Aus einer im Mittelalter in wichtigen Handelszentren (Rhein, Donauländer) als Verkehrssprache der Juden entstandenen Variante des Deutschen hervorgegangene Komponentensprache, bestehend vor allem aus mittel- und ostoberdeutschen (rheinfränkisch, ostmitteldeutsch und bairisch), semitisch-hebräisch-aramäischen (vor allem aus Talmud, Mischna), slawischen (polnisch, weißrussisch, ukrainisch) und romanischen Sprachelementen, die vor der Schoah von ungefähr 12 Millionen aschkenasischen Juden und heutzutage weltweit von schätzungsweise annähernd 1.5 Millionen Juden als Mutter- bzw. Zweitsprache (insbesondere von älteren sowie haredischen Personen) in Israel, den USA, Großbritannien, Belgien, Lateinamerika (vor allem Argentinien) und auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion gesprochen wird.
Begriffsursprung
Die Eigenbezeichnung der Sprache ist mindestens seit 1649 belegt. Im 18. Jahrhundert war die Bezeichnung bereits etabliert. Im Zuge der Migration größerer Gruppen osteuropäischer Jiddischsprecher nach England in der Mitte des 19. Jahrhunderts begann sich die englische Transkription Yiddish zu verbreiten. Sie gelangte durch die Einwanderungswellen in die USA – wo beispielsweise der emigrierte Alexander Harkavy 1898 sein Yiddish-English Dictionary und der ebenfalls emigrierte Leo Wiener 1899 The History of Yiddish Literature in the Nineteenth Century veröffentlichten – und fasste allmählich im angelsächsichen RaumFuß.
Im deutschsprachigen Raum wurde bis zum Ersten Weltkrieg in der Fachliteratur überwiegend die Bezeichnung Jüdisch(-)deutsch verwendet. Um 1900 versuchte Nathan Birnbaum mit seinem Zirkel die Bezeichnung jüdische Sprache wieder einzuführen und noch 1916 veröffentlichte Hermann Strack sein jiddisches Wörterbuch unter dem Titel Jüdisches Wörterbuch. Ab dem frühen 20. Jahrhundert dringen indessen die nach der englischen Transkription übernommenen Bezeichnungen Jiddisch und jiddische Sprache nicht nur in den wissenschaftlichen Diskurs, sondern auch weithin in die Alltagssprache vor, so schon in Gustav Karpeles’ Geschichte der jüdischen Literatur von 1909 (wo neben „jüdisch-deutsch“) sowie in Salomon Birnbaums Aufsatz Jiddische Dichtung von 1913 und in dessen Praktischer Grammatik der jiddischen Sprache von 1918.
Jiddisch ist voll mit slawischem Vokabular, was sich auch auf Derivationssuffixe erstreckt.
Als spontane Hommage anlässlich seines Todes bezeichneten ihn einige einfache Bürger auf Französisch oder Jiddisch als „Mensch“, also „einen guten Kerl“.
Sind Deutsch und Jiddisch dieselbe Sprache?
Ist Jiddisch ein Dialekt der bairisch-österreichischen Sprache?
Emma hat auch viel in Jiddisch geschrieben.
Einige Juden sprachen Jiddisch, andere Ladino.
Jiddisch ist nicht Hebräisch.
Jiddisch ist eine Schwestersprache des Deutschen.
Unser Kind spricht kein Jiddisch.
Er spricht Jiddisch.
Zamenhofs Vater, ein assimilierter Jude, sprach Russisch, und seine Mutter sprach Jiddisch.
Jiddisch ist nicht Deutsch.
Wie sagt man das auf Jiddisch?
Jiddisch, Englisch und Deutsch sind westgermanische Sprachen.
Lernen Sie Jiddisch!
Lernt Jiddisch!
Lerne Jiddisch!
Ich lerne Jiddisch.
Sprechen Sie Jiddisch?
Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft
Ich schrieb einen ehrgeizigen Projektantrag über die Sprache Jiddisch, aber es wurde mir sofort klar, dass das nirgendwo hinführte.
Sie bauten eigene Büchereien auf, kultivierten das Jiddische, gaben Untergrundzeitungen auf Jiddisch und Polnisch heraus.
Gedreht wurde zu einem Großteil in Jiddisch.
