langweilig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈlaŋvaɪ̯lɪç ]

Silbentrennung

langweilig

Definition bzw. Bedeutung

  • eintönig, uninteressant

  • sich über eine lange Zeitspanne erstreckend

Begriffsursprung

Das Wort ist seit dem 15. Jahrhundert belegt.

Steigerung (Komparation)

  1. langweilig (Positiv)
  2. langweiliger (Komparativ)
  3. am langweiligsten (Superlativ)

Anderes Wort für lang­wei­lig (Synonyme)

blass:
von geringer, schwacher Farbstärke
dröge:
langweilig, uninteressant
trocken
eintönig:
ohne oder arm an Abwechslung
fad (ugs., österr.):
geschmacklos, wässrig
österreichisch, süddeutsch, übertragen: langweilig
fade:
auf Ereignisse, Zeitabschnitte, Veranstaltungen und dergleichen bezogen: ohne Abwechslung und dadurch langweilig
auf geschaffene Dinge, insbesondere auch Kunstwerke, bezogen: ohne viel Farbe, viel Form oder etwas anderes Interessantes
farblos:
ohne Steigerung: ohne Farbe
übertragen: blass, ohne Reiz, Stimmung, Liebe oder Ähnliches
geisttötend
grau:
ohne Steigerung: in einer Farbe, die eine Mischung aus schwarz und weiß ist, gehalten
übertragen: eigenschaftslos
grau in grau
kontrastarm:
wenige Kontraste aufweisend
langatmig:
ausführlich, viel zu sehr ins Detail gehend
monoton:
eintönig, einförmig, langweilig
Mathematik, von Funktionen oder Zahlenfolgen: ständig steigend oder ständig fallend
öde:
frei von Anregungen oder interessanten Inhalten
gärtnerisch, landwirtschaftlich ungenutzt, nicht nutzbar
ohne Höhen und Tiefen
reizlos:
ohne Anziehungskraft, ohne Reiz
schal:
nicht frisch, ohne Geschmack
ohne Geist
schnöde:
beleidigend, demütigend, unanständig, verletzend
verachtenswert, erbärmlich, niederträchtig
spannungsarm:
nur wenig Spannung (Erregung, Neugier, Interesse) hervorrufend
über eine geringe elektrische Spannung verfügend
stupide:
von Personen: beschränkt, dumm
von Tätigkeiten: eintönig, langweilig, stumpfsinnig
trist:
so, dass es wenige Reize ausübt; langweilig, öde, karg
von schlechter, niedergedrückter Stimmung; traurig
trocken (ugs.):
(nach Alkoholproblem) keinen Alkohol mehr trinkend
dürr, verdorrt, verdörrt
trostlos:
deprimierend schlecht
durch nichts und niemanden Trost findend; verzweifelt
wenig aufregend
(so aufregend) wie eingeschlafene Füße (ugs.)
lahm (fig.):
langsam seiend oder sich nur behäbig bewegend, nicht schnell vorwärts gehend
Medizin, von einem Körperteil oder Organsystem: gelähmt und daher unbeweglich
lasch:
landschaftlich: fade, ungewürzt, schal
ohne Spannkraft; schlaff, matt, energielos
ohne Pep
uninteressant:
nicht interessant
nicht lohnend; unattraktiv
(jemandem) fällt die Decke auf den Kopf
Däumchen drehen (sprichwörtlich)
gelangweilt (sein):
das Gefühl von Langeweile, Desinteresse oder Lustlosigkeit verspürend
Langeweile empfinden (geh.)
nichts mit sich anzufangen wissen
sich (an)öden (ugs., regional)
sich ennuyieren (geh., veraltet)
sich fadisieren (ugs., österr.)
sich langweilen
einfältig (geh., selten):
keinen Argwohn zeigend; sich viel gefallen lassend
nicht sehr schlau, nicht besonders klug, geistig ein wenig beschränkt
einschläfernd
ennuyant (geh., franz., veraltet)
gleichförmig:
immer gleich und ohne Abwechslung verlaufend
ohne Abwechslung
spannungslos
stumpfsinnig:
ohne intellektuellen Anspruch
Teilnahmslosigkeit, Gleichgültigkeit zeigend
tumb (geh.):
töricht, einfältig, schlichten Geistes seiend
lahmarschig (ugs.):
derb: langsam und ohne Schwung, langweilig und ohne Elan
schlafmützig
transusig (ugs.)
unlebendig
verschnarcht
(da ist) (der) Hund verfroren (ugs.)
(da ist) tote Hose (ugs., salopp)
(da werden) abends die Bürgersteige hochgeklappt (ugs.)
(da) möchte man nicht tot überm Zaun hängen (ugs., salopp)
(da) sagen sich Fuchs und Hase Gute Nacht (Redensart)
nichts los
verschlafen (Ort) (fig.):
schläfrig, schlafgezeichnet, obwohl wach dem Schlafe noch nicht entkommen

