hin

Adverb (Umstandswort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ hɪn ]

Silbentrennung

hin

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch: hine und hin, althochdeutsch: hin(n)a, germanisch hi- „von hier“, belegt seit dem 8. Jahrhundert

Anderes Wort für hin (Synonyme)

abgekackt (ugs.)
außer Betrieb:
diese festgefügte Wortverbindung zeigt einen nicht benutzbaren Zustand eines technischen Gerätes oder einer technischen Anlage an
defekt (Hauptform):
nicht mehr die gewöhnte/vorbestimmte Funktion erfüllen könnend
fratze (ugs.)
funktioniert nicht (mehr)
funktionsunfähig
funktionsuntüchtig
geht nicht (mehr) (ugs.)
hat seine Funktion eingestellt
im Eimer (ugs.)
in die Brüche gegangen
kaputt (ugs.):
Ehe, zwischenmenschliche Beziehung: völlig zerrüttet, zerstört
in einem schadhaften oder funktionslosen Zustand
läuft nicht
nicht funktionierend
nicht mehr benutzbar
verreckt (ugs.)
geschrottet (ugs.)
hinüber (ugs.):
aus der Sicht des Sprechers von dieser Stelle aus über etwas zu einer anderen Seite hin
nicht mehr in Ordnung
im Arsch (derb)
irreparabel (geh.):
gehoben: nicht mehr heilbar
gehoben: nicht mehr zu reparieren
kapores (ugs., sehr selten):
in einzelne Teile zerfallen; schadhaft; nicht mehr funktionierend
nicht mehr am Leben
marode:
gesundheitlich nicht auf der Höhe, unpässlich
in einem schlechten, erbärmlichen Zustand seiend
nicht mehr zu gebrauchen
reif für den Sperrmüll (ugs.)
reif für die Tonne (ugs.)
rott (ugs., regional):
im Verfall/in Zersetzung begriffen
schrottig (ugs.)
unbrauchbar:
so, dass man es nicht gebrauchen kann
völlig hinüber (ugs.)
zerbrochen:
durch Gewalteinwirkung in einzelne Teile zersprungen
zermahlen:
mit Hilfe eines Werkzeugs, zum Beispiel einer Mühle, in kleinste Teile zerlegen
zermalmt
zerstört:
gewaltsam und mutwillig kaputt gemacht
zertrümmert
zu nichts mehr zu gebrauchen (ugs.)
zuschanden (geh., veraltend):
nicht mehr brauchbar/ganz/in Ordnung

Weitere mögliche Alternativen für hin

auf … zu
begeistert:
an etwas/jemandem besonders interessiert
die Stimmung gemäß ausdrückend, erkennen lassend
dahin:
ersetzt eine Richtung (beispielsweise eines Bestrebens)
ersetzt einen Ort (häufig mit Verben der Bewegung)
erledigt:
beendet, fertiggestellt, zu den Akten gelegt
ermüdet, erschöpft
erschöpft:
von Dingen: verfügbares Pensum aufgebraucht
von Personen: sehr müde und ausgelaugt sein
fasziniert
hingerissen
in Richtung
müde:
kraftlos, ohne Kraft
schläfrig, schlafbedürftig
verloren

Gegenteil von hin (Antonyme)

her:
räumlich: Bewegung in Richtung des Sprechenden von einem entfernteren Ort aus
verstärkend in Verbindung mit Adverbien

Redensarten & Redewendungen

  • auf… hin
  • das ist hin wie her
  • futsch ist futsch, und hin ist hin
  • ? hin, … her
  • hin oder her
  • hin und her
  • hin und weg sein
  • hin und wieder
  • hin und zurück
  • nach langem Hin und Her
  • nicht hin und nicht her reichen
  • wo denkst du hin

Beispielsätze

  • Nach der langen Wanderung waren sie völlig hin.

  • Im Urlaubshotel sind die Zimmer mit Balkon zum Meer hin teurer als die Zimmer, die zur Straße hin liegen.

  • Es war keine gute Idee, den Marienkäfer im leeren Marmeladenglas zur Beobachtung einzusperren – eine Nacht und er war hin.

  • Die Tage werden immer kürzer, denn es geht schon zum Winter hin. Aber bis der erste Schnee fällt, ist es noch eine Weile hin.

