Gebrauch

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡəˈbʁaʊ̯x ]

Silbentrennung

Einzahl:Gebrauch
Mehrzahl:Gebräuche

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Substantivierung des Stamms des Verbs gebrauchen.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Gebrauchdie Gebräuche
Genitivdes Gebrauchs/​Gebrauchesder Gebräuche
Dativdem Gebrauch/​Gebraucheden Gebräuchen
Akkusativden Gebrauchdie Gebräuche

Anderes Wort für Ge­brauch (Synonyme)

Anwendung:
das Verwenden, Benutzen einer Sache zu einem gewissen Zweck
Kurzform für: Anwendungsprogramm; Computerprogramm, das einem Endanwender nützen soll
Benutzung:
Gebrauch, Verwendung von etwas
Brauch:
das Benutzen, Verwenden einer Sache zu ihrem Zweck, das Gebrauchen
übliche oder traditionelle Verhaltensweise in einer Gesellschaft
Einsatz:
(Flaschen-)Pfand
Beginn des Spiels eines Musikers oder einer Gruppe von Musikern bzw. Schauspielern in einem Stück
Ergreifung (von Maßnahmen):
Festnahme eines Gesuchten/Flüchtigen
Realisierung einer Möglichkeit/Maßnahme
Inanspruchnahme:
bedingt Singular: persönliche Belastung die einen beansprucht; Belastung
durch Gebrauch beanspruchte Dinge oder Sachen; Verschleiß, Abnutzung
Indienstnahme
Nutzung:
Gebrauch, Verwendung von etwas
Sitte:
in der Gesellschaft durch Tradition, Brauch und/oder moralische/religiöse Gebote legitimierte soziale Norm
Kurzwort für Sittendezernat oder Sittenpolizei
Verwendung:
Aufwendung zu Gunsten einer Sache
das Gebrauchen von etwas, damit es seinen Zweck erfüllt

Beispielsätze

  • Zu den Gebräuchen mancher religiöser Feiertage gehören auch Prozessionen.

  • Die Maschine haben wir noch nicht in Gebrauch genommen.

  • Gesetzeslücken lassen sich durch beständigen Gebrauch beträchtlich erweitern.

  • Eine spitze Zunge ist der einzige Gegenstand, der durch ständigen Gebrauch noch spitzer wird.

  • Wenn man guten Gebrauch von seiner Zeit machen will, muss man wissen, was am wichtigsten ist, und sich dann mit ganzer Kraft dafür einsetzen.

  • Vor Gebrauch immer gut schütteln.

  • In der Türkei gibt es gutentwickeltes und verhältnismäßig günstiges Internet, und auch der Gebrauch internetfähiger Mobiltelefone ist weit verbreitet.

  • Könnt ihr ohne Gebrauch eurer Hände vom Boden aufstehen?

  • Heranwachsende sind im Stande, sich durch den Gebrauch ihrer Computer zu verdummen.

  • Speisesalz ist ein kristallines Pulver, mit dem man bei reichlichem Gebrauch eine Speise sehr rasch ungenießbar machen kann.

  • Die Katholiken sind beim Gebrauch der Pille zurückhaltend.

  • Er machte vollen Gebrauch von dem Furoshiki.

  • In der geschriebenen Sprache ist der Gebrauch dieses Ausdrucks zu vermeiden.

  • Vor Gebrauch die Anleitung lesen.

  • Tom hat noch immer eine Schreibmaschine in Gebrauch.

  • Ihr Gebrauch von Metaphern hat mich beeindruckt.

  • Es gibt viele Wendungen des literarischen Stils, der Gebrauch im Alltag uns nicht in den Sinn kommt.

  • Machen Sie Gebrauch von allen.

  • Wenn Männer nur dann redeten, wenn sie etwas zu sagen haben, würden sie den Gebrauch der Sprache verlieren.

