Kumpanei

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ kʊmpaˈnaɪ̯ ]

Silbentrennung

Einzahl:Kumpanei
Mehrzahl:Kumpaneien

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Ableitung vom Substantiv Kumpan mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ei.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Kumpaneidie Kumpaneien
Genitivdie Kumpaneider Kumpaneien
Dativder Kumpaneiden Kumpaneien
Akkusativdie Kumpaneidie Kumpaneien

Anderes Wort für Kum­pa­nei (Synonyme)

Filz:
abwertend: geiziger Mensch
Bauchfilz, ein Teil des Fettgewebes des Schweines
Freunderlwirtschaft (ugs., österr.):
übermäßige Begünstigung von Bekannten oder Verwandten, zum Beispiel bei der Verteilung von Geldern, der Vergabe von Aufträgen oder der Besetzung von Positionen
Gekungel (ugs.)
Günstlingswirtschaft:
Verhältnisse, in denen solche Leute bevorzugt werden (zum Beispiel bei der Vergabe von Ämtern), denen man gewogen ist, die man besonders mag, die aber nicht unbedingt Familienangehörige sind
Klüngel (ugs., kölsch):
meist abwertend: das Klüngeln, ein System auf Gegenseitigkeit beruhender Hilfeleistungen und Gefälligkeiten
Klüngelei(en):
Vetternwirtschaft, heimliche und unlautere Absprache bei Geschäften
Kungelei
Mauschelei(en)
Nepotismus (fachspr.):
Vetternwirtschaft, ungerechtfertigte Begünstigung von Verwandten (z. B. bei Stellenbesetzungen)
Speziwirtschaft (ugs.)
Spezlwirtschaft (ugs., bayr.)
Sumpf (fig.):
Bergbau: tiefster Teil eines Schachtes, in dem sich Grubenwasser ansammelt
flache, stehende Wasserfläche mit Vegetation
Vetterleswirtschaft (schwäbisch)
Vetterliwirtschaft (schweiz.)
Vetternwirtschaft:
übermäßige Begünstigung von Verwandten, zum Beispiel bei der Verteilung von Geldern, der Vergabe von Aufträgen oder der Besetzung von Positionen
Komplizenschaft:
Mitwirkung bei einer abgelehnten/für unrecht gehaltenen Handlung
Anbiederungsversuch(e):
Versuch einer Anbiederung
freundschaftliches Getue
plumpe Vertraulichkeit(en)
falsch verstandene Kollegialität
Kameraderie (abwertend):
übertrieben betonte Kameradschaft

Beispielsätze

  • Ohne die Kumpanei zwischen Verwaltung und Wirtschaft wäre das neue Schwimmbad billiger geworden.

  • Die Kumpanei zwischen den Eheleuten hat bis heute verhindert, dass ihre Diät erfolgreich war.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Er versucht mit dieser Klausur vielmehr, die CSU wieder aus der Kumpanei mit den Grünen herauszuführen.

  • Der Glaubwürdigkeit der EU schadet aber gerade solch demonstrative Kumpanei ihrer Exponenten.

  • Er forderte, Schluss zu machen mit der bisherigen „Kumpanei“ zwischen Autoherstellern und Staat.

  • Diese Vorstellung von Langeweile erklärt, warum so viele Artikel Aufregung verbreiten in Form von Anglizismen und Kumpanei.

  • Er hat sein Amt für parteitaktische Kumpanei benutzt.

  • Das bedeute aber "nicht Kumpanei".

  • Dieser Schachzug wurde intern als Kumpanei und Bevorzugung ausgelegt, was die Position von Hotzenköcherle nicht stärkte.

  • Kumpanei und Dumschwätzerei kann keine Politik ersetzen, jedenfalls nicht dauerhaft.

  • Und in schönster Kumpanei regeln beide per Vertrag, wie sie den Profit teilen.

  • Dabei weiß er, daß das anfällig macht für Filz und Kumpanei.

  • Bei VW mündeten die Gemeinsamkeiten in einer Form von Kumpanei, die längst die Grenzen zur Korruption überschritten zu haben scheint.

  • Seine Serie von 150 Artikeln habe das "Wirtschaftssystem Sport" als Netzwerk aus Freundschaften und Kumpanei gezeigt, so die Jury.

  • Dessen Kumpanei mit Kahn war am Ende unerträglich, die Reaktion von Klinsmann und Teammanager Bierhoff überfällig.

  • Aber genug professionellen Abstand halten, um nicht in Kumpanei zu verfallen.

  • Doch ohne die Kumpanei von Bundeskanzler Schröder hätte Chirac die Sabotage des Reformplans Fischlers nicht durchsetzen können.

  • Wohl auf diese Kumpanei vertrauend, stimmte er in einer beigefügten Note zu, sich von der Gauck-Behörde überprüfen zu lassen.

  • Zen-Ruffinen hatte Blatter der Korruption, des Betrugs sowie der Misswirtschaft und Kumpanei beschuldigt.

  • Diese Nähe, die Kumpanei des do ut des, gab es in Bonn, und es gibt sie in Berlin weiter.

  • Seht, sollten später Kritiker sagen, so weit ging die Kumpanei zwischen evangelischer Kirchenleitung und Diktatur.

  • Freimütig bezichtigt sie weiterhin öffentlich ihre Parlamentskollegen der Blödheit und verweigert sich jeder Kumpanei mit den Männern.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Kum­pa­nei?

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Kum­pa­nei be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × K, 1 × M, 1 × N, 1 × P & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × M, 1 × N, 1 × P

Eine Worttrennung ist nach dem M und A mög­lich. Im Plu­ral Kum­pa­nei­en zu­dem nach dem I.

Das Alphagramm von Kum­pa­nei lautet: AEIKMNPU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Unna
  3. Mün­chen
  4. Pots­dam
  5. Aachen
  6. Nürn­berg
  7. Essen
  8. Ingel­heim

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Ulrich
  3. Martha
  4. Paula
  5. Anton
  6. Nord­pol
  7. Emil
  8. Ida

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Uni­form
  3. Mike
  4. Papa
  5. Alfa
  6. Novem­ber
  7. Echo
  8. India

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort Kum­pa­nei (Sin­gu­lar) bzw. 18 Punkte für Kum­pa­nei­en (Plural).

Kumpanei

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kum­pa­nei kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kumpanei. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kumpanei. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  26. Süddeutsche Zeitung 1996
  27. Stuttgarter Zeitung 1995
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