Geier

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɡaɪ̯ɐ ]

Silbentrennung

Geier (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Seit 9. Jahrhundert bezeugt; von mittelhochdeutsch, althochdeutsch gīr ist wie mittelniederdeutsch gīre und niederländisch gier ein substantiviertes Adjektiv (*gīra-) mit der Bedeutung "gierig, begehrend", siehe Gier; aus einer indogermanischen Wurzel *ĝhei- mit der Grundbedeutung „gähnen, klaffen, offenstehen“, aus der sich auch geil und Geiz ableiten ließen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Geierdie Geier
Genitivdes Geiersder Geier
Dativdem Geierden Geiern
Akkusativden Geierdie Geier

Redensarten & Redewendungen

  • pfui Geier
  • sich wie ein Geier auf etwas stürzen
  • wie die Geier
  • weiß der Geier
  • hol's der Geier

Beispielsätze

  • Nachdem klar war, dass er Konkurs anmelden musste, warteten schon die Geier auf ihn, um sich die Sahnstückchen aus seinem Immobilienbesitz zu sichern.

  • Die Geier kreisen über dem Aas.

  • Geier kreisen.

  • Die Geier kreisten über den Leichen.

  • Früher war der Geier ein in Polen heimischer Vogel.

  • Schwäne sind schöne und elegante Vögel, ganz im Gegensatz zu Krähen und Geiern.

  • Geier ekeln sich nicht davor, stinkendes Aas zu fressen.

  • Der Geier sieht im Spiegel einen Kranich.

  • In Spanien genießen Geier mehr Schutz als Menschen.

  • In der Mittagssonne würde sich der kleine Geier, noch fast nackt, überhitzen, aber seine fürsorgliche Mutter spendet ihm Schatten.

  • Ein Schakal wollte die Gelegenheit nutzen und den kämpfenden Geiern die Beute streitig machen, doch gegen die gefiederten Giganten hatte er keine Chance.

  • Wo ein Kadaver ist, sind Geier da.

  • Wo ein Aas ist, sammeln sich die Geier.

  • Weiß der Geier!

  • Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier.

  • Die Liebe ist jene Flamme, welche die Götter den Sterblichen missgönnen, und die Eifersucht ist der fressende Geier, der den Diebstahl furchtbar rächt.

  • Warum hat niemand einen Geier in seinem Käfig?

  • Geier kreisten über der Leiche.

  • Geier zerfleischten das Aas.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ab 14 Uhr kreisen dank der SpVgg Attenkirchen Geier und Wenz im Tutuguri-Zelt.

  • Auch für den SPD-Politiker Jens Geier wäre dieses Szenario eine Katastrophe.

  • Auch bei der Bäckerei Geier hat sie schon gute Erfahrungen mit den Sackerln gemacht.

  • Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) verleiht in diesem Jahr den "Goldenen Geier" an Daimler.

  • Aber wir waren im Mitteldrittel viel besser im Spiel, haben die lange Unterzahl auch stark gekillt", sagte Geier unmittelbar nach dem Spiel.

  • Eine tolle Western-Version des Seewolf ist "Der Geier von Arizona" von Peter Godfrey.

  • Auf diesem umfriedeten Gelände setzen die Parsen ihre Toten den Geiern aus.

  • Ausbilderin Sieglinde Geier mit ihren jungen Nachwuchsmusikanten.

  • Aber auch Wilderer haben es auf die Geier abgesehen.

  • Da gibt's ein paar Reiche Geier, die wollen das deshalb nicht: Schon 2016?

  • Aber was zum Geier ist Bild 5? Eine Vidi-wall für Arme?

  • Diese zielen zwar auf Füchse und Marder, machen aber auch den Geiern den Garaus.

  • Den Geiern fällt schon wieder ein neuer Grund ein das Benzin teuer zu machen.

  • Im Fichtelgebirge gebe es genügend Fallwild, das den Geiern das Überleben sichern würde, sagt Mickisch, der auch Jäger ist.