Jiddisch wird weltweit nur noch von weniger als einer Million Menschen gesprochen, vorrangig von Mitgliedern orthodoxer Gemeinschaften.
Jiddisch wird wohl immer ein Idiom der Trauer bleiben.
Darauf Verse in Polnisch, Englisch und Jiddisch: "Und so gelangten sie in das Land Polin."
Sie stammen aus vielen Ländern, schreiben aber alle Hebräisch und sprechen meist Deutsch oder Jiddisch.
Auf Jiddisch sagt man Punschkes, und dann machen wir auch Kartoffelpuffer.
Es sind auch interessante Lieder in Jiddisch und Arabisch dabei.
Wie sagt Frank London: "Jiddisch ist ein bisschen wie Hessisch."
Als weitere jüdische Sprache können die Studenten unter anderem zwischen Aramäisch oder Jiddisch wählen.
In einer Querstraße fand er eine kleine Synagoge und Jemanden, der ein wenig Jiddisch konnte und ihn zum Essen am Sabbath eingeladen hat.
Ich hatte als Zehnjähriger Angst, dass ich als Erwachsener eines Morgens aufwachen könnte und Jiddisch sprechen würde.
Und da steht neben Chinesisch und Spanisch auch Jiddisch auf dem Programm, weil im Staat New York etwa zweieinhalb Millionen Juden leben.
Da sprechen die Juden kein Jiddisch.
Die klassischen Philologien sollen reduziert, dafür ein Sprachunterricht in Hebräisch und Jiddisch aufgebaut werden.
Er wurde in einem Dorf im heutigen Weißrussland geboren, seine Muttersprache war Jiddisch.
Gershwin, Bernstein und all die anderen konnten vielleicht kein Jiddisch, aber sie schrieben jüdische Musik.
Für einen Großteil der Bevölkerung war Jiddisch Umgangssprache, und in der hebräischen Volksschule kam die nächste Sprache dazu.
Er hat sich ein "korrektes Jiddisch" vom Leiter des Wiener Jüdischen Museums beibringen lassen, und so tot wie ein Museum wirkte es.
Das zweisilbige Substantiv Jiddisch besteht aus acht Buchstaben und setzt sich wie folgt zusammen: 2 × D, 2 × I, 1 × C, 1 × H, 1 × J & 1 × S
Vokale:2 × I
Konsonanten:2 × D, 1 × C, 1 × H, 1 × J, 1 × S
Eine Worttrennung ist nach dem ersten D möglich.
Das Alphagramm von Jiddisch lautet: CDDHIIJS
Buchstabiertafel
Entsprechend der deutschen Buchstabiertafel für Wirtschaft und Verwaltung (DIN 5009:2022-06) wird das Wort folgendermaßen buchstabiert:
Jena
Ingelheim
Düsseldorf
Düsseldorf
Ingelheim
Salzwedel
Chemnitz
Hamburg
In Deutschland ebenfalls geläufig ist die Buchstabierung nach dem postalischen Buchstabieralphabet von 1950:
Julius
Ida
Dora
Dora
Ida
Samuel
Cäsar
Heinreich
International ist das englischssprachige ICAO-Alphabet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) anerkannt:
Juliett
India
Delta
Delta
India
Sierra
Charlie
Hotel
Heute vorwiegend nur noch als Funkfeuer in der Luft- und Schifffahrt gebräuchlich ist der Morsecode (auch Morsealphabet oder Morsezeichen genannt):
Das Nomen Jiddisch entspricht dem Sprachniveau C2 (Sprachniveaustufen nach dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen ) und kam im letzten Jahr selten in deutschsprachigen Texten vor. Die Worthäufigkeit ist ungefähr gleichbleibend. Dies hat eine Auswertung mehrerer Millionen Beispielsätze ergeben.
Sammelbezeichnung für eine Reihe untereinander historisch verwandter Sprachen, deren älteste Texte die Runeninschriften sind und zu denen u.a. die Sprachen Afrikaans, Dänisch, Deutsch, Englisch, Färöisch, Flämisch, Friesisch, Gotisch, Isländisch, Jiddisch, Niederländisch, Norwegisch und Schwedisch gehören. Die germanischen Sprachen bilden einen Zweig innerhalb der indogermanischen Sprachfamilie.