verhüllend)
- (miteinander) in die Kiste springen (ugs.)
- (seinen) ehelichen Pflichten nachkommen (fachspr., juristisch, religiös)
- (jemanden) begatten (fachspr., biologisch):
- reflexiv, meist in Bezug auf Tiere: die geschlechtliche Vereinigung miteinander vollziehen
- transitiv, in Bezug auf männliche (meistens tierische) Individuen: den Geschlechtsverkehr mit einem weiblichen Individuum (zumeist derselben Art) vollziehen
- (jemanden) belegen (fachspr., Jägersprache, biologisch):
- einen Platz, Rang belegen: einen Platz, Rang einnehmen
- etwas belegen: den Beweis für etwas erbringen
- (jemanden) beschlafen (geh., veraltet):
- eine Entscheidung eine Nacht lang hinauszögern
- mit jemandem schlafen, Geschlechtsverkehr haben
- (jemanden) bumsen (ugs.):
- Geschlechtsverkehr ausüben
- lautmalend für das Entstehen eines dumpfen, dröhnenden, von einem Aufprall hervorgerufenen, knallartigen Geräusches
- den Beischlaf vollziehen (fachspr., Amtsdeutsch)
- einen wegstecken (derb)
- erkennen (geh., biblisch):
- biblischer und literarischer Sprachgebrauch: begatten, Geschlechtsverkehr haben
- etwas oder jemanden so deutlich wahrnehmen, dass man weiß, was oder wer es ist (im Sinne von etwas wiedererkennen)
- es kommt zum Geschlechtsverkehr (fachspr., Amtsdeutsch)
- es kommt zum GV (fachspr., Amtsdeutsch)
- ficken (vulg.):
- hin- und herbewegen, reiben
- Soldatensprache, Jugendsprache, transitiv: jemanden hart rannehmen
- (jemanden) flachlegen (derb):
- jemanden dazu bringen, mit der veranlassenden Person zu schlafen, mit ihr Geschlechtsverkehr zu haben
- salopp: jemanden zusammenschlagen, jemanden bewusstlos schlagen, jemanden zu Boden strecken
- knattern (derb):
- ein knallendes Geräusch stoßartig und in kurzen Intervallen erzeugen
- Knickknack machen (ugs.)
- kohabitieren (geh., sehr selten):
- als Parteien miteinander arbeiten, ohne allzuviele programmatische Berührungspunkte zu haben
- Geschlechtsverkehr ausüben
- koitieren (fachspr., medizinisch):
- den Koitus vollziehen; Geschlechtsverkehr haben
- Liebe machen (selten, verhüllend)
- mausen (ugs., regional):
- landschaftlich, vulgär: Geschlechtsverkehr (Koitus) durchführen
- umgangssprachlich: etwas entwenden, stehlen, klauen
- pimpern (derb):
- umgangssprachlich, vulgär: koitieren
- poppen (ugs.):
- die Form verändern, das Wort wird bei der Veränderung eines Lebensmittels durch Hitze und Druck verwendet, wie es zum Beispiel bei der Herstellung von Popcorn geschieht
- Effekt haben, gut sein
- (jemanden) rammeln (derb):
- Fachsprache der Jäger, besonders bei Hasen und Kaninchen: sich paaren
- Geschlechtsverkehr haben
- (mit jemandem) schlafen (Hauptform):
- Geschlechtsverkehr ausüben
- sich im Schlaf befinden, in reflexiver Verwendung auch: auf gewisse Art und Weise den Schlaf verbringen können, durch das Schlafen eine gewisse Verfassung erlangen
- schnackseln (ugs.):
- süddeutsch, österreichisch koitieren, kopulieren, Geschlechtsverkehr haben
- Sex machen (Kindersprache)
- sich (körperlich) lieben
- (es mit jemandem) treiben (ugs., verhüllend):
- (Blech) in eine bestimmte Form hämmern
- (Blüten und so weiter, auch medizinisch) physiologische Reaktionen hervorbringen
- (sich mit jemandem) vergnügen (verhüllend):
- Freude machen/erzeugen
- Spaß haben, sich die Zeit vertreiben, sich eine Freude machen
- Verkehr haben (fachspr., Amtsdeutsch)
- (sich mit jemandem) verlustieren (geh., veraltet):
- sich auf angenehme, vergnügte Art die Zeit vertreiben; Freude, Spaß, Vergnügen an etwas oder jemandem finden
- (jemanden) vernaschen (ugs., scherzhaft):
- genüsslich und komplett aufessen; verputzen
- jemanden geschickt ausspielen; jemanden mit Leichtigkeit/ohne Schwierigkeiten besiegen
- vögeln (ugs., salopp):
- salopp: den Geschlechtsakt vollziehen
- stark veraltet bzw. untergegangen: aus dem Vogelflug weissagen
- einhüllen:
