Sippe

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈzɪpə ]

Silbentrennung

Einzahl:Sippe
Mehrzahl:Sippen

Definition bzw. Bedeutung

  • Gruppe von Menschen mit gemeinsamer Abstammung, die unter anderem durch Bräuche miteinander verbunden sind

  • Gruppe von Tieren oder Pflanzen mit der gleichen Abstammung

  • Mitglieder der Familie oder der Verwandtschaft

Begriffsursprung

Vom mittelhochdeutschen sippe und dem althochdeutschen sippa (eigene Art), germanisch *sebjō „Verwandtschaft“, belegt seit dem 8. Jahrhundert; vergleiche auch germanisch „Sif“, die Gemahlin Thors, die Göttin der Familie und Ehe.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Sippedie Sippen
Genitivdie Sippeder Sippen
Dativder Sippeden Sippen
Akkusativdie Sippedie Sippen

Anderes Wort für Sip­pe (Synonyme)

(die) Linie der
Angehörige:
eine Verwandte
eine weibliche Person, die zu einer bestimmten Gruppe gerechnet wird
Anhang:
Personen, die ein privates oder politisches Umfeld bilden, Freundeskreis, Gruppe von Anhängern
(ganze) Bagage (ugs., abwertend):
Gruppe von Personen, die wenig geschätzt werden
Menge von Gegenständen, die man unterwegs mit sich führt
Blase (ugs., abwertend):
als unangenehm oder belastend empfundene Gruppe von Menschen
ein Gas in einer Flüssigkeit (Gasblase)
bucklige Verwandtschaft (ugs., abwertend, scherzhaft)
Clan (ugs.):
(schottischer/irischer) Stammes-/Volksverband
abwertend: Großfamilie
Familie:
Eltern und Kinder (Kernfamilie)
Großeltern, deren Kinder und Enkel
Familienclan:
größere Gruppe verwandtschaftlich verbundener Personen
Familienverband:
Gruppe verwandtschaftlich verbundener Individuen
Geschlecht:
die Eigenschaft höherer Lebewesen, männlich oder weiblich zu sein
die Gruppe entweder aller männlicher Menschen oder aller weiblicher
Kind und Kegel
Klan:
Geschichte: eine Gruppe der schottischen Clangesellschaft
Kurzwort für Ku-Klux-Klan
Mischpoke (abwertend):
salopp, abwertend
Sippschaft (derb):
alle Angehörigen des weiteren Verwandtenkreises
Verwandtschaft (Hauptform):
Ähnlichkeit
die Tatsache, miteinander verwandt zu sein
vom Stamm der
Stamm:
einfache oder komplexe Grundform der Flexion eines Wortes (Wortstamm)
Element der biologischen Taxonomie
Stammesverband:
Zusammenschluss eigenständiger Volksstämme
Volksstamm:
Ethnologie: eine größere Gruppe von Menschen, die hinsichtlich der Sprache und Kultur viele Gemeinsamkeiten aufweisen und die normalerweise in einem gemeinsamen Siedlungsgebiet leben
Familienbande
Geblüt:
Abstammung, Herkunft
Haus:
aus mehreren Räumen bestehender, abgetrennter Bereich innerhalb eines unter beschriebenen Gebäudes, in dem sich eine oder mehrere Personen ständig aufhalten können, leben
bestimmte Tiere (vor allem Weichtiere wie Gastropoden) umgebende feste, panzerartige, schützende Umhüllung

Beispielsätze

  • Mit deiner Sippe will ich nichts zu tun haben.

  • In der Sippe der Fichten sind die Pflanzen sich sehr ähnlich.

  • Du hast deine ganze Sippe mit unauslöschlicher Schande beladen.

  • Im siebenten Grade endet die Sippe.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Während sich Boris Becker (55) mit seiner Sippe immer wieder in Patchwork-Probleme verstrickt, zeigt die Sportkollegin, wie‘s richtig geht!

