Sprachgebrauch

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃpʁaːxɡəˌbʁaʊ̯x ]

Silbentrennung

Einzahl:Sprachgebrauch
Mehrzahl:Sprachgebräuche

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus dem Stamm des Substantivs Sprache und dem Substantiv Gebrauch.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Sprachgebrauchdie Sprachgebräuche
Genitivdes Sprachgebrauches/​Sprachgebrauchsder Sprachgebräuche
Dativdem Sprachgebrauch/​Sprachgebraucheden Sprachgebräuchen
Akkusativden Sprachgebrauchdie Sprachgebräuche

Anderes Wort für Sprach­ge­brauch (Synonyme)

(sprachliche) Ausdrucksform
Ausdrucksweise:
Art des mündlichen oder schriftlichen Ausdrucks
Diktion (geh.):
Ausdrucksweise, Ausdrucksform oder Stil, den eine Person in ihren Reden oder schriftlichen Werken verwendet
Duktus (geh.):
charakteristische Art und Weise sich in Wort und Schrift auszudrücken
Linienführung beim Schreiben, Zeichnen und beim Malen
Redeweise:
Art und Weise, sich auszudrücken
Schreibe (ugs.):
Art, Stil sich schriftlich auszudrücken
geschriebene Sprache
Schreibstil
Sprachgebung (geh.)
Sprachstil (Hauptform):
(durch besondere Merkmale, Eigenheiten gekennzeichnete) Art und Weise, etwas mit Worten oder in geschriebener Form zu äußern
Sprechstil:
Art und Weise, sich mündlich auszudrücken
Sprechweise:
die Art und Weise, zu reden/sprechen
Zungenschlag (geh., selten):
tendenziöse Äußerung

Sinnverwandte Wörter

parole
Per­for­manz:
Ausführung, Durchführung (einer Idee), Aufführung (eines Kunstwerks)
Linguistik: das Sprechen und Sprachverhalten
Sprach­ver­wen­dung:
Linguistik: Anwendung der Sprache in Äußerungen
Usus:
allgemein: das, was üblich ist
die beim Sprachgebrauch in Äußerungen übliche Ausdrucksweise

Gegenteil von Sprach­ge­brauch (Antonyme)

Sprach­sys­tem:
Linguistik: Menge sprachlicher Einheiten und die Beziehungen, Regeln, die zwischen ihnen gelten

Beispielsätze

  • In der Linguistik wird klar zwischen der Sprache selbst, dem Sprachsystem (= langue) und dem Gebrauch, der Verwendung dieses Systems (= Sprachgebrauch, parole) unterschieden.

  • Ich halte es für einen Witz, wenn Leute sich bei Esperanto auf den allgemeinen Sprachgebrauch berufen.

  • Auf diesem Netzplatz wird sehr auf Sprachgebrauch geachtet.

  • Leute, die sich bei Esperanto auf den allgemeinen Sprachgebrauch berufen, bringen mich zum Lachen.

  • Im Sprachgebrauch der Immobilienbranche bedeutet „ein Traum für Heimwerker“ üblicherweise, dass das Objekt eine wahre Bruchbude ist.

  • Stil und Sprachgebrauch des Autors verdienen ein großes Lob.

  • Der Sprachgebrauch des Romans stellt für Übersetzer eine Herausforderung dar.

  • Ich benutze diesen Ausdruck im Sinne von Emmet, um mich auf die psychologischen Regeln für den Sprachgebrauch zu beziehen.

  • Ihre Sätze geben Beispiel für einen leichten und lockeren Sprachgebrauch.

  • Ihre Sätze dienen als Modell für einen leichten und lockeren Sprachgebrauch.

  • Als Engländer ist er außergewöhnlich empfindsam für die Unterschiede zwischen dem englischen und US-amerkanischen Sprachgebrauch.

  • Der Sprachgebrauch kennt aber verschiedene Verkehrsbegriffe.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Unternehmer gilt als schillernde Persönlichkeit und Mann des deftigen Sprachgebrauchs, der aber Haltung zeigt.

  • Dazu müsse auch der Sprachgebrauch überprüft werden, so der Sprecher.

  • Auch das ist natürlich Sprachgebrauch und kann auf längere Sicht zu einer Veränderung der Sprache führen.

  • Da das für den allgemeinen Sprachgebrauch egal ist, halten wir uns im Artikel schlicht an das umgangssprachliche „Corona“.

  • Der Ausdruck «Zigeuner» gehört unterdessen nicht mehr zur Schriftsprache oder zum allgemeinen Sprachgebrauch.

  • Gendering – politische Korrektheit in der Sprache Als Gendering wird der geschlechterbewusste Sprachgebrauch bezeichnet.

  • Wir müssen Spitzen aus dem Sprachgebrauch streichen

  • Der Begriff Ghetto gehört zum allgemeinen Sprachgebrauch.

