ficken

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Fi­cken (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfɪkn̩ ]

Silbentrennung

ficken

Definition bzw. Bedeutung

  • hin- und herbewegen, reiben

  • Soldatensprache, Jugendsprache, transitiv: jemanden hart rannehmen

  • vulgär, transitiv, intransitiv: den Geschlechtsakt vollziehen, koitieren

  • vulgär, transitiv: jemanden hereinlegen, jemanden fertigmachen

Begriffsursprung

  • Die Bedeutung „stechen“ zeigt sich auch in der Schmiedekunst; nach dem Herstellen eines Schwertes, das zu diesem Zeitpunkt vollkommen durch Schlacke, Zunderreste und Asche verschmutzt war, wurde ein Sandsack an der Decke hochgezogen und das Schwert hineingestoßen. Aus dieser Hin-und-her-Bewegung des Schwertes, also „ein Schwert ficken/fegen“, entstand die Berufsbezeichnung und infolgedessen der Nachname Schwertfeger. Auch Nachnamen wie Fickler und Fickelscherer dürften im Umfeld der Metallschmiedekunst entstanden sein.

  • Ebenso anzuschließen ist möglicherweise das in Dialekten und Familiennamen noch verbreitete Wort Ficke (auch Fuppe und Futsche, möglicherweise Vorbild für Vut und Votze) für „(Kleider-)Tasche“ (vgl. auch schwed. ficka, „Tasche“). Vergleiche hierzu auch das altgriechische Wort θήκη (théékee) "Behälter, Aufbewahrungsort, Kasten, Kiste", dessen Bedeutung sich in neutestamenlichen Griechischen zunächst zu "Schwertscheide" und im spätantiken Griechischen schließlich zu "Tasche" wandelt.. (Der Lautwandel von griechischem Theta nach ist in vielen Sprachen üblich, vgl. z.B. Theodor, russ. Fjodor.)

  • Eine semantische Verschiebung ergab für diese Wurzel die Bedeutung „necken“, etwa in den Worten foppen, fuchsen und Faxen. (vergleiche in diesem Zusammenhang auch niederländisch: neuken „ficken“, das die umgekehrte Bedeutungsverschiebung erfuhr.). Das kölsche Dialektwort poppen würde ebenfalls in diese Gruppe gehören.

Konjugation

  • Präsens: ficke, du fickst, er/sie/es fickt
  • Präteritum: ich fick­te
  • Konjunktiv II: ich fick­te
  • Imperativ: ficke/​fick! (Einzahl), fickt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­fickt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für fi­cken (Synonyme)