- um jemanden, sich oder etwas eine Hülle, Verpackung, Bedeckung legen; übertragen: wie eine Hülle umgeben
- einmummeln (ugs.):
- bis zur Nasenspitze in warme Kleidung oder eine Decke hüllen
- immunisieren (geh.):
- den Organismus gegen pathogene Keime widerstandsfähig, unempfindlich machen
- panzern (ugs.):
- mit einem Panzer/einer Rüstung verstärken/befestigen, widerstandsfähig machen
- sich unempfindlich machen gegen etwas
- schützen (ugs.):
- verteidigen; vor negativen Veränderungen bewahren
- beschatten:
- jemandem/etwas einen Schatten verleihen
- jemanden heimlich überwachen; jemanden im Geheimen beobachten
Weitere mögliche Alternativen für decken
- beschälen:
- durch einen Zuchthengst begatten, decken lassen
- bespringen:
- sich nach dem Sprung am Rücken des (weiblichen) Tieres festhalten, um den Akt der Begattung durchzuführen
- eindecken:
- den Dachstuhl eines Gebäudes mit Dachpfannen, Dachziegeln oder anderen Materialien versehen
- etwas sichernd oder schützend mit etwas bedecken oder zudecken
- erlauben:
- jemandem die Zustimmung oder die Möglichkeit geben
- in Schutz nehmen
- verdecken:
- die freie Sicht auf etwas oder jemanden nehmen, versperren
- durch gezielte Maßnahmen verhindern, dass etwas (Absicht, Vorhaben …) (für jedermann) ersichtlich ist
- zudecken:
- jemand oder etwas unter einer Sache verbergen oder schützen, indem etwas darübergelegt wird
- mit einer Decke/Bettdecke bedecken
Sinnverwandte Wörter
- befriedigen:
- die Erwartungen oder Bedürfnisse von jemandem oder etwas erfüllen
- jemanden sexuell befriedigen
- sichern:
- Bergsteigen: jemanden mit Hilfe eines Seiles vor einem Absturz schützen
- EDV: Daten speichern; Daten aus dem Arbeitsspeicher eines Programms auf einen Datenspeicher übertragen
Gegenteil von decken (Antonyme)
Redensarten & Redewendungen
- ihn deckt schon längst der Rasen
Beispielsätze
Ist doch klar, dass sie ihren Geliebten deckt.
Diese Farbe deckt besser.
Die von X abgehobene Summe deckt sich mit der an Y gezahlten.
Dieses Vorgehen ist durch die Verordnung nicht gedeckt.
Hast du den Tisch schon gedeckt?
Erster Schnee deckt schon die junge Saat.
Der Scheck war nicht gedeckt.
X deckt Y.
Das linke deckt sich mit dem rechten Dreieck.
Ich hoffe, wir kriegen vor dem Regen das Dach gedeckt.
Du musst dich besser decken, sonst gehst du immer wieder k. o.
Die hohen Felsen deckten ihren Anmarsch.
Die rechte Flanke wird durch die Panzer gedeckt.
Dieser Rüde hat schon tausend Hündinnen gedeckt.
Wenn mir kalt ist, decke ich mich zu, und wenn mir heiß ist, decke ich mich ab.
Weltflucht heißt gewöhnlich nicht „Tischlein, deck dich“.
Sie half seiner Mutter, den Tisch zu decken.
Diese Klauseln decken die Haftungsbeschränkungen sowie weitere Geschäftsbedingungen ab.
Wenn du den Tisch deckst, mache ich das Abendessen.
Das Mit-der-Faust-auf-den-Tisch-schlagen nimmt ab, wenn er gedeckt ist.
Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft
Andy Höft (links) und Harald Voepel decken ab September das gesamte urologische Behandlungsspektrum ab.
An diesem Dienstagnachmittag geht er dann aber doch lieber zu Gerd Bachmann auf die Baustelle, als den Kaffeetisch zu decken.
Die Prämien müssten Kosten decken, die noch nicht feststünden und sich von Jahr zu Jahr veränderten.
Da gibt es Kunden, die decken sich für 50 Euro mit ihrem gesamten Jahresbedarf ein, freut sich Näßler.
Mit den Einnahmen aus der Ölproduktion möchte er den "leeren Tisch der Armen wieder bunt decken".
Diese Geschäfte musste er politisch decken, dafür habe er Goebbels und Göring mit Geschenken überhäuft.
Im Kreditgeschäft decken die Erträge wegen der hohen Risiken im Ost-Firmenkundengeschäft derzeit nicht die Kosten.
Es muss uns deshalb gelingen, den gesamten Energiebedarf der Welt aus erneuerbaren Energiequellen zu decken.
Bei den häufigsten Sorten decken die Erträge aus dem Verkauf gegenwärtig nicht einmal die Kosten des Einschlags.
