Sediment

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ zediˈmɛnt ]

Silbentrennung

Einzahl:Sediment
Mehrzahl:Sedimente

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Im 19. Jahrhundert entlehnt aus spätlateinisch sedimentum, entstanden aus dem lateinischen sedere ("setzen")

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Sedimentdie Sedimente
Genitivdes Sediments/​Sedimentesder Sedimente
Dativdem Sediment/​Sedimenteden Sedimenten
Akkusativdas Sedimentdie Sedimente

Anderes Wort für Se­di­ment (Synonyme)

Absatzgestein
Bodensatz:
allgemein: feste Bestandteile in einer Flüssigkeit, die sich auf dem Boden derselben abgesetzt haben
speziell Weinbau: das dunkelgelbe Depot am Boden eines Weinfasses, das aus toten Hefezellen, Weinsäure und anderen, nach der Gärung verbliebenen Feststoffen besteht
Feststoff:
Substanz im festem Aggregatzustand
Harnsediment
Lockersediment
Niederschlag:
das infolge des Erreichen des Taupunktes auf den Boden fallende Wasser in Form von Regentropfen, Schneeflocken, Tau, Nebel, Raureif, Hagel oder Graupel
Ereignis, das dazu führt, dass man nicht mehr auf seinen Beinen steht; das am Boden Sein, nachdem man niedergeschlagen wurde, auch bildhaft
Schichtgestein
Urinsediment

Gegenteil von Se­di­ment (Antonyme)

Dekantat
Erup­tiv­ge­stein:
Geologie: Gestein aus an der Erdoberfläche abgekühlter Lava

Beispielsätze

  • Mit Hilfe von Urinsedimenten lassen sich Infektionen von Harnblase oder Prostata nachweisen.

  • Das Sediment setzt sich unter Einfluss der Schwerkraft in Flüssigkeiten ab.

  • Sedimente entstehen durch Ablagerung von Material an Land und im Meer.

  • Mit einem Höchstdruckwasserstrahl wird fast das gesamte Sediment entfernt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • In etlichen Kanälen hatte sich Sediment abgesetzt und emsige Biber beschädigten die Böschungen.

  • Angesichts des Oderausbaus auf polnischer Seite und dem Aufwirbeln gefährlicher Sedimente bezeichnete er den Fluss als totkranken Patienten.

  • Dadurch werde der Gewässerquerschnitt für geringe Wassermengen reduziert, was die Ablagerung von Sedimenten verringert.

  • Dabei schmilzt der Schnee bei niedrigen Temperaturen langsamer, und die Titankonzentration in den Sedimenten ist höher.

  • Die Bildung der Bort-Diamanten wird demnach angetrieben vom Recycling ozeanischer Sedimente in den Subduktionszonen.

  • "Als mögliche Ursache könnte eine Aufwirbelung von Sedimenten im Trinkwassernetz in Betracht gezogen werden", erläutert Ulrich Köngeter.

  • Analysiert man Sedimente aus Seen und Mooren, zeigt sich, dass Europa während der Eiszeit eher wenig bewaldet war.

  • Wir wollten spezifische Orte in der Stadt finden, die in ihren Sedimenten die Themen der Künstler abbilden.

  • Als Sensoren für die Strahlenschäden verwendet man meist Quarz und Feldspäte, die in Keramik und in Sedimenten immer vorhanden sind.

  • Weggeschwemmt wird das Sediment mit einem künstlichen Hochwasser, das mit einer Spülung des Stausees ausgelöst wird.

  • Diese Substanzen heften sich gut an Schwebstoffe im Wasser und sinken daher rasch ins Sediment.

  • Bis zu 200 Flitterteilchen werden pro Kubikmeter heimischem Sediment vermutet.

  • Ähnlich abblätternden Fresken geben sie filigrane Andeutungen, zeichenhafte Konturen neben, über oder unter gestischen Sedimenten preis.