(den) Lachs buttern (derb, regional)
(ein) Rohr verlegen (derb, regional)
(eine) Nummer schieben (derb)
(mit jemandem) geschlechtlich verkehren (fachspr., Amtsdeutsch, distanzsprachlich)
(mit jemandem) Geschlechtsverkehr haben (fachspr., Amtsdeutsch, distanzsprachlich)
(mit jemandem) im Bett landen (ugs.)
(mit jemandem) intim werden
(mit jemandem) Sex haben (ugs., Hauptform)
(mit jemandem) zugange sein (ugs., scherzhaft, verhüllend)
(miteinander) in die Kiste springen (ugs.)
(seinen) ehelichen Pflichten nachkommen (fachspr., juristisch, religiös)
(jemanden) begatten (fachspr., biologisch):
reflexiv, meist in Bezug auf Tiere: die geschlechtliche Vereinigung miteinander vollziehen
transitiv, in Bezug auf männliche (meistens tierische) Individuen: den Geschlechtsverkehr mit einem weiblichen Individuum (zumeist derselben Art) vollziehen
(jemanden) belegen (fachspr., Jägersprache, biologisch):
einen Platz, Rang belegen: einen Platz, Rang einnehmen
etwas belegen: den Beweis für etwas erbringen
(jemanden) beschlafen (geh., veraltet):
eine Entscheidung eine Nacht lang hinauszögern
mit jemandem schlafen, Geschlechtsverkehr haben
bimsen (derb):
auf jemanden einschlagen
etwas mit einem Bimsstein bearbeiten
(jemanden) bumsen (ugs.):
Geschlechtsverkehr ausüben
lautmalend für das Entstehen eines dumpfen, dröhnenden, von einem Aufprall hervorgerufenen, knallartigen Geräusches
(jemanden) decken (fachspr., Jägersprache, biologisch):
(Dach) mit der wasserabweisenden Außenschicht versehen
(Tisch) mit Tischdecke (oder auch nicht), Geschirr und Besteck fürs Essen vorbereiten
den Beischlaf vollziehen (fachspr., Amtsdeutsch)
einen wegstecken (derb)
erkennen (geh., biblisch):
biblischer und literarischer Sprachgebrauch: begatten, Geschlechtsverkehr haben
etwas oder jemanden so deutlich wahrnehmen, dass man weiß, was oder wer es ist (im Sinne von etwas wiedererkennen)
es kommt zum Geschlechtsverkehr (fachspr., Amtsdeutsch)
es kommt zum GV (fachspr., Amtsdeutsch)
(jemanden) flachlegen (derb):
jemanden dazu bringen, mit der veranlassenden Person zu schlafen, mit ihr Geschlechtsverkehr zu haben
salopp: jemanden zusammenschlagen, jemanden bewusstlos schlagen, jemanden zu Boden strecken
(jemanden) knallen (derb):
Ärger geben
brennen, wenn die Sonne stark scheint
knattern (derb):
ein knallendes Geräusch stoßartig und in kurzen Intervallen erzeugen
Knickknack machen (ugs.)
kohabitieren (geh., sehr selten):
als Parteien miteinander arbeiten, ohne allzuviele programmatische Berührungspunkte zu haben
Geschlechtsverkehr ausüben
koitieren (fachspr., medizinisch):
den Koitus vollziehen; Geschlechtsverkehr haben
kopulieren (fachspr., fig.):
(mit einem Bindewort) verbinden
den Geschlechtsakt vollziehen
Liebe machen (selten, verhüllend)
mausen (ugs., regional):
landschaftlich, vulgär: Geschlechtsverkehr (Koitus) durchführen
umgangssprachlich: etwas entwenden, stehlen, klauen
nageln (derb):
ein charakteristisches, klopfendes Geräusch verursachen
eine Frau beschlafen
pimpern (derb):
umgangssprachlich, vulgär: koitieren
poppen (ugs.):
die Form verändern, das Wort wird bei der Veränderung eines Lebensmittels durch Hitze und Druck verwendet, wie es zum Beispiel bei der Herstellung von Popcorn geschieht
Effekt haben, gut sein
pudern (vulg., österr.):
koitieren
Puder auftragen
(jemanden) rammeln (derb):
Fachsprache der Jäger, besonders bei Hasen und Kaninchen: sich paaren
Geschlechtsverkehr haben
(mit jemandem) schlafen (Hauptform):
Geschlechtsverkehr ausüben
sich im Schlaf befinden, in reflexiver Verwendung auch: auf gewisse Art und Weise den Schlaf verbringen können, durch das Schlafen eine gewisse Verfassung erlangen
schnackseln (ugs.):
süddeutsch, österreichisch koitieren, kopulieren, Geschlechtsverkehr haben
Sex machen (Kindersprache)
sich (körperlich) lieben
(es mit jemandem) treiben (ugs., verhüllend):
(Blech) in eine bestimmte Form hämmern
(Blüten und so weiter, auch medizinisch) physiologische Reaktionen hervorbringen
(sich mit jemandem) vergnügen (verhüllend):
Freude machen/erzeugen
Spaß haben, sich die Zeit vertreiben, sich eine Freude machen
Verkehr haben (fachspr., Amtsdeutsch)
(sich mit jemandem) verlustieren (geh., veraltet):
sich auf angenehme, vergnügte Art die Zeit vertreiben; Freude, Spaß, Vergnügen an etwas oder jemandem finden
(jemanden) vernaschen (ugs., scherzhaft):
genüsslich und komplett aufessen; verputzen
jemanden geschickt ausspielen; jemanden mit Leichtigkeit/ohne Schwierigkeiten besiegen
vögeln (ugs., salopp):
salopp: den Geschlechtsakt vollziehen
stark veraltet bzw. untergegangen: aus dem Vogelflug weissagen

Sinnverwandte Wörter

Liebe machen
pe­ne­t­rie­ren:
in etwas eindringen, etwas durchdringen
mit dem männlichen Geschlechtsorgan in das weibliche eindringen
Sex:
biologisches Geschlecht
erotische Ausstrahlung einer Person

Redensarten & Redewendungen

  • fick dich
  • fick dich ins Knie
  • gefickt sein

Beispielsätze

  • Du willst mich mit deiner Behauptung doch nur ficken.

  • Er fickt besser als jeder andere.

  • Ich möchte mit dir ficken!

  • Heute haben die Ausbilder unsere Einheit wieder richtig gefickt.

  • Ich möchte dich gern ficken!

  • Ich will dich ficken.

  • Politiker lassen Spekulanten, das Volk in Arsch zu ficken, und dabei assistieren, und die, nämlich die Politiker, stecken das Geld dafür in ihre Tasche.

  • Oh ja, fick mich!

  • Ich will, dass du mich fickst, sogar wenn es weh tut.

  • Mit der Android-Version von Tatoeba wird man Flaubert übersetzen können, während man fickt, und so das Tor zu bisher unerforschten Stufen des Vergnügens öffnen.

  • Wer fickt mit wem?

  • Sie haben die ganze Nacht gefickt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Willst du eine geile Stute nicht mehr da Koln dieser Tage noch ficken?

  • Du hast ficken falsch geschrieben.

  • Ohrfeige fürs Publikum: Szene aus „Shoppen und ficken“ in der Baracke des Deutschen Theaters.

  • Bunte Geldscheine wie Klopapier und Bitches zum putzen und zum ficken – was nach ödem Schema F klingt, ist es auch.

  • Oder sitzen Sie wie die Hohen Offiziere in Pattaya, wie im Vietnamkrieg um Frauen und Kinder zu ficken?

