immanent

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɪmaˈnɛnt ]

Silbentrennung

immanent

Definition bzw. Bedeutung

  • im Innern eines Gegenstandes, einer Erscheinung vorhanden seiend; innewohnend

  • innerhalb der Grenzen der Erfahrung, der Erkenntnis bleibend; vorstellbar

Begriffsursprung

Lateinisch immanēns, 1. Partizip von immanēre, aus im- = „in-“ und maneo oder manēre für „bleiben“ oder „wohnen“; wörtlich für „innewohnend“

Steigerung (Komparation)

  1. immanent (Positiv)
  2. immanenter (Komparativ)
  3. am immanentesten (Superlativ)

Anderes Wort für im­ma­nent (Synonyme)

in der Natur der Sache liegen
innewohnend
ureigen:
zur Person gehörend, ihr Wesen oder ihre Motive genau widerspiegelnd; jemandem zutiefst eigen
wesenhaft:
den Kern, das Besondere ausmachend

Sinnverwandte Wörter

be­greif­bar:
so gestaltet, dass etwas gut mit dem Verstand erfasst werden kann
ent­hal­ten:
(angelehnt an ; bei einer Wahl oder Abstimmung) nicht mitabstimmen; nicht teilnehmen
sich von etwas fernhalten
im­pli­zit:
im Inneren eines Termes angegeben
unausgesprochen mitgemeint, mitverstanden
in­hä­rent:
(einer Sache) anhaftend, innewohnend
ver­füg­bar:
zur Verfügung stehend, so dass man darüber verfügen, es nutzen, verändern, weitergeben oder vernichten kann
vor­stell­bar:
sich etwas vorstellen können, sich ein Bild von etwas machen können; Verwendung: häufig negativ

Gegenteil von im­ma­nent (Antonyme)

trans­zen­dent:
die menschliche Vorstellungskraft übersteigend
jenseits der Algebra
un­be­greif­lich:
nur als Adverb: in hohem Maße
so extrem, dass kein Vergleich möglich ist
un­vor­stell­bar:
adverbiell und in Verbindung mit Adjektiven: außerordentlich, überaus
dem Verstand oder der Fantasie nicht zugänglich

Beispielsätze

  • Ein mathematischer dreidimensionaler Raum ist immanent.

  • Zum Esperanto gehört eine immanente Idee.

  • Die Probleme sind diesem System immanent.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die damit verbundenen Mehrkosten sind nicht nur dem »System Puma« immanent.

  • Lieber vertieft er sich in die der Kunst immanenten Fragen: Mit welchen Mitteln lassen sich Köpfe gestalten oder Figuren aufeinandertürmen?

  • Die Gegensätze sind immanent in einer kapitalistischen Gesellschaft.

  • Die immanente Botschaft des Terrorangriffs ist von größerer Bedeutung, denn sie ist das eigentliche Motiv.

  • Die Steuerbordbewegung ist ist dem System (Kapitalismus) ohnehin immanent.

  • Bei Vergewaltigungen wegzusehen, ist dann der nächste immanent bedingte Schritt.

  • Es sei nötig, an kapitalistischen Grundfesten zu rütteln, um etwas zu ändern, denn dem Kapitalismus sei das Ausbeuten von Menschen immanent.

  • Für mich ist das Töten dem Menschen immanent, es ist Teil unseres Lebens, unseres Seins.

  • Große Architektur, so Sudjic, war immer die Manifestation einer immanenten Profilneurose der Macht.

  • In der Volkssouveränität ist die Garantie der Grund- und Menschenrechte daher immanent.

  • Das ist ein immanentes Gesetz.

  • Es ist der Politik immanent, schlecht zu handeln um des guten Zweckes willen.

  • Für solche kurzen Momente wird die dem Film immanente Tendenz zur Hagiografie (selbstironisch?)

  • Und dies birgt die immanente Gefahr einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung.

  • Denn Kuhns Filme sind eigene Instanz, und die Neujustierung der Perspektive blieb letztlich von allenfalls immanentem Interesse.

  • Diese Kunstform hat offenbar wegen ihrer immanenten gesellschaftlichen und politischen Potenz keine Konjunktur mehr.

  • Man muss immer ein gewisses Risiko eingehen, das in der Prognose bei Lizenzerteilung immanent ist.

  • Zudem sieht er es als erwiesen an, dass eine gewisse Freund-Feind-Polarisierung in Kriegsspielen sozusagen immanent sei.

  • Die Frage nach deren Interessen ist ein immanenter Bestandteil der täglichen Arbeit.

  • Es ist diese immanente Großmachtssehnsucht, die vielen Russen den Verlust der UdSSR besonders schmerzhaft macht.

Wortbildungen

  • systemimmanent

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf im­ma­nent?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv im­ma­nent be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × M, 2 × N, 1 × A, 1 × E, 1 × I & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × M, 2 × N, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten M und A mög­lich.

Das Alphagramm von im­ma­nent lautet: AEIMMNNT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ingel­heim
  2. Mün­chen
  3. Mün­chen
  4. Aachen
  5. Nürn­berg
  6. Essen
  7. Nürn­berg
  8. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ida
  2. Martha
  3. Martha
  4. Anton
  5. Nord­pol
  6. Emil
  7. Nord­pol
  8. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. India
  2. Mike
  3. Mike
  4. Alfa
  5. Novem­ber
  6. Echo
  7. Novem­ber
  8. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

immanent

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort im­ma­nent kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Spirituelle Initiation und immanente Transzendenz Stefan Schmitz | ISBN: 978-3-95802-771-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: immanent. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: immanent. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2814463 & 2378652. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden Online
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  4. nd-aktuell.de, 05.01.2023
  5. de.nachrichten.yahoo.com, 05.02.2017
  6. blogs.faz.net, 06.09.2016
  7. spiegel.de, 16.05.2016
  8. zeit.de, 13.09.2015
  9. zeit.de, 03.01.2014
  10. echo-online.de, 14.11.2014
  11. presseportal.de, 17.10.2012
  12. rssfeed.sueddeutsche.de, 03.08.2011
  13. nzz.ch, 29.06.2011
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  22. DIE WELT 2001
  23. sz, 06.12.2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Junge Freiheit 1999
  26. Die Zeit (17/1999)
  27. Rheinischer Merkur 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995
  30. Die Zeit 1995