Gespött

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɡəˈʃpœt]

Silbentrennung

Gespött

Definition bzw. Bedeutung

  • Gegenstand des Hohnes oder Spottes

  • lächerlich machender, wiederholter Hohn oder Spott

Begriffsursprung

  • gmh. gespötte, gespöte, gespöt, md. gespote, gespot

  • Substantivierung durch kombinierte Derivation (Ableitung) des Substantivs Spott zum Verb spotten mit der Präfigierung ge-

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Gespött
Genitivdes Gespöttes/​Gespötts
Dativdem Gespött/​Gespötte
Akkusativdas Gespött

Anderes Wort für Ge­spött (Synonyme)

Hohn:
demütigender, beißender Spott
Opfer:
angelehnt an , jemand der schwach, dumm oder unterlegen ist
die freiwillige Hergabe eines Bauern oder einer Figur in der Erwartung, dadurch einen andersartigen (eventuell größeren) Vorteil zu erreichen (Kompensation erlangen)
Spöttelei:
harmloses, wenig aggressives Spotten über jemanden oder etwas
Spötterei
Spott:
schadenfrohes Belustigen über jemanden
Verhöhnung:
Handlung, jemanden abfällig/beleidigend zu behandeln und Ergebnis dieser Handlung
Verspottung:
Vorgang, Tätigkeit des Spottens, Verspottens oder des Verspottetwerdens
Zielscheibe:
Objekt, das bei Schießübungen mit dem Geschoss getroffen werden soll

Sinnverwandte Wörter

Be­lei­di­gung:
beleidigende Äußerung oder Handlung
deutsches Strafrecht: nach § 185 StGB strafbare vorsätzliche Kundgabe der Missachtung oder Nichtachtung einer (natürlichen oder juristischen) Person, wodurch deren Ehre (Wert, der ihr aufgrund der Personenwürde und dem sittlich-sozialen Verhalten zukommt) verletzt wird
Bla­ma­ge:
Beschämung, Situation, die zu einem Gesichtsverlust führt, die peinlich ist.
Bloßstellung
Clown:
alberner, nicht ernst zu nehmender Mensch
Person, die vor Publikum (vor allem im Zirkus) in auffälligen Kostümen auftritt und Späße macht
Fopperei
Ge­läch­ter:
beständiges Lachen, das über eine relativ lange Zeit andauert
Ge­ring­schät­zung:
Einstellung, einer Person oder einem Sachverhalt wenig Bedeutung und/oder Respekt beizumessen
Gewitzel
Ka­ri­ka­tur:
das Karikieren, die Kunst des Karikierens
komisch überzeichnete Darstellung von Personen, Dingen oder Sachverhalten, indem charakteristische Eigenschaften selbiger übersteigert und der Lächerlichkeit preisgegeben werden
Kas­per:
besonders lustige Hauptfigur eines Puppentheaters, das nach ihm benannt ist
leicht abwertend: Person, die als zu albern empfunden wird
Kas­perl:
besonders lustige Hauptfigur eines Puppentheaters, das nach ihm benannt ist
Re­s­pekt­lo­sig­keit:
despektierliche, würdelose Handlung oder Äußerung
Verhalten, das einen Mangel an Respekt vor dem Gegenüber zum Ausdruck bringt
Uzerei
Verächtlichmachung
Ver­ar­schung:
salopp: (scherz- oder boshafte) bewusste Täuschung, um jemandem zu schaden oder ihn zu ärgern
Witz­fi­gur:
lächerlich wirkende, nicht ernst zu nehmende Person
Protagonist eines Witzes

Gegenteil von Ge­spött (Antonyme)