  • "Wir wollen untersuchen, aus welchen Partikeln das Sediment besteht", sagte Lothar Viereck-Götte zu SPIEGEL ONLINE.

  • Riffe halten diese Sedimente fest und begraben sie gleichsam unter sich.

  • Andererseits steigt der Pegel des Flusses ständig, weil sich in seinem Bett täglich neue Sedimente ablagern.

  • Untersucht wird vor allem, ob entzündliches Gas im Sediment ist.

  • Das Alter der Nüsse sei durch die so genannte Lithostratigraphie, eine Analyse der Sedimente, auf 17 Millionen Jahre bestimmt worden.

  • Dort waren sie in alten Sedimenten auf Hinterlassenschaften früher Menschen gestoßen.

  • Die Methangase lagern in thermodynamisch stabilen Zonen im Sediment in einem Zustand wie Trockeneis und darunter als freie Gase.

Häufige Wortkombinationen

  • abgelagerte Sedimente

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Se­di­ment?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Se­di­ment be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × D, 1 × I, 1 × M, 1 × N, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × M, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und I mög­lich. Im Plu­ral Se­di­men­te zu­dem nach dem N.

Das Alphagramm von Se­di­ment lautet: DEEIMNST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Essen
  3. Düssel­dorf
  4. Ingel­heim
  5. Mün­chen
  6. Essen
  7. Nürn­berg
  8. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Emil
  3. Dora
  4. Ida
  5. Martha
  6. Emil
  7. Nord­pol
  8. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Echo
  3. Delta
  4. India
  5. Mike
  6. Echo
  7. Novem­ber
  8. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort Se­di­ment (Sin­gu­lar) bzw. 11 Punkte für Se­di­men­te (Plural).

Sediment

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Se­di­ment kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­lu­ti­on:
Geologie: durch Meeresströmungen verursachte Abtragung von Sedimenten
Ak­ku­mu­la­ti­on:
Geologie: Ansammlung, Anhäufung von Ablagerungen, Sedimenten
ben­thisch:
am oder im Sediment (Boden eines Gewässers) lebend, im Benthos lebend, das Benthos betreffend
Ge­röll:
Gesteinssediment mit einer Korngröße oberhalb der von Sand, oft grenzt man nach oben zu Blockgrößen ab. Die Grenzwerte für den Durchmesser sind in Fachwissenschaften oft präzise, aber uneinheitlich festgelegt. Oft wird zudem die Bezeichnung auf leidlich gerundetes Sediment beschränkt. Allgemeinsprachlich wird das Wort oft noch vager verstanden.
La­ge­rung:
die Anordnung von Gesteinen oder Sedimenten
Se­di­men­to­lo­gie:
Wissenschaft, die sich mit Sedimenten beschäftigt
Tot­eis:
von Vereisungen der Landschaft zurückgelassenes, isoliertes und von Sedimenten überdecktes Eis
Trog:
mit Sedimenten angefülltes Becken
Tuff:
Sediment, das auf ausgefälltem Kalk aufgebaut ist
War­ve:
Geologie, Geomorphologie: dünne Ablagerungsschicht im Sediment (von, zumeist stehenden, Gewässern), die sich innerhalb eines Jahres gebildet hat und sich aus einer hellen (feinsandiger) Sommer- und einer dunklen (tonigen) Winterlage zusammensetzt

Buchtitel

  • Environmental Quality of Recent Sediments in the Gulf of Cariaco Gregorio Martínez Campos | ISBN: 978-6-20738-962-9
  • Stratigraphische Profile der Cs-137-Aktivität in Sedimenten Jessica Lizbeth Sanchez Rivas | ISBN: 978-6-20740-050-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Sediment. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Sediment. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12214411. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
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  25. DLF - aus Naturwissenschaft und Technik 1999
  26. Spektrum der Wissenschaft 1998
  27. Spektrum der Wissenschaft 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995