  • Für keine Wohltat ist der Dank von kürzerer Dauer als für geschenkte Freiheit, vorzüglich bei Leuten, welche sie durch schlechten Gebrauch verderben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber wenn wir über den Gebrauch des Wortes sprechen, also über das Wort selbst, muss es ausgesprochen werden dürfen.

  • Deutschland will ukrainische Soldaten im Gebrauch der Panzerhaubitze 2000 schulen.

  • Aktuell ist damit der der beste Luftreiniger für den privaten Gebrauch.

  • Bisher habe noch niemand von dem Angebot Gebrauch gemacht, hieß es.

  • Als sie vom Tatort flüchten, machen sie skrupellos davon Gebrauch, feuern auf ein Polizeiauto.

  • Alleine die Gefahren, die im unsachgemäßen Gebrauch liegen, seien enorm.

  • Anstatt übernatürlicher Fähigkeiten dürfen wir diesmal jedoch von den Superkräften eines Teenagers Gebrauch machen: Widerworte.

  • Aber eben jene Arbeiterklasse, die ihre eigenen Sitten und Gebräuche hatte, gibt es kaum noch.

  • Außerdem dürfen Polizisten demnach schneller als bisher von Schusswaffen Gebrauch machen.

  • Auch dem Gebrauch der Fäuste war ich nicht mehr völlig abgeneigt.

  • Auch der hat von seinem Aussageverweigerungsrecht wieder einmal nicht Gebrauch gemacht.

  • Vor Gebrauch schütteln nicht vergessen!

  • Auf der dazugehörigen Website listet Google sämtliche Städte auf, in denen Ladenbesitzer von Google Business Photos Gebrauch machen können.

  • Die Deggendorfer Feuerwehr erhält eine Notfall-Tasche, die Atemschutzträger werden in ihrem Gebrauch extra geschult.

  • "Ich habe von meiner Vertragsklausel Gebrauch gemacht, weil ich eine neue sportliche Herausforderung annehmen möchte", sagte Boysen.

Häufige Wortkombinationen

  • in Gebrauch kommen (üblich werden), außer Gebrauch kommen (unüblich werden)
  • von etwas Gebrauch machen

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • application
    • use
    • usage
  • Französisch:
    • utilisation (weiblich)
    • pratique (weiblich)
    • usage (männlich)
    • emploi (männlich)
    • service (männlich)
  • Georgisch: გამოყენება (gamoq'eneba)
  • Interlingua: uso
  • Italienisch: uso (männlich)
  • Japanisch: 使い方
  • Katalanisch: ús (männlich)
  • Marathi: वापर (männlich)
  • Niederländisch: gebruik
  • Pandschabi: استعمال (männlich)
  • Paschtu: استعمال (männlich)
  • Portugiesisch: uso (männlich)
  • Rumänisch:
    • folosire (weiblich)
    • utilizare (weiblich)
    • uz (sächlich)
  • Schwedisch:
    • användning
    • bruk
  • Spanisch:
    • uso (männlich)
    • manejo (männlich)
    • aplicación (männlich)
  • Tschechisch:
    • používání (sächlich)
    • použití (sächlich)
  • Urdu: استعمال (männlich)
  • Wilmesaurisch: gybrojcha

Was reimt sich auf Ge­brauch?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Ge­brauch be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × C, 1 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem E mög­lich. Im Plu­ral Ge­bräu­che zu­dem nach dem U.

Das Alphagramm von Ge­brauch lautet: ABCEGHRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Ber­lin
  4. Ros­tock
  5. Aachen
  6. Unna
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Berta
  4. Richard
  5. Anton
  6. Ulrich
  7. Cäsar
  8. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Bravo
  4. Romeo
  5. Alfa
  6. Uni­form
  7. Char­lie
  8. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort Ge­brauch (Sin­gu­lar) bzw. 21 Punkte für Ge­bräu­che (Plural).