Gu­ru:
Person, die auf einem bestimmten (Fach-)Gebiet ein Fachmann oder Vorbild ist und bisweilen die Leitfunktion hat
religiöser Lehrer im Hinduismus, Buddhismus und der Sikhreligion, welcher als Verkörperung eines göttlichen Wesens verehrt wird
Halb­gott:
jemand mit einem göttlichen und einem nichtgöttlichen Elternteil
übertragen heldenhafter Mensch
Held:
Hauptperson einer Geschichte
jemand, der sich besonders mutig oder erfolgreich für andere oder für eine Sache einsetzt oder bei einem Einsatz umkommt
He­roe:
(antike) griechische Mythologie: große Taten vollbringender Held, götterähnlich, oft halbgöttlich (mit göttlichem Elternteil); auch mythische (heroisierte) Tote
bildungssprachlich: Held
He­ros:
(antike) griechische Mythologie: große Taten vollbringender Held, götterähnlich, oft halbgöttlich (mit göttlichem Elternteil); auch mythische (heroisierte) Tote
bildungssprachlich: Held
Hul­di­gung:
historisch: ritualisiertes Treueversprechen zwischen einem Lehnsnehmer und einem Lehnsherrn
Zeichen der Ergebenheit
Idol:
eine Person, die in der Öffentlichkeit steht und von vielen Leuten bewundert wird
Gegenstand der (übermäßigen) Verehrung
Lob:
Anerkennung von Leistungen oder Verhaltensweisen durch sprachliche oder körpersprachliche Ausdrucksmittel
Lob­hu­de­lei:
abwertend: überschwängliches Lob in unangemessener oder übertriebener Weise (meist um sich einzuschmeicheln)
Lobpreisung
Re­s­pekts­per­son:
Person, der mit Respekt begegnet wird
Verherrlichung

Redensarten & Redewendungen

  • dem Gespött aussetzen
  • dem Gespött preisgeben
  • jemanden zum Gespött machen
  • sich zum Gespött machen
  • zum Gespött der Leute werden

Beispielsätze

  • Trump warf dem Ausschuss am Montagabend (Ortszeit) vor, die "Justiz zum Gespött" zu machen und entlastende Zeugen ausgeschlossen zu haben.

  • Nachdem das Video auf Pornhub aufgetaucht ist, wird Fleites unvermittelt zum Gespött ihrer Klassenkameraden.

  • Sie wird zum Gespött.

  • Uri zur Premium Tourismusregion empor schwingen, und dann macht man sich mit so einer absurden Treibjagd-Story zum Gespött im Ausland.

  • Die Kirche sei "zum Gespött" der Menschen geworden, sagte der Papst.

  • Die seit Wochen zu hörenden Floskeln vom „neuen Deutschland“, das sich im Spiel dieser Mannschaft verkörpere, werden zum Gespött geraten.

  • Das Original ist mittlerweile das Gespött der Nation, BER wird längst als „Fluchhafen“ verspottet.

  • Man erfährt da sehr oft Gespött und Ablehnung.

  • Moskau - Die Geschichte ist kompliziert, obszön und macht am Ende den russischen Präsidenten Dmitrij Medwedew zum Gespött.

  • Regen hin, Rollrasen her – mit der Absage machte sich der HSV zum Gespött.

  • Als er die Leitung von Sat 1 übernahm, wurde er über mehrere Sendungen hinweg in der «Harald Schmidt»-Show dem Gespött ausgesetzt.

  • Der Stil des Parteichefs wurde in diesen Jahren zum Gespött des politischen Betriebs.

  • Dass er sich mit seinem gockelhaften Verhalten zum Gespött machen könnte, kommt ihm in Walsers Roman nicht in den Sinn.

  • Zum Gespött machte sich die Kandidatin, als sie sagte, sie habe mit dem Geist eines verstorbenen Sektenführers gesprochen.

  • Inzwischen ist er nicht etwa das Gespött der Insel, sondern Millionär.

  • Sie waren schon das Gespött der Liga, doch so langsam kommen die New York Knicks in Fahrt.

  • Nein, jetzt wird er auch noch zum Gespött des Königreiches.