  • Er lebte auf großem Fuß und innerhalb eines Jahres war das ganze Erbe hin.

  • Schon als er zum ersten Mal ihre Stimme hörte, war er ganz hin.

  • Mit der schönen Puppe lasse ich meinen kleinen Bruder nicht spielen, sonst ist sie gleich hin.

  • Über Jahrzehnte hin wuchs das Familienunternehmen langsam aber stetig.

  • Der Wanderer ging vor sich hin, dachte an nichts Besonderes und genoss die Natur. Die ganze Bruchsteinmauer hin leuchteten farbenprächtige Blütenpolster.

  • Die anderen Fahrgäste um ihn herum im Waggon schaukelten hin und her.

  • Was köchelt denn da in der Küche vor sich hin?

  • Kann Edinburgh uns den Weg zu gesünderen Städten hin weisen?

  • Tom ging hin, um Schmalzkringel zu holen.

  • Der Lehrer wies die Schülerin auf ihre Fehler hin.

  • Legen Sie es woanders hin.

  • Wo ist mein Paket hin?

  • Tom zog sie zu sich hin, um sie zu umarmen.

  • Tom drehte sich auf dem Schemel hin und her.

  • Sie ging hin.

  • Wo wollt ihr hin, Kinder?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber es haut nicht immer hin.

  • Aber auch die Kennzeichnung deutet auf vegane Weine hin, da in der Herstellung auf die Klärung komplett verzichtet wurde.

  • Ab dieser Stelle bis hin zu den Hochkreuzstelen der Priestergräber soll der Hauptweg neu gestaltet werden.

  • Aber das bekommen wir gut zusammen hin“, erzählt Urlaub von dem Alltag mit dem kleinen Bambi.

  • Aber auch der Energieversorger weist auf große Probleme hin.

  • Aber bei unseren neuen Straftäter (die minderjährigen) und wer sonst noch ausdickt, da bekommen die Behörden es nicht hin.

  • Aber allzu oft agiert der Staat dabei grobschlächtig, der Nebeneffekt der Macht: Niemand schaut so genau hin.

  • "Aber da komme ich mit einem Kranwagen nicht hin, das geht leider nicht".

  • Es geht munter hin und her.

  • Ab da schaut man hin.

  • Sagenhaft, es deutet wirklich alles auf ein deutsches Finale in Wembley hin.

  • Denn auch alle anderen Indikatoren deuten auf gute Beschäftigungschancen hin.

  • Aber darauf deutet derzeit nichts hin.

  • Wie ein Polizist sagte, deutete ein zerstörtes Fenster darauf hin, dass das mehrgeschossige Haus unbefugt benutzt werden könnte.

  • Der DGB sieht «unverändert düstere Parameter» am Arbeitsmarkt und wies auf die sich verschlechternde Qualität der Arbeit hin.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf hin?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm hin be­steht aus drei Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × H, 1 × I & 1 × N

  • Vokale: 1 × I
  • Konsonanten: 1 × H, 1 × N

Das Alphagramm von hin lautet: HIN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adverb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Ida
  3. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. India
  3. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 4 Punkte für das Wort.

hin

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Umstands­wort hin kam im letz­ten Jahr sehr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

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Anmerkung:​ Das Wortranking bezieht sich auf den in­ter­nen Text­kor­pus,​ der mehrere Quel­len zu­sam­men­fasst. Es sagt je­doch nichts über die Ge­läu­fig­keit des Wor­tes im münd­li­chen Sprach­ge­brauch aus.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

da­hin­flie­ßen:
meist über Flüssigkeiten oder den Redefluss: gemächlich strömen; sich ohne große Ereignisse so vor sich hin bewegen/entwickeln
di­vers:
vielfältig (in der Ausprägung), verschiedenartig bis hin zu unvereinbar
hin­flie­ßen:
von irgendwo nach irgendwo hin, darauf zu, in die Richtung fließen
Hin­marsch:
Marsch zu einem Ziel hin
Nach­gie­big­keit:
Eigenschaft von Gegenständen, sich auf Druck hin zu verformen
so­gar:
bis hin zu einem beachtlichen Grad; auch: damit eine Schwelle überschreitend
sum­men:
etwas (leise) vor sich hin singen
te­le­o­lo­gisch:
auf ein Ziel hin gerichtet
tou­pie­ren:
Haare aufrichten oder aufbauschen, indem diese in Strähnen mit kurzen Bewegungen zum Haaransatz hin gekämmt werden
wind­schief:
verzogen (insbesondere durch Verwinden), schief, schräg, bis hin zu baufällig

