Argument

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ aʁɡuˈmɛnt ]

Silbentrennung

Einzahl:Argument
Mehrzahl:Argumente

Definition bzw. Bedeutung

  • eine Aussage oder eine Kette von Schlussfolgerungen, die zur Begründung einer anderen Aussage (oder Behauptung) herangezogen wird

  • Linguistik: in der Rektions-Bindungs-Theorie Ausdrücke/Ergänzungen, die eine Theta-Rolle, eine bestimmte semantische Funktion, ausüben

  • Mathematik: unabhängige Veränderliche einer Funktion

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch argument, im 14. Jahrhundert von lateinisch argūmentum entlehnt; zu arguere

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Argumentdie Argumente
Genitivdes Argumentes/​Argumentsder Argumente
Dativdem Argument/​Argumenteden Argumenten
Akkusativdas Argumentdie Argumente

Anderes Wort für Ar­gu­ment (Synonyme)

Begründung:
Angabe von Gründen, Rechtfertigung
das ins Leben rufen von etwas, Gründung
Beitrag:
Geldbetrag, der für die Mitgliedschaft in einem Verein, die Teilnahme an einer Veranstaltung (zum Beispiel an einer Tagung) oder dergleichen gezahlt werden muss
Geldbetrag, der vom Versicherten und seinem Arbeitgeber für die Mitgliedschaft bzw. die Versicherung bei einem Sozialversicherungsträger gezahlt werden muss; Sozialversicherungsbeiträge
Beleg:
allgemein: ein Beweis, ein Nachweis
ein experimenteller Befund, der eine theoretische Vorhersage bestätigt
Beweis:
Darlegung der Richtigkeit oder der Unrichtigkeit einer Aussage oder eines Urteils mittels empirischer oder logischer Methoden
nach festgelegten Regeln durchgeführte Ableitung
Beweisgrund
Diskussionsbeitrag (Hauptform):
Wortbeitrag bei einer Diskussion
Einlassung:
Aussage (eines Ange- oder Beklagten)
Einwand:
Reaktion auf einen Vorschlag, eine Idee oder dergleichen, in der Bedenken geltend gemacht werden
Einwendung:
Recht: materiell-rechtliches Verteidigungsmittel eines Schuldners
veraltend: Reaktion auf etwas, in der Bedenken ausgedrückt werden; Einwand
Einwurf:
(spontane) Zwischenbemerkung bei einer Diskussion
Einwerfen eines Gegenstandes in eine dafür vorgesehene Öffnung
Grund:
Basis für etwas
ein Stück Land
Prämisse:
Annahme, Voraussetzung (eines Schlusses)
Redebeitrag
Stellungnahme:
Äußerung einer Meinung zu einem Sachverhalt, Vorfall oder Problem
Wortbeitrag:
Beitrag in einer Sendung in den Medien, der gesprochen wird und nicht aus Bildern oder Musik besteht

Sinnverwandte Wörter

Ak­tant:
von der Valenz einer Wortart, insbesondere eines Verbs abhängiges, für die Bildung eines grammatikalischen Satzes obligatorisches oder fakultatives Satzglied
Be­haup­tung:
sprachliche Äußerung, mit der eine Tatsache vorgegeben wird, ohne dass dazu Beweise oder Begründungen geliefert werden
Er­gän­zung:
Akt der Hinzufügung fehlender Elemente zur Vervollständigung einer bestehenden Menge
dasjenige Satzteil, das von einem anderen Satzteil inhaltlich (und meist auch syntaktisch) gefordert wird
Er­ör­te­rung:
eingehende Diskussion
sachbezogene sprachliche Schülerarbeit
Funktionsargument
unabhängige Variable
x-Wert

Gegenteil von Ar­gu­ment (Antonyme)

abhängige Variable
Funktionswert
y-Wert

Beispielsätze

  • Die Funktion f(x) = x liefert für das Argument 3 den Wert 9.

  • Sein Argument war sehr leicht zu widerlegen.

  • Die Beleidigungen sind die Argumente jener, die über keine Argumente verfügen.

  • C++0x wird Funktions-Templates mit einer beliebigen Anzahl Argumente erlauben.

  • Es gibt keine Argumente gegen Zahlen.

  • Ob es gerechte Kriege gibt, darüber lässt sich, mit ernstzunehmenden Argumenten auf beiden Seiten, trefflich streiten.

  • Das Gemeinwohl ist die Bezeichnung, die jeder Politiker zur Unterstützung seiner Argumente verwendet.

  • Das ist kein Argument.

  • Wer seine Argumente nicht gründlich begründet, dessen Glaubwürdigkeit schwindet.

  • Die Stichhaltigkeit dieses Arguments lässt einiges zu wünschen über.

