Institution

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɪnstituˈt͡si̯oːn ]

Silbentrennung

Einzahl:Institution
Mehrzahl:Institutionen

Definition bzw. Bedeutung

  • allgemein: Einrichtung, Organisation, Organisationselement, Behörde, Anstalt

  • Soziologie: eine mit Handlungsrechten, Handlungspflichten oder normativer Geltung belegte soziale Wirklichkeit, durch die Gruppen und Gemeinschaften nach innen und nach außen hin verbindlich (geltend) wirken oder handeln.

  • übertragen, metaphorisch, unscharf

Begriffsursprung

Im 16. Jahrhundert von lateinisch institutio „Einrichtung“ entlehnt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Institutiondie Institutionen
Genitivdie Institutionder Institutionen
Dativder Institutionden Institutionen
Akkusativdie Institutiondie Institutionen

Anderes Wort für In­sti­tu­ti­on (Synonyme)

Anstalt:
eine Einrichtung in öffentlicher Trägerschaft zur Unterbringung einer bestimmten Personengruppe; Heim
eine Institution in öffentlicher Trägerschaft für bestimmte Dienstleistungen gegenüber Außenstehenden
Einrichtung:
(Wohnung) Möbel und Dekoration
die Handlung, etwas zu gründen oder zu erstellen
feste Einrichtung
Institut:
durch rechtliche Bestimmungen geschaffenes Rechtsgebilde
Einrichtung mit eigener Verfassung (Konstitution), meistens eine Anstalt, die wissenschaftlichen Arbeiten, der Forschung, der Erziehung oder Ähnlichem dient
Laden (ugs., salopp):
Fensterverschluss
Geschäft, also Räumlichkeit, in der Waren oder Dienstleistungen zum Verkauf angeboten werden
Organisation:
(gemeinnützige) Einrichtung; ein koordinierter Zusammenschluss von Menschen und Ressourcen, der dem Zweck dient, das Gemeinwohl im Arbeitsfeld der Organisation zu verbessern
das geordnete, strukturierte Zusammenspiel von Elementen und Faktoren als Gegensatz zum unbestimmten Chaos

Beispielsätze

  • Der regelmäßige, geplante wöchentliche partnerschaftliche Beischlaf ist für manche Leute eine Institution.

  • Für manche Verkehrsteilnehmer ist die Straßenverkehrsordnung weniger Institution als vielmehr Grauzone.

  • Fußball wird in diesen Tagen mehr und mehr zur Institution.

  • In Großbritannien ist die Queen noch immer eine Institution.

  • Die Ehe ist eine gute Institution, aber ich bin nicht reif für eine Institution.

  • Die Ehe ist eine wunderbare Institution, aber wer möchte schon in einer Institution leben?

  • Die Schule war das genaue Gegenteil einer demokratischen Institution.

  • Nur Individuen können weise sein, Institutionen sind im günstigsten Fall gut konzipiert.

  • Die wichtigste Institution der Gesellschaft neben der Familie ist die Schule.

  • Das hat mein Vertrauen in die staatlichen Institutionen erschüttert.

  • Die Institution für das kulturelle Erbe ist Verwalter der Restaurierung der antiken Baudenkmäler.

  • Jede große Institution ist der verlängerte Schatten eines einzelnen Menschen.

  • Die „schwäbische Hausfrau“ ist sprichwörtlich eine Institution.

  • Die Deutschen zeigen ein enormes Engagement für die Europäische Union und deren Institutionen.

  • Die Zuständigkeiten der Region sind in der belgischen Verfassung und im Sondergesetz über die Reform der Institutionen festgeschrieben.

  • Diese Institution ist nur ein leeres Schneckenhaus.

  • Im Jahre 2020 wurde die deutsche Sprache trotz massiver Proteste aus der Bevölkerung in allen öffentlichen Institutionen zugunsten des Englischen abgeschafft.

  • Der Brief warnt vor den Kräften, die darauf hinarbeiten in den europäischen Institutionen Englisch als einzige Arbeitssprache durchzusetzen.

  • Sie arbeitet in einer gemeinnützigen Institution.

  • Sie repräsentieren nicht nur sich selbst, sondern auch diese Institution.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber auch Schulklassen und andere Institutionen geniessen den sonnigen Standort am Schneitberg während ihrer Lager.

  • Aber auch die Volksschule nutzt die Institution für ihren Schwimmunterricht.

  • Alle interessierten Personen, Institutionen und Fachgesellschaften können abgeben.

  • Aber auch die Institution des amerikanischen Studiosystems geriet allmählich ins Taumeln.

  • ARD-Intendanten werden häufig als Beispiel genannt, wenn Chefs von Institutionen der öffentlichen Hand viel verdienen.

  • Aber anders als vor der Reise habe ich jetzt keine Institution, sondern Gesichter vor Augen.

  • Bei diesen Themen reagieren die europäischen Institutionen wirklich intensiv.

  • Aber das Risiko der Wiederholung solch dreister Aktionen ist dank diesen Institutionen kleiner.

  • Aber heute merken die Architekten dieses Europas, dass ihnen die Leute für diesen Quantensprung der Institutionen nicht folgen.

  • An dem Projekt beteiligen sich die vatikanischen Museen und weitere Institutionen und Sammlungen.

  • Aber man darf die Institution nicht grundsätzlich in Frage stellen.

  • Clinton will den „Fortbestand der Institutionen“ für den „Tag danach“ sicher stellen.

  • Aber die Übergangsregierung hat dafür keine funktionierenden Institutionen.

  • Aufwendig aufbereitet: Eine interaktive Karte zeigt das Netz an staatlichen Institutionen in den USA.