Buchtitel

  • Alles neigt sich zum Unverständlichen hin Kurt Drawert | ISBN: 978-3-40681-379-5
  • Dreh hin – Dreh her: Hilf mit auf dem Bauernhof! Sylvia Tress | ISBN: 978-3-48023-730-2
  • Gehe hin, stelle einen Wächter Harper Lee | ISBN: 978-3-32810-018-8
  • Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin Ute Ehrhardt | ISBN: 978-3-59614-751-9
  • Herr Gröttrup setzt sich hin Sharon Dodua Otoo | ISBN: 978-3-10397-185-9
  • Hör hin! Was ist das? Meine liebsten Vögel Hans-Günther Döring | ISBN: 978-3-40171-488-2
  • Ich bin da noch mal hin Anne Butterfield | ISBN: 978-3-49240-497-6
  • Ich ging im Walde so für mich hin Jan Strümpel | ISBN: 978-3-73060-709-1
  • Mama, wo ist eigentlich das Gestern hin? Maja Bohn | ISBN: 978-3-35601-420-4
  • Minimalismus – Dein Weg hin zu Ordnung, Gelassenheit und finanzieller Freiheit Luke Jaque-Rodney | ISBN: 978-3-96967-195-5
  • Müssen wir da auch noch hin? Dietmar Bittrich | ISBN: 978-3-42321-788-0
  • Nischd wie hin Bernd-Lutz Lange, Tom Pauls | ISBN: 978-3-35104-206-6
  • Richtet sie hin! Andrea Maria Schenkel | ISBN: 978-3-31112-071-1
  • Schau nicht hin Evelyn Steinthaler | ISBN: 978-3-21801-338-3
  • Sei mutig, schau hin und versteh' mich! Sabine Berndt | ISBN: 978-3-86256-174-2

Film- & Serientitel

  • 20 30 40: Liebe hin – Liebe her (Film, 2004)
  • Alles fließt oder Wo geht der Strom hin? (Kurzfilm, 1997)
  • da will ich hin! (TV-Serie, 2011)
  • Home & Office – Wir ziehen hin, wo's uns gefällt (TV-Serie, 2021)
  • Mein Neukölln – Wo gehste hin? Wo kommste her? (Doku, 2015)
  • Nix wie hin! (Dokuserie, 2008)
  • Stellt euch vor, es gibt Krieg und keiner geht hin (Film, 1970)
  • Wo geht's hin? (Doku, 2021)
  • Wo ist die Liebe hin? (Fernsehfilm, 2020)
  • Wo willst du hin, Habibi? (Film, 2015)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: hin. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: hin. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12421770, 11999090, 11550730, 11522930, 11161630, 11035410, 10966880, 10365150, 10262220, 10254360 & 10221600. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. spiegel.de, 14.07.2023
  3. stuttgarter-nachrichten.de, 11.07.2022
  4. die-glocke.de, 03.03.2021
  5. express.de, 20.06.2020
  6. fr.de, 24.11.2019
  7. focus.de, 19.01.2018
  8. sueddeutsche.de, 22.01.2017
  9. schwarzwaelder-bote.de, 12.10.2016
  10. focus.de, 30.05.2015
  11. feedsportal.com, 15.12.2014
  12. www1.sportschau.de, 25.04.2013
  13. faz.net, 31.01.2012
  14. spiegel.de, 11.02.2011
  15. allgemeine-zeitung.de, 10.09.2010
  16. business-wissen.de, 30.06.2009
  17. morgenpost.de, 09.02.2008
  18. aachener-zeitung.de, 08.11.2007
  19. n-tv.de, 27.05.2006
  20. fr-aktuell.de, 06.05.2005
  21. berlinonline.de, 12.11.2004
  22. sueddeutsche.de, 04.09.2003
  23. sueddeutsche.de, 28.06.2002
  24. bz, 14.07.2001
  25. DIE WELT 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. BILD 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Die Zeit 1995