  • Du hast ein gutes Argument.

  • Tom hat ein gutes Argument.

  • Verstehst du meine Argumente?

  • Ich glaube einfach an die Aufklärung, nämlich daran, dass man Menschen überzeugen kann durch Argumente.

  • Tom hat dieses Argument widerlegt.

  • Tom wollte mich überzeugen, aber seine Argumente waren nicht stichhaltig.

  • Obgleich die Argumente sehr vernünftig waren, war er nicht überzeugt.

  • Du hast einige gute Argumente.

  • Tom und Maria hatten einige sehr gute Argumente, die ich nicht widerlegen konnte.

  • „Ich kann ihn auch ohne logische Argumente überzeugen“, sagte Maria.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber es ist natürlich nicht das einzige Argument.

  • Aber auch „ordentliche“ Argumente werden gegen die Pläne vorgebracht.

  • In so ein Gespräch gehören nicht die unterschiedlichen Ansichten oder Argumente für oder gegen das Impfen.

  • Allein diese Behauptung mag bereits ein Argument sein, von solchen Produkten die Finger zu lassen.

  • Aber man werde weiterhin alle Argumente zurückweisen, nach denen die Siedlungen illegal seien, erklärte er.

  • Aber das ist doch, insbesondere in diesem Fall, absolut kein Argument.

  • Aber dieses Beispiel zeigt auch deutlich, dass das Argument "nicht alle Muslime/Flüchtlinge/Migranten" völlig daneben ist.

  • Aber das Argument «gesund allein» ziehe allein kaum, sagt sie.

  • Aber das ist das beste Argument dafür, dass das Böse stärker ist.

  • Als Argument dafür führt der Gutachter an, dass seine Aktionen nicht vorhersehbar gewesen seien.

  • Afghanistan und Irak liefern gute Argumente für diese Haltung.

  • Zwar hat Russland neben seinem schwankenden Energiereichtum zwei gewichtige Argumente, um sich weiterhin für eine Weltmacht zu halten.

  • Aber deren Argumente könnte sie wortlos machen, nicht wahr?

  • Dieser Kompetenzbeweis würde ein naheliegenderes Argument vllt. unterstreichen.

  • "Großmann hat keinerlei Ahnung, wie man so einen Laden führt", ist ein Argument von Konzernkennern.

Häufige Wortkombinationen

  • gute/schwache Argumente

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Bosnisch:
    • доказ (dokaz) (männlich)
    • аргумент (argument) (männlich)
  • Bulgarisch: аргумент (argument)
  • Englisch: argument
  • Esperanto: argumento
  • Finnisch: argumentti
  • Französisch: argument (männlich)
  • Interlingua: argumento
  • Italienisch: argomento (männlich)
  • Katalanisch: argument (männlich)
  • Latein: argumentum (sächlich)
  • Luxemburgisch: Argument (sächlich)
  • Mazedonisch:
    • доказ (dokaz) (männlich)
    • аргумент (argument) (männlich)
  • Polnisch:
    • racja (weiblich)
    • argument (männlich)
  • Portugiesisch: argumento (männlich)
  • Rumänisch: argument
  • Russisch: аргумент (männlich)
  • Schwedisch: argument
  • Serbisch:
    • доказ (dokaz) (männlich)
    • аргумент (argument) (männlich)
  • Serbokroatisch:
    • доказ (dokaz) (männlich)
    • аргумент (argument) (männlich)
  • Slowenisch:
    • dokaz (männlich)
    • argument (männlich)
  • Spanisch: argumento (männlich)
  • Tschechisch: argument (männlich)

Was reimt sich auf Ar­gu­ment?

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Ar­gu­ment be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × G, 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem R und U mög­lich. Im Plu­ral Ar­gu­men­te zu­dem nach dem N.

Das Alphagramm von Ar­gu­ment lautet: AEGMNRTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ros­tock
  3. Gos­lar
  4. Unna
  5. Mün­chen
  6. Essen
  7. Nürn­berg
  8. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Richard
  3. Gus­tav
  4. Ulrich
  5. Martha
  6. Emil
  7. Nord­pol
  8. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Romeo
  3. Golf
  4. Uni­form
  5. Mike
  6. Echo
  7. Novem­ber
  8. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Ar­gu­ment (Sin­gu­lar) bzw. 12 Punkte für Ar­gu­men­te (Plural).