  • Der Adelsmann und seine Sippe haben die Bank so heruntergewirtschaftet, dass sie an die Deutsche Bank verscherbelt werden musste.

  • Am besten gleich den und seine Sippe samt Bushido abschieben.

  • Sippe weiter erhalten und vielleicht sogar noch den Hä fnaufenthalt des Ter roristen..

  • Das einstige Netzwerk einer Sippe ist uns abhanden gekommen, neue Wege sind gefragt.

  • Außerdem konnte 2009 bis 2010 durch sein Mitwirken die genealogische Zeitschrift "Thüringer Sippe" von 1935 bis 1944 neu gedruckt werden.

  • Die Ehe war früher ein Rechtsakt und als Verbindung zweier Sippen wichtiger als eine persönliche Zweierbeziehung.

  • Damals hat man Ihre Sippe für schuldig gehalten oder ihr die Schuld in die Schuhe schieben wollen, besser gesagt.

  • Sie leben wie eine Sippe - möglichst so wirklichkeitsnah wie im Jahr 850.

  • Die weit mehr als 80jährige Saal Kinteh, Überlebende der Sippe Kuntahs in der 7. Generation, beeindruckt mit ihrem Stolz.

  • Biographie einer Familie" (Kiepenheuer & Witsch) überzeugend der Sippe Freuds.

  • Von der Sippe ihres geschiedenen arabischen Mannes habe sie sich relativ geschützt gefühlt.

  • Und nicht von Gottes Gnaden herrscht seine Sippe, sondern mit der greifbaren Schubkraft des Geldes.

  • Doch die Sands Family hat ihr Programm weniger auf Weichspülung gestellt als die Sippe, die so lange am Rhein gelebt hat.

  • Das Gesetz der Sippe wird zum Wegbereiter der Katastrophe.

  • Nur "Halbstarke" wie er trennen sich gelegentlich von ihrer Sippe.

  • Dabei lassen die Sippen der Pohls, Sanders, Eberts und Ströhers viele Kleinaktionäre im Stich.

  • Diese Sippe verfügte über ausgezeichnete Beziehungen zu den Machthabern ihrer Zeit.

  • Und man erfährt einiges über die Arbeitsteilung und die Wohnverhältnisse der Neandertaler, die in kleinen Sippen zusammengelebt haben.

  • Krieg als Kriminalstrafe orientiert sich vielmehr an Ur-Ritualen: Die Sippe rächt sich an der Sippe.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf Sip­pe?

Anagramme

  • Pieps

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Sip­pe be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × P, 1 × E, 1 × I & 1 × S

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × P, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten P mög­lich. Im Plu­ral Sip­pen an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Sip­pe lautet: EIPPS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Ingel­heim
  3. Pots­dam
  4. Pots­dam
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Ida
  3. Paula
  4. Paula
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. India
  3. Papa
  4. Papa
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Sip­pe (Sin­gu­lar) bzw. 12 Punkte für Sip­pen (Plural).

Sippe

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Sip­pe kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Leu­te:
Menschen, die zum inneren Kreis der Familie, Sippe gehören
Sip­pen­na­me:
Namenszusatz für eine Person, den sie aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Sippe erhält, wobei der Begriff Sitte in diesem Zusammenhang nicht einheitlich definiert ist
Ur­va­ter:
männlicher Begründer eines Geschlechts, einer Sippe, eines Stammes oder eines Volkes von Menschen

Buchtitel

  • Blutsbande – Die Sippe des weißen Bären Manuela Trapp | ISBN: 978-3-96352-048-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Sippe. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Sippe. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10029118 & 1953564. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
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  7. blog.tagesanzeiger.ch, 20.08.2014
  8. gotha.tlz.de, 11.08.2011
  9. fuldaerzeitung.de, 25.02.2010
  10. dradio.de, 15.05.2008
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  12. welt.de, 06.05.2006
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  15. lvz.de, 03.02.2004
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  26. Berliner Zeitung 1998
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  28. Berliner Zeitung 1996
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