Gegenteil von lang­wei­lig (Antonyme)

in­te­r­es­sant:
einen Erfolg oder Vorteil versprechend
Interesse beanspruchend/weckend
kurz­wei­lig:
unterhaltsam und interessant
span­nend:
(sehr) interessant
Spannung (Erregung, Neugier) hervorrufend, oft ein (meist) angenehmes Gefühl des Grusels oder der gebannten Faszination erzeugend

Beispielsätze

  • Diesen Film finde ich langweilig.

  • Das ist ein langweiliges Buch.

  • Er denkt, dass sein Leben langweilig ist.

  • Die erste Wirkung einer Anpassung an andere ist, dass man langweilig wird.

  • Das ist ganz schön langweilig.

  • Dieser Film ist langweilig, das Drehbuch bietet nur schon Dagewesenes, das Spiel der Schauspieler ist quasi nicht existent.

  • Die Schulung muss nicht unbedingt langweilig sein.

  • Den Schülern ist langweilig.

  • Es war so langweilig ohne dich.

  • Allen im Zimmer schien langweilig zu sein.

  • Ohne dich wären diese zwei Wochen langweilig gewesen.

  • Lesen ist nicht langweilig, sondern total toll.

  • Wird dieser langweilige Abend zu Ende gehen?

  • Finden Sie es hier langweilig?

  • Das ist doch bestimmt langweilig.

  • Tom und Maria haben Johannes gesagt, dass ihnen langweilig ist.

  • Die Vorlesung war langweilig.

  • Mehr Menschen als gemeinhin angenommen finden Fußball langweilig.

  • Facebook ist langweilig.

  • Tom war langweilig.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Adele, mittlerweile 35 Jahre alt, verriet ihren Fans, dass sie vor dreieinhalb Monaten aufgehört habe zu trinken: »Es ist langweilig.

  • Aber – mir ganz wichtig – langweilig war es nicht.

  • Aber langweilig würde ihm nicht werden.

  • Aber der Film ist recht langweilig und so lustig fand ich den auch nicht.

  • Aber noch schlimmer ist es, langweilig zu versagen.

  • Aber wie unvorstellbar langweilig wäre die Welt, wenn sich der Wunsch nach Gleichheit überall ausbreiten würde.

  • Aber Couch-Journalisten wissen immer alles besser als die Entwickler, sonst wäre es langweilig.

  • Aber Geld interessiert uns nicht mehr, es ist langweilig geworden, seit wir es haben.

  • Aber irgendwie ist Perfektion auch langweilig.

  • Aber ich bin unsicher, ob die das nicht langweilig finden, mit mir alter Frau", sagt sie lächelnd.

  • Aber abgesehen von der Gewinnsumme bleibt die Ministerin die Sendung über blass und langweilig.

  • Dürer ist da nie langweilig oder spröd', weil er immer virtuos, frei, aber unglaublich präzise arbeitet.

  • Aber die Entscheidungsfreudigkeit in unserem Staat kennt man ja schon, sie ist nur sehr langweilig geworden.

  • Wie "Glück" bis zum Ende in eine Tragödie verwandelt, spüre ich plötzlich mehr langweilig.

  • Damit es nicht gar zu langweilig wird, hat er sich diesmal Hilfe bei «den derzeit angesagten Produzenten» geholt, schwärmt die Plattenfirma.