  • Lüttich/Hamburg - Kurz vor seinem Abschied nach Lüttich wurde er zum Mittelpunkt des Gespötts.

  • Der Ortsvorsteher habe mit seinen Äußerungen das Gremium zum Gespött gemacht und ihm Schaden zugeführt, sagt sie weiter.

  • Mit dem Pfandwirrwarr macht die Politik Deutschland zum Gespött in ganz Europa.

  • Auch der schüchterne Mittvierziger Seymor, der Platten sammelt, wird zum Opfer des Gespötts.

  • Der 38-Jährige kündigte in der Chicago Sun-Times an, "nicht zum Gespött der Leute werden zu wollen".

  • Ein Jahr war sie das Gespött der Nation.

  • Sie wollen in einem normalen europäischen Staat leben, der sich nicht mit Pomp und Personenkult zum Gespött macht.

  • Deutlich "anders" veranlagt wird dieser Jesus in Texas zum Gespött seiner Lehrer und Mitschüler.

  • Geht er auf die Forderungen ein, macht er sich innenpolitisch zum Gespött der Menge - sieht er sich doch als Bezwinger des Terrorismus.

  • Den Konzernherren aus Gütersloh schlägt das Gespött der gesamten Branche entgegen.

  • Die Zeitung "USA Today" war das Gespött der Zunft, als sie auf den Markt kam, anno 1982.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • ridicule
    • mockery
    • laughing stock
    • mocking stock
  • Französisch:
    • raillerie (railleries)
    • moquerie (moqueries)
    • fable (weiblich)
    • risée (weiblich)
  • Italienisch:
    • beffa (weiblich)
    • burla (weiblich)
    • dileggio (männlich)
    • scherno (männlich)
    • zimbello (männlich)
  • Polnisch:
    • drwiny (weiblich)
    • kpiarstwo (sächlich)
    • pośmiewisko (sächlich)
  • Russisch:
    • насмешки (weiblich)
    • предмет насмешек (männlich)
    • издевательство (sächlich)
  • Schwedisch:
    • spott och spe
    • åtlöje
  • Spanisch:
    • burla (weiblich)
    • sarcasmo (männlich)
    • hazmerreír (männlich)
  • Ungarisch: csúfolódás

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Ge­spött be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × E, 1 × G, 1 × Ö, 1 × P & 1 × S

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ö
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × G, 1 × P, 1 × S
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem E mög­lich.

Das Alphagramm von Ge­spött lautet: EGÖPSTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Pots­dam
  5. Umlaut-Offen­bach
  6. Tü­bin­gen
  7. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Paula
  5. Öko­nom
  6. Theo­dor
  7. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Papa
  5. Oscar
  6. Echo
  7. Tango
  8. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

Gespött

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­spött kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

vor­füh­ren:
dem Gespött preisgeben
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gespött. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gespött. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch
  2. salzburg24.at, 14.06.2022
  3. blick.ch, 30.05.2021
  4. stern.de, 29.09.2020
  5. vol.at, 24.10.2016
  6. cash.ch, 16.01.2014
  7. faz.net, 15.07.2014
  8. express.de, 23.03.2013
  9. focus.de, 19.07.2013
  10. spiegel.de, 08.12.2011
  11. feedproxy.google.com, 07.02.2011
  12. bernerzeitung.ch, 29.03.2010
  13. spiegel.de, 28.09.2009
  14. ez-online.de, 20.11.2008
  15. tagesspiegel.de, 18.07.2007
  16. landeszeitung.de, 19.01.2006
  17. spiegel.de, 14.01.2006
  18. abendblatt.de, 26.02.2005
  19. abendblatt.de, 05.05.2004
  20. fr-aktuell.de, 15.09.2004
  21. svz.de, 04.12.2002
  22. fr, 06.12.2001
  23. Rhein-Neckar Zeitung, 27.08.2001
  24. BILD 2000
  25. Tagesspiegel 2000
  26. Welt 1998
  27. TAZ 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995