  • Demi Lovatos Rat an Nick Jonas: „Du kannst ficken wen du.

  • Meine Mama hat mich aufgeklärt, da war ich etwa 7 Jahre alt. Schulkamerad Daniel Seeberg hatte im Bus das Wort “ficken” gesagt.

  • Peter Steele würde dich mit einer Kettensäge in den Arsch ficken so siehts doch aus.

  • Aber wer ficken will, muss nett sein.

  • Somit ist es höchstwahrscheinlich dass Araber wie Mohammed, Joseffli, Jesus usw. Kinder gefickt haben…….

  • ‘ obwohl ich die Frage gar nicht ernst meine, wer meldet sich schon wenn er von einem Mann gefickt wurde?

  • Ich will immer nur ficken.

  • Damit die mich ficken können, brauchen die einen Körper.

  • Czeslik scheint zu wissen, wie Frauen reden, wenn sie unter sich sind, sie nennen sich ein Fotzenkommando, und eine sagt: Ich will ficken.

  • Er hat sie in den Mund gefickt.

Wortbildungen

Übersetzungen

  • Bulgarisch: шибам (šibam)
  • Chinesisch: 肏 (cào)
  • Dänisch: kneppe
  • Englisch:
    • fuck
    • screw
    • bone
    • bonk
  • Esperanto: fiki
  • Finnisch:
    • naida
    • nussia
  • Französisch:
    • baiser
    • enfiler
    • foutre
    • miser
    • niquer
    • tringler
    • botter
    • fourrer
    • fucker
    • foquer
    • mettre
    • planter
    • pluger
    • pluguer
    • ploguer
    • poigner
    • pogner
    • sauter
    • scorer
    • zigonner
  • Hebräisch:
    • זין (lesajjén)
    • הזדין (lehisdajjén)
  • Indonesisch: ngentot
  • Isländisch: ríða
  • Italienisch:
    • fottere
    • scopare
    • chiavare
    • trombare
  • Japanisch:
    • ファックする (fakku suru)
    • 穴だらけにする (anadarake ni suru)
    • やる (yaru)
  • Katalanisch:
    • cardar
    • follar
  • Kroatisch:
    • srati
    • jebati
  • Kurmandschi:
    • niyan
    • tê niyan
    • gan
  • Latein: futuere
  • Luxemburgisch: fecken
  • Maltesisch:
    • badbad
    • hexa
    • niek
    • zabbab
  • Neugriechisch: γαμώ (gamó)
  • Niederdeutsch: nöken
  • Niederländisch: neuken
  • Niedersorbisch:
    • walaś
    • wuwalaś
    • jebaś
    • zjebaś
  • Norwegisch: knulle
  • Obersorbisch:
    • pjezać
    • buchać
    • kezać
  • Persisch:
    • کردن (cæɾdæn)
    • گاییدن (gɑjidæn)
  • Polnisch:
    • pieprzyć
    • jebać
    • ruchać
  • Portugiesisch:
    • foder
    • transar
    • comer
  • Rumänisch: fute
  • Russisch:
    • трахать
    • ебать
  • Schwedisch: knulla
  • Spanisch:
    • joder
    • follar
    • coger
    • culear
    • singar
    • tirar
    • pisar
    • pichar
    • chingar
    • cachar
  • Tschechisch:
    • šukat
    • mrdat
    • jebat
  • Türkisch:
    • sikişmek
    • sikmek
  • Ungarisch: baszik
  • Urdu: چودنا
  • Venezianisch: ciavar

Was reimt sich auf fi­cken?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm fi­cken be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × I, 1 × K & 1 × N

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × K, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von fi­cken lautet: CEFIKN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Ingel­heim
  3. Chem­nitz
  4. Köln
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Ida
  3. Cäsar
  4. Kauf­mann
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. India
  3. Char­lie
  4. Kilo
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

ficken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort fi­cken ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Ich kann fick dich lächeln Carolina Graf | ISBN: 978-3-74740-119-4

Film- & Serientitel

  • Können Spinnen ficken? (Kurzfilm, 2022)
  • West fickt Ost (Film, 2001)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ficken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ficken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11182540, 10904977, 8678786, 4489167, 1076279, 980793 & 690128. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. tangrintler-medienhaus.de, 07.04.2022
  2. gamestar.de, 14.12.2021
  3. faz.net, 26.06.2021
  4. rap.de, 14.05.2018
  5. blick.ch, 10.07.2018
  6. fr-online.de, 28.07.2016
  7. blogs.faz.net, 01.01.2015
  8. feed.laut.de, 11.12.2014
  9. blogigo.de, 07.08.2013
  10. newsnetz-blog.ch, 29.09.2012
  11. jetzt.sueddeutsche.de, 05.09.2008
  12. ngz-online.de, 01.04.2006
  13. berlinonline.de, 12.09.2003
  14. sz, 18.02.2002
  15. Die Zeit (51/2002)
  16. bz, 01.10.2001
  17. Die Zeit (38/2001)
  18. Junge Welt 2000
  19. TAZ 1997