Knall

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ knal ]

Silbentrennung

Einzahl:Knall
Mehrzahl:Knalle

Definition bzw. Bedeutung

Sehr kurzes, lautes Geräusch, wie von einer Detonation erzeugt.

Begriffsursprung

Seit dem 16. Jahrhundert bezeugt; zum mittelhochdeutschen Verb knellen = krachen, knallen gebildet; vermutlich lautnachahmend

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Knalldie Knalle
Genitivdes Knalls/​Knallesder Knalle
Dativdem Knall/​Knalleden Knallen
Akkusativden Knalldie Knalle

Anderes Wort für Knall (Synonyme)

Aufsehen:
besondere öffentliche Aufmerksamkeit
Eklat:
etwas, das großes Aufsehen hervorruft und Anstoß erregt
Paukenschlag (fig.):
ein Aufsehen erregender Vorfall
ein Schlag auf eine Pauke
Schlag:
das Singen und die Stimmen der Vögel, der Vogelgesang
ein einzelner Ton einer Glocke, eines Schlagwerkes, eines Läutewerkes
Skandal:
Ereignis, das für Aufsehen und Wirbel sorgt und auf Ablehnung stößt
Skandalon (geh.):
etwas Anstößiges, Skandalträchtiges

Redensarten & Redewendungen

  • Knall auf Fall
  • einen Knall haben

Beispielsätze

  • Der Knall von Feuerwerkskörpern kann sehr laut sein.

  • Der Knall, mit dem das kaputt ging, ließ uns zusammenzucken.

  • Mit einem Knall flog die Tür zu.

  • Tom hörte einen lauten Knall.

  • Ich bestellte mir gerade einen Kaffee, als ich einen großen Knall hörte.

  • Ich zuckte bei dem Knall heftig zusammen.

  • Hast du einen Knall?

  • Du hast einen Knall.

  • Mit einem lauten Knall schlug er die Tür zu.

  • Zweitausend Angestellte wurden vor kurzem Knall und Fall entlassen.

  • Dann hört man plötzlich einen lauten Knall, wie bei einem Revolverabschuss.

  • Der sogenannte Urknall ist eigentlich gar kein Knall gewesen, aber wohl auch durch den Namen bedingt, hat sich dieser Glaube bereits weit verbreitet.

  • Hast du 'nen Knall?

  • In diesem Augenblick explodierte er mit einem großen Knall.

  • In diesem Augenblick explodierte sie mit einem großen Knall.

  • Er explodierte mit einem großen Knall.

  • Sie explodierte mit einem großen Knall.

  • Du hast echt ’n Knall!

  • Mein Bruder schlug die Tür mit einem Knall hinter sich zu, als er ging.

  • Das ist der Rechtsanwalt von der Kanzlei Knall, Auf, Fall.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Beim Formel-1-Team Alpine kommt es kurz vor dem Rennen in Belgien zum Knall.

  • Am Sonntagmorgen (16. Januar) wurden einige Menschen im durch einen lauten Knall unsanft geweckt.

  • Alarmstufe Rot in Gladbach: „Der Knall hat nicht geholfen

  • Am Freitag bemerkte der Anwohner eines Anwesens in Ruhamnsfelden einen sehr lauten Knall inklusive Feuerballs.

  • Auf dem Campus der Universität Lyon 1 hat es heute Vormittag einen riesigen Knall gegeben.

  • Dann holte er mit einem Knall die Islam-Debatte wieder aus der Versenkung.

  • Als anschließend ein lauter Knall zu hören war, sei Panik ausgebrochen und die Menschen seien zu den Ausgängen gestürmt.

  • Am Donnerstagabend hatte mich das Knallen der Raketen geweckt.

  • Aber der Knall und die Erschütterung, die ihn Samstagnacht gegen 2 Uhr aus dem Schlaf reißen, sind damit nicht annähernd vergleichbar.

  • Augenzeugen berichten von zwei lauten Knallen, die zu hören waren.

  • Anwohner hörten Medienberichten zufolge einen lauten Knall und mehrere Explosionen.

  • Weniger später gab es einen dumpfen Knall zu hören, erinnert sich die Tante, Tyler Rigby war umgekippt.

  • Aber offenbar geht es Ihnen, wie allen andern Schützen auch, um den Knall.

  • Nach einer halbstündigen Inbetriebnahme des neuen Gerätes der Marke "Shraise" gibt es plötzlich einen Knall und eine Stichflamme entsteht.