  • "Ein Dialog mit den Institutionen muss angekurbelt werden", forderte Moderator Kuras das Knüpfen von Netzwerken ein.

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf In­sti­tu­ti­on?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv In­sti­tu­ti­on be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × I, 3 × T, 2 × N, 1 × O, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 3 × I, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 3 × T, 2 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, zwei­ten I, U und drit­ten I mög­lich. Im Plu­ral In­sti­tu­ti­o­nen nach dem ers­ten N, ers­ten I, U, zwei­ten I und O.

Das Alphagramm von In­sti­tu­ti­on lautet: IIINNOSTTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ingel­heim
  2. Nürn­berg
  3. Salz­wedel
  4. Tü­bin­gen
  5. Ingel­heim
  6. Tü­bin­gen
  7. Unna
  8. Tü­bin­gen
  9. Ingel­heim
  10. Offen­bach
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ida
  2. Nord­pol
  3. Samuel
  4. Theo­dor
  5. Ida
  6. Theo­dor
  7. Ulrich
  8. Theo­dor
  9. Ida
  10. Otto
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. India
  2. Novem­ber
  3. Sierra
  4. Tango
  5. India
  6. Tango
  7. Uni­form
  8. Tango
  9. India
  10. Oscar
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  11. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort In­sti­tu­ti­on (Sin­gu­lar) bzw. 14 Punkte für In­sti­tu­ti­o­nen (Plural).

Institution

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen In­sti­tu­ti­on ent­spricht dem Sprach­niveau B1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

au­to­ri­täts­gläu­big:
abwertend: eine Person oder Institution, die großen Einfluss und/oder Ansehen besitzt (Autorität), für unfehlbar haltend und sich ihr kritiklos unterordnend
Au­to­ri­tät:
Person oder Institution, die innehat
Ge­biets­an­spruch:
Forderung eines Staates oder sonstigen Institution auf ein strittiges Gebiet
Ge­mein­de­ar­chiv:
Institution einer Gemeinde zur Aufbewahrung regionalgeschichtlicher und behördlicher Dokumente
Hub­schrau­ber­flot­te:
Gesamtheit aller Hubschrauber einer Person, eines Unternehmens oder einer Institution
Kos­ten­an­fall:
Kosten, die (unerwartet, in erheblichem oder unerwartetem Maße) auf jemand oder einen Betrieb, eine Institution zukommen
Man­dats­ge­biet:
Gebiet, das von einer fremden Macht im Auftrag einer übergeordneten Institution verwaltet wird
Na­ti­on:
meist autonomes Gemeinwesen mit Institutionen, die das Zusammenleben der Menschen gewährleisten sollen
Rü­ge:
Ermahnung ohne negative Konsequenzen durch eine vorgesetzte Person oder Institution
Schwur:
Eid vor einer dazu berechtigten Institution

Buchtitel

  • An introductory lecture, delivered at the North London Ophthalmic Institution William White Cooper, Thomas Poyser | ISBN: 978-3-38601-429-8
  • Corpus Iuris Civilis – Die Institutionen Rolf Knütel, Berthold Kupisch, Sebastian Lohsse, Thomas Rüfner | ISBN: 978-3-81143-674-9
  • Cursus der Institutionen Georg Friedrich Puchta | ISBN: 978-3-38655-365-0
  • Die Institution Michael F. Feldkamp | ISBN: 978-3-78443-713-2
  • Early Education. Being the Substance of Four Lectures Delivered in the Public Hall of the Collegiate Institution, Liverpool William Henry Bainbrigge | ISBN: 978-3-38542-530-9
  • Gierige Institutionen Lewis A. Coser | ISBN: 978-3-51829-719-3
  • Police Funding, Dark Money, and the Greedy Institution Kevin Walby, Randy K. Lippert | ISBN: 978-0-36776-648-1
  • Soziale Arbeit – die Organisationen und Institutionen Jens Pothmann, Holger Schmidt | ISBN: 978-3-82524-780-5
  • The Art Institution of Tomorrow Fatos Ustek | ISBN: 978-1-84822-651-7
  • The Institution Helen Fields | ISBN: 978-0-00853-351-9
  • The Rise of a Regional Institution in Africa Lukas Maximilian Muller | ISBN: 978-1-03213-308-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Institution. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Institution. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3012526, 2315375, 10906039, 10754166, 9050022, 7725601, 7468125, 6480876, 5272911, 4918870, 3096171, 2937387, 2756035, 2704428, 2181064 & 1795463. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. tagblatt.ch, 06.06.2023
  3. noen.at, 13.04.2022
  4. aerzteblatt.de, 08.10.2021
  5. fr.de, 27.07.2020
  6. bild.de, 12.08.2019
  7. taz.de, 29.01.2018
  8. euractiv.de, 20.12.2017
  9. nzz.ch, 13.05.2016
  10. cash.ch, 15.01.2015
  11. deutschlandradiokultur.de, 08.09.2014
  12. welt.de, 06.06.2013
  13. taz.de, 11.08.2012
  14. taz.de, 08.08.2011
  15. taz.de, 23.07.2010
  16. feedsportal.com, 11.02.2009
  17. finanztreff.de, 24.01.2008
  18. futurezone.orf.at, 13.05.2007
  19. tagesschau.de, 31.08.2006
  20. welt.de, 03.08.2005
  21. welt.de, 06.10.2004
  22. Neues Deutschland, 10.04.2003
  23. sueddeutsche.de, 05.12.2002
  24. sz, 16.10.2001
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Die Zeit (50/1998)
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Jahresbericht DFG 1995