Häufige Wortkombinationen
- mit Substantiv: eine Nachfrage decken, einen Bedarf decken
Wortbildungen
- Dachdecker
- Deck
- Deckadresse
- Deckanschrift
- Deckbett
- Decke
- Deckel
- Deckenlehre
- Deckenschotter
- Deckfarbe
- Deckflügler
- Deckfrucht
- Deckglas
- Deckhengst
- Deckmantel
- Deckname
- Deckpass
- Deckschicht
- Deckstein
- Deckung
- gedackte Pfeife
- Gedeck
- gedeckt
- Schwarzdecker
- ungedeckt
Untergeordnete Begriffe
Übersetzungen
- Englisch:
- cover
- roof
- tile
- Französisch: couvrir
- Italienisch:
- coprire
- rivestire
- Rumänisch: acoperi
- Russisch: крыть
- Schwedisch: täcka
- Spanisch: cubrir
- Tschechisch:
- pokrýt
- pokrývat
Was reimt sich auf decken?
Wortaufbau
Das zweisilbige Verb decken besteht aus sechs Buchstaben und setzt sich wie folgt zusammen: 2 × E, 1 × C, 1 × D, 1 × K & 1 × N
- Vokale: 2 × E
- Konsonanten: 1 × C, 1 × D, 1 × K, 1 × N
Eine Worttrennung ist nach dem ersten E möglich.
Das Alphagramm von decken lautet: CDEEKN
Buchstabiertafel
Entsprechend der deutschen Buchstabiertafel für Wirtschaft und Verwaltung (DIN 5009:2022-06) wird das Wort folgendermaßen buchstabiert:
- Düsseldorf
- Essen
- Chemnitz
- Köln
- Essen
- Nürnberg
In Deutschland ebenfalls geläufig ist die Buchstabierung nach dem postalischen Buchstabieralphabet von 1950:
- Dora
- Emil
- Cäsar
- Kaufmann
- Emil
- Nordpol
International ist das englischssprachige ICAO-Alphabet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) anerkannt:
- Delta
- Echo
- Charlie
- Kilo
- Echo
- November
Heute vorwiegend nur noch als Funkfeuer in der Luft- und Schifffahrt gebräuchlich ist der Morsecode (auch Morsealphabet oder Morsezeichen genannt):
- ▄▄▄▄ ▄ ▄
- ▄
- ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
- ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
- ▄
- ▄▄▄▄ ▄
Scrabble
Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.
Bitte jedoch stets das offizielle Scrabble-Regelwerk (z. B. zu Vor- und Nachsilben) beachten!
Worthäufigkeit
Das Tuwort decken entspricht dem Sprachniveau A2 (Sprachniveaustufen nach dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen ) und kam im letzten Jahr häufig in deutschsprachigen Texten vor. Die Worthäufigkeit ist ungefähr gleichbleibend. Dies hat eine Auswertung mehrerer Millionen Beispielsätze ergeben.
Vorkommnisse im Sprachwörterbuch
- aufdecken:
- einen Tisch oder eine Tafel decken
- Beschälstation:
- Pferdezucht: Ort, an dem die Zuchthengste (Beschäler) während der Deckzeit (1. Februar bis 30. Juni) aufgestellt sind, um die Stuten der Privatzüchter zu decken
- Damengambit:
- Schach: Eröffnung, die nach den Zügen 1. d2-d4 d7-d5 2. c2-c4 entsteht; der Bauer auf c4 ist nicht gedeckt und wird zunächst zum Opfer angeboten (Gambit)
- Grasdach:
- Abdeckung eines Gebäudes, gedeckt mit Gras
- Isolani:
- einzelner Bauer, auf dessen benachbarten Linien keine eigenen Bauern mehr stehen und der deshalb nur von Figuren gedeckt werden kann
- Kreiswehrersatzamt:
- deutsche Bundesbehörde mit der Hauptaufgabe, den Personalbedarf der Bundeswehr zu decken
- Muckraker:
- Dreckkehrer, Journalist oder Schriftsteller, der wirkliche oder unterstellte Korruptionsfälle in der Politik und in der Geschäftswelt anprangert und reißerisch veröffentlicht; deckt Skandale auf
- Schindeldach:
- Abdeckung eines Gebäudes, gedeckt mit Schindeln
- Strohdach:
- Abdeckung eines Gebäudes, gedeckt mit Stroh
- Versicherungssumme:
- Betrag, der im Schadensfall durch eine Versicherung gedeckt ist
Buchtitel
- Drei Freunde decken auf
- Drei Freunde decken auf. Begleitmaterial
Film- & Serientitel
- Children below deck (Doku, 2018)
- Die Trovatos – Detektive decken auf (TV-Serie, 2011)
- Felix Hutt deckt auf (TV-Serie, 2022)
- Mario Barth deckt auf! (TV-Serie, 2013)
- Rach deckt auf (Dokuserie, 2013)
- Sechs auf einen Streich: Tischlein deck dich (Fernsehfilm, 2008)