  • Aber es wird keinen Knall geben.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Knall?

Wortaufbau

Das Substantiv Knall be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × A, 1 × K & 1 × N

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × K, 1 × N

Das Alphagramm von Knall lautet: AKLLN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Nürn­berg
  3. Aachen
  4. Leip­zig
  5. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Nord­pol
  3. Anton
  4. Lud­wig
  5. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Novem­ber
  3. Alfa
  4. Lima
  5. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort Knall (Sin­gu­lar) bzw. 11 Punkte für Knal­le (Plural).

Knall

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Knall kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Blend­gra­na­te:
nicht tödliche Granate, die bei ihrer Explosion ein sehr helles Licht und/oder einen lauten Knall erzeugt, der mit ihr angegriffene Personen orientierungslos und so kampfunfähig machen soll
Böl­ler:
kleiner Feuerwerkskörper, der einen lauten Knall, aber keine besonderen Lichteffekte erzeugt
Ex­plo­si­on:
plötzliche, mit lautem Knall verbundene Volumenausdehnung auf Grund von chemischen oder kernphysikalischen Reaktionen bei gleichzeitigem Temperatur- und Druckanstieg, die zur Beschädigung oder Zerstörung der Umgebung führt
Gas­ex­plo­si­on:
plötzliche, mit lautem Knall verbundene Volumenausdehnung auf Grund der Zündung eines Gasgemischs bei gleichzeitigem Temperatur- und Druckanstieg, die zur Beschädigung oder Zerstörung der Umgebung führt
Kle­scher:
Knall durch einen Zusammenstoß, Zusammenprall
Knall im Sinne von „verrückt sein“
knal­len:
einen Knall von sich geben
verrückt sein, einen Knall haben
Knall­kör­per:
bestimmter Gegenstand, der zur Explosion gebracht werden kann, die mit einem kurzen lauten Knall einhergeht
Knall­zeu­ge:
Recht: Unfallzeuge, der angibt einen Unfallhergang gesehen zu haben, in Wirklichkeit aber erst nach dem Knall, den der Unfall erzeugte, hingesehen hat; jemand, der sich einbildet, schon vor dem Knall etwas gesehen zu haben
Über­schall­knall:
Knall, der beim Durchbrechen der Schallmauer entsteht
zer­plat­zen:
durch großen Druck von innen mit einem hörbaren Knall platzen

Buchtitel

  • Ich habe einen Knall Oliver Kreider | ISBN: 978-3-94891-613-8
  • Mit großem Knall aus dem All Fabian Lenk | ISBN: 978-3-52250-493-5

Film- & Serientitel

  • Der Knall (Film, 2021)
  • Ein kleiner Knall am Nachmittag (Fernsehfilm, 1991)
  • Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall in ein neues Abenteuer (Film, 2010)
  • Hyperdrive – Der Knall im All (TV-Serie, 2006)
  • Knall Cops (TV-Serie, 1991)
  • Sprengstoff: Die Wissenschaft vom großen Knall (Doku, 2022)
  • Vor dem Knall (Doku, 2018)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Knall. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Knall. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8964692, 7844334, 6787739, 5798065, 5543323, 5020372, 4682921, 4552873, 4286328, 4184511, 3977659, 3521393, 2969849, 2969840, 2969820, 2969805, 2929472, 2911365 & 1995631. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. az-online.de, 28.07.2023
  4. derwesten.de, 16.01.2022
  5. aachener-zeitung.de, 12.12.2021
  6. idowa.de, 18.10.2020
  7. blick.ch, 17.01.2019
  8. focus.de, 16.03.2018
  9. nieuwsblad.be, 14.04.2017
  10. bento.de, 16.07.2016
  11. finanznachrichten.de, 04.10.2015
  12. focus.de, 16.12.2014
  13. sz.de, 15.08.2013
  14. feedsportal.com, 09.08.2012
  15. bernerzeitung.ch, 13.01.2011
  16. polizeipresse.de, 28.06.2010
  17. dradio.de, 10.08.2009
  18. alarmschrei.de, 03.11.2008
  19. faz.net, 06.07.2007
  20. berlinonline.de, 21.03.2006
  21. handelsblatt.com, 14.09.2005
  22. lvz.de, 06.02.2004
  23. archiv.tagesspiegel.de, 07.07.2003
  24. lvz.de, 20.04.2002
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 21.08.2001
  26. Berliner Zeitung 2000
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. BILD 1997
  29. Süddeutsche Zeitung 1996
  30. Die Zeit 1995