Argument

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ar­gu­ment ent­spricht dem Sprach­niveau B1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ar­gu­men­ta­ri­um:
Sammlung von Argumenten zur Untermauerung eines Standpunkts
Ar­gu­men­ta­ti­on:
eine Darlegung der Argumente zur Untermauerung der These, eine Begründung, Beweisführung
Aus­re­de:
unwahres Argument; Lüge, die in einer Situation der Rechtfertigung oder der Kritik als scheinbare Begründung benutzt wird
Ge­gen­ar­gu­ment:
Argument gegen ein anderes, gegen etwas
Haupt­ar­gu­ment:
zentrales, wichtigstes Argument
iso­lie­ren:
ein Argument oder einen Standpunkt für sich allein betrachten
Kom­mu­ta­ti­vi­tät:
Mathematik: Eigenschaft einer Operation oder einer Struktur, invariant bezüglich einer Vertauschung der Argumente zu sein
kon­sis­tent:
von Theorien, Argumenten: widerspruchsfrei, folgerichtig
Über­de­ckungs­kri­te­ri­um:
Argument (Kriterium), das die Überlappung verschiedener Grafen beschreibt, wodurch auf aufwandsintensive Bearbeitung/Tests zu allen denkbaren Fällen verzichtet werden kann
Ver­gleichs­o­pe­ra­tor:
zweistelliger logischer Operator der auf zwei Argumente angewendet wird und einen Wahrheitswert liefert

Buchtitel

  • A Workbook for Arguments David R. Morrow, Anthony Weston | ISBN: 978-1-62466-833-3
  • Argument in the case of the State vs. the Bank of South Carolina James M. Walker | ISBN: 978-3-38604-985-6
  • Argumente am Stammtisch Klaus-Peter Hufer | ISBN: 978-3-73440-490-0
  • Argumente eines Winterspaziergängers Thomas Bernhard | ISBN: 978-3-51842-348-6
  • Arguments and Reason-Giving Matthew W McKeon | ISBN: 978-0-19775-163-3
  • Das Argument für einen konsolidierten Rechtsrahmen Collins Odongo | ISBN: 978-6-20740-852-8
  • Farnsworth's Classical English Argument Ward Farnsworth | ISBN: 978-1-56792-798-6
  • Great Speeches by Great Lawyers. A Collection of Arguments and Speeches Before Courts and Juries William Lamartine Snyder | ISBN: 978-3-38542-750-1
  • Speeches and Forensic Arguments Daniel Webster | ISBN: 978-3-38605-085-2
  • The Apple Argument Jane Yolen | ISBN: 978-1-72848-645-1
  • The Argument of the Action Seth Benardete | ISBN: 978-0-22682-643-1
  • The Arguments of Romanists from the Infallibility of the Church and the Testimony of the Fathers in Behalf of the Apocrypha James Henley Thornwell | ISBN: 978-3-36887-626-5
  • The Night-Watch; an Argument Richard Fisher | ISBN: 978-3-36886-564-1
  • The Theistic Argument as Affected by Recent Theories Jeremiah Lewis Diman | ISBN: 978-3-38543-536-0
  • Theorie des philosophischen Arguments Reinhard Lauth | ISBN: 978-3-11007-988-3
  • Transzendentale Argumente bei Hegel und Fichte Simon Schüz | ISBN: 978-3-11153-614-9
  • Win Every Argument Mehdi Hasan | ISBN: 978-3-80067-351-3

Film- & Serientitel

  • Argumente und Delirium (Doku, 1995)
  • Art of the Argument (Doku, 2018)
  • The Argument (Film, 2020)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Argument. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Argument. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2343307, 12214246, 11536981, 11212050, 10697501, 10607304, 10572196, 10258330, 10116296, 10101204, 9891606, 9083734, 8877850, 7803647, 7724454, 7448696, 6830501 & 6061251. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. braunschweiger-zeitung.de, 29.08.2023
  4. nn.de, 29.01.2022
  5. az-online.de, 12.11.2021
  6. n-tv.de, 05.04.2020
  7. bnn.de, 18.11.2019
  8. 4players.de, 22.05.2018
  9. focus.de, 04.12.2017
  10. kleinezeitung.at, 19.10.2016
  11. stern.de, 10.04.2015
  12. teltarif.de, 20.01.2014
  13. fr-online.de, 01.02.2013
  14. zeit.de, 08.03.2012
  15. derwesten.de, 20.09.2011
  16. abakus-internet-marketing.de, 03.03.2010
  17. spiegel.de, 04.02.2009
  18. golem.de, 03.11.2008
  19. augsburger-allgemeine.de, 03.08.2007
  20. stern.de, 25.03.2006
  21. fr-aktuell.de, 26.08.2005
  22. archiv.tagesspiegel.de, 19.07.2004
  23. welt.de, 24.12.2003
  24. netzeitung.de, 04.10.2002
  25. Die Zeit (33/2001)
  26. DIE WELT 2000
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. Welt 1997
  29. Süddeutsche Zeitung 1996
  30. Süddeutsche Zeitung 1995