Gebrauch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­brauch ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist je­doch rück­läu­fig. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

auf­kom­men:
in Gebrauch kommen oder Mode werden
Ex-und-hopp-Fla­sche:
Flasche, die nach einmaligem Gebrauch weggeworfen wird
Fremd­wör­te­rei:
starker/zu starker Gebrauch von Fremdwörtern
Ge­brauchs­ge­gen­stand:
ein Gegenstand für den alltäglichen Gebrauch
ge­scheit:
süddeutsch, adverbieller Gebrauch: anständig, richtig
Ka­pel­len­nut­zung:
entgeltpflichtiger Gebrauch oder Verwendung von einem Kapellenbau
Kunst­stoff­müll:
die Gesamtheit aller Kunststoffprodukte, die seinerzeit aus Erdöl hergestellt wurden und nach dem Gebrauch als Abfall gelten
Plas­tik­müll:
seinerzeit aus Erdöl hergestellte Kunststoffteile, die nach Gebrauch nunmehr Abfall sind
Pri­vat­ko­pie:
Anfertigung einer Kopie eines urheberrechtlich geschützten Werks für den privaten Gebrauch
Schutz­be­reich:
Verfassungsrecht, Politik: verfassungsmäßig verbürgter Tatbestand eines Grundrechts, der die rechtlichen und tatsächlichen Voraussetzungen beschreibt, unter denen der Bürger oder ein anderer Grundrechtsträger von seinem Grundrecht Gebrauch machen kann

Buchtitel

  • Afrikanische Sitten und Gebräuche: ein volksthümlicher Vortrag Karl August Specht | ISBN: 978-3-38655-021-5
  • Beiträge zur Dispositionslehre; für den Gebrauch an höheren Lehranstalten Johann Heinrich Deinhardt | ISBN: 978-3-38655-193-9
  • Der Gebrauch der Zahlwörter in Zeitbestimmungen bei Tacitus Franz Violet | ISBN: 978-3-38652-890-0
  • Der Gebrauch des Konjunktiv und Optativ bei Homer Wilhelm Goecke | ISBN: 978-3-38655-531-9
  • Deutsches Lesebuch in Poesie und Prosa, zunächst zum Gebrauche der unteren und mittleren Klassen Friedrich Zimmermann | ISBN: 978-3-38653-757-5
  • Einführung in den Gebrauch der medizinischen Fachsprache Gertud Emilia Lungauer, Peter Wolfgang Ruff | ISBN: 978-3-80856-930-6
  • Einführung in die Logik und ihren Gebrauch Alexander Aichele, Jakob Meier, Joachim Renzikowski | ISBN: 978-3-40667-684-0
  • Einige Bemerkungen über den Gebrauch des Relativpronomens im Deutschen August Sartori | ISBN: 978-3-38652-464-3
  • Handbuch der griechischen Antiquitäten zum Gebrauch für Gymnasien und Schulen Ernst Frederik Christian Bojesen | ISBN: 978-3-38653-480-2
  • Handbuch für Postmarkensammler für den permanenten Gebrauch bestimmt Ferdinand Meyer | ISBN: 978-3-38656-575-2
  • Leitfaden zur Geschichte der Philosophie zum Gebrauche bei Vorlesungen und zum Selbststudium Jürgen Bona Meyer | ISBN: 978-3-38651-888-8
  • Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche Adalbert Kuhn | ISBN: 978-3-96345-049-5
  • Paradigmata zur deutschen Grammatik zum Gebrauch für Vorlesungen Karl Lachmann, Karl Müllenhoff | ISBN: 978-3-38656-993-4
  • Pendel-Praxis – Der Gebrauch des Pendels A. Frank Glahn | ISBN: 978-3-89094-671-9
  • Ueber den adnominalen Gebrauch der Praeposition de im Altfranzoesischen Robert Schlenner | ISBN: 978-3-38657-381-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gebrauch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gebrauch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10711514, 10212674, 10163060, 9035296, 8697474, 7213226, 6091156, 4842144, 4677250, 3926086, 3856526, 3496656, 3385894, 3306646, 3266820, 2983880, 2800224 & 2677394. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Tagesspiegel 1998
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  27. Süddeutsche Zeitung 1996
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