  • Der Medizinmann hat die Knochen zerstampft, auch diese haben die Geier aufgefressen.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Altgriechisch: γύψ (gyps) (männlich)
  • Arabisch: نسر (nasr)
  • Asturisch: utre (weiblich)
  • Bosnisch:
    • lešinar (männlich)
    • strvinar (männlich)
  • Bretonisch: gup (männlich)
  • Bulgarisch: лешояд (lešojad) (männlich)
  • Chinesisch:
    • 鵰 (diāo)
    • 雕 (diāo)
  • Dänisch: grib
  • Englisch: vulture
  • Esperanto: vulturo
  • Finnisch: korppikotka
  • Französisch: vautour (männlich)
  • Galicisch: voitre (weiblich)
  • Interlingua: vulture
  • Isländisch: gammur (männlich)
  • Italienisch: avvoltoio (männlich)
  • Japanisch:
    • はげわし (hagewashi)
    • はげたか (hagetaka)
  • Katalanisch: voltor (männlich)
  • Kroatisch:
    • lešinar (männlich)
    • strvinar (männlich)
  • Latein:
    • vultur (männlich)
    • vulturius (männlich)
  • Lettisch: maitasputns
  • Litauisch: maitėda
  • Luxemburgisch: Geier
  • Mazedonisch:
    • лешинар (lešinar) (männlich)
    • стрвинар (strvinar) (männlich)
  • Mongolisch: тас (tas)
  • Neugriechisch:
    • όρνιο (ornio)
    • γύπας (gypas)
  • Niederländisch: gier (männlich)
  • Niedersorbisch: sup (männlich)
  • Norwegisch: gribb (männlich)
  • Obersorbisch: sup (männlich)
  • Okzitanisch: voltor (männlich)
  • Panjabi: ਗਿਰਝ (girajha)
  • Polnisch: sęp (männlich)
  • Portugiesisch:
    • butre (männlich)
    • abutre (männlich)
  • Russisch:
    • стервятник (männlich)
    • коршун (männlich)
  • Schwedisch: gam
  • Serbisch:
    • лешинар (lešinar) (männlich)
    • стрвинар (strvinar) (männlich)
  • Serbokroatisch:
    • лешинар (lešinar) (männlich)
    • стрвинар (strvinar) (männlich)
  • Sizilianisch: vuturu (männlich)
  • Slowakisch: sup (männlich)
  • Spanisch:
    • abanto (männlich)
    • buitre (männlich)
    • gallinazo (männlich)
  • Suaheli: tumbusi
  • Tschechisch: sup (männlich)
  • Türkisch: akbaba
  • Ukrainisch: стервятник (männlich)
  • Ungarisch: keselyű
  • Vietnamesisch: kền kền
  • Walisisch: fwltur (männlich)
  • Weißrussisch: сцярвятнік (scjarvjatnik) (männlich)

Homophone

Was reimt sich auf Gei­er?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Gei­er be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × G, 1 × I & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von Gei­er lautet: EEGIR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Essen
  5. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Ida
  4. Emil
  5. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. India
  4. Echo
  5. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 6 Punkte für das Wort.

Geier

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Gei­er kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Gei­er­schna­bel:
Zoologie: der Schnabel eines Geiers
Plei­te­gei­er:
umgangssprachlich: Geier (als Versinnbildlichung einer Pleite)

Buchtitel

  • Entdecke die Geier Henning Werth | ISBN: 978-3-86659-500-2

Film- & Serientitel

  • Der Tanz der Geier (Doku, 2012)
  • Die Geier warten schon (Miniserie, 1991)
  • Die vier Geier der Sierra Nevada (Film, 1965)
  • Django und Sabata – Wie blutige Geier (Film, 1970)
  • Ein Fressen für die Geier (Film, 1970)
  • Geier (Kurzfilm, 2013)
  • Geier im Reisrand (Fernsehfilm, 2000)
  • Geier kennen kein Erbarmen (Film, 1973)
  • Ja uff erstmal! – Winnetou unter Comedy Geiern (Miniserie, 2000)
  • Karl-May-Spiele: Unter Geiern – der Geist des Llano estacado (Fernsehfilm, 1998)
  • Kino, Aspirin und Geier (Film, 2005)
  • Zeit der Geier (Film, 1967)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Geier. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12230299, 11803119, 11704368, 11704162, 10725763, 10624326, 10612189, 7813748, 7813731, 3946692, 3117935, 2902495, 2316110, 2188501, 2173113, 2118572 & 1973166. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  3. merkur.de, 12.05.2023
  4. stuttgarter-nachrichten.de, 11.04.2022
  5. noen.at, 05.03.2021
  6. presseportal.de, 12.08.2020
  7. kleinezeitung.at, 20.01.2019
  8. sueddeutsche.de, 28.01.2018
  9. de.sputniknews.com, 21.02.2017
  10. onetz.de, 09.07.2016
  11. wz-net.de, 09.11.2015
  12. derstandard.at, 09.12.2014
  13. derstandard.at, 26.06.2013
  14. spiegel.de, 19.05.2012
  15. de.nachrichten.yahoo.com, 23.08.2011
  16. frankenpost.de, 08.07.2010
  17. tagesspiegel.de, 19.09.2009
  18. digitalfernsehen.de, 01.03.2008
  19. hockeyweb.de, 26.02.2007
  20. sueddeutsche.de, 12.04.2006
  21. fr-aktuell.de, 26.02.2005
  22. lvz.de, 12.01.2004
  23. welt.de, 11.10.2003
  24. sz, 05.02.2002
  25. bz, 09.06.2001
  26. Berliner Zeitung 2000
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. TAZ 1997
  29. Berliner Zeitung 1996
  30. Stuttgarter Zeitung 1995