Emergenz

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [emɛʁˈɡɛnt͡s]

Silbentrennung

Emergenz (Mehrzahl:Emergenzen)

Definition bzw. Bedeutung

  • das Auftreten neuer Qualitäten bei einer Zustandsänderung eines Systems

  • ein Pflanzenorgan, an dessen Bildung auch Gewebe unterhalb der Epidermis beteiligt ist (z.B. die Sockel der Brennhaare der Brennnessel oder die Stacheln der Rose)

  • Entstehung der New Economy und des Internets mit völlig neuen Geschäftsbereichen als Übertragung des Prinzips aus

  • das Phänomen, dass insbesondere in hierarchisch organisierten Systemen die neuen, zumeist höheren oder komplexeren Eigenschaften einer Organisationsebene nicht aus den Eigenschaften der interagierenden Elemente in den darunter befindlichen Ebenen vorhergesagt werden können, sondern in unvorhersehbarer Weise neu erscheinen

Begriffsursprung

Emergenz ist unter dem Einfluss des englischen emergence aus dem mittellateinischen emergentia „das, was hervorkommt“ entstanden, welches sich vom lateinischen Verb emergere „auftauchen, herauskommen, emporsteigen“) ableitet.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Emergenzdie Emergenzen
Genitivdie Emergenzder Emergenzen
Dativder Emergenzden Emergenzen
Akkusativdie Emergenzdie Emergenzen

Anderes Wort für Emer­genz (Synonyme)

Auftauchen:
das Durchstoßen einer Flüssigkeitsoberfläche von unten
übertragen: plötzliches oder unerwartetes Erscheinen
Epidermisauswuchs
Fulguration
Sichtbarwerden:
Vorgang des Auftauchens aus der Unkenntlichkeit
Transformationsprozess
Übersummativität
unerwartetes Phänomen

Gegenteil von Emer­genz (Antonyme)

Ak­ku­mu­la­ti­on:
Anhäufung, Vermehrung von etwas
Geologie: Ansammlung, Anhäufung von Ablagerungen, Sedimenten
De­duk­ti­on:
Folgern vom Allgemeinen auf das Spezielle
Er­klär­bar­keit:
Eigenschaft, erklärbar zu sein
Len­kung:
die lenkende oder leitende Handlung
Vorrichtung eines Fahrzeugs, die dazu dient, die Richtung zu bestimmen
Summierung
Vorhersehbarkeit

Beispielsätze

  • Man kann behaupten, dass die Aussage des griechischen Philosophen Aristoteles "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile" eine frühe Theorie über das Wesen der Emergenz sei.

  • Was hat die Kuh mit den Emergenzen, Dornen und Stacheln zu tun?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

Das Zeitalter der Emergenz ist angebrochen!

Wortbildungen

  • Emergenzmodell
  • Emergenzphilosophie
  • Emergenzprinzip
  • Emergenztheorie
  • emergieren

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Emer­genz?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Emer­genz be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × G, 1 × M, 1 × N, 1 × R & 1 × Z

  • Vokale: 3 × E
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich. Im Plu­ral Emer­gen­zen zu­dem nach dem ers­ten N.

Das Alphagramm von Emer­genz lautet: EEEGMNRZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Mün­chen
  3. Essen
  4. Ros­tock
  5. Gos­lar
  6. Essen
  7. Nürn­berg
  8. Zwickau

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Martha
  3. Emil
  4. Richard
  5. Gus­tav
  6. Emil
  7. Nord­pol
  8. Zacharias

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Mike
  3. Echo
  4. Romeo
  5. Golf
  6. Echo
  7. Novem­ber
  8. Zulu

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort Emer­genz (Sin­gu­lar) bzw. 15 Punkte für Emer­gen­zen (Plural).

Emergenz

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Emer­genz kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Emergenz. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Emergenz. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1270989. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Josef Maria Stowasser, Michael Petschenig, Franz Skutsch: Stowasser: Lateinisch - deutsches Schulwörterbuch. Verlag Hölder-Pichler-Tempsky, Wien 2008, ISBN 978-3-230-03319-2 (Gebundene Ausgabe, 608 Seiten)
  2. Dieter Baer und wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion; Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 3-411-04162-5, DNB 957221541
  3. wissenschaft-online.de, 04.12.2007