  • Im deutschen Sprachgebrauch kommt der Begriff Neger des Öfteren vor. Bei Unterhaltungen, beim Sport und sogar in der Musik.

  • Ob der Begriff "rumflaten" aber tatsächlich Einzug in den alltäglichen Sprachgebrauch halten wird, bleibt abzuwarten.

  • Die Armutskonferenz will „soziale Unwörter“ aus dem Sprachgebrauch verbannen.

  • Er war nicht der erste, in dessen Sprachgebrauch der "Stahlhelm" Eingang fand.

  • Dort lässt sich für das Oktoberfest "trainieren" - heißen doch beide Feste im örtlichen Sprachgebrauch "Wiesn".

  • Sprichwörter und Redewendungen, die im heutigen Sprachgebrauch alltäglich sind, werden bzgl. ihres Ursprungs näher beleuchtet.

  • "Container Terminal Steinwerder" hieß dieses Vorhaben früher im internen Sprachgebrauch der Hamburger Behörden.

Häufige Wortkombinationen

  • allgemeiner Sprachgebrauch

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Sprach­ge­brauch be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × C, 2 × H, 2 × R, 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × P, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × C, 2 × H, 2 × R, 1 × B, 1 × G, 1 × P, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten H und E mög­lich. Im Plu­ral Sprach­ge­bräu­che zu­dem nach dem U.

Das Alphagramm von Sprach­ge­brauch lautet: AABCCEGHHPRRSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Pots­dam
  3. Ros­tock
  4. Aachen
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Gos­lar
  8. Essen
  9. Ber­lin
  10. Ros­tock
  11. Aachen
  12. Unna
  13. Chem­nitz
  14. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Paula
  3. Richard
  4. Anton
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Gus­tav
  8. Emil
  9. Berta
  10. Richard
  11. Anton
  12. Ulrich
  13. Cäsar
  14. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Papa
  3. Romeo
  4. Alfa
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Golf
  8. Echo
  9. Bravo
  10. Romeo
  11. Alfa
  12. Uni­form
  13. Char­lie
  14. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄▄▄▄
  11. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  12. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  13. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 28 Punkte für das Wort Sprach­ge­brauch (Sin­gu­lar) bzw. 34 Punkte für Sprach­ge­bräu­che (Plural).

Sprachgebrauch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Sprach­ge­brauch kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Jahr­mil­li­on:
allgemeiner Sprachgebrauch, nur Plural: Zeitraum, der sich über Millionen von Jahren erstreckt
Sprach­glos­se:
Linguistik: (in der Regel relativ kurzer) Text, in dem Unvollkommenheiten des Sprachgebrauchs kritisiert werden
Sprach­kri­tik:
Linguistik: kritische Auseinandersetzung mit der Sprache (= dem Sprachsystem) und ihren Möglichkeiten sowie mit dem Sprachgebrauch
Sprachphilosophie: Kritik des Sprachgebrauchs als logisch unzulänglich
Sprach­kri­ti­ker:
jemand, der bestimmte Erscheinungen in der Sprache/ im Sprachgebrauch kritisiert
Sprach­kul­tur:
Linguistik: reflektierter, schöpferischer und situationsangemessener Sprachgebrauch
Sprach­len­kung:
Oberbegriff für unterschiedliche Arten der gezielten Beeinflussung der Sprache oder des Sprachgebrauchs
Sprach­pfle­ge:
Linguistik: Maßnahmen zur Erhaltung oder Verbesserung der Sprache oder des Sprachgebrauchs
Um­gangs­spra­che:
Linguistik: Bezeichnung für Sprachstile, die im eher privaten, informellen Sprachgebrauch verwendet werden und sich dabei von der Standardsprache unterscheiden
Ver­bre­cher:
allgemeiner Sprachgebrauch: jemand, der [ein] Verbrechen begeht oder begangen hat
Volks­mund:
volkstümlicher Sprachgebrauch, umgangssprachliche Kommunikation

Buchtitel

  • Konfetti 3. Rechtschreiben und Sprachgebrauch untersuchen Manuela Höhn, Rita Mölders, Iris Moser, Mechthild Pieler | ISBN: 978-3-42502-524-7
  • Praktisches Handwo¿rterbuch des deutschen Sprachgebrauchs Johann Baptist Weyh | ISBN: 978-3-38653-985-2
  • Ueber den Sprachgebrauch Arrians, besonders in der Anabasis Alexandrou Friedrich Newie | ISBN: 978-3-38652-054-6
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Sprachgebrauch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Sprachgebrauch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10480953, 10451224, 10254168, 3537697, 2598667, 2027644, 1925581, 1782530, 1782527, 1195319 & 839900. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  15. abendblatt.de, 08.08.2009
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  23. bz, 31.07.2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
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