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv lang­wei­lig be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × G, 2 × I, 2 × L, 1 × A, 1 × E, 1 × N & 1 × W

  • Vokale: 2 × I, 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × G, 2 × L, 1 × N, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten G und ers­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von lang­wei­lig lautet: AEGGIILLNW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Aachen
  3. Nürn­berg
  4. Gos­lar
  5. Wupper­tal
  6. Essen
  7. Ingel­heim
  8. Leip­zig
  9. Ingel­heim
  10. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Anton
  3. Nord­pol
  4. Gus­tav
  5. Wil­helm
  6. Emil
  7. Ida
  8. Lud­wig
  9. Ida
  10. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Alfa
  3. Novem­ber
  4. Golf
  5. Whis­key
  6. Echo
  7. India
  8. Lima
  9. India
  10. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

langweilig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort lang­wei­lig ent­spricht dem Sprach­niveau A1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

du­deln:
mehr oder minder eintönig, langweilig über längere Zeit zu hören sein; oder auch: ausgestrahlt werden
fesch:
salopp: nett, freundlich, nicht langweilig (fad)
geist­los:
ohne neue Ideen, langweilig
sich wiederholend, zu routiniert, langweilig
haus­ba­cken:
übertragen, meist abwertend: langweilig und brav, ohne das gewisse Etwas, ohne Reiz
Lang­wei­ler:
Person, die für andere Leute langweilig ist, die andere langweilt
Schne­cke:
jemand, der langweilig, schwerfällig, träge ist
spaß­frei:
keine Freude hervorrufend; keinen oder nur wenig Humor/Spaß enthaltend/zeigend; geprägt durch eine hohe Sachlichkeit, wodurch etwas langweilig ist
ster­bens­lang­wei­lig:
extrem langweilig
tex­ten:
umgangssprachlich (Jugendsprache der 1990er Jahre): langweilig oder lächerlich daherreden, Monologe halten; häufiger in den Zusammensetzungen volltexten und zutexten
Tro­cken­heit:
übertragen, in Bezug auf einen Vortrag oder Ähnliches: nüchterne und sachliche, langweilig wirkende Art

Buchtitel

  • Als die Religion noch nicht langweilig war Hans C. Zander | ISBN: 978-3-57906-569-4
  • Eine langweilige Geschichte Anton Pawlowitsch Tschechow | ISBN: 978-3-84308-100-9
  • Es gibt einen Gott, und ihr ist langweilig Christian Schulte-Loh | ISBN: 978-3-42628-412-4
  • Ganz schön langweilig! Henrike Wilson | ISBN: 978-3-83695-839-4
  • Lässig Socken stricken mit Dendennis und Mr. Knitbear. Das Leben ist zu kurz, um langweilige Socken zu tragen! Dennis van den Brink, Wim Vandereyken | ISBN: 978-3-77244-812-6
  • Milli & Emil ist gar nicht langweilig Anna Marshall | ISBN: 978-3-94841-714-7
  • Mir ist langweilig! Ryan Eyers | ISBN: 978-3-96704-712-7
  • OMG mir ist sooo langweilig! Ella Nowak | ISBN: 978-9-46485-846-4
  • Wenn Erwachsene beten, klingt das langweilig Daniel Böcking | ISBN: 978-3-76553-611-3

Häufige Rechtschreibfehler

  • langeweilig
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: langweilig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: langweilig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11331980, 11069570, 10133440, 10008730, 9433720, 8950780, 8799470, 8630460, 8548920, 8221520, 8108980, 8071340, 7826930, 7469820, 6970370, 6967460, 6678710 & 6614930. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. spiegel.de, 19.10.2023
  3. bnn.de, 07.12.2022
  4. werra-rundschau.de, 10.02.2021
  5. kino-zeit.de, 29.12.2020
  6. nzz.ch, 31.05.2019
  7. welt.de, 24.01.2018
  8. focus.de, 19.10.2017
  9. de.sputniknews.com, 19.07.2016
  10. welt.de, 16.10.2015
  11. sz.de, 16.09.2014
  12. rssfeed.sueddeutsche.de, 04.06.2013
  13. stern.de, 25.05.2012
  14. nw-news.de, 31.08.2011
  15. blogigo.de, 16.12.2010
  16. netzeitung.de, 25.03.2009
  17. heute.de, 18.06.2008
  18. satundkabel.de, 27.12.2007
  19. pnp.de, 18.10.2006
  20. fr-aktuell.de, 19.04.2005
  21. archiv.tagesspiegel.de, 06.07.2004
  22. berlinonline.de, 28.01.2003
  23. sueddeutsche.de, 29.08.2002
  24. bz, 24.10.2001
  25. FREITAG 2000
  26. BILD 1